Rock'n'Roll
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Boas tardes,
schon ganz zu Anfang waren wir auf die Flipper von Rick Hinderer und Zero Tolerance gestoßen. Kommt ja niemand dran vorbei, der sich für Messer interessiert. Teilweise waren wir sehr angetan, dann wieder unschlüssig. Und so richtig haben wir uns anfänglich für keinen der Beiden erwärmen können. Was uns damals durch den Kopf ging? Zu teuer der Eine, auch wurden Kugellager gelegentlich - true or not true - als potentielle zusätzliche Problemquelle im Fall der Verunreinigung hingestellt. Sehr mächtiger, großer Griff mit sehr verspieltem Erscheinungsbild der Andere (mit der aktuellen Ankündigung des erheblich kleineren und sehr schlichten und schlanken ZT-566-Hinderer-Flippers wird Zero Tolerance diesbezüglich ja im laufenden Jahr nachlegen). Wenn schon, dann hatten wir auch mit einer cuscadi-Griffschale geliebäugelt, was die Sache dann wieder teurer gemacht hätte. Das vorrangige Interesse wanderte daher in andere Richtungen und die Flipper mehr oder weniger aus dem Kopf. Wenngleich sie uns immer mal wieder einen Blick wert waren, bestand keine eigentliche Kaufabsicht.
Letztens hatten wir wieder - wie üblich - die News im Forum „durchgeblättert“. ‚Ne Menge Zeugs, wie immer. Weiter und weiter und …. STOP! Was war DAS denn?? Nochmal zurück und weiter und wieder zurück. Dann erst mal nix weiter. Kurz darauf, am 11. Januar genau, zeigte toby_pra mal eben kurz sein sich selbst gegönntes Weihnachtsgeschenk her und damit gerieten wir in ein Anfang-Dezember-Posting. Dort zerlegte Pitter einen von Spyderco in Zusammenarbeit mit Brad Southard produzierten Folder und stellte die dadurch gewonnenen Einzelteile im Detail vor (http://www.messerforum.net/showthre...-Brad-Southard-Folder&highlight=brad+southard). Wir gewannen am Ende den Eindruck, daß er dieses Messer irgendwie liebhatte!
Brad Southard - so hieß der also, der schlanke Braune, an dem wir kürzlich „hängengeblieben“ waren und der hinten links an der Hirnrinde angedockt hatte. Der Mensch benötigt ja nur Sekundenbruchteile für Zu- oder Abneigungsempfindungen. Schon beim ersten Blickkontakt waren wir zugeneigt gewesen - ohne allerdings formulieren zu können, was den Ausschlag gegeben hatte. Pitters sehr umfassender, schön bebilderter und aufschlussreicher Bericht sorgte für mehr Klarheit . Fanden wir auch alles, was dort geschrieben stand. Schlicht und ergreifend dieser Flipper, der unserer persönlichen Vorliebe nach sowohl dem Rick-Hinderer- als auch dem ZT-Flipper gegenüber überlegen zu sein schien. Gestalt, Preis, „Kleinheit“ des Griffs bei gleichzeitig beeindruckender Klinge, Gewicht … - er begann, uns zunehmend besser zu gefallen. Und Flipper hatten wir ja noch keinen. Wo wir gerade im Thema waren, haben wir auch sonst überall mal nachgesehen, wo was über den Brad Southard zu erfahren war - und über Carpenter’s CTS-204P. Die machten ebenfalls alle den Eindruck, als möchten sie Brad Southard leiden, den Stahl auch. Angeblich wurden die Bestände schon knapp. Lobgesänge everywhere. Über den Klee sozusagen!
