Diamantplatte oder 400er Stein

Wesley

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Hallöle zusammen,

mein Stein-Setup soll nach unten erweitert werden. (Kriege nun des öfteren mal Messer - die wie von der Müllkippe aussehen - von der Verwandschaft und Nachbarschaft zum schärfen). Es geht also hauptsächlich um Ausbrüche ausbessern/vernünftige Schneidphase erzeugen.
Jetzt stellt sich mir die Frage: Naniwa Pro 400/Shapton GS 500 oder eine Diamantplatte wie Atoma 400/DMT Coarse (dürfte 325er sein, oder irre ich?) zu genau diesem Zwecke.

Jetzt folgende Fragen (hab leider nichts per SuFu gefunden, vlt falsche Stichwörter genutzt):

  1. Sind die Diamantplatten auch notfalls zum Ausbessern/Grundschliff für teurere Japaner zu gebrauchen?
  2. Wie siehts beim Feedback der Diamantplatten aus? Die sind ja bretthart
  3. Müssen die Diamantplatten erst „eingearbeitet“ werden? Hab öfter was davon gelesen, dass die DMT am Anfang viel zu grob ist und extreme Riefen verursacht
  4. Deutliche Qualitätsunterschiede zwischen Atoma und DMT? (abgesehen vom Festsaugen der DMT)
  5. Hab ich überhaupt die richtigen Platten im Blick oder sind die hier oft erwähnten ganz andere Modelle?

Vorteile die ich dabei sehe nur eine Diamantplatte zu nutzen:

  • Schleift sich nicht hohl
  • Platte kann ich außerdem noch dazu nutzen die 1000er+ Steine abzurichten und freizumachen
  • Kein weiteres Equipment nötig
Nachteile:

  • Preis
  • Wenn „abgenudelt“, dann andere Korngröße
  • Bretthart/Feedback


Vorteile die ich bei den Steinen sehe:

  • Gleichbleibende Körnung
  • Preis
  • Besseres Feedback
Nachteile der Steine:

  • Müssen abgerichtet werden

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Nachtrag:

Sollte es ein Stein werden würde ich mir zusätzlich sowas zum freihalten der feinen Steine holen (hab bisher so nen Naniwa Dressingstone, der mir aber nicht wirklich gefällt).

  1. Oder tut es dieses Teil hier auch?
  2. Korngröße des „Freihalters“? (Fine hat wohl ne 600er Körnung genauso wie der Naniwa Dressingstone)

Danke schonmal für die Antworten. Ich hoffe ich hab nicht irgendwo einen alten Thread übersehen in dem Fragen schon großteilig beantwortet wurden.

Grüße, Wesley
 
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Moin Wesley,

nur um die Schneidfase neu zu setzen ist, wie du bemerkt hast, ne Diamantplatte bequemer. Das Schleifgefühl mag ich persönlich nicht, grad die groben fühlen sich sehr kratzig an.

Wenn du auch ausdünnen möchtest ist ein Stein besser und schneller, schönere Oberfläche und benötigt weniger Druck. Ich finde den dicken Imanishi 220er dazu gut geeignet, werde mir den 400er aber auch noch besorgen.

Nur für Schneidfasen geht auch der brettharte Zische 120er, hat auch ein kratziges Schleifgefühl braucht aber nur selten gerichtet werden. Zum ausdünnen ist der aber auch nix.

Anreiber brauchen grobe Steine nicht.

Gruß

Uwe
 
Hi,

solche grobe Diamantplatten für teuere Japaner wäre Unfug.
Die Diamanten hinterlassen die tiefsten Schleifspuren überhaupt und für harte, mit wenig Karbiden geschützte Klingen, sind die einfach ungeeignet. Risse kann man damit auch setzen.

Es gaben schon viele Diskussionen diesbezüglich. In Russland haben Profis mit DMT-Platten Rasiermesser geschärft. Es geht dabei um wenig Druck beim Schärfen- dann klappt’s.

Da bei unterschiedlichen Wettbewerben haben die Menschen so gut wie keine Leistung gezeigt, habe ich DMT zum Schärfen vergessen.

