Der optimale Stahl [für Hufmesser]

Schmiedi

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Hallo,

Ich bin Hufschmied und möchte mein eigenes Hufmesser zu entwickeln.
Es wird ein Messer mit Wechselklingen werden. Jetzt geht es an die suche nach den optimalen Stahl. Ich benutze zur zeit 1.4034 ist ein sehr guter stahl aber schwer zu beschaffen und relativ teuer da ich ihn in maximal 3mm starken Blech verarbeite.
Die Optimalen eigenschaften sind Hohe Schärfe und beständigkeit der schärfe und hohe elastizität. Der stahl sollte leicht schärfbar sein. ( Ich schleife mit Ölstein und mit schmalen schleifband 280 körnung)

Die schneide bekommt einen starken Holschliff.
Wenn die klinge aufgebraucht ist bleibt nur noch 3mm schneidenbreite an der spitze übrig.

Wie ist das mit Carbon stahl????

Hat jemand einen guten tipp für mich???
 
Ob das mit den Wechselklingen Sinn macht, weiß ich nicht.
Vom Stahl her habe ich gegen den 1.4034 nichts einzuwenden. Beim Schneiden des Horns muß die Klinge scharf und hinreichend robust sein, da ist der von Dir gewählte Stahl ein guter Kompromiss.
Einer meiner guten Freunde macht sich seine Hufschneidemesser gerne aus großen Gattersägeblättern. Sie sind in der Regel aus einem Stahl mit ca. 0,8 % C gefertigt und hartverchromt. Sie sind ca. 2,5 mm dick und damit recht gut zu handhaben.
Die Härte, mit der sie im Gatter eingesetzt werden, reicht für das Hufeschneiden nicht aus. Sie sind aber problemlos aus dem Feuer zu härten- Magnetprobe ergibt die richtige Härtetemperatur- und sie sollten deutlich härter, einen Tick zäher und gleich schneidhaltig sein, wie die aus 1.4034.
Rostbeständig sind sie nicht, außer an den Stellen, an denen die Hartverchromung noch nicht abgeschliffen ist.
Einen wirklichen Nachteil sehe ich darin nicht.
Ihr großer Vorteil: Du kannst abgearbeitete Blätter in einem Sägewerk umsonst kriegen. Meine sind ca. 1,5 m lang und gut 80 mm breit, da ist einiges an Fleisch dran, um sich Messer herauszuarbeiten.

Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Ob Sinn oder nicht ist betrachtungssache. 1. Spare ich gut 7cm des guten Stahles pro Klinge. und ich habe gerne schöne Griffe mit verzierungen und verschieden Tierköpfen. Ichwürde gerne einen etwas wirschaftlicheren stahl verwenden als 1.4034 wie ist die erfahrenmit dem 1.2842 von dem hir sehr viel geschrieben wird???
Wie ist es mit RWL34??? Mir geht es in ersten sinn um eine hohe Schärfe und Zähigkeit.
 
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Hi,

ich fasse mal kurz zusammen, was unsere Stahlexperten dazu sagen werden ;)

Hohe Schärfe gepaart mit hoher Zähigkeit bekommst du vor allem bei den un- und niedriglegierten Stählen, die etwa eutektoid sind. Auf Deutsch bedeutet das: Stähle mit ca. 0,8% C (+ - 0,2% sind noch absolut im Rahmen), die sonst wenig Legierungselemente haben. Mangan, Silizium und Vanadium in geringen Mengen sind nicht schlimm, sie Schaden der Zähigkeit nicht.

Gute Stähle für deine Anwendung wären z. B. Federstähle mit passendem C-Gehalt, z. B. CK85 oder C100. Ein im Forum sehr beliebter Stahl ist der 100CR6 (1.3505), der durch die 1,5% C schon etwas verschleißfester ist, aber trotzdem noch sehr zäh (da in Wälzlagerqualität hergestellt).
All diese Stähle sind günstig in der Anschaffung, einfachst zu bearbeiten, zu Härten und zu schärfen, also das rundum-sorglos-Paket. Lediglich rostfrei sind sie nicht.

1.2842 ist auch ein passender Stahl, der extrem gut zu bekommen ist, aber nicht mehr ganz so zäh wie die oben genannten Stähle.

RWL 34 erreicht zwar auch recht hohe schärfen (wenn auch nicht ganz so hohe wie die oben genannten Stähle), ist aber deutlich weniger Zäh, und dazu noch teuer in der Anschaffung.

Schau mal bei Peter Abel (www.messermacherbedarf.de), da findest du die anfangs genannten Stähle.
 
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