Besonders beeindruckend - der Brad Southard hat bei etwas geringerer Gesamtlänge eine 9 mm längere Schneidfase als der 3,5“-Hinderer-Flipper und ist deutlich kleiner als der ZT 560. Neben dieser bemerkenswerten Tatsache bietet er für unsere kleinen Hände gegenüber letzterem das bequemere Handling bei gleichzeitig mehr Platz in der Hosentasche. Wer trotzdem, z.B. der Optik, der vielgepriesenen Qualität oder des Kultstatus wegen, den der Hinderer-Flipper ja genießt, diesen bevorzugt, oder den ZT 560 haben will, muß dafür dann in jedem Fall erheblich schwerer tragen und im einen Fall auch sonst tiefer in die Tasche greifen. Wobei - so’n XM-18, Kaliber 3,5“, mit gelbem G-10 …
Was uns nach und nach besonders gut am Spyderco Brad Southard Flipper zu gefallen begann, haben Andere längst vor uns gelobt. Wir fassen nochmal kurz und knapp zusammen:
Der Stahl (Carpenter CTS-204P, M390-like), die Klingengeometrie (insbesondere auch die Linienführung des Messerrückens), Titan-Framelock, Stonewashed, Taiwan-made (das Spyderco Techno hat uns diesbezüglich sehr überzeugt), sehr schlank und ohne Firlefanz bei gleichzeitig erhabener Klinge (4 mm stark & scharfe 89 mm lang). Er sieht ein wenig nach Jens Ansø aus (das Böker Haddock läßt grüßen). Was Earth-brown angeht, müßte man erst mal sehen. Notfalls würde sich schon eine Lösung finden.
Die Bilder wollten nicht mehr aus dem Kopf - so etwa 14 Tage lang. Dann hielten wir den Zeitpunkt für gekommen, haben uns einen preiswürdigen Lieferanten gesucht (mit Lagerbestand) und die Angelegenheit ins Rollen gebracht. Jetzt isser da, der Spyderco-Brad-Southard-Folder. Was sollen wir sagen: Wir flippen regelmäßig aus!! Dabei fanden wir heraus, daß das einen Heidenspaß macht. Und genau darum geht es ja. Schneiden kann man schließlich mit jedem einigermaßen anständigen Messer. Aber ausflippen …
Am 29. Januar 2013 bestellt, am 04. Februar im Postkasten Monte Gordo und rasiermesserscharf out of the box. Die Haare fliegen. So hatten wir das gewollt. Und haben das exzellente Wetter genutzt, um uns an einem unserer Lieblingsplätze erstmal einen Espresso zu genehmigen. Dabei fanden wir heraus, daß der Folder traumhaft leichtgängig „ausflippt“ und der Framelock genau die „richtige Einstellung“ hat - ohne große Anstrengung zu entriegeln und stramm genug, um die Klinge via Detent-Ball im geschlossenen Zustand gut festzuhalten.
Da die scharfe Schneide der Klinge bis direkt an den Messergriff heranreicht, könnte man befürchten, daß beim einhändigen Schließen Verletzungsgefahr besteht - ein Umstand, der durch den Flipper perfekt verhindert wird. Entsperrt der rechte Daumen den Framelock, läuft der Flipper unmittelbar nach Entsperren der Klinge auf den Daumen auf, woraufhin das Messer nach Umgreifen sicher geschlossen werden kann. Es liegt dank seiner insgesamt schlanken Form ausgesprochen angenehm in der Hand, von der es - merklich bequemer als beispielsweise das Para-Military 2 - leicht umschlossen werden kann. Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß auch das BÖSE bei etwa gleicher Größe eine vergleichbar gute Handlage bietet.
Wir haben ein paar Fotos und einige Schneidversuche gemacht. Hier gibt es keine Fragen. Am Abend dann „Gurkensalat à la Brad Southard“ unter Einsatz der Königsdisziplin für Messer: Zwiebeln fein würfeln - aus der Hand geschnitten. Das Ergebnis nach 50 % Arbeitsfortschritt: Feine Würfel bei unzerdrückter Zwiebel. Keine Selbstverständlichkeit bei Messern dieses Kalibers (Klingenstärke immerhin 4 mm). Schlanke Gurkenscheiben runden den sehr guten Eindruck ab, den unser Flipper selbst in der Küche abliefert. Für das gute Ergebnis zeichnen der hochgezogene Hohlschliff und die spiegelglatte Oberfläche der Klinge verantwortlich. Das Brad Southard schneidet auch in Holz, ohne irgendwelche Fragen offenzulassen. Haptik und Handhaltung sind In- wie Outdoor vorzüglich.