Men kann das jedoch machen, wenn man beim Schärfen die Schneidenspitzen nicht erreicht und die Arbeit mit anderen Mittel beendet. Mit zäheren Klingen geht das, man muss jedoch noch mal, keine Risse beim Schärfen setzen.

Anders geht’s mit weichgebundenen Diamantenplatten, die zum Schärfen besser geeignet sind.
 
Servus,

Für zerstörte Schneidfasen sind deine aufgelisteten Steine/Platten zu fein. Mit dem Chosera 400 würde das z.B. ewig dauern. Die Vor -und Nachteile der Diamantplatten wurden schon aufgelistet.

Diamantplatten müssen erst eingearbeitet werden, so wie du es erwähnt hast.

Ich empfehle für diese Arbeiten grobe Siliziumkarbidsteine, z.B. von Zische. Diese müssen dann aber auch regelmäßig mit grobem SiC-Pulver und Glasplatte abgerichtet/aufgerissen werden. Dann schneiden die aber am besten.

lG Olli
 
Moin,

Ich habe den grünen Naniwa Pro 400 und finde den super !
Nicht zu hart oder weich, trägt gut ab, Feedback gut.

Zu deinen anderen Kandidaten kann ich nix sagen...

Lars
 
Naniva pro ist schneller als DMT-Platten.
Es gibt jedoch Diamantfeilen, die noch schneller sind- da habe ich jedoch keine Erfahrung noch.
 
Beim Umschleifen von cpm10v (die ganze Klinge sollte umgeschliffen werden) haben meine DMT- Platten versagt.
Aluminium- Platten entgraten oder Schleifsteine entgraten können die aber toll.

Naniva pro kann das (cpm10-Klingen) aber gut bearbeiten.

Wenns um z.B. Rex121 geht, dann beginnen solche Klingen Naniva pro richtig "vernichten".
 
Gerade bei zähen Pulverstählen mit viel harten Karbiden finde ich Diamant, Borkarbid und Sinterrubin im Vorteil.

Bei allem anderen ist der 220er Imanishi schneller, wenn man die Zeit fürs abrichten nicht berücksichtigt,

allerdings hab ich meine Pulverstahlklingen noch nicht auf den neuen Steinen von Imanishi getestet.

Gruß

Uwe
 
Danke für die Antworten soweit.

PM-Stähle werde ich mir selbst wohl nicht zulegen (zumindest nicht in Naher zukunft). Von der Verwandschaft und Nachbarschaft bekomme ich hauptsächlich Standard-Messer von Zwilling, Wüsthof, WMF oder NoName-Discountküchenmesser zum schärfen. Oder selten mal ein Fixed für den Outdoorbereich (die aber meist in besserem Zustand sind, weil die garnicht erst so heruntergewirtschaftet werden). Es ist also meistens ein eher "weicher" 1.4116 Stahl oder sowas in der Art
Was richtig teures haben die nicht. Die Frage bezüglich der teuren Japaner war am ehesten gedacht falls mir mal ein Missgeschick passiert, aber im Moment eher unwichtig.


Da die Diamantplatten eingearbeitet werden müssen (wie z.b. Empfohlen mit einem Extra Stein), teilweise echt tiefe Spuren hinterlassen und wegen dem kratzigen Feedback, werde ich nun einen normalen Stein kaufen.
Falls ein 400er Naniwa Pro oder 500er Shapton Glas nicht ausreicht kann ich ja noch tiefer gehen auf 220er Körnung (Imanishi oder Shapton Glas). Abrichten muss ich die feineren Steine ja sowieso (aktuell mit Marmorplatte+Nasschleifpapier oder SiC-Pulver). Dann kommt eben noch ein Stein dazu, der abgerichtet werden muss.

Falls noch irgendwelche Pro/Contra zu erwähnen sind, dann bin ich dankbar für weitere Ergänzungen. Denn bestellen werde ich frühestens am Dienstag.

@Suntravel: Wie ist denn so der Imanishi 220? Ich nehme mal an kein Splash&go. Wie siehts da mit Feedback aus?

