Deutsche Messerfirmen und die Produktion im Ausland…

chamenos schrieb: Und ich wiederhole hier meine Frage nun sehr deutlich: Welcher deutsche Messerhersteller versucht den Anschein zu erwecken, er würde in Deutschland produzieren und macht das in Wirklichkeit gar nicht?

Nun sehr deutlich:
Firmen die meiner Meinung nach die Herkunft besser dokumentieren könnten wären MSP,P.Force, Puma, Linder, Herberts, Heller…


@keyplus88

Ja ich meine das Sondermodell. :) Ich habe die Firma auch mal besucht und mir zeigen lassen wie dort gewerkelt wird. :super: Ich habe 4 verschiedene Modelle des Sondermodells (Hecht, Ente, Kranich, Schwan) alle klasse und zudem bisland 5 Stück verschenkt...

Gruß
vergil
 
chamenos schrieb:

Leuchtet mir in keiner Weise ein.
Wenn die entsprechenden Materialien verarbeitet werden, - wieso nicht.


Meine Aussage spiegelte nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern sollte eine allgemeine Einschätzung des Kaufverhaltens sein. Auch ich bin der Meinung, dass gleiche Arbeit auch gleich viel wert ist.

Daniel Boll lebt auch in einem Billiglohnland und seine Messer sind keine Schnäppchen.

Ja, aber er hat sich zuerst hier einen Namen gemacht, daher hat er seinen Marktwert erhalten, egal wo er arbeitet, denke ich.


Wenn also ein Taiwanese Messer aus hochwertigen Materialien herstellt und seine Werke gefragt sind, - warum sollte sich das nicht im vierstelligen Bereich abspielen?

Wend du als Händler ein Messer verkaufen willst, an dem ein deutscher Messermacher 50 Stunden gearbeitet hat, wirst du eine höheren Preis verlangen können als wenn dies ein Asiate getan hätte und du dies genauso kundtun würdest. IMHO

Ich verstehe auch die unterschwellige Kritik an Messern aus Fernost nicht.

Die kommt nicht von mir. Bei Elektronik z.b. ist es ja mittlerweile ein Gütesiegel, weil die auf diese Fertigungen spezialisiert sind. Im Maschinenbau denke ich ist Deutschland sicherlich noch führend, und Messer werden nunmal hauptsächlich maschinell produziert.

Auch von mir ist diese Diskussion keinesfalls unter irgendwelchen nationalistischen Kriterien geführt, das versteht sich von selbst.

Nils
 
I know Randall has a “Legend” but it does not mean that it’s a better knife; I just don’t understand why Böker makes their knives in China when people pay 550,00 Euros for a knife.
Germany has GOOD quality steels and materials, stop making them in China! Bring some work to Germany; we need to lower our Arbeitsloss rates. Bring the pride in what you do.
Sorry for my German, its terrible.
 
Zuletzt bearbeitet:
I know Randall has a “Legend” but it does not mean that it’s a better knife; I just don’t understand why Böker makes their knives in China when people pay 550,00 Euros for a knife.

Achso. Könnte daran liegen, dass Böker ein paar Leute mehr durchfüttern muss, als Randall. Das sich nicht jedes Geschäftskonzept auf alle Betriebsgrößen und andere Variablen umlegen lässt. Dass Deutschland Deutschland ist, und nicht die USA. Dass hier eben nicht viele Leute 550EUR für ein Messer ausgeben, und vor allem nicht vier Jahre warten wollen.

Germany has GOOD quality steels and materials, stop making them in China! Bring some work to Germany; we need to lower our Arbeitsloss rates. Bring the pride in what you do.

Blubber. Es gibt - um mal als Gegenpol zwei "Große" zu nennen, Böker und Herbertz. Herbertz kauft von überall, produziert hier nichts (AFAIK) und ist in der Branche sehr erfolgreich. Das kann man mögen, oder nicht, aber nur ein absoluter Idiot kann das ignorieren. Fakt ist nunmal, dass mit der Masse an Billigmessern mehr Umsatz und Gewinn gemacht wird, als mir dem ganzen "bring pride" Gedöns. Dagegen kann man agieren, wenn man ein Miniunternehmen mit der Handvoll Leute ist. Und/oder einen speziellen Markt hat. Wer breiter aufgestellt ist, und das auch sein muss, weil er dreistellige Arbeitnehmerzahlen durchbringen muss, kann das nicht. Und die paar hundert oder tausend Fachhändler können sicher nicht von ner Handvoll Randalls leben, oder?

Böker macht das nach meiner Meinung sehr geschickt, gut für die Messerfreunde und hoffentlich auch für die geschäftliche Zukunft. Und der Eiertanz zwischen teuren/hochwertigen Messern und der Brot und Butterware muss erstmal gekonnt sein.

Eickhorn ist wieder ganz anders aufgestellt, und lebt von Behördenaufträgen. Ist schon ne Weile her, aber so sahs dort 2007 aus: http://www.messerforum.net/_bildarchiv/eickhorn_2007/index.htm Was ist da aus China?