Die taiwanesische Fertigung entspricht in allen Punkten unseren Erwartungen. Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, herrscht ja ein sehr inspirierendes Klima auf manchen Inseln. Möglicherweise sind auch die Tees von besonderer Qualität. So jedenfalls das Messer. Wie vermutet, hat es die gleiche Klasse, wie schon das Spyderco Techno. Eine insgesamt „runde“ Sache. Es verschwindet fast spurlos in der linken Hosentasche der 501, stört weder beim Sitzen, noch beim Autofahren, noch beim Kleingeld für den Espresso aus der Tasche nehmen. Auch das Gewicht geht mehr als in Ordnung. Ein Musterbeispiel dafür, wieviel Klinge sich in einem schlanken und leichten Messer dieses Kalibers unterbringen läßt. Was die Milchkaffee-Farbe der G-10-Schale angeht: We don’t pimp !
Wir hatten bei unseren anfänglichen Recherchen irgendwo die Anmerkung gelesen, die konturiert abstehende Spitze des Clips sei sehr scharfkantig, worauf er entfernt worden war. So auch in unserem Fall. Nach ein wenig Handarbeit ließ sich das aber zufriedenstellend bereinigen. Zum Schutz des Titan-Frame haben wir ein Handtuch unter den Clip geklemmt und nach vorsichtigem Einsatz einer feinen Schlüsselfeile, 1200er und 2000er Schleifpapier und abschließendem Silberpoliertuch kann und darf er bleiben wo er ist.
Unser Fazit: DER hatte uns gerade noch gefehlt !!
Spyderco Brad Southard Folder
Gesamtlänge: 202 mm
Länge geschlossen: (nachgemessene) 115 mm
Klingenlänge: 88 mm (scharf 89 mm, die Schneidfase entlang gemessen)
Klinge: Carpenter CTS 204P, 4 mm, hochgezogener Hohlschliff, Droppoint, Stonewash-Finish
Klingenhöhe: 25 mm max., zur Spitze hin auf Null zulaufend
Griffhöhe: annähernd durchgehend 24 mm
Griffstärke: 13 mm
Griffstärke mit Clip: 19 mm max.
Griffmaterial: G-10 (Erdbraun), Titan (Stonewash-Finish)
Gewicht: 115 Gramm
Öffnungsmechanismus: Flipper, Kugellager
Edelstahlclip (tip-up)
Lanyardhole: Durchmesser 5 mm
Zu guter Letzt das große Kino. Während Pitters Fotosession das Messer rundherum ausführlich und in all seinen Details zeigt, setzen wir es an verschiedenen Orten in Szene, bringen etwas Farbe ins Spiel und setzen es abschließend ins Verhältnis zu einigen anderen „Bekannten“. Die meisten Einstellungen - wie gewohnt - doppelt und dreifach :
Here we go
Aus der Jukebox ZZ TOP von ihrem 71er Debutalbum mit „Brown Sugar“. Über das schöne neue Messer freuen sich in Monte Gordo Johnny &
Rock’n’Roll
P.S. Zum Vergleich hier noch ein paar Vergleichsdaten der beiden „Konkurrenten“
Hinderer XM-18 (3,5 Zoll) u. in Klammern Zero Tolerance ZT 560
Länge geschloßen: 11,9cm (12,9)
Länge offen: 20,95 cm (22,4)
Klingenlänge gesamt: 9,0cm (3,5 Zoll) (9,5)
Klingenstärke: 4,2mm (4 mm)
Gewicht: 160 g (164 g)