Gruß, Wesley
 
Meine Empfehlung würde auch 240er Imanashi oder 400er Chosera sein. Imanashi habe ich nicht, aber gibt hier durchaus einige vertrauenswürdige Rezensionen dazu ^^
Habe mir gerade den Chosera bestellt (gibt noch Restbestände bei Amazon), mal schauen was der bringt :)

Der 120er Silifix (habe ich auch) ist günstig und sehr hart, aber viel langsamer im Abtrag als Imanashi und Chosera

Sigma Select II soll einer der allerschnellsten Stahlfresser sein die es gibt - ist aber wohl weicher als Imanashi und Chosera - EDIT: aber dafür keine Gewähr ^^

Habe 400er Diamantplatten und finde sie fürchterlich, gerade am Anfang... und am Ende... und vom Schleifgefühl ;)
 
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Meine Empfehlung würde auch 240er Imanashi oder 400er Chosera.

Der 120er Silifix (habe ich auch) ist günstig und sehr hart, aber langsamer im Abtrag als Imanashi und Chosera

Sigma Select II soll einer der allerschnellsten Stahlfresser sein die es gibt - ist aber wohl weicher als Imanashi und Chosera

ich finde es bedenklich, steine zu empfehlen, mit denen man keinerlei erfahrung hat. "wissen" anlesen kann sich doch jeder selber.
 
:super:
ich finde es bedenklich, steine zu empfehlen, mit denen man keinerlei erfahrung hat. "wissen" anlesen kann sich doch jeder selber.

Ja das ist wirklich gefährlich!, ich kenn nur DMT in der Körnung gut auch Suehiro (120`er Schrott!), Sigma Select 2 (aber erst ab 1000`er, sehr schnell), allerdings nicht die gennanten, deswegen kann ich auch nicht wirklich was beitragen....

Für sowas bevorzuge ich meinen (Wassergekühlten) Bandschleifer.

Grüße Wastl.
 
Hallo,

ich habe sowohl den Naniwa Chosera 400, als auch die DMT 325er in Benutzung. Beide kann ich uneingeschränkt empfehlen, sind aber schon unterschiedlich.

Zur DMT:

Anfangs sehr grob, schon eher tiefe Kratzer, nach ein paar Mal Schärfen aber super. Für eine neue Schneide gerade bei PM-Stählen super. Meine ist jetzt ca. 3 Jahre im Dienst, sie ist jetzt deutlich feiner, macht aber immer noch ihren Job. Ist jedoch nicht zum Umschleifen zu gebrauchen.

Zum 400er:

Der Stein wird besser und besser, je mehr man abträgt. Ist schnell, bei allen möglichen Stählen. Großes Format, muss selten abgerichtet werden. Man sollte damit nur nicht zu lange warten. Feedback ist gut, (natürlich besser als bei DMT)es lässt sich auch gut eine Schneide herstellen. Allerdings ist mir dafür die DMT lieber, einfach weil sie immer plan ist.

Habe mit dem Stein auch schon zig Messer umgeschliffen, bzw. die Klingengeometrie geändert. Trägt wirklich ab wie ein Beserker, verschleißt dann natürlich auch etwas. Aber alles im Rahmen. Die Schleifspuren lassen sich auch mit Körnung 1000 rausarbeiten, was bei der DMT schwieriger ist.


Fazit: Beide empfehlenswert, bei mir für unterschiedliche Zwecke. Du musst entscheiden, was dir persönlich mehr zusagt. :cool:

Gruß, Peter
 
Ich habe zwei Atoma-Diamantplatten in Benutzung: Atoma 140 und 400.
Diese empfinde ich für das Ausdünnen von Klingen als bestens geeignet. Gerade die grobe Atoma-Platte hat nicht so große Diamanten wie die DMT-Platte extra-coarse und erzeugt weniger tiefe Kratzer. Die Atoma 400 ist dann für das Entfernen der Kratzer der 140er da. Inzwischen habe ich kaum noch so ramponierte Messer zum Schleifen, so dass ich die 140er kaum noch brauche, die 400er ist schnell genug. Mein Shapton Pro 1000 ist dann der perfekte Anschlussstein.
Die Diamantplatten schleifen noch schneller, wenn man sie ständig unter Wasserzufuhr von Abrieb frei hält und wenn man die Schleifrichtung zwischendurch kreuzweise wechselt. Meine Erfahrung ist, dass sie besser quer zu den vorhandenen Schleiffurchen greifen.

