Rock'n'Roll
MF Ehrenmitglied
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Bom dia,
das Wetter hatte gestern Abend etwas nachgelassen. Es prasselte aus Eimern auf’s Roadhouse. Die Jukebox nudelte aber ganz ordentlich vor sich hin. Als ich mal rüberschaute, dachte ich mir, daß sich ebendort eine ganz nette Bühne für ein Messerchen anbot. Das bisher von mir vollständig vernachlässigte Opinel No.4 - ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte - welches ich vor ein paar Tagen beim spanischen Dealer in Ayamonte mitgenommen hatte, kam mir in den Sinn. Es war mein allererstes Opinel überhaupt und als ich das italienische Maserin-Mini-Jagdmesserchen erworben hatte, war es mit in die Tasche gewandert (gegen Bezahlung, versteht sich). Ich hatte nicht wirklich gewußt, was ich damit machen sollte, aber ein französisches Messer hatte ich noch nicht – insbesondere kein Opinel.
Also mal her damit und rauf auf die Bühne. Gucken, was dabei herauskommt. Ganz nette Bilder am Ende und als ich auf dem Foto im Hintergrund meinen alten Marshall entdeckte, dachte ich mir: Nehmen wir doch mal die Telecaster aus dem Schrank und greifen ein paar Riffs. „When I was walking through the alley on the next day, there stand a man, standing everyday, on the same place, where he ever stand - he stuck a gun in every hand and said: Give me your money please …” Vermutlich brauchte er Knete für neue Messer.
Ich liebte diesen Song von Bachman, Turner, Overdrive. Nach ein paar Minuten durfte Opinel No.4 dann noch einmal auf die Bühne. Inzwischen war es schon wieder recht spät und der Mittelfinger wollte auch seine Ruhe. Ab ins Bett also und Lampen aus!
Am Morgen hatte der Regen aufgehört. Kein Prasseln war ein gutes Zeichen. Ich hatte mir einiges vorgenommen: Müsli mit dem Opinel! Das Apfelschälen lief deutlich besser als gedacht. Sehr scharf, wie es nun mal war, konnte ich den Abfall erfreulich gering halten, beim Halbieren und Vierteln kam das Kleine dann an seine Leistungsgrenze (der kurzen Klinge und des dicken Apfels wegen). Der dicke Apfel ist also der natürliche Feind des Opinel No.4, wie ich zur Kenntnis nahm ). Aber letztlich lagen vier ordentliche Viertel vor mir auf dem Brett. Der Rest war reine Formsache und null Problemo.
Johnny hatte sich draußen in die Gestalt einer selbstwärmenden Wollkugel verwandelt - kein Wunder bei etwa 12 Grad Außentemperatur und einer Luftfeuchtigkeit wie in der Sauna. Die Sonne kam dann aber langsam auf Leistung, Johnny kam hoch und wir machten uns auf. Johnny, Sony, Opinel, Landy und ich erreichten in Kürze das Meer und wurden Zeuge einer Palmenrasur allererster Güte. Die verwendeten Astsägen mit Teleskopstiel waren Opinellchen aber deutlich überlegen, wie wir einräumen mußten, weswegen wir unseren Weg beeindruckt fortsetzten. Hier und dort bekam Opinel No.4 einen Platz angeboten und es gab ein paar schöne Abwechslungen, da das wilde Wetter der vergangenen Nacht allerhand Kleinigkeiten an Land gespült hatte.
Die Fischer waren sehr aktiv - das war genau ihr Wetter - und bei Augusto herrschte, wie meist um die frühe Stunde, gähnende Leere. Das Opinel hatte einen überzeugenden Auftritt als Löffel, während Johnny Augustos Bedienung ins Auge faßte, die gerade ein paar Pistazien knabberte.
Weiter ging es zwischen den Booten hindurch und vorbei am alten Ford, der auf hereinkommende Fischerboote wartete. Hier und da noch ein Bild und zurück zum Land Rover, wo Johnny - der wieder gefühlte 2 Pfund Fisch gefressen hatte, der den Fischern aus den Netzen geflutscht war - erst mal einen halben Liter zu sich nahm. Wir machten noch eine kleine Runde zum Guadiana, der immer noch Niedrigwasser führte und uns abschließend ein paar schöne Fotos machen ließ. Eine kleine Bewährungsprobe hatte das Opinel dann aber noch zu bestehen: Schnitzen! Es ging brav durchs Schilfrohr und hinterließ an demselben eine respektabel saubere Pfeilspitze für die Thunfischjagd.
Opinel No. 4 (Carbonstahl)
Länge geöffnet: 11,5 cm
Länge geschlossen: 6,5 cm
Klingenlänge: 5 cm (komplett sehr scharf), nicht arretierbar, Nagelhieb
Klingenstärke: unter 1 mm (Dünnschliff, wie Herder Windmühlenmesser)
Griff: Hartholz lackiert
Gewicht: 10 gr
Wir haben am Ende erstaunt festgestellt, daß das Opinel No.4 ein richtiges Messer ist, multiple Aufgaben erledigen kann, in der Hosen-, oder Jackentasche überhaupt nicht spürbar ist und daß der Mensch (fast) gar kein anderes Messer benötigt. Ein guter Deal!!