schon ganz zu Anfang waren wir auf die Flipper von Rick Hinderer und Zero Tolerance gestoßen. Kommt ja niemand dran vorbei, der sich für Messer interessiert. Teilweise waren wir sehr angetan, dann wieder unschlüssig. Und so richtig haben wir uns anfänglich für keinen der Beiden erwärmen können. Was uns damals durch den Kopf ging? Zu teuer der Eine, auch wurden Kugellager gelegentlich - true or not true - als potentielle zusätzliche Problemquelle im Fall der Verunreinigung hingestellt. Sehr mächtiger, großer Griff mit sehr verspieltem Erscheinungsbild der Andere (mit der aktuellen Ankündigung des erheblich kleineren und sehr schlichten und schlanken ZT-566-Hinderer-Flippers wird Zero Tolerance diesbezüglich ja im laufenden Jahr nachlegen). Wenn schon, dann hatten wir auch mit einer cuscadi-Griffschale geliebäugelt, was die Sache dann wieder teurer gemacht hätte. Das vorrangige Interesse wanderte daher in andere Richtungen und die Flipper mehr oder weniger aus dem Kopf. Wenngleich sie uns immer mal wieder einen Blick wert waren, bestand keine eigentliche Kaufabsicht.
Letztens hatten wir wieder - wie üblich - die News im Forum „durchgeblättert“. ‚Ne Menge Zeugs, wie immer. Weiter und weiter und …. STOP! Was war DAS denn?? Nochmal zurück und weiter und wieder zurück. Dann erst mal nix weiter. Kurz darauf, am 11. Januar genau, zeigte toby_pra mal eben kurz sein sich selbst gegönntes Weihnachtsgeschenk her und damit gerieten wir in ein Anfang-Dezember-Posting. Dort zerlegte Pitter einen von Spyderco in Zusammenarbeit mit Brad Southard produzierten Folder und stellte die dadurch gewonnenen Einzelteile im Detail vor (http://www.messerforum.net/showthre...-Brad-Southard-Folder&highlight=brad+southard). Wir gewannen am Ende den Eindruck, daß er dieses Messer irgendwie liebhatte!
Brad Southard - so hieß der also, der schlanke Braune, an dem wir kürzlich „hängengeblieben“ waren und der hinten links an der Hirnrinde angedockt hatte. Der Mensch benötigt ja nur Sekundenbruchteile für Zu- oder Abneigungsempfindungen. Schon beim ersten Blickkontakt waren wir zugeneigt gewesen - ohne allerdings formulieren zu können, was den Ausschlag gegeben hatte. Pitters sehr umfassender, schön bebilderter und aufschlussreicher Bericht sorgte für mehr Klarheit . Fanden wir auch alles, was dort geschrieben stand. Schlicht und ergreifend dieser Flipper, der unserer persönlichen Vorliebe nach sowohl dem Rick-Hinderer- als auch dem ZT-Flipper gegenüber überlegen zu sein schien. Gestalt, Preis, „Kleinheit“ des Griffs bei gleichzeitig beeindruckender Klinge, Gewicht … - er begann, uns zunehmend besser zu gefallen. Und Flipper hatten wir ja noch keinen. Wo wir gerade im Thema waren, haben wir auch sonst überall mal nachgesehen, wo was über den Brad Southard zu erfahren war - und über Carpenter’s CTS-204P. Die machten ebenfalls alle den Eindruck, als möchten sie Brad Southard leiden, den Stahl auch. Angeblich wurden die Bestände schon knapp. Lobgesänge everywhere. Über den Klee sozusagen!
