Der Titan - Spyderco Military C36Ti

Rock'n'Roll

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Boas,

als wir über den Erwerb des Benchmade 710 berichtet haben, wurde von einem Mit-Forumiten angedeutet, jetzt fehle nur noch der „ewige Konkurrent“, das Spyderco Military. Fanden wir auch - und haben mal recherchiert. Gerieten dabei - der Klinge wegen - auch in den Einflußbereich des Police. Des originalen Edelstahl-Police und des neueren G10-Modells. Das hat uns eine Weile beschäftigt. Klingenlänge gegen Authentizität, Military gegen Police usw.

Die Entscheidung fiel ad hoc, wie schon so oft. Ein C36Ti tauchte im Forum auf und wir haben sofort zugeschlagen. Und was haben wir? Ne Menge! 167 Gramm CPM S30V und Titan - auf einer Gesamtlänge von 24,1 Zentimetern. Geschlossen sind es immerhin noch 14. Die 4-mm-Klinge ist 102 mm lang, davon scharf 94. Da hat man was für’s Geld.

Und was macht das mit unseren kleinen Händen? Nix! Das öffnet in einem Rutsch ohne abzusetzen, liegt erstklassig in der Hand, wobei sich diverseste Greifmöglichkeiten anbieten, egal, ob kurz, lang oder reverse. Es scheint so, als schrumpfe es, wenn man es in die Hand nimmt. Geile Ergonomie :p!!

Das Military C36Ti wurde 2010 erstmals vorgestellt - damals noch als klassischer Titan-Framelock. Wenig später (Ende 2010, Anfang 2011) stellte Spyderco die Produktion seiner Titan-Framelocks sukzessive um. Im Gegensatz zur Ursprungsversion des C36 Ti enthält unsere Version eine Stahleinlage in der Lockbar, so daß beim Lock nicht Titan sondern Stahl auf den Messerstahl trifft. Die 3 cm lange und etwa 1,5 mm dicke Stahlplatine ist in die Alu-Lockbar bündig eingelegt, an drei Punkten fixiert und mit zwei Schrauben befestigt. Der Detent-Ball sitzt in der Stahleinlage. Die Frage, die sich uns stellt, lautet: Warum diese Stahleinlage? Ist diese Version dem klassischen Titan-Framelock (R.I.L.) vorzuziehen? Gab oder gibt es Probleme bei Titan-Framelocks?


Stahleinlage (steel insert) in der Lockbar des Reeve Integral Lock© (R.I.L.) - What’s up …

Im Oktober 2010 wurde die Frage ausführlich im Spyderco-Forum diskutiert und abgehandelt und im wesentlichen von Brad Southard folgendermaßen beantwortet:

Der klassische Titan-Framelock (R.I.L.) wird unter anderem seit den 90ern beim Sebenza erfolgreich und ohne Probleme unverändert bis heute von Chris Reeve verbaut. Das Strider SNG beispielsweise ist ebenfalls seit Jahren erfolgreich im harten Einsatz. Es sind keine erwähnenswerten Probleme bekannt.

Warum macht Spyderco das also? Weil sie es können. Und weil nach einer extrem hohen Frequenz von Öffnen und Schließen das steel insert ausgewechselt werden könnte, falls erforderlich.

Das steel insert ist nicht wesentlich härter als Titan, da es sich um „einfachen“ Stahl und nicht um Messerstahl handelt (etwa 42 HRC).
Ein eventuelles Verbeißen des Locks (stickiness) ist bei vorhandenem steel insert weniger stark, aber es tritt ebenfalls auf. Chris Reeve und andere Messerbauer carbidisieren oder erhitzen z.B. das Ende der Titan-Lockbar, um die Gefahr des Verbeißens durch Bildung einer Titan-Oxyd-Schicht zu verringern. Diese Schicht verbraucht sich allerdings mit der Zeit. Währenddessen läßt aber gleichzeitig die „stickiness“ durch Gebrauch des Messers nach. Nach einer gewissen „Einarbeitungs“-Zeit hat sich das Problem in der Regel sowieso erledigt.


Spyderco-Eigner Sal Glesser hat im Oktober 2012 folgende Statements zu dem Thema steel insert abgegeben:

“Many carbidize the Titan on their Linerlocks and RIL's (framelocks) locks. Titanium can wear on high vanadium steels and it is a precaution against that wear. As the blade gets longer, that force is increased. We felt the Military would perform better, longer with a steel insert on the interface.”
UND
“We found that in very high open & close cycle tests, where the lock was permitted to "drag" on the blade tang, wear was more than we liked.”