Auf dem Weg zurück ins Roadhouse hörten wir noch etwas
Rock’n‘Roll
das Wetter hatte gestern Abend etwas nachgelassen. Es prasselte aus Eimern auf’s Roadhouse. Die Jukebox nudelte aber ganz ordentlich vor sich hin. Als ich mal rüberschaute, dachte ich mir, daß sich ebendort eine ganz nette Bühne für ein Messerchen anbot. Das bisher von mir vollständig vernachlässigte Opinel No.4 - ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte - welches ich vor ein paar Tagen beim spanischen Dealer in Ayamonte mitgenommen hatte, kam mir in den Sinn. Es war mein allererstes Opinel überhaupt und als ich das italienische Maserin-Mini-Jagdmesserchen erworben hatte, war es mit in die Tasche gewandert (gegen Bezahlung, versteht sich). Ich hatte nicht wirklich gewußt, was ich damit machen sollte, aber ein französisches Messer hatte ich noch nicht – insbesondere kein Opinel.
Also mal her damit und rauf auf die Bühne. Gucken, was dabei herauskommt. Ganz nette Bilder am Ende und als ich auf dem Foto im Hintergrund meinen alten Marshall entdeckte, dachte ich mir: Nehmen wir doch mal die Telecaster aus dem Schrank und greifen ein paar Riffs. „When I was walking through the alley on the next day, there stand a man, standing everyday, on the same place, where he ever stand - he stuck a gun in every hand and said: Give me your money please …” Vermutlich brauchte er Knete für neue Messer.
Ich liebte diesen Song von Bachman, Turner, Overdrive. Nach ein paar Minuten durfte Opinel No.4 dann noch einmal auf die Bühne. Inzwischen war es schon wieder recht spät und der Mittelfinger wollte auch seine Ruhe. Ab ins Bett also und Lampen aus!
Am Morgen hatte der Regen aufgehört. Kein Prasseln war ein gutes Zeichen. Ich hatte mir einiges vorgenommen: Müsli mit dem Opinel! Das Apfelschälen lief deutlich besser als gedacht. Sehr scharf, wie es nun mal war, konnte ich den Abfall erfreulich gering halten, beim Halbieren und Vierteln kam das Kleine dann an seine Leistungsgrenze (der kurzen Klinge und des dicken Apfels wegen). Der dicke Apfel ist also der natürliche Feind des Opinel No.4, wie ich zur Kenntnis nahm ). Aber letztlich lagen vier ordentliche Viertel vor mir auf dem Brett. Der Rest war reine Formsache und null Problemo.
Johnny hatte sich draußen in die Gestalt einer selbstwärmenden Wollkugel verwandelt - kein Wunder bei etwa 12 Grad Außentemperatur und einer Luftfeuchtigkeit wie in der Sauna. Die Sonne kam dann aber langsam auf Leistung, Johnny kam hoch und wir machten uns auf. Johnny, Sony, Opinel, Landy und ich erreichten in Kürze das Meer und wurden Zeuge einer Palmenrasur allererster Güte. Die verwendeten Astsägen mit Teleskopstiel waren Opinellchen aber deutlich überlegen, wie wir einräumen mußten, weswegen wir unseren Weg beeindruckt fortsetzten. Hier und dort bekam Opinel No.4 einen Platz angeboten und es gab ein paar schöne Abwechslungen, da das wilde Wetter der vergangenen Nacht allerhand Kleinigkeiten an Land gespült hatte.
Die Fischer waren sehr aktiv - das war genau ihr Wetter - und bei Augusto herrschte, wie meist um die frühe Stunde, gähnende Leere. Das Opinel hatte einen überzeugenden Auftritt als Löffel, während Johnny Augustos Bedienung ins Auge faßte, die gerade ein paar Pistazien knabberte.
Weiter ging es zwischen den Booten hindurch und vorbei am alten Ford, der auf hereinkommende Fischerboote wartete. Hier und da noch ein Bild und zurück zum Land Rover, wo Johnny - der wieder gefühlte 2 Pfund Fisch gefressen hatte, der den Fischern aus den Netzen geflutscht war - erst mal einen halben Liter zu sich nahm. Wir machten noch eine kleine Runde zum Guadiana, der immer noch Niedrigwasser führte und uns abschließend ein paar schöne Fotos machen ließ. Eine kleine Bewährungsprobe hatte das Opinel dann aber noch zu bestehen: Schnitzen! Es ging brav durchs Schilfrohr und hinterließ an demselben eine respektabel saubere Pfeilspitze für die Thunfischjagd.
Opinel No. 4 (Carbonstahl)
Länge geöffnet: 11,5 cm
Länge geschlossen: 6,5 cm
Klingenlänge: 5 cm (komplett sehr scharf), nicht arretierbar, Nagelhieb
Klingenstärke: unter 1 mm (Dünnschliff, wie Herder Windmühlenmesser)
Griff: Hartholz lackiert
Gewicht: 10 gr
Wir haben am Ende erstaunt festgestellt, daß das Opinel No.4 ein richtiges Messer ist, multiple Aufgaben erledigen kann, in der Hosen-, oder Jackentasche überhaupt nicht spürbar ist und daß der Mensch (fast) gar kein anderes Messer benötigt. Ein guter Deal!!
Auf dem Weg zurück ins Roadhouse hörten wir noch etwas
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