Herbertz/Haller sind reine Vertriebsfirmen, das wurde auch nie anders kommuniziert.

Hubertus, Otter...zig andere produzieren hier in Deutschland.

Das ist ein buntes Sammelsurium an kleinen und großen Firmen, Produktionen im Inland, Produktion im Ausland, Zukauf aus dem Ausland.

Und, wenn ich das mal mit den USA vergleiche, was ist dort anders. Was und wo produzieren denn Benchmade, Spyderco oder CRTK. Pride blabla - made in Taiwan, China, Italien und a bisserl in den USA. So what?

Pohl Force sagt klar, wo produziert wird, man muss halt lesen. Dito Böker.
Haller schreibt: "Heute in der 3. bzw. 4. Generation gehören wir zu den führenden Importeuren in Europa."
Auch Puma trennt zwischen Produktion in Solingen und Produktion ausserhalb von D.
MSP? Meinst Du http://www.mueller-messer.de? Stimmt, da finde ich auch keinen Verweis, wo die Messer herkommen.

Ich sehe das das Problem aber nicht, notfalls fragt man halt nach.

Ich wäre schon froh, wenn ich bei den ganzen Zukaufmessern nicht immer noch recht dreiste Designanleihen finden würde.

Sorry for my German, its terrible.

Dein Schreibe erinnert mich und die Mods an wen - falls Du der sein solltest, lass es bleiben.

Pitter
 
Moin

Bliebe noch Linder
http://www.linder.de/index.rsg?SESSID=2e124a380c5e86a220a0417e42911000

Die haben in ihrem Shop extra eine Unterteilung in
Messer aus Solingen
und
Messer aus aller Welt
noch deutlicher geht es doch eigentlich gar nicht.


Witzigerweise störe ich mich an nur einem einzigen Hersteller.
Und das ist eben die hier gelobte Firma Otter.
In deren Programm haben sich mehrere Messer aus Fernost eingeschummelt ohne dass das kenntlich gemacht wird.
Das hier z.B.
http://www.otter-messer.de/product_...al--Arbeitsmesser-J-985--Klinge-Rostfrei.html

Auch ihre Kooperation mit einem spanischen Hersteller wird nicht wirklich deutlich gemacht sondern eher noch verschleiert
http://www.otter-messer.de/product_info.php/info/p294_Jagdmesser-Olivenholz---Nr--20-OL.html

Da steht "Otter Messer Germany" und "hand made" drauf.

Sowas finde ich irreführend.

Gruß
chamenos
 
Da steht "Otter Messer Germany" und "hand made" drauf.

Die gleiche Aufschrift findet sich auch auf einigen Klappmessern der Sondermodelle.
Das kommt mir spanisch vor...;)

EDIT: Auf der Klingenwurzel steht allerdings neben dem Otter-Logo ganz klein: Handmade in Germany Solingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Deutsche Messerfirmen und die Produktion im Ausland…

Hallo ihr Lieben,

also meine Meinung dazu ist ...,
Großserienmesser werden von hochmodernen Werkzeugautomaten, die sogar recht häufig aus DL stammen, industriell hergestellt. Egal ob in China oder Taiwan. Der "deutsche" Vertreiber, unter dessen Namen die Messer angeboten werden hat das Interesse , eine möglichst gute Qualität zu einem moderaten Preis anzubieten. das ist in der Regel dann auch das Interesse des Käufers, der ein gutes Produkt (z.B. ein Santuko für unter 100,- EUR) für seine Frau erwerben möchte. Also Kunde sucht nach einen bekannten deutschen Hersteller/Distributor und bekommt sein Produkt zum gewünschetn Preis und alle sind zufrieden. (Egal wo die Industriefertigung nun letztlich erfolgt ist).
Wer für sein Messer dann aber 500 EUR > anlegen möchte wird sich nicht bei den Indutriemessern umschauen sonder in einer Manukaktur eines einheimischen Messermachers u.U.
Das sind zwei völlig verschiedene Interessenlagen.
Dieser (hochpreisige) Käufer wird sich überlegen, kaufe ich In DL oder in Japan oder bei Randall in den USA. Wenn der dann sein Messer bekommt, riecht die Klinge noch nach dem Schweiß des Schmiedes.

So ist das mit dem Made in Germany...:hehe:
 
Interessanter sollte hier noch der Aspekt der OEM Produktion betrachtet werden.

Es gibt den ein oder anderen Hersteller in China, der für deutsche und andere Firmen "echt Japanische" Messer herstellt... der Stahl wird von China nach japan exportiert, dort zwischengefertigt und dann in China bearbeitet...

Die Qualität wird von der deutschen Firma und einem Phantasienamen überwacht.. und das klappt. Qualität ist super. Aber halt nen Produkt aus billiglohnland...
 