Wo wir nun einen solch martialischen High-Tech-Klapper an Bord hatten, wollten wir selbstredend auch mal ausprobieren, ob er auch schneidet. Zunächst - wie üblich - das Gemüse. Als da waren: Äpfel, „fangfrische“ Mandarinen, Zwiebeln, Knoblauch und ein 600 Gramm schwerer solider Block feinste Schweinelende :D. Zur Feier des Tages sozusagen. Größtes Erstaunen hat bei all der Schnippelei die Tatsache ausgelöst, daß das Military sich stets konfortabel so greifen läßt, daß das Schälen, Pellen, Schneiden und Zerteilen eine Freude ist. Die große bauchige Klinge mit der exponierten Spitze gleitet durch’s Obst und durch’s Gemüse. Der Flachschliff tut das Seine. Was wiederum bei der Schweinelende erst richtig zur Geltung kommt. Aber auch das Häuten der Knoblauchzehen und Aufschneiden in feinste Scheiben läßt sich trotz der Größe des Military wie selbstverständlich vollziehen. Wir sind beeindruckt ob der Küchentauglichkeit :).

Außer Haus - da, wo das Military seinen Hauptwirkungsbereich haben dürfte (wenn nicht in der Vitrine ;)) - schlägt es sich erwartungsgemäß einwandfrei. Ein rascher Schnitt schräg in ein Schilfrohr ist reine Freude. Das anschließende Fotografieren noch mehr. Sehr beeindruckt waren wir, als wir es ohne Probleme und Blessuren etwa 1,5 cm tief in den Stamm einer strammen Eiche gerammt hatten. Allerdings raten wir von diesem Manöver nachdrücklich ab, sollte es sich nicht um eine solche aus Portugal handeln. Dort nämlich gibt es neben den Steineichen - die ihren Namen unbedingt zu Recht tragen - auch Korkeichen, deren begehrte und einträgliche Rinde bis zu mehreren Zentimetern dick wird.

Was das Design oder auch die Optik angeht, kommt das Titan-Military eher unspektakulär daher. Eine graue Maus (oder besser Ratte), in ihrer Schlichtheit bestechend. Das Military ist ein hochgradig effizienzbasiertes Tool. Und da liegt in der Tat seine Stärke. Wer ein kleines Messer - sagen wir mal ein Small Sebenza - mit sich führt und das Military, der darf sich getrost für zwei Monate ins Outback aufmachen, ohne daß es ihm an Schneide mangeln dürfte.


Wenn wir mal genau hinsehen …

Zwei schlicht graue - fette - Titanplatinen beherbergen die beeindruckende Klinge, die auf der einen Seite das Spyder-Logo sowie auf dem Ricasso die Aufschrift „Spyderco CPM S30V“ und auf der anderen die Herkunftsbezeichnung „Golden, Colorado U.S.A. Earth“ trägt. Spine und Choil tragen scharf ausgeprägte Jimpings, die einen ausgezeichneten Halt gewähren. Das Magnum-Spyder-Hole mit einem Durchmesser von 14 mm bedeutet leichtes Spiel auch für größte Hände (mit oder ohne Handschuh). Ein sauber flachgeschliffenes, erhabenes Stück S30V! Quersatiniert mit präzise verlaufendem Anschliff. Sehr schön der Übergang von scharfer Klinge zu Ricasso, der in einer eleganten und schön angeschliffenen Linie längs durch das Spyderhole verläuft. Der Klingenrücken ist längs zur - wahrhaft eindrucksvollen - Spitze hin matt gebürstet. Ein insgesamter optischer Genuß. Man hat sich sichtbar Mühe gegeben. Um mit den Kartenspielern zu sprechen: *Was* für ein Blatt!!

Der satte - fein polierte - Edelstahl-Clip (mit Spyder-Logo) paßt optisch wie funktional gut zum Messer. Er ist mit 3 Torx-T6-Schrauben befestigt und gestattet ausschließlich Tip-down-Trageweise. Auch alle anderen Schrauben haben die Normierung Torx T6 - außer der Klingenachsenschraube mit Torx T15. Ein 4-mm-Lanyardhole ist vorhanden - mehr aber auch nicht. Alle Ecken und Kanten sind gerundet, gebrochen, entschärft. Die Verarbeitungsqualität ist bemerkenswert exzellent.