Besonders beeindruckend - der Brad Southard hat bei etwas geringerer Gesamtlänge eine 9 mm längere Schneidfase als der 3,5“-Hinderer-Flipper und ist deutlich kleiner als der ZT 560. Neben dieser bemerkenswerten Tatsache bietet er für unsere kleinen Hände gegenüber letzterem das bequemere Handling bei gleichzeitig mehr Platz in der Hosentasche. Wer trotzdem, z.B. der Optik, der vielgepriesenen Qualität oder des Kultstatus wegen, den der Hinderer-Flipper ja genießt, diesen bevorzugt, oder den ZT 560 haben will, muß dafür dann in jedem Fall erheblich schwerer tragen und im einen Fall auch sonst tiefer in die Tasche greifen. Wobei - so’n XM-18, Kaliber 3,5“, mit gelbem G-10 …
Was uns nach und nach besonders gut am Spyderco Brad Southard Flipper zu gefallen begann, haben Andere längst vor uns gelobt. Wir fassen nochmal kurz und knapp zusammen:
Der Stahl (Carpenter CTS-204P, M390-like), die Klingengeometrie (insbesondere auch die Linienführung des Messerrückens), Titan-Framelock, Stonewashed, Taiwan-made (das Spyderco Techno hat uns diesbezüglich sehr überzeugt), sehr schlank und ohne Firlefanz bei gleichzeitig erhabener Klinge (4 mm stark & scharfe 89 mm lang). Er sieht ein wenig nach Jens Ansø aus (das Böker Haddock läßt grüßen). Was Earth-brown angeht, müßte man erst mal sehen. Notfalls würde sich schon eine Lösung finden.
Die Bilder wollten nicht mehr aus dem Kopf - so etwa 14 Tage lang. Dann hielten wir den Zeitpunkt für gekommen, haben uns einen preiswürdigen Lieferanten gesucht (mit Lagerbestand) und die Angelegenheit ins Rollen gebracht. Jetzt isser da, der Spyderco-Brad-Southard-Folder. Was sollen wir sagen: Wir flippen regelmäßig aus!! Dabei fanden wir heraus, daß das einen Heidenspaß macht. Und genau darum geht es ja. Schneiden kann man schließlich mit jedem einigermaßen anständigen Messer. Aber ausflippen …
Am 29. Januar 2013 bestellt, am 04. Februar im Postkasten Monte Gordo und rasiermesserscharf out of the box. Die Haare fliegen. So hatten wir das gewollt. Und haben das exzellente Wetter genutzt, um uns an einem unserer Lieblingsplätze erstmal einen Espresso zu genehmigen. Dabei fanden wir heraus, daß der Folder traumhaft leichtgängig „ausflippt“ und der Framelock genau die „richtige Einstellung“ hat - ohne große Anstrengung zu entriegeln und stramm genug, um die Klinge via Detent-Ball im geschlossenen Zustand gut festzuhalten.
Da die scharfe Schneide der Klinge bis direkt an den Messergriff heranreicht, könnte man befürchten, daß beim einhändigen Schließen Verletzungsgefahr besteht - ein Umstand, der durch den Flipper perfekt verhindert wird. Entsperrt der rechte Daumen den Framelock, läuft der Flipper unmittelbar nach Entsperren der Klinge auf den Daumen auf, woraufhin das Messer nach Umgreifen sicher geschlossen werden kann. Es liegt dank seiner insgesamt schlanken Form ausgesprochen angenehm in der Hand, von der es - merklich bequemer als beispielsweise das Para-Military 2 - leicht umschlossen werden kann. Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß auch das BÖSE bei etwa gleicher Größe eine vergleichbar gute Handlage bietet.
Wir haben ein paar Fotos und einige Schneidversuche gemacht. Hier gibt es keine Fragen. Am Abend dann „Gurkensalat à la Brad Southard“ unter Einsatz der Königsdisziplin für Messer: Zwiebeln fein würfeln - aus der Hand geschnitten. Das Ergebnis nach 50 % Arbeitsfortschritt: Feine Würfel bei unzerdrückter Zwiebel. Keine Selbstverständlichkeit bei Messern dieses Kalibers (Klingenstärke immerhin 4 mm). Schlanke Gurkenscheiben runden den sehr guten Eindruck ab, den unser Flipper selbst in der Küche abliefert. Für das gute Ergebnis zeichnen der hochgezogene Hohlschliff und die spiegelglatte Oberfläche der Klinge verantwortlich. Das Brad Southard schneidet auch in Holz, ohne irgendwelche Fragen offenzulassen. Haptik und Handhaltung sind In- wie Outdoor vorzüglich.
