Liebe Grüße an alle Messerfans und Profis!
Es gibt etwas was ich in meinem Familien-, Freundes und Bekanntenkreis immer wieder sehe, und zwar die Tatsache dass sehr viele Menschen Messer in der Küche haben, welche ihren Kochgewohnheiten und Lebensmittelauswahl nur bedingt bis gar nicht entsprechen. Um einige Beispiele zu nennen; Person A. macht selbst Sauerkraut, und das ziemlich oft, muss also regelmäßig ganze Kohlköpfe zerlegen und hat aber nur sogenannte "Petty"-Messer in der Küche, welche über 14cm Klingenlänge nicht hinaus gehen. Die Zerlege- und Schnippelarbeit ist jedesmal ein Krampf. Person B. verwendet ein sehr dünn ausgeschliffenes aber stumpfes Messer zum Zerlegen von Fleisch und Geflügel, die Schneide hat schon sehr deutlich gelitten weil da regelmäßig sehr viel rohe Kraft verwendet wird. Messerwechsel wird abgelehnt aus Angst sich die Finger abzuhacken, was natürlich der Fall wird wenn das neue scharfe Messer genauso brutal verwendet wird. Person C. hat nur die kleinen Sägezahn-Frühstücksmesser zu Hause und klagt jedesmal wenn sie bei Familienfesten mit ihrer Kocherei viel zu lange braucht.
Daneben sehe ich auch genug Videos online, wo z.B. hartes Wurzelgemüse mit eigentlich dafür wenig geeigneten Messern in Angriff genommen wird. Stellvertretend dafür sei dieses verlinkt:
https://www.youtube.com/watch?v=2q7sQ1ffpcM&t=2m20s
Es wird hier mit einem zu kurzen Messer viel herumgesägt, Schnittgut rutscht herum und die Stellen um 2m 53s und 4m 05s lassen mich so richtig erschaudern. Ja, ich war vor Jahren auch in diesen Schuhen, und ich wurde nach einer vergleichbaren Aktion in der Notaufnahme wortwörtlich zusammengeklebt. All diese Aktionen, IRL und online, lassen sich im Grunde mit dem Satz "wrong tool for the job" beschreiben.
Es gibt hier im Forum immer Leute die frisch in die Welt der Messer eingetaucht sind und die Messergemeinde nach Rat fragen, was ihr erstes gutes Messer nun sein könnte. Sehr oft ist es der Wunsch nach einem "Allrounder". Dann kommen üblicherweise viele Vorschläge, jedoch wird der Fragestellende selbst kaum gefragt was er mit diesem neuen guten (und oft recht teuren) Kochmesser so alles machen will. Sprich, was kommt denn da unter die Schneide? Wie oft nutzt er Messer, was für Fleisch-, Obst- und Gemüsearten werden den bei ihm verarbeitet? Welche Küche (deutsch, französisch, italienisch, japanisch, chinesisch, etc.) ist dabei tongebend? Das sind, wie ich finde, viel wichtigere Fragen als der Stahl und die "Schärfe" des Messers welches eben angeschafft werden soll.
Um mal bei mir zu bleiben. Ich koche gesundheitsbedingt seit Jahren viel zu Hause, es ist recht viel hartes Wurzelgemüse dabei (Karotten, Pastinaken, Ingwer, Steckrüben) aber auch Glatthäutiges wie Tomaten und Auberginen und Schwammiges wie Pilze und Käsesorten wie Mozzarella. Meine Messer waren jahrelang Victorinox und WMF, heute bin ich fast komplett auf "Windmühlenmesser" von Robert Herder umgestiegen. Mein "workhorse": Herder 1922 230mm Klingenlänge. Diese Klinge ist robust und groß genug um mit Wurzelgemüse recht leicht fertig zu werden, aber auch dünn und scharf genug Glatthäutiges und Schwammiges ohne Mühe zu erledigen. Meiner Erfahrung nach sind die "Windmühlenmesser" einfach die bessere Lösung für die konkreten Lebensmittel, die ich zu Hause jeden Tag frisch zubereite. Wenn also jemand mich nach Rat fragen würde, "welches Messer soll ich kaufen?" würde ich persönlich erstmal klar definieren was bei der Person da konkret zu Hause (oder auf Arbeit) unters Messer kommt.
Das sind meine Erfahrungen und Blickwinkel.
Und was ist mit Euren?