Im Gegensatz zu vielen anderen Foldern ist der Abstand zwischen Klinge und Titanschalen derart gering, daß man die Bronzewasher - auf denen die perfekt zentrierte Klinge beim Öffnen und Schließen geschmeidig läuft - nur ahnen kann. Das Geräusch beim Lock ist knochentrocken. Absolut null Spiel in irgendeine Richtung. Die Griffschalen haben 4 Fixpunkte: Klingenachse, Stoppin, Distanzhülse (gleichzeitig Lanyardhole) und den 4,5 cm langen, schwarzen Aluminium-Backspacer, der mit 2 Schrauben an den Enden befestigt ist.

Auf den ersten Blick könnte man meinen - und es wird allenthalben behauptet - das sei G10 oder Micarta, aber wir haben sicherheitshalber mal auf der Rückseite im Messerinneren am Spacer gekratzt. Das in Erscheinung tretende silbrige Metall hat uns überzeugt. Alles in allem Solidität pur. Nicht vergessen wollen wir zu erwähnen, daß sich - jedenfalls bei unserem Exemplar - das Verbauen der Stahleinlage in der Lockbar ausgezahlt hat. Das C36Ti entriegelt - fast perfekt - angenehm smooth für einen Titan-Framelock, was einen nachhaltig erfreulichen Eindruck hinterläßt. Diesbezügliche Perfektion erreichen nur unser Spyderco Brad Southard und das Techno, deren Entriegelung beispielhaft butterweich vonstatten geht.

Wer noch genauer hinschauen möchte, der sieht sich den Bericht vom Chef an, der das Titan-Military (Ursprungs-Version ohne steel insert) im Mai 2010 in seine Bestandteile zerlegt und auf Herz und Nieren geprüft hat (http://www.messerforum.net/showthre...ilitary-Titan&highlight=titan+military+pitter).

Ach ja, sauscharf isses!


Wenn wir mal vergleichen …

Wie eingangs bereits angemerkt, waren wir auf die ewige Konkurrenz von Benchmade 710 und Military hingewiesen worden. Legt man beide Folder nebeneinander, wird allerdings deutlich, wer das Sagen hat. Das C36Ti stellt das 710 u.E. deutlich in den Schatten: Größer, schwerer, stabiler, schneidfreudiger. Mit überlegener Ergonomie. Insbesondere, was das Kurzgreifen angeht. Man hat zwar einen echten Brocken vor sich, doch in der Hand sieht dann alles ganz anders aus. Wer unbedingt auf leichte, schlanke Messer steht, ist mit dem Benchmade möglicherweise besser bedient. Zumal es, was die Länge der Klinge anbetrifft, dem Military in Nichts nachsteht. Doch in Sachen gefühlte (und wohl auch tatsächliche) Stabilität der Gesamtkonstruktion liegt das C36Ti vorn. Es ist auch diesbezüglich über jeden Zweifel erhaben.

Auch im Vergleich zu anderen mehr oder weniger großen Messern - wie Umnumzaan, SBH oder Flipper von Hasenfuss, Terzuola Starmate und selbst Zero Tolerance ZT560 - wird die Dominanz des Military klar ersichtlich. Und KFZ-Freaks werden uns verstehen, wenn wir anmerken: Im Vergleich zum Para-Military 2 verhält sich das Military, wie der Hummer H1 zum Land Rover Defender: Deutlich überlegenes Drehmoment :haemisch:!

Das Titan-Military ist ein Messer, daß man nicht unbedingt braucht. Allerdings wird man es eher ungern wieder hergeben, wenn man es erst einmal in der Hand hält. Wir gestehen, daß wir - nach anfänglich zurückhaltender Einstellung - angefangen haben, das Titan-Mili sehr zu mögen. A strict machine!!



