Bukowski
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Moin
Auf Wunsch von @NineFinger folgt eine kurze Zusammenfassung meiner Ausdünn-Aktion eines Spyderco Endura VG-10.
Mit einer Materialstärke von gut 0,6mm hinter der 1mm breiten Fase machte mir das Messer keinen Spaß. Die Klinge musste Federn lassen.
Mise en Place
Als erstes Klebe ich den Griff nahtlos mit Duct-Tape ab, weil ich keine Lust auf Schleifschlamm im Klingengang o.ä. habe.
Für das Ausdünnen von Messern aller Art haben sich bei mir Diamantplatten durchgesetzt, da sie Formstabil sind und sich nicht mit Metallabrieb zusetzen, während des Schleifvorgangs also weder abgerichtet noch geöffnet bzw. mit SiC-Pulver behandelt werden müssen, um den gewünschten "Biss" zu erhalten. Außerdem tragen Diamant-Schleifmittel auch hochlegierte Stähle ohne Einschränkungen ab.
Mit der Diamantplatte dünne ich die Klinge aus und gebe ihr eine möglichst gleichmäßige, leicht konvexe Geometrie:
Dazu lege ich die Klinge annähernd flach auf die Platte und hebe den Klingenrücken während der Schleifbewegung leicht an. Die noch vorhandene alte Schneidfase dient mir dabei als Indikator, wie weit ich in den einzelnen Segmenten der Klinge schon gekommen bin und wo ich ggf. nachsteuern muss, damit es gleichmäßig wird. Um das Klingenprofil nicht zu verändern versuche ich dabei einen kaum sichtbaren Teil der alten Schneidfase zu erhalten. Der wird später normalerweise vom Nassschleifpapier verwischt.
Wenn die alte Schneidfase über den gesamten Schneidenverlauf beidseitig eine gleichmäßige, kaum sichtbare Linie bildet und ich ansonsten auch mit der Formgebung zufrieden bin, glätte ich die Riefen der groben Körnung mit dem Shapton Pro 1000.
Der Stein ist Splash&Go, trägt gut ab, ohne allzu tiefe Riefen zu hinterlassen, setzt sich kaum zu und muss durch seine harte Bindung nicht so häufig abgerichtet werden, deswegen mag ich ihn für sowas ganz gern.
Danach klemme ich ein Stück 240er Schleifpapier auf dem Leder mit den Klemmzwingen am Tisch fest, befeuchte es und ziehe die Klingenflanke mit gleichmäßigen Bewegungen quer über das Papier. Dabei wird die Klinge – ohne den Winkel vom Ricasso zur Kante des Schleifpapiers zu ändern – so bewegt, also Klingenrücken oder Griff minimal angehoben oder gesenkt, dass alle Bereiche der Klingenflanke eine gleichmäßige Satinierung erhalten.
Dabei unbedingt darauf achten, die Messerspitze nicht versehentlich abzutragen!
Man kann je nach Gusto mit dem Papier noch feiner werden oder auch gröber starten und sich ggf. den Shapton sparen, ich habe nach dem 240er schon Schluss gemacht:
Durch den Vorgang stumpft die Klinge natürlich ab, deswegen schleife ich am Ende noch eine mini V-Fase mit dem Spyderco 302M an und poliere und entgrate kurz mit dem Spyderco 302UF.
Das geht selbstverständlich auch mit jedem anderen Stein / jeder anderen Progression, der/die euch taugt.
Bei den Spydercos muss ausschließlich der Medium-Stein (extrem selten) abgerichtet werden. Außerdem können die Steine trocken verwendet werden. Das spart Zeit, weil Wässern, Reinigen und Abrichten wegfallen (Nachteil der Steine: kleines Format und kaum Feedback).
Die Klinge ist jetzt so dünn, dass die Schneidfase in Windeseile angeschliffen ist:
200-fach vergrößert
Fertig.
Die gesamte Aktion hat knapp zwei Stunden gedauert.
Und schon macht's wieder Spaß
Auf Wunsch von @NineFinger folgt eine kurze Zusammenfassung meiner Ausdünn-Aktion eines Spyderco Endura VG-10.