LG Gregorios
Es gibt etwas was ich in meinem Familien-, Freundes und Bekanntenkreis immer wieder sehe, und zwar die Tatsache dass sehr viele Menschen Messer in der Küche haben, welche ihren Kochgewohnheiten und Lebensmittelauswahl nur bedingt bis gar nicht entsprechen. Um einige Beispiele zu nennen; Person A. macht selbst Sauerkraut, und das ziemlich oft, muss also regelmäßig ganze Kohlköpfe zerlegen und hat aber nur sogenannte "Petty"-Messer in der Küche, welche über 14cm Klingenlänge nicht hinaus gehen. Die Zerlege- und Schnippelarbeit ist jedesmal ein Krampf. Person B. verwendet ein sehr dünn ausgeschliffenes aber stumpfes Messer zum Zerlegen von Fleisch und Geflügel, die Schneide hat schon sehr deutlich gelitten weil da regelmäßig sehr viel rohe Kraft verwendet wird. Messerwechsel wird abgelehnt aus Angst sich die Finger abzuhacken, was natürlich der Fall wird wenn das neue scharfe Messer genauso brutal verwendet wird. Person C. hat nur die kleinen Sägezahn-Frühstücksmesser zu Hause und klagt jedesmal wenn sie bei Familienfesten mit ihrer Kocherei viel zu lange braucht.
Daneben sehe ich auch genug Videos online, wo z.B. hartes Wurzelgemüse mit eigentlich dafür wenig geeigneten Messern in Angriff genommen wird. Stellvertretend dafür sei dieses verlinkt:
https://www.youtube.com/watch?v=2q7sQ1ffpcM&t=2m20s
Es wird hier mit einem zu kurzen Messer viel herumgesägt, Schnittgut rutscht herum und die Stellen um 2m 53s und 4m 05s lassen mich so richtig erschaudern. Ja, ich war vor Jahren auch in diesen Schuhen, und ich wurde nach einer vergleichbaren Aktion in der Notaufnahme wortwörtlich zusammengeklebt. All diese Aktionen, IRL und online, lassen sich im Grunde mit dem Satz "wrong tool for the job" beschreiben.
Es gibt hier im Forum immer Leute die frisch in die Welt der Messer eingetaucht sind und die Messergemeinde nach Rat fragen, was ihr erstes gutes Messer nun sein könnte. Sehr oft ist es der Wunsch nach einem "Allrounder". Dann kommen üblicherweise viele Vorschläge, jedoch wird der Fragestellende selbst kaum gefragt was er mit diesem neuen guten (und oft recht teuren) Kochmesser so alles machen will. Sprich, was kommt denn da unter die Schneide? Wie oft nutzt er Messer, was für Fleisch-, Obst- und Gemüsearten werden den bei ihm verarbeitet? Welche Küche (deutsch, französisch, italienisch, japanisch, chinesisch, etc.) ist dabei tongebend? Das sind, wie ich finde, viel wichtigere Fragen als der Stahl und die "Schärfe" des Messers welches eben angeschafft werden soll.
Um mal bei mir zu bleiben. Ich koche gesundheitsbedingt seit Jahren viel zu Hause, es ist recht viel hartes Wurzelgemüse dabei (Karotten, Pastinaken, Ingwer, Steckrüben) aber auch Glatthäutiges wie Tomaten und Auberginen und Schwammiges wie Pilze und Käsesorten wie Mozzarella. Meine Messer waren jahrelang Victorinox und WMF, heute bin ich fast komplett auf "Windmühlenmesser" von Robert Herder umgestiegen. Mein "workhorse": Herder 1922 230mm Klingenlänge. Diese Klinge ist robust und groß genug um mit Wurzelgemüse recht leicht fertig zu werden, aber auch dünn und scharf genug Glatthäutiges und Schwammiges ohne Mühe zu erledigen. Meiner Erfahrung nach sind die "Windmühlenmesser" einfach die bessere Lösung für die konkreten Lebensmittel, die ich zu Hause jeden Tag frisch zubereite. Wenn also jemand mich nach Rat fragen würde, "welches Messer soll ich kaufen?" würde ich persönlich erstmal klar definieren was bei der Person da konkret zu Hause (oder auf Arbeit) unters Messer kommt.
Das sind meine Erfahrungen und Blickwinkel.
Und was ist mit Euren?
LG Gregorios