Spyderco Military C36Ti

Gesamtlänge: 241 mm
Länge geschlossen: 140 mm
Klinge: CPM S30V (60 HRC), Flachschliff , Modified Clip-Point
Klingenlänge: 102 mm (davon scharf 94 mm)
Klingenstärke: knapp 4 mm
14 mm Spyderhole
Bronzewasher
Reeve Integral Lock© (R.I.L.) mit Stahleinlage (steel insert)
Spine and choil jimping
Griffstärke: gute 11 mm (inkl. Clip gute 15 mm)
Griffhöhe: zwischen 2,6 und 3 cm (in der Griffmitte)
Griffmaterial: Titan 6AL4V, jeweils 3,5 mm stark
Partieller Backspacer: Aluminium, 4,5 cm lang, schwarz
Griffschrauben: Torx T15 (Klingenachse) und T6 (Griff und Clip)
Clip: Rechts, Tip-Down
Lanyardhole: 4 mm
Gewicht: 167 g



Die Galerie

Das Spyderco Military C36Ti

Im Ganzen

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Im Einsatz und in der Hand

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Im Detail
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Im Vergleich

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Aus der Jukebox Joe Walsh, Joe Satriani, Steve Vai & Brian May - Rocky Mountain Way - Live At Sevilla 1991 (https://www.youtube.com/watch?v=e74Q5BLzzKQ)


Aus Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Gratuliere zu dem feinen Werkzeug! :super:

Ich hab ein Military mit CF-Schalen und BG42-Klinge. Das nehme es immer wieder gern her. Es ist stets ein heißer Kandidat, wenn ich nur einen einzigen Folder mit in den Urlaub nehmen will.
Auch auf Berg- und Wandertouren hab ich es oft dabei, weil groß, leicht und super handlich. "In Titan" ist es natürlich die "S-Klasse"... :glgl:
 
Moin klingler,

Du bist ja der "Mit-Forumit" und wesentliche Anstoßgeber zum Military. War `ne gute Idee. Das Deine hat meinem gegenüber den klaren Vorteil von 47 Gramm. Nicht zu unterschätzen, wenn man mal länger unterwegs ist :) ...

Grüße von

Johnny & R'n'R
 
Auweia, Dich hats ja mit den Messern schwer erwischt :D

Zwei Sachen:

Das steel insert ist nicht wesentlich härter als Titan, da es sich um „einfachen“ Stahl und nicht um Messerstahl handelt (etwa 42 HRC).

Bist Du da sicher? Anfrage an Spyderco ist raus. Denn wenns so ist, würd ich gerne wissen, warum.

Wie eingangs bereits angemerkt, waren wir auf die ewige Konkurrenz von Benchmade 710 und Military hingewiesen worden.

Von wem? :irre: Die Dinger kann man doch gar nicht vergleichen - janee, hinten ein Griff, vorne ne Klinge, ich weiss, der Spruch ist von mir.

Wie Du schreibst, der Kick beim Military ist, dass man einen ziemlichen Klopper in der Hand hat, mit dem man sehr fein Schneiden kann. Vor allem hat das Ding eine sehr feine Spitze. Davon ist beim BM710 weit und breit nichts zu sehen. So lange es ums Schneiden (und Schärfen) geht, ist das 710 keine Konkurrenz. Allerdings: Wenn Du mit dem Mili umgehst, wie mit einem Defender, ist schnell die Spitze ab :D

Gegenüber dem 710 hat das Mili aber einen entscheidenden Nachteil. Wenn man nicht gerade auf das typische, traditionelle Spyderco Design steht, empfindet man das Design des Mili eher als rechtschaffen hässlich :D Mir gehts zumindest so :D "Dummerweise" ist es aber ein Design, das funktioniert. Und damit ists ein typisches Spyderco. Falls Du die Spyderco Leute mal live erlebst (sollte man sich nicht entgehen lassen, in D auf der IWA evtl auch wieder auf der Outdoor/Friedrichshafen) wirst schnell merken, Du hasts mit Messserfreaks zu tun. Durch die Bank. Die haben alle nen totalen Messerbatscher. Und bis auf wenige Ausnahmen, gibts bei jedem Detail einen Grund, warum das so ausschaut und gemacht wurde. Und nicht anders.

Da fühlt man sich gut aufgehoben. Gibt ja auch Firmen, die wirken so, als hätten sie gestern Staubsauger verscherbelt, heute sinds Messer, morgen irgendwas anderes. Und weil ich mich vom dem Spyderco Charme schwer lösen kann :D mach ich das wie Klingler. Nehm ich nur ein Messer in den Urlaub mit, ists das Mili oder das Paramili. Die Blamage, mit nem 5mm Titan Dingsbums Tactical Klopper in Urlaub zu fahren, der schlechter schneidet, als die einheimischen Messer aus Dosenblech brauch ich nur einmal.

