Die Messer mit 'nem Haken

Danke abermals, cut, für dein Archiv und dass du uns darin Einblick gewährst! 👍👍👍
Auf der Suche nach dem Ursprung des Hakens geht hier jetzt aber die Post ab. Unser Forumskollege Allen aus den USA hat mir auch noch zwei Bilder zu alten Nachweisen geschickt, die ich hier für ihn einfüge.

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Dann fasse ich mal die aktuelle Chronologie wirklich alter Dokumente zusammen:

1836 Illustration aus einem deutschen Werkzeug- und Schneidwarenkatalog, Allen, Post 21

1842 Veröffentlichung „Der Bierbrauer als Meister....“ Blackbox, Post 3

1877 Illustration aus einem Henckelskatalog, (Modell 4045) Allen, Post 21

1887 Veröffentlichung über Erfindungen in D Cut, Post 16

1897 Fiskars Katalog Cut, Post 25

1899 Inserat Paul A. Henckels. Blackfox, Post 23

1903 Manufrance Katalog Cut, Post 20


Ich bin erneut schwer beeindruckt und begeistert von der Expertise hier im Forum, sowie der Bereitschaft, diese zu teilen!!!

Gruß

Abu
 
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Schöne Ergänzung, Abu!
Gibt es zu Allens Abbildung mit der Beschreibung "1836 Illustration aus einem deutschen Werkzeug- und Schneidwarenkatalog" einen Hinweis auf den Namen des Händlers oder Herstellers?

Grüße
cut
 
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Für Deine Liste alter Dokumente:

Anzeige von Paul A. Henckels, Solingen, für das Dreikaisermesser mit Champagnerhaken, Artikelnummer 371 für 2,50 Mark

Lustige Blätter, XIV. Jahrgang, 1899, Seite 14

Link zur Universitätsbibliothek Heidelberg

In der Ausgabe von 1902 zeigt sich, wie sehr die Gesellschaft in Klassen eingeteilt war:

Unerhört.
"Denken Sie sich, der Diurnist Meierle wagt es einen Champagnerbrecher in seinem Taschenmesser zu haben!"
(Ein Diurnist war ein Tagelöhner in einer Amtsstube.)

Link
 
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Gibt es zu Allens Abbildung mit der Beschreibung "1836 Illustration aus einem deutschen Werkzeug- und Schneidwarenkatalog" einen Hinweis auf den Namen des Händlers oder Herstellers?

Ich hatte gleich gefragt, keine nähere Angabe dazu.

@blackfox,
Daten hab ich in der Liste ergänzt. Danke!!!

Abu
 
Messer mit Champagnerhaken hatte ich bisher spontan den "klassischen" Herstellern zugeordnet, vorrangig natürlich Messermachern aus Frankreich, dem Ursprungsland des Champagners.
Zu meiner Verwunderung stolpere ich in meinem wenig geordneten älteren Schriftstücken auf diese Abbildung



Der Herstellerkatalog aus dem Jahr 1897




Grüße
cut
 
Bin jetzt langsam sprachlos, was da zutage kommt. Scheint so, als hätten alle anderen bereits im 19.Jhdt am Haken gehangen, nur noch keine Franzosen.
Auch den Nachweis habe ich in die Chronologie eingefügt. 👍

Gruß
Abu
 
Deja vu

Schon gesehen? Stimmt, weiter oben. Die gewonnenen Informationen hat der Verkäufer gleich in sein Angebot auf bekannter Plattform verarbeitet.

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Ich hatte das Messer da bereits im Visier. Optisch interessant, Neusilberbacken, mittlere Platine Zierrand, dieser besondere Champagnerhaken! Wer die Klientel „Champagner“ im Auge hat, sorgt auch für Qualität. Könnte also ein hübscher Begleiter für besondere Anlässe werden, so mein Gedanke.



Glücksfall

Bei den hellen Griffschalen setzte ich auf Bein, wahrscheinlicher war aber Elfenbein. Die feine Netzstruktur an den Rändern zur Platine, unter der Lupe erkennbar, ließ mich dann strahlen : Elfenbein! Zur Sicherheit fragte ich noch bei unserem US-Forumsexperten „Allen“ nach, der mir umgehend einen Katalogauszug von Henckels mit den Daten schickte: Champagnermesser #6444, gebaut vor WK2, Griffausführungen in Cocoa, Perlmutt, Horn und Elfenbein.

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Glück für mich, Pech fürs Messer, das nun wohl sein Leben in der Vitrine fristen muss.

Der Haken

Er zeigt eine ausgeprägte Besonderheit, seine Schneide ist gezahnt, scharf, sorgt für ordentlich Griff am Draht. Also kein „Brecher“, sondern schnittig!
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Ich vermute, dass die beidseitig zur Schneide zulaufenden Kerben gehauen wurden, wie das früher bei Feilen der Fall war. Genauere Informationen wären mir wie immer willkommen!


Abu
 
View attachment 254908




Dann fasse ich mal die aktuelle Chronologie wirklich alter Dokumente zusammen:

1836 Illustration aus einem deutschen Werkzeug- und Schneidwarenkatalog, Allen, Post 21


Gruß

Abu
Ich kenne die Abbildung (mit der Nr. 69) aus dem Landrin: "Die Kunst des Messerschmiedes" von 1836. Dort sind mit der Nr. 69 insgesamt drei "komplicierte Messer" abgebildet. Es gibt auch eine Beschreibung für verschiedene Bestandteile/Werkzeuge. Ein Champagnerhaken wird dabei nicht erwähnt.

Die Abbildung ist auch nicht eindeutig, könnte von der Form mglw. ein Champagnerhaken sein oder aber auch eine weitere Klinge...

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Danke Torel! Als ich die Abbildung erstmals sah, dachte ich bei der Messerform spontan an eher frz. Messertyp. Mit M. H. Landrin könnte sich der Blick jetzt auch Richtung Frankreich wenden, für Champagner und den Haken.
Gruß
Abu
 
Dass die Champushaken laut einem Katalog bereits 1908 auch für MINERALWASSERFLASCHEN mit Drahtkorb dienten, hätte ich nie erwartet.

LINK.

Abu
 
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