Der Messermacher sagt was anderes [1.2562 wie hoch härten]

LasterSepp

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Der Messermacher sagt was anderes

Hallo,

Was tut man wenn der Messermacher, bei dem man anfragt den Stahl ganz anders behandeln will als die Forenexperten schreiben?

Genau geht es um die Härte einer 1.2562 Klinge. Roman schrieb von einer Arbeitshärte von ca. 65 HRC; mir wird jedoch 61 HRC empfolen (wegen Ausbrüchen schon beim Schleifen).

Ich kann weder mit dem Messermacher streiten noch den Rat der Forenexperten ausschlagen.

Ich neige dazu den Forenmitgliedern zu glauben und abzusagen, weil ich keine Diskussion zum Thema mit meinem HAlbwissen anfangen kann.

Was würdet ihr tun?

Edit: Es handelt sich um ein Küchenmesser zum Fillets zerteilen. Die Schneidengeometrie kann nochgewählt werden.

Mfg

[HankEr: Titel erweitert]
 
Zuletzt bearbeitet:
... ist halt die Frage was Du damit machen willst, welche Schneidengeometrie Du willst, etc.pp.

Generell "bestimmter Stahl für Messer => optimale Härte" das kann man nicht sagen.
 
Geht es dabei nur um die Gebrauchs-/Endhärte, oder auch die/das Härteverfahren ?
...wenn ich das mit dem verlinken zu anderen Beiträgen kapiert hätte, hätte ich zu Günters thread "2 Messer aus 2562" verlinkt... ;):rolleyes:

Gruß Andreas
 
Arbeitshärte 61 HRC ist doch voll ok. Ich würds so machen, vor allem wegen des Anwendungszwecks.
 
Re: Der Messermacher sagt was anderes

Original geschrieben von LasterSepp
Genau geht es um die Härte einer 1.2562 Klinge. Roman schrieb von einer Arbeitshärte von ca. 65 HRC; mir wird jedoch 61 HRC empfolen (wegen Ausbrüchen schon beim Schleifen)

Ob die Schneide beim Schleifen ausbricht weiss ich nicht, bin kein Messermacher. Wahrscheinlich kommts drauf an, wer und wie schleift. Egal. Die sinnvolle Härte hängt aber sehr von der Geometrie der Schneide und Deinen Schnittgewohnheiten ab. Wenn Roman das Ding auf 65 härtet, wird der genau wissen, was und wie er damit schneidet. Und wenns er nach dem Hühnchenschlegel ein Schweinekotelett zerteilt, nimmt er eben sein Schweinekotelettmesser :) Und scharfhalten muss man das Ding ja auch noch.
Fuer mich wäre wahrscheinlich die empfohlenen 61 auch richtig, vorausgesetzt sonst stimmt alles. Ich fuhrwerke mit meinen Messern ziemlich rum und nehm fuer alles eben das, was gerade rumliegt. Ein Ausbeinmesser, extra fuer grobere Arbeiten angeschafft, hat noch nie das Licht gesehen ;). Fuer so Daddler wie mich, sollte dann eben die Schneide eher stabil (Geometrie/Härte) sein, als das letzte Quentchen Härte und Schärfe haben.

Geschmacksache und Anwendungssache, aber ein "richtig" oder "falsch" gibts da nicht.

Gruesse
Pitter
 
Daß der Stahl bei 65 HRc schon beim Schärfen ausbricht ist Unsinn. Man kann ihn natürlich ausbrechen, besonders wenn man mit einem Stahl mit hohem Druck die Klinge abziehen will, aber das schafft man bei fast jedem stahl. Ich habe den Stahl jedenfalls mit ca. 15° Schneidenwinkel bei ca.65 HRc einwandfrei schärfen können.
Eine so dünne und harte Schneide verlangt aber etwas Rücksicht beim Schneiden. Wenn Du etwas Abstriche in der Schneidfähigkeit machen willst, kannst du bei 61 HRc und 30° Schneidenwinkel eine recht robuste Klinge bekommen, die auch ein leichtes Verkanten beim einschneiden ins Schneidbrett nicht übel nimmt, die richtige WB zum erreichen dieser Härte vorausgesetzt.
 