Pitter
 
Moin pitter,

freue mich über Deine Einlassungen. So ähnlich geht mir das mit dem Spyder-Messerdesign auch. Mein Para-Mili 2 liegt und liegt und liegt - aber ich sehe es gern da liegen, und es ist erfreulich, wenn ich es in die Hand nehme, weil es so gut funktioniert. Das ist beim Titan-Military noch wesentlich intensiver. Nachdem ich es nun eine Weile mit mir herumgeschleppt habe, erscheinen mir dagegen manche meiner bisherigen Lieblinge als „funktionsgestört“ und/oder unterdimensioniert - obwohl sie mir nach wie vor optisch besser gefallen. Hätte nie gedacht, daß ich auf einen derart großen Klopper stehen würde :confused:.

Und daß es sich bei den Spydern um Messerfreaks handelt, erkennt man an vielen Dingen. Wie schon mehrfach erwähnt, mein Techno, das Brad Southard, die Milis - super Qualität und Liebe zum Detail. Bin kein wirklicher Spyderman - aber der Funktion und Qualität kann ich mich irgendwie nicht entziehen :super::super:. Was die Stahleinlage angeht, habe ich mich auch gewundert. Aber die Ansage stammt natürlich nicht von mir. Kann Stahl ja nicht abschmecken. Brad Southard hat diese Aussage 2010 im Spyderco-Forum gemacht. Er hat gesagt, er weiß, daß es sich nicht um Messerstahl, sondern um einfachen Stahl - mit sowas um die 42 HRC handelt. Hier steht’s geschrieben unter Post #5: http://www.spyderco.com/forums/showthread.php?46009-Ti-Military-1st-gen-RIL-issue

Bin sehr gespannt auf die Antwort aus "Earth". Und bitte um Berichterstattung.

Danke im Voraus und Gruß aus rainy Monte Gordo

R’n‘R
 
Brad Southard hat diese Aussage 2010 im Spyderco-Forum gemacht. Er hat gesagt, er weiß, daß es sich nicht um Messerstahl, sondern um einfachen Stahl - mit sowas um die 42 HRC handelt.
Genau genommen schreibt er, dass er es nicht wirklich weiß, aber so in der Richtung von HRC 42 tippt.
Ich glaube ja, dieses Feature mit dem auswechselbaren Anschlag ist (abgesehen von der bloßen Machbarkeit) dazu da, um uns Messerfreaks das Gefühl zu geben, im Falle, dass sich da evtl. vielleicht möglicherweise irgendwann ein bisserl was abträgt, könnte man es auswechseln.
Brad schreibt da auch von mehreren hunderttausend Schließvorgängen, die nötig sind, bevor man da was merkt. Bei der heutigen Modellfluktuation dürfen die meisten Messermodelle längst discontinued sein, ehe man das Ersatzteil braucht. Gefühlt. Obwohl, das Mili ist ja schon ein Klassiker und wirds wohl noch eine Weile bleiben.
Ich hab ein Lionsteel SR2 mir dieser Art Anschlag, gibt einem schon ein gutes Gefühl.
Und btw. danke für die Vorstellung. Ich habe schon mehrere Militarys besessen, wieder weggegeben, das Titanmodell steht noch ganz oben auf der Liste. Jetzt erst recht.

Die Blamage, mit nem 5mm Titan Dingsbums Tactical Klopper in Urlaub zu fahren, der schlechter schneidet, als die einheimischen Messer aus Dosenblech brauch ich nur einmal.
Hehe. Kenn ich. Habe es aber anders gelöst: Wo auch immer es hingeht und was auch immer an Hightechschneidwaren ich mitnehme, es ist stets auch ein personalisiertes Opinel dabei. Damit blamiert man sich so gut wie nie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin R&R,

Das ist beim Titan-Military noch wesentlich intensiver. Nachdem ich es nun eine Weile mit mir herumgeschleppt habe, erscheinen mir dagegen manche meiner bisherigen Lieblinge als „funktionsgestört“ und/oder unterdimensioniert - obwohl sie mir nach wie vor optisch besser gefallen. Hätte nie gedacht, daß ich auf einen derart großen Klopper stehen würde :confused:.

