Dienstvorschrift zur Pflege vom militärischen Blankwaffen (Säbel)

rumag

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Meine Frage an die Blankwaffensammler. Gab es früher Dienstvorschriften, wie man militärisch genutzte Säbel zu pflegen bzw. nachzuschärfen hatte. Wenn ja, kann mir jemand so eine Vorschrift zur Verfügung stellen.
Hintergrund meiner Frage ist, daß man als Messermacher immer mal wieder gefragt wird, ob man auch Säbel schärfen kann. Und mich würde interessieren, wie daß früher beim Millitär vorgeschrieben und umgesetzt wurde.
 
@ rumag,
wenn zu mir jemand mit "alten" sachen kommt sage ich immer dem kunden er solle es möglichst so lassen wie es ist.
egal wie gut du es machst - du kommst halt immer ein stück vom original weg.
 
@Jürgen

Sehe ich auch so. Allerdings hat mich ein Arbeitskollege gefragt, dem ich auch schon seine Küchenmesser geschärft habe. Bis jetzt habe ich das Teil noch nicht einmal gesehen. Und da er mir auch schon ein paar Gefallen getan hat, kann ich schlecht nein sagen. Mal sehen, was er für einen Säbel anschleppt..................
 
Dienstvorschriften

Auch bei den Vorgängern unserer Republik war der Bürokratismus schon recht perfekt fortgeschritten und es wurde bereits umfassend schriftlich geregelt, angewiesen, verordnet, ...
Als Quellen mit Veröffentlichungen über Dienstvorschriften oder Verordnungsblätter habe ich in Erinnerung:

Rüdiger Franz "Preußisch-Deutsche Seitengewehre 1807-1945" (5 Bände)
Gerd Maier "Preussische Blankwaffen" (8 Bände)

Dort müssten amtliche Hinweise zu finden sein z.B. über Pflegevorschriften und selbst kleinere Reparaturarbeiten etc.
Irgendwo in diesen Büchern glaube auch gelesen zu habe, dass die Schneide nur im MOB-Fall / Kriegseinsatz scharf zu schleifen ist.
 
Hallo rumag

Zur Pflege:
Ich habe zwar keine Vorschriften, kann mir aber vorstellen, daß Blankwaffen genau wie Schußwaffen gepflegt wurden. Das heißt, sie wurden samt Schmutz entfettet und anschließend wieder eingeölt.

Zum Schärfen:
Um Gottes Willen... :( .

Zur Geschichte:
Blankwaffen wurden ab der Zeit nach den Befreiungskriegen fast immer stumpf ausgeliefert. Geschärft wurden sie nur zu Kriegszeiten, und dann auch nicht alle.
Nicht zu vergessen, die vielen sogenannten "Ausgangswaffen", die eine verzierte und vernickelte Klinge besitzen. Ein Anschliff dieser Klinge läßt deren Wert in 's Bodenlose sinken.
Ein neuzeitlicher Schliff von Dienst-/Mannschaftswaffen ist Frevel. Mannschaftsblankwaffen sind eh schon verdammt selten, da sie nach der Ausmusterung in 's Arsenal kamen. Von dort aus wurden sie entweder ausgemustert und verkauft, oder eingeschmolzen. Mannschaftswaffen haben daher einen bis zu 4fach höheren Sammlerwert, als Offiziers- und Ausgangswaffen. Letztere wurden privat beschafft und nach dem Dienst behalten. Daher sind heutzutage mehr private Waffen, als dienstlich verteilte Waffen erhalten.

Hier stellen sich mir folgende Fragen:
- Wieso will der Kunde eine scharfe Waffe? Ist sie alt, dann ist der Wunsch absurd.
- Will er Scharten ausgewetzt haben? Dann muß man sorgfältig abwägen.
- Will er eine narbige Klinge blank haben? Dann ist es mit einem Schliff nicht getan. Hier muß die Klinge abgetragen werden. Dabei gehen dann meist die Stempel verloren.

Kriegswaffen wurden in Friedenszeiten sogar abgestumpft.

Fazit: Man kann natürlich einen Säbel schärfen. Wenn es dann sein muß, dann sollte man sich gleiche Modelle ansehen, um den Schliff so "original" wie möglich zu machen. Ich denke mal, Messermachern wie Euch kann man es zutrauen. Als Sammler bin ich aber dagegen.

Gruß,
Thomas

PS: Putz und Flickstunde ;)

PicCube_d4aca9c586.jpg
 
Hallo Thomas,

bis jetzt habe ich nur die Anfrage eines Arbeitskollegen. Ansonsten weis ich rein garnichts von dem Säbel. Ob historisch wertvoll oder ein Fake aus Indien, keine Ahnung. Mal sehen, ob er mir das Ding überhaupt bringt.
 
Hallo Thomas,

stimmt auch wieder.

Laß ihn Dir mal bringen und stell ihn mal bildlich vor, natürlich mit Erlaubnis des Besitzers. Dann kann man ja immer noch beratschlagen.
Alles Andere wäre Spekulation.

Ansonsten steht mein Argument :hmpf:

Gruß,
Thomas
 
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