Die billigen gelochten Diamantschleifplatten auf Kunststoffträger tun es auch, sind aber wegen der kleinen Fläche unpraktisch und oft nicht eben genug.

Alle groben Banksteine haben bisher bei breiten Flachschliffen in Sachen Abnutzung versagt. Am wackersten haben sich ein Shapton Pro 120 und Sensenwetzsteine geschlagen. Das Problem war immer, dass breite Anschliffe von mehr als 1cm Breite ähnlich einer Abrichtplatte wirken und die Steine sich verstärkt abnutzen. Das Problem sind die zwischen Stahl und Stein rollenden Schleifkörner, die vor allem den Stein abtragen.

Viele Grüße aus Bremen
Mico
 
Hallöle,
vielen Dank nochmal für die vielen Ratschläge, Tipps und Feedbacks.

Um das ganze mal abzuschließen:
Ich habe nun seit etwa als 1 Woche einen Naniwa Pro 400 (wollte einen Stein ohne Sockel und bei Knivesandtools war er im Angebot).
Hauptverwendung: Völlig Stumpfe Messer auf denen man daherreiten kann wieder brauchbar machen, Winkelkorrekturen der Schneidfase und kleine Ausbrüche ausbessern.
Messer in noch schlechterem Zustand muss ich momentan nicht bearbeiten.
100% Splash&Go ist dieser Stein nicht (das erste bisschen Wasser ist relativ schnell weg), aber ich würde sagen zu 95%.

Fazit:
Für meine Zwecke ist dieser Stein vollends ausreichend und ich bin sehr zufrieden damit.
Wer also vor der gleichen Entscheidung steht, mit dem gleichen oder einem ähnlichen Aufgabenfeld wie bei mir, dem kann ich sagen:
Ein 400er Stein ist ausreichend. Aber nicht am falschen Ende sparen und einen guten kaufen.

Gruß, Wesley
 
Habe den Stein inzwsichen auch bzw. die dickere Chosera-Version mit Anreiber gehohlt.
+Stein ist sehr schnell im Abrag für einen 400er
+Homogones Schliffbild
+Stein hat eine angenehme Arbeitsfläche
+Am Anfang angenehm hart und verschleißarm

Allerdings kann ich ihn nicht uneingeschränkt empfehlen.
-Er muss kurz gewässert werden, ist nicht wirklich Splash&Go, wie ich es erwartet hätte
-Er muss bei längerer Benutzung häufiger nachgewässert werden als andere
-Ich habe den Eindruck, dass er bei langen Umschleifarbeiten, wenn man viel nachwässern muss, "aufweicht" und zunehmend mehr Schleifschlamm produziert.
 
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Hallo zusammen!
Besitzt jemand von euch ein DMT Dia-Sharp Stein in einer "extra extra fine" Ausführung? Es wäre sehr hilfreich für mich, wenn einer ein Foto von Arbeitsfläche mir zeigen könnte. Es geht darum, dass ich vor kurzem so eine Platte angeschafft habe und nach paar Minuten Arbeit ist die ganze Arbeitsfläche zerkratzt war (nicht die Klinge!!!). Ich besitze andere DMT Steine aber so was habe ich nie gehabt. Viellleicht ist das wegen "extra extra fine" Ausfürung?

Danke!
 
Ich habe den Naniwa Chosera (=Professional aber dicker) - guter Steinm aber ich würde ihn für den Preis nicht weiterempfehlen (relativ weich und durstig, muss bei längeren Arbeiten oft abgerichtet werden), sondern lieber Imanishi 220 kaufen
 
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