das war bei mir ebenso, als ich mein Ti-Mili neu hatte:D,
aber bei mir hat es sich mittlerweile abgeschwächt, bis hin zur fast völligen Umkehr.
Zur Zeit weiß ich eine gepflegte 8,5cm Klinge gegenüber einer 10cm Klinge in der Hosentasche durchaus zu schätzen, denn meist machen die 1,5-2cm mehr Klingen den Kohl nicht wirklich fett.
Und da käme mal wieder der Traum vieler ins Spiel - ein ParaMili in Titan:haemisch:

Cheers
Excalibur

BTW. Wie immer tolle Fotos, danke:super:
 
Brad Southard hat diese Aussage 2010 im Spyderco-Forum gemacht. Er hat gesagt, er weiß, daß es sich nicht um Messerstahl, sondern um einfachen Stahl - mit sowas um die 42 HRC handelt. Hier steht’s geschrieben unter Post #5: http://www.spyderco.com/forums/showthread.php?46009-Ti-Military-1st-gen-RIL-issue

Ich weiss, ich lese das Spyderco Forum auch, bevor ich was schreibe ;)

Aber auch dort wird viel geschrieben ...

Brad Southard:

#7: "They All have a carbidized lockface Sebenza's,"

#10: "Another add on. I just did some checking, Chris Reeves does not use a carbidized lock face."

:rolleyes: Und wenn er schreibt:

"So... why did Spyderco make a change. Because they can! ...Is the Steel insert harder than the titanium... not really! Now I havent Rockwell tested the insert, but I know its not bladesteel, and that its a standard stainless. Which would make me guess that its somewhere are 42 rockwell... which is nearly the same as ti. "

Heisst das, er weiss es nicht.

Ich weiss, ich bin da sehr pingelich :rolleyes:

Ahh, BTW, Techno. *Das* ist genau einer der Ausnahmen von der Regel, das Spydercos primär gut schneiden sollen. Das will das Techno nicht. Im Konzept ähnlich zum Mili ist zb das alte, große Manix. Fetter Griff, fetter Verschluss, fette Klinge. Und trotzdem ne relativ dünne Spitze und auf voller Höhe flach geschliffen. Schneidet wie nix. Warum man zum Schneiden ne 4mm Klinge braucht, ist wieder ne andere Frage :) Deswegen ist die des neuen Manix XL auch dünner. Zwar grundsätzlich sinnvoll. Aber halt nicht so cool :)

Pitter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ja, dieses Feature mit dem auswechselbaren Anschlag ist (abgesehen von der bloßen Machbarkeit) dazu da, um uns Messerfreaks das Gefühl zu geben, im Falle, dass sich da evtl. vielleicht möglicherweise irgendwann ein bisserl was abträgt, könnte man es auswechseln.

So siehts aus. "Braucht" kein Mensch, aber ist einfach ein nettes Feature. Genauso wie Overbending Dinger (die wenigsten, die den Stabilizer nachbauen, haben ihn kapiert), der hundertfünfzigste Lock, Nasen auf der Klinge :D, Kugellager oder Lightning Strike Raumfahrer Materialien. Ich steh da drauf :D

Pitter
 
Man kann die Mili-tanz unter den Forumiten ja förmlich riechen ;). Schön, schön! Und pitter, Deine Pingelichkeit ist ein sehr erfreuliches Feature. Wir werden daher steel-insert-mässig gesehen bald mehr wissen - mehr als Brad Southard :D. Das hat doch was, wie ich finde ...

R'n'R
 
Yo Roll,

was soll ich sagen....man merkt dir deine Begeisterung für Messer fast gar nicht an. Kannst´s echt gut verbergen.:steirer::lach:

Ich habs zwei mal gelesen und mehrfach Bilder geschaut. Wie immer bei deinen Beiträgen. Ich wollt ich hätt´ die Auswahl an ständig neu dazu kommenden Messern auch um so kreativ zu sein.
Man muss sich bei deinen Reviews einfach die Zeit nehmen um sie in Gänze zu verdauen. Sowohl in Länge als auch in Fülle. Ich finde das wirklich toll von dir. Hau rein und mach weiter so.:super::super:

Hast du nicht irgendwie mal über nen Sammelthread mit all deinen Reviews nachgedacht? Das könnte man ja schon fast binden lassen, das Werk:hehe::super:
 
Moin Tommes,

wie Du korrekt erkannt hast, stehe ich Messern vollkommen leidenschaftslos gegenüber ;). Was die Berichte in Summe angeht, wird das wohl nix. Ich leide unter Bindungsangst :p:p:p ...

