Hallo rumag
Zur Pflege:
Ich habe zwar keine Vorschriften, kann mir aber vorstellen, daß Blankwaffen genau wie Schußwaffen gepflegt wurden. Das heißt, sie wurden samt Schmutz entfettet und anschließend wieder eingeölt.
Zum Schärfen:
Um Gottes Willen...

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Zur Geschichte:
Blankwaffen wurden ab der Zeit nach den Befreiungskriegen fast immer stumpf ausgeliefert. Geschärft wurden sie nur zu Kriegszeiten, und dann auch nicht alle.
Nicht zu vergessen, die vielen sogenannten "Ausgangswaffen", die eine verzierte und vernickelte Klinge besitzen. Ein Anschliff dieser Klinge läßt deren Wert in 's Bodenlose sinken.
Ein neuzeitlicher Schliff von Dienst-/Mannschaftswaffen ist Frevel. Mannschaftsblankwaffen sind eh schon verdammt selten, da sie nach der Ausmusterung in 's Arsenal kamen. Von dort aus wurden sie entweder ausgemustert und verkauft, oder eingeschmolzen. Mannschaftswaffen haben daher einen bis zu 4fach höheren Sammlerwert, als Offiziers- und Ausgangswaffen. Letztere wurden privat beschafft und nach dem Dienst behalten. Daher sind heutzutage mehr private Waffen, als dienstlich verteilte Waffen erhalten.
Hier stellen sich mir folgende Fragen:
- Wieso will der Kunde eine scharfe Waffe? Ist sie alt, dann ist der Wunsch absurd.
- Will er Scharten ausgewetzt haben? Dann muß man sorgfältig abwägen.
- Will er eine narbige Klinge blank haben? Dann ist es mit einem Schliff nicht getan. Hier muß die Klinge abgetragen werden. Dabei gehen dann meist die Stempel verloren.
Kriegswaffen wurden in Friedenszeiten sogar abgestumpft.
Fazit: Man kann natürlich einen Säbel schärfen. Wenn es dann sein muß, dann sollte man sich gleiche Modelle ansehen, um den Schliff so "original" wie möglich zu machen. Ich denke mal, Messermachern wie Euch kann man es zutrauen.
Als Sammler bin ich aber dagegen.
Gruß,
Thomas
PS: Putz und Flickstunde