Ich denke, wie industrielle Fertigung in Fernost aussieht kann man sich Vorstellen. Ein zusammendengeln auf einem asiatischen Hinterhof auch. Ob die Messer gut oder schlecht sind ist doch gar nicht die Frage.

Gefragt ist doch, warum die Herkunft nicht offen kommuniziert wird.
Und wenn ein Teil der Messer eines Herstellers in Deutschland und ein anderer Teil im Ausland gefertigt wird, dann ist das für den Kunden schon interessant. Kann man von der Qualität eines Messers auch auf die Qualität aller Messer schließen?
Gerade bei so sensiblen Dingen wie der Wärmebehandlung braucht es Vertrauen zum Hersteller.
Bei unsauberer Verarbeitung schicke ich das Messer halt wieder zurück. Bei verpfuschter WB kann ich mich im Nachhinein nur noch ärgern.

Das Problem der kleinen Hersteller ist doch ein "Größenproblem".
CRKT, Böker oder Benchmade traut man ob ihrer Größe einfach zu, dass sie eine ordentliche Produktion mit eigenen Qualitätstandarts und -kontrollen überall in der Welt betreiben können.
Ob das ein kleiner Betrieb auch kann? Aus eigener Erfahrung habe ich da so meine Zweifel.
Wahrscheinlich werden sich darum kleinere Firmen etwas bedeckter halten, wenn sie neben eigener Fertigung Importe verkaufen.
Bei der Selbstdarstellung der Firma Otter (z.B. Werbefilm, Handmade Solingen...) passt Fernost-Importware nicht ins Konzept. Wenn die angesprochenen Messer solche sind, dann hat man guten Grund das zu Verschweigen... und ruiniert sich damit das eigene Image.
Ob man sich damit einen Gefallen tut wird die Zeit zeigen.

stay rude
braces
 
Gefragt ist doch, warum die Herkunft nicht offen kommuniziert wird.

Wird sie doch. Im Großen und Ganzen-haben wir schon besprochen.
Und da wo es mal nicht so ist, kann das (neben normaler Fehlerquote) doch nur einen logischen Grund haben. Man befürchtet, dass sich die Ware schwieriger absetzten könnte.

Beim o. g. Beispiel von Otter ist die wahre Herkunft zugegeben nicht offensichtlich und - IMHO nicht ganz unabsichtlich irreführend. Kann da auch verstehen wenn das einem mal aufstößt.

OT, (Bildhaft wg. Prinzip)
Fiktiv:
Samstag, 12.30 Uhr-ich bin der dritte Kunde (Nörgelpüppchen) im Geschäft. Alles anfassend, Kaufabsicht nicht erkannbar.
Ich frage den Verkäufer:"Ist das Produkt XY auch wirklich in Deutschland hergestellt?"
Verkäufer:"Also junger Mann, Marke XY ist ein alt eingessener deutscher Betrieb, der seinen Hauptsitz ja wohl immernoch in Solingen hat!"

Und, werde ich jetzt nochmal nachhaken, oder ist die Aussage klar?

Und hie und da läuft es mal nach dem gleichen Prinzip. Label-Blendwerk und Verkaufsrhetorik. Ist doch alles noch kein Drama, oder?

Die Firmen stehen am Markt im harten Wettbewerb. Und in diesem Wettbewerb gewinnt nicht der, der am fleißigsten und ehrlichsten ist, und er bekommt auch keinen Brief mit einem Lob an die Mutti nach Hause:).

Seit mir das klar ist, sehe ich manches in Bezug auf Produktvermarktung weniger streng (bzw. naiv).

Wie der Volksmund sagt: "Jeder Krämer preist seine Ware."
Manchne Aussage ist Entertainment, ungenau, bisweilen Schlamperei oder auch mal geflunkert. (Ich könnte hier minutenlang meine Lieblingslachnummern rezitieren.)

Ernsthaft:mad::
Wir sind doch hier z. T. auch Insider und haben viele Augen und Ohren, sodass echter, großer Beschiss kaum Chancen hat und so einiges transparent gemacht wird.

Grüße, Gerald
 
Hallo,
Ich weis genau das Eickhorn-Solingen auch hier Produziert, dieses kann man sich sogar bei einer Werksführung zeigen lassen. Deswegen bezahle ich auch gerne ein paar Euro mehr für diese Qualität. Diesen Firmen muss man die Treue halten sonst gibt es bald nur noch misst und Billig-Messer.
Gruß
 
...Ich weis genau das Eickhorn-Solingen auch hier Produziert, dieses kann man sich sogar bei einer Werksführung zeigen lassen. Deswegen bezahle ich auch gerne ein paar Euro mehr für diese Qualität. Diesen Firmen muss man die Treue halten sonst gibt es bald nur noch misst und Billig-Messer.
Was ist denn das jetzt für eine Aussage, das klingt ja gerade so, als würden alle ausländischen Firmen schlechte Messer produzieren.
Von der Qualität eines Benchmade oder CRKT könnte sich so mancher deutsche Hersteller eine Scheibe abschneiden.
 
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