Glück Auf!
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Diffusionsglühen von Wootz? Brauche Hilfe.
Hallo Allerseits,
ich habe dieses Forum nun wirklich durchsucht. Falls ich hier Fragen stelle die anderswo schon beantwortet wurden verweise man mich bitte dorthin. Zu mir: Ich beschäftige mich seit ungefähr vier Jahren mit der Rennofenverhüttung. Ich habe auf dem Sachsenhof in Greven an etwa 15 bis 20 Rennofenversuchen teilgenommen und auch geschmiedet. Da ich Archäologie studiere ist das der richtige Rahmen für mich, da ich überwiegend mit belegtem "altvorderem" Material und Methoden arbeiten möchte. Wo ich das nicht tue ist es im Wesentlichen der Durchführbarkeit und/oder der Neugier geschuldet. Im letzten Jahr habe ich zusammen mit Anderen einen ersten erfolgreichen (ist geschmolzen) Tiegelstahlversuch unternommen. Der Tiegel war aus Graphitton und isostatisch gepresst von Mammut Wetro. Bei einem vorherigen Versuch ist mir ein selbstgetöpferter Tiegel durchgebrannt, daher jetzt Industrieware. Befüllt habe ich den Tiegel mit Kleinstluppen und Luppenbröckchen aus Verhüttungen mit örtlichem Raseneisenerz (wir vermuten viel Phosphor darin). Zugegeben habe ich 1 gew% Holzkohlepulver und klares Flaschenglas. Dann habe ich das Ganze in einem niedrigen Schachtofen aus Lehm mit Schmiedekoks ca. zwei Stunden möglichst hoch erhitzt. Nach dem Abkühlen habe ich den Deckel vom Tiegel entfernt und unter einer Schicht aus grün-opakem Glas einen Barren/König gefunden. Den König hat ein Freund geteilt und dann teilgebrochen. Die Körnung war deutlich feiner als bei unseren Luppen. Auf der Oberfläche ließen sich feine, dendritische Strukturen erkennen. Soweit so gut. Als wir dann versucht haben eine der beiden Hälften zu schmieden (etwa bei hellorange) ist sie zersprungen als wäre sie reiner Guss. Ich frage mich seitdem unter anderem ob evtl. aus dem Tiegel zuviel C in das Eisen gelangt ist? Ich habe jetzt aber hier gelesen, dass nur zwischen 0,2 un 0,5 % C aus dem Tiegel ins Eisen wandern. Nach langem, aufmerksamem Studieren hier im Forum bin ich aber nun auf die Sache mit dem Diffusionsglühen gestoßen. Das war mir bislang unbekannt. Der Beitrag von AchimW hier liefert zwar gute Hinweise aber ich bräuchte da noch etwas genauere Informationen. Meine Fragen wären unter anderem: Welches Eisenoxid nimmt man dafür, Fe2O3 oder besser Fe3O4 und in welcher Form? Welchen Lehm kann man verwenden? Mischt man Ton und Oxid oder packt man das Oxid eher auf die Innenseite des Tonklumpens? Gibt es Formeln für Mengen z.B. g Oxid pro g Wootz in gew. %? Wie lange und bei welcher Temperatur muss ich es glühen? Was ist bei der Sauerstoffführung zu beachten? Ich bräuchte ganz einfach eine Anleitung wie es genau geht ...
Falls mir ein anderer Fehler unterlaufen ist bin ich natürlich auch für andere Hinweise dankbar.
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
Gülck Auf!
Hallo Allerseits,
ich habe dieses Forum nun wirklich durchsucht. Falls ich hier Fragen stelle die anderswo schon beantwortet wurden verweise man mich bitte dorthin. Zu mir: Ich beschäftige mich seit ungefähr vier Jahren mit der Rennofenverhüttung. Ich habe auf dem Sachsenhof in Greven an etwa 15 bis 20 Rennofenversuchen teilgenommen und auch geschmiedet. Da ich Archäologie studiere ist das der richtige Rahmen für mich, da ich überwiegend mit belegtem "altvorderem" Material und Methoden arbeiten möchte. Wo ich das nicht tue ist es im Wesentlichen der Durchführbarkeit und/oder der Neugier geschuldet. Im letzten Jahr habe ich zusammen mit Anderen einen ersten erfolgreichen (ist geschmolzen) Tiegelstahlversuch unternommen. Der Tiegel war aus Graphitton und isostatisch gepresst von Mammut Wetro. Bei einem vorherigen Versuch ist mir ein selbstgetöpferter Tiegel durchgebrannt, daher jetzt Industrieware. Befüllt habe ich den Tiegel mit Kleinstluppen und Luppenbröckchen aus Verhüttungen mit örtlichem Raseneisenerz (wir vermuten viel Phosphor darin). Zugegeben habe ich 1 gew% Holzkohlepulver und klares Flaschenglas. Dann habe ich das Ganze in einem niedrigen Schachtofen aus Lehm mit Schmiedekoks ca. zwei Stunden möglichst hoch erhitzt. Nach dem Abkühlen habe ich den Deckel vom Tiegel entfernt und unter einer Schicht aus grün-opakem Glas einen Barren/König gefunden. Den König hat ein Freund geteilt und dann teilgebrochen. Die Körnung war deutlich feiner als bei unseren Luppen. Auf der Oberfläche ließen sich feine, dendritische Strukturen erkennen. Soweit so gut. Als wir dann versucht haben eine der beiden Hälften zu schmieden (etwa bei hellorange) ist sie zersprungen als wäre sie reiner Guss. Ich frage mich seitdem unter anderem ob evtl. aus dem Tiegel zuviel C in das Eisen gelangt ist? Ich habe jetzt aber hier gelesen, dass nur zwischen 0,2 un 0,5 % C aus dem Tiegel ins Eisen wandern. Nach langem, aufmerksamem Studieren hier im Forum bin ich aber nun auf die Sache mit dem Diffusionsglühen gestoßen. Das war mir bislang unbekannt. Der Beitrag von AchimW hier liefert zwar gute Hinweise aber ich bräuchte da noch etwas genauere Informationen. Meine Fragen wären unter anderem: Welches Eisenoxid nimmt man dafür, Fe2O3 oder besser Fe3O4 und in welcher Form? Welchen Lehm kann man verwenden? Mischt man Ton und Oxid oder packt man das Oxid eher auf die Innenseite des Tonklumpens? Gibt es Formeln für Mengen z.B. g Oxid pro g Wootz in gew. %? Wie lange und bei welcher Temperatur muss ich es glühen? Was ist bei der Sauerstoffführung zu beachten? Ich bräuchte ganz einfach eine Anleitung wie es genau geht ...
Falls mir ein anderer Fehler unterlaufen ist bin ich natürlich auch für andere Hinweise dankbar.
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
Gülck Auf!
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