Die taiwanesische Fertigung entspricht in allen Punkten unseren Erwartungen. Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, herrscht ja ein sehr inspirierendes Klima auf manchen Inseln. Möglicherweise sind auch die Tees von besonderer Qualität. So jedenfalls das Messer. Wie vermutet, hat es die gleiche Klasse, wie schon das Spyderco Techno. Eine insgesamt „runde“ Sache. Es verschwindet fast spurlos in der linken Hosentasche der 501, stört weder beim Sitzen, noch beim Autofahren, noch beim Kleingeld für den Espresso aus der Tasche nehmen. Auch das Gewicht geht mehr als in Ordnung. Ein Musterbeispiel dafür, wieviel Klinge sich in einem schlanken und leichten Messer dieses Kalibers unterbringen läßt. Was die Milchkaffee-Farbe der G-10-Schale angeht: We don’t pimp !
Wir hatten bei unseren anfänglichen Recherchen irgendwo die Anmerkung gelesen, die konturiert abstehende Spitze des Clips sei sehr scharfkantig, worauf er entfernt worden war. So auch in unserem Fall. Nach ein wenig Handarbeit ließ sich das aber zufriedenstellend bereinigen. Zum Schutz des Titan-Frame haben wir ein Handtuch unter den Clip geklemmt und nach vorsichtigem Einsatz einer feinen Schlüsselfeile, 1200er und 2000er Schleifpapier und abschließendem Silberpoliertuch kann und darf er bleiben wo er ist.
Unser Fazit: DER hatte uns gerade noch gefehlt !!
Spyderco Brad Southard Folder
Gesamtlänge: 202 mm
Länge geschlossen: (nachgemessene) 115 mm
Klingenlänge: 88 mm (scharf 89 mm, die Schneidfase entlang gemessen)
Klinge: Carpenter CTS 204P, 4 mm, hochgezogener Hohlschliff, Droppoint, Stonewash-Finish
Klingenhöhe: 25 mm max., zur Spitze hin auf Null zulaufend
Griffhöhe: annähernd durchgehend 24 mm
Griffstärke: 13 mm
Griffstärke mit Clip: 19 mm max.
Griffmaterial: G-10 (Erdbraun), Titan (Stonewash-Finish)
Gewicht: 115 Gramm
Öffnungsmechanismus: Flipper, Kugellager
Edelstahlclip (tip-up)
Lanyardhole: Durchmesser 5 mm
Zu guter Letzt das große Kino. Während Pitters Fotosession das Messer rundherum ausführlich und in all seinen Details zeigt, setzen wir es an verschiedenen Orten in Szene, bringen etwas Farbe ins Spiel und setzen es abschließend ins Verhältnis zu einigen anderen „Bekannten“. Die meisten Einstellungen - wie gewohnt - doppelt und dreifach :
Here we go
Aus der Jukebox ZZ TOP von ihrem 71er Debutalbum mit „Brown Sugar“. Über das schöne neue Messer freuen sich in Monte Gordo Johnny &
Rock’n’Roll
P.S. Zum Vergleich hier noch ein paar Vergleichsdaten der beiden „Konkurrenten“
Hinderer XM-18 (3,5 Zoll) u. in Klammern Zero Tolerance ZT 560
Länge geschloßen: 11,9cm (12,9)
Länge offen: 20,95 cm (22,4)
Klingenlänge gesamt: 9,0cm (3,5 Zoll) (9,5)
Klingenstärke: 4,2mm (4 mm)
Gewicht: 160 g (164 g)