Danke und bis denne

R'n'R
 
.. Was die Berichte in Summe angeht, wird das wohl nix. Ich leide unter Bindungsangst :p:p:p ...

Too late to run! :D

Den, zugegeben, virtuellen Binder gibt's schon: "Profil Rock'n'Roll" -> "Themen anzeigen"

OT off

Das TGIF-Feeling kombiniert mit einer neuen Review von dir - ein guter Start ins Wochenende!

Besten Dank dafür.

Wie immer eine gut ausbalancierte Mischung aus Review, Hintergrundinformation und vielen Bildern, die des öfteren, wie auch hier, in interessanten Diskussionen enden :D

Immer schön weiter so … :super:

Bon week-end!

Virgil
 
Moin Virgil4,

ich befand mich gerade aus sehr persönlichen, familiären Gründen in einer mehr als desolaten Verfassung. Als ich jetzt Dein "gebundenes" Exemplar meiner Pamphlete durchgeblättert habe, hat sich das wieder etwas entspannt. Dafür gebürhrt Dir mein aufrichtiger Dank. You made my day! Und ich bin erstaunt, wieviel Zeugs ich hier schon abgelassen habe. War mir gar nicht bewußt, daß es schon so eine Menge ist. Gut, daß ich das nicht alles nochmal lesen muß :D!! Es sei hier angemerkt, daß ich manchmal nicht so genau weiß, was ich lieber tue - Messer kaufen, beschreiben oder fotografieren. Jedenfalls haben sie und das Forum mich gut über die Zeit gebracht. Danke allen, die sich die Mühe gemacht haben, das viele Material zu sichten und Kommentare dazu abzugeben.

Ein schönes Wochenende allen Forumiten und Messerfreaks

Rock'n'Roll
 
Schön, schön! Und pitter, Deine Pingelichkeit ist ein sehr erfreuliches Feature. Wir werden daher steel-insert-mässig gesehen bald mehr wissen - mehr als Brad Southard :D.

Leider nicht. Offiziell ist:

"I asked our R&D about the insert and all I can share with you is it that it is stainless steel. A bit proprietary it seems."

Mehr Info gibts nicht.

Pitter
 
Danke für eine wie immer kurzweilige und schön bebilderte Vorstellung !

Ich hab eine Frage, die bei Spyderco Experten vielleicht ein Schmunzeln auslöst. Aber ich bin in der Spyderco Terminlogie nicht sattelfest. Sagt die Modellnummer C36Ti zwangsläufig dass es sich um die aktuellste Version mit dem "steel insert" handelt ? Sprich ist dieser Code eindeutig für die aktuelle Version ? Oder liefen die vorherigen Titan Military OHNE steel insert auch unter der Nummer C36Ti ?

Es geht darum, wenn ich ein C36Ti in einem Online Messershop sehe und vielleicht überlege zu kaufen, bin ich dann sicher die neueste Version zu bekommen ? Oder muss man das explizit nachfragen ?

Vielen Dank.
Stefan
 
Die Bezeichnung C36Ti bezieht sich nur auf das Modell an solches. Der Zeitraum der Herstellung geht nur aus der Buchstabenkombi auf der Pappschachtel hervor.
Zum Beispiel gibt es ja auch die Bezeichnung C36TIF, welche die Version mit den Fluted Titanium Scales angibt. Im Zweifelsfall würde ich immer beim Verkäufer nachfragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich bin in der Spyderco Terminlogie nicht sattelfest.
Na dann nutze doch die Spyderco FAQ ;)

Sagt die Modellnummer C36Ti zwangsläufig dass es sich um die aktuellste Version mit dem "steel insert" handelt ? ... Oder muss man das explizit nachfragen ?
Eine Schachtel wo C36TIP draufsteht, sollte auch C36TIP drinnen haben. Allerdings ist damit nicht gesagt, ob die Stahleinlage im Framlelock vorhanden ist oder nicht; das hängt ganz vom Alter des Lagerbestandes beim Händler ab. Deshalb solltest du vorher nachfragen, wenn es dir wichtig ist.
 
Danke !

Ob das steel insert nun einen Vorteil bietet oder nicht, dass spielt sich vermutlich eher im theoretischen Bereich ab und das ist für mich nicht der entscheidende Punkt. Aber wenn es eine aktuelle Version gibt, die technisch verändert wurde, dann möchte ich diese neueste Version auch haben.

Grüße,
Stefan
 
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