Die 65 HRC sind wohl als Arbeitshärte gut zu nehmen, nur da muss man(n)/Frau wissen was für ein Teil er/Sie da in der Hand hat.
Mit 61 HRC ist der Messermacher auf der sicheren Seite,er weis ja nicht wer alles mit dem Messer arbeitet und vor allem Wie damit umgegangen wird.

Vor hohen härten an den niedrig legierten Stählen braucht man normalerweise keine Angst haben. Bei der richtigen Wärmebehandlung und dem entsprechenden Schneidenwinkel sind die Stähle selbst bei sehr hoher Härte sehr unempfindlich gegen ausbrüche..
Herbert weis wovon ich rede :cool:

Wird die Wärmebehandlung allerdings versaut,kann ds bei sehr hoher Härte eher zu Problemen führen.


gruß

Peter
 
Das Messer soll ausschliesslich zum zerteilen von grätenfreien Filletstücken genutzt werden und aufpassen würde ich natürlich auch.

Danke schonmal für die Hilfe.Ich tendiere eher zum letzten Quentchen rausholen, weil wenn schon dann auch volles Rohr.

Wenn es nur Sorgen um die korrekte Anwendung sind, lässt sich das vielleicht noch klären.

:super:
 
Nu ist es ja aber auch so, dass Kuechenmesser oft abgezogen werden muessen. Und da tut man sich bei 61 viel leichter als bei 65. Ich glaube nicht, dass sich eine Klinge mit 65 HRC von einem Wetzstahl sehr beeindruckt zeigt.

-Walter
 
Also wenn Du nicht die volle härte nehmen willst weil dir das zu brenzlig ist ist das OK nur dann wirfst Du eben Perlen vor die Säue...

Wie günter und die Anderen schon sagte das ist kein stahl für alles das ist ein spezialist der volle power bei ca 65 Hrc richtig gehärtet versteht sich hat. Und einen recht feinen Schneidenwinkel verträgt.

Wenns bei fischfillet bleibt seh ich da überhaupt keine probleme auch ein wenig Huhn und kleine Knochen wirds auch aushalten.
Das persönliche limit wirst Du selber finden.

Aber nochmal 61Hrc und ggf 30° und mehr sind zwar machbar aber wenn das notwendig ist, ist es schlicht und ergreifend der falsche stahl für den zweck und ne mittelgroße Feile wär da besser weil eben zäher.
 
Von dem Wetzstahl solltest Du allerdings abstand nehmen das ist für eine solche Klinge aus so einem material schlichtweg das falsche werkzeug.

hier sind Wassersteine angesagt!
 
@kababear: wetzstähle haben ca. 65 HRC.
Die Firma Fluegel http://www.sih.de/fluegel/pages/index.htm in Solingen stellt Wetztstähle aus 1.2210 (115CrV3) mit Härten von (deren Aussage) 65 HRC her. Der Stahlschlüssel sagt:
Anlassen 100° 64 HRC
Anlassen 200° 61 HRC
Anlassen 300° 58 HRC
Anlassen 400° 51 HRC
Anlassen 500° 44 HRC

Was Roman sagt ist schon ok, und es ist auch i.O, wenn man alles rausholen will. Man muß aber wissen, was man mit dem Messer macht. VOr dem gesagten Hintergrund würd ich persönlich auch die 65 anpeilen. Kannst immer noch ein Messer aus dem gleichen Stahl mit gleicher Schneide oder anderer mit geringerer Härte machen.

@claymore: und ob, und ob!!!!!!

Ich hab ja auch ein Stück von dem Stahl, und ich will daraus ein feines kleines Schneiderchen machen, und das so hart es geht. Schaun wir mal, ich fahr ne Probe mit, die lass ich dann mal zerteilen wie eine Weihnachtsgans. Ich halt Euch da auf dem Laufenden, dauert aber was, hab noch jede Menge Zeugs rumliegen, das verarbeitet werden muß. Obwohl, es packt mich schon ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ich habe auch abgesagt, weil die Vorstellungen zur WB zu unterschiedlich waren. So sehr ich mich auch über den Stahl freue, ein Messer wäre besser. So eine Probe für Härtemessung und Gefügeaufnahmen, bestätigt hoffentlich die Theorien.
 
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