Der Messerquäler hat zugeschlagen..

-shx-

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Hi zusammen,

letztes Jahr zu Weihnachten habe ich ein Messer verschenkt, was der neuen Eigentümerin auch wichtig und wertvoll geworden ist und viel benutzt wird.. jetzt hat scheinbar einer der Mitbewohner es in die Finger bekommen, und man ist sich noch uneins, wers den war.. der "Niemand", "Keiner" oder der "Ich nicht"..

Wie dem auch sei.. ich kann mittlerweile für einen Hobbyisten glaube ich ganz ordentlich freihandschleifen, Steine liegen hier vom 1000er bis 6000er, alles Shapton Pro, meine Messer rasieren alle locker..
Abgesehen aber davon, dass mir absolut schleierhaft ist, wie man ein Solinger derart zurichten kann, bin ich mir gerade unschlüssig, ob überhaupt und wenn ja wie ich das selbst(?) fixe.
Theoretische Idee wäre einen entsprechend groben Stein oder eine Diamantplatte zu besorgen, und solange zu schleifen, bis der Ausbruch weg ist, dabei hoffentlich einen Overgrind zu vermeiden, und dann mal zu sehen, ob es ohne Ausdünnen noch als Schneidwerkzeug durchgeht.

Weder eine Reparatur noch Ausdünnen habe ich bisher gemacht, scheinbar gehe ich dafür einfach zu pfleglich mit meinen Messern um, daher die Unschlüssigkeit.
Was das Ausschleifen angeht bin ich eigentlich ganz zuversichtlich, vor einem etwa nötigen Ausdünnen habe ich aber schon ziemlich Respekt.
Falls ich das selbst angehe, würde ich auch eins von den alten 5-Mark-Messern vorher aus der Schublade ziehen und daran eine Generalprobe veranstalten..

Habt ihr guten Rat für mich? Von "Lass die Finger davon, das ist was für Profis." bis "Nimm -den- Stein dafür." ist alles gern genommen.

Danke und Gruß,
Chris


Ausbruch Solinger.JPG
 
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Bei über 1mm Kerbe wird das ohne grobe Diamantplatte eine langwierige Aktion, da läuft man aber auch Gefahr das Profil nicht gleichmäßig abzutragen ... Zumal selbst keine Erfahrung bisher mit sowas. Ob gleichzeitig Ausdünnen erforderlich ist, wahrscheinlich. Für ein Geschenk gleich mehrere Sachen erstmalig machen finde ich schwierig, vielleicht bei diesem Messer machen lassen (Schanz o.ä.) und an den eigenen Messern üben mit jeweiligen Sachen?
 
"Lass die Finger davon, das ist was für Profis."
Ja. Ohne Bandschleifer wird das elend lang dauern und für recht einfaches Zwilling wäre mir die Zeit zu schade.
Abgesehen davon wäre min. eine grobe Dia-Platte notwendig und für den Preis kannst du auch ein neues Messer kaufen.
Auch wenn du denkst, dass das jetzt nicht öfter vorkommt, dann ist neues Messer oder Anfrage bei Jürgen Schanz die effektivere Variante.
 
Ja. Ohne Bandschleifer wird das elend lang dauern und für recht einfaches Zwilling wäre mir die Zeit zu schade.
Abgesehen davon wäre min. eine grobe Dia-Platte notwendig und für den Preis kannst du auch ein neues Messer kaufen.
Auch wenn du denkst, dass das jetzt nicht öfter vorkommt, dann ist neues Messer oder Anfrage bei Jürgen Schanz die effektivere Variante.

Kosten/Nutzen-Rechnung mache ich bei Messern schon lange nicht mehr auf, das bekomme ich mir beim allerbesten Willen nicht mehr schöngerechnet. :D
Das Messer läge neu bei 100€, Reparatur macht nur Sinn im Hinblick darauf, mal was neues gemacht zu haben, neues Werkzeug zu lernen und genau dieses zu retten statt wegzuwerfen, und halt selbstmachen.
 
Das Messer läge neu bei 100€, Reparatur macht nur Sinn im Hinblick darauf, mal was neues gemacht zu haben, neues Werkzeug zu lernen und genau dieses zu retten statt wegzuwerfen, und halt selbstmachen.
Das ist genau die richtige Einstellung für so ein Projekt.....
 