Mise en Place
- Atoma 400 (für Taschenmesser reicht mir die Körnung, trägt noch zügig ab und hinterlässt nicht ganz so tiefe Riefen wie gröbere Körnungen)
- Shapton Pro 1000
- ein Satz Starcke Matador Nassschleifpapier
- große Klemmzwingen
- Wasserflasche, Steinhalter, Duct-Tape
- ein festes Stück Leder (etwa im Format des Schleifpapiers), das bei Druck kaum nachgibt
- Spyderco 302M und 302UF
Als erstes Klebe ich den Griff nahtlos mit Duct-Tape ab, weil ich keine Lust auf Schleifschlamm im Klingengang o.ä. habe.
Für das Ausdünnen von Messern aller Art haben sich bei mir Diamantplatten durchgesetzt, da sie Formstabil sind und sich nicht mit Metallabrieb zusetzen, während des Schleifvorgangs also weder abgerichtet noch geöffnet bzw. mit SiC-Pulver behandelt werden müssen, um den gewünschten "Biss" zu erhalten. Außerdem tragen Diamant-Schleifmittel auch hochlegierte Stähle ohne Einschränkungen ab.
Mit der Diamantplatte dünne ich die Klinge aus und gebe ihr eine möglichst gleichmäßige, leicht konvexe Geometrie:
Dazu lege ich die Klinge annähernd flach auf die Platte und hebe den Klingenrücken während der Schleifbewegung leicht an. Die noch vorhandene alte Schneidfase dient mir dabei als Indikator, wie weit ich in den einzelnen Segmenten der Klinge schon gekommen bin und wo ich ggf. nachsteuern muss, damit es gleichmäßig wird. Um das Klingenprofil nicht zu verändern versuche ich dabei einen kaum sichtbaren Teil der alten Schneidfase zu erhalten. Der wird später normalerweise vom Nassschleifpapier verwischt.
Wenn die alte Schneidfase über den gesamten Schneidenverlauf beidseitig eine gleichmäßige, kaum sichtbare Linie bildet und ich ansonsten auch mit der Formgebung zufrieden bin, glätte ich die Riefen der groben Körnung mit dem Shapton Pro 1000.
Der Stein ist Splash&Go, trägt gut ab, ohne allzu tiefe Riefen zu hinterlassen, setzt sich kaum zu und muss durch seine harte Bindung nicht so häufig abgerichtet werden, deswegen mag ich ihn für sowas ganz gern.
Danach klemme ich ein Stück 240er Schleifpapier auf dem Leder mit den Klemmzwingen am Tisch fest, befeuchte es und ziehe die Klingenflanke mit gleichmäßigen Bewegungen quer über das Papier. Dabei wird die Klinge – ohne den Winkel vom Ricasso zur Kante des Schleifpapiers zu ändern – so bewegt, also Klingenrücken oder Griff minimal angehoben oder gesenkt, dass alle Bereiche der Klingenflanke eine gleichmäßige Satinierung erhalten.
Dabei unbedingt darauf achten, die Messerspitze nicht versehentlich abzutragen!
Man kann je nach Gusto mit dem Papier noch feiner werden oder auch gröber starten und sich ggf. den Shapton sparen, ich habe nach dem 240er schon Schluss gemacht:
Durch den Vorgang stumpft die Klinge natürlich ab, deswegen schleife ich am Ende noch eine mini V-Fase mit dem Spyderco 302M an und poliere und entgrate kurz mit dem Spyderco 302UF.
Das geht selbstverständlich auch mit jedem anderen Stein / jeder anderen Progression, der/die euch taugt.
Bei den Spydercos muss ausschließlich der Medium-Stein (extrem selten) abgerichtet werden. Außerdem können die Steine trocken verwendet werden. Das spart Zeit, weil Wässern, Reinigen und Abrichten wegfallen (Nachteil der Steine: kleines Format und kaum Feedback).
Die Klinge ist jetzt so dünn, dass die Schneidfase in Windeseile angeschliffen ist:
Fertig.
Die gesamte Aktion hat knapp zwei Stunden gedauert.
Und schon macht's wieder Spaß
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