Hm... bleibe ich jetzt dabei, dass die ganze Messersache Nicht-elektrisch ist, oder ist das doch der Moment, wo ein Nassschleifer ins Haus kommt. Fun Fact: Ob gescheite Diamantplatte oder Scheppach-Maschine kostet fast das gleiche... Wenn Schleifer, dann Band oder Scheibe? Sollte ich raten, müsste Band sich etwas leichter handhaben lassen, und vermutlich automatisch leicht ballig werden?
 
Hallo @-shx-, mit dem Scheppach Nasschleifer, kannst du nicht ballig schleifen, genausowenig wie mit einer DMT Platte. Nassbandschleifer von Scheppach ist mir keiner bekannt? Dafür brauchst du ein freilaufendes Band oder einen weichen Untergrund zum ballig schleifen. Wenn du es wirklich selber machen willst, brauchst du passendes Schleifequipment. Das kostet leider! Dazu musst du dann auch leider bei dem großen Ausbruch eine neue Geometrie anlegen, dann ausdünnen und dann wieder schärfen. Mit vernünftiger DMT Platte möglich, aber langwierig, dazu vernünftiges Nassschleifpapier zum polieren nach der DMT. Ich würds nicht machen, mir wär es bei dem Messer auch die Zeit und das Geld zu schade…. Gerade wenn du nicht vorhast das öfters zu machen.

Gruß Michl
 
Hi,

auch zeitmäßig mache ich kein Kosten/Nutzen auf, das ist Hobby. Ist ja nicht so, dass es hier noch gar nichts gäbe, mir ist ehrlich gesagt auch (fast) egal, was das Zeug kostet für irgendwas muss die viele Plackerei die ganze Woche über ja gut sein. Wenn es um Kosten geht darf ich mir nicht ein Gyuto nebens andere an die Leiste hängen. ;-)

Nassbänder scheinen tatsächlich aber in einer anderen Preisliga zu spielen, bei einem trocknen muss man halt alle paar Sekunden absetzen, bevor das Messer zu heiß wird, richtig?

Dass das Messer - und ja.. Standardware, aber auch Solinger sind gute Messer! - wieder heile wird ist eigentlich schon entschieden, es geht nur noch ums wie. Das ausdünnen könnte dann auch durchaus noch dem ein oder anderen Messer hier angetan werden.

Gruß, Chris
 
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Also,
meinen Cleaver hab‘ ich mit dem Brick und der Atoma 400 von Hand deutlich ballig ausgedünnt.

Mit einem Stahl unter 60 HRC ist das zwar auch nicht in 10 Minuten erledigt, aber doch gut machbar.

Ich habe das einfach mal so durchgezogen, um durch die lange Schleifzeit ein besseres Gefühl für händisches Schleifen zu erreichen und auch um zu Testen, ob ich generell so eine Anpassung hinbekomme.

Das ganze ist im Detail nicht so gleichmäßig, wie es sein könnte und schon gar nicht schön, aber der Cleaver hat jetzt Mitte bis vorne nur noch stabile 0,3mm und ist mit bloßem Auge sichtbar ballig. Mir taugt er gut. Unser meistbenutztes Messer.

Ansonsten bin ich ganz bei den vorherigen Beiträgen - geht es nur um das eigentliche Ergebnis, würde ich immer das Messer vom Profi umarbeiten lassen. Günstige, besser und nervenschonender.

grüsse, pebe

1692986213155.jpeg
 
Ja, Diaplatte ist komplett plan… du musst deine Geometrie zuerst schleifen. Das ist bei Steinen nur möglich, wenn du wirklich richtig gut bist.😉
 
Guter Punkt, danke. Bei der Aktion ist man sonst vermutlich alle Nase lang am abrichten, seh ich ein.
Was sagt die Schwarmintelligenz denn zu Atoma 400 vs DMT coarse/extracourse?
 
Beides für den Hausgebrauch gleich gut. Diamantplatten an sich müssen aber erst eingeschliffen werden…. Gibts schon nen Haufen Threads dazu. Sollte nach der Geo schleifen und ausdünnen dann erst richtig gut sein. Wichtig bei Dia Platten ist, dass du ohne Druck schleifen musst und die Diamantpartikel die Arbeit machen lassen musst.
 
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