Diskussion:Review aus 5 Blickwinkeln: KAI Wasabi Black Allzweckmesser (Petty) 150 mm

Ich habe einige Wasabis aus 1K6 Daido geschliffen und das war keine Freude. Sehr schwer einen Grat zu bilden, sehr schwer sie zu entfernen. Enthält riesige Karbiden. Positiv kann man sagen, der Stahl sei besonders abriebfest, als ich bei der Entfernung von zahlreichen Mikroausbrüchen feststellen konnte.
 
Moin,

ja wirklich leicht schärfbar ist der Stahl in der Tat nicht. Wie ich auch meinte sind da z.B. in der Preisklasse die rostenden Herder klar im Vorteil. Ich sehe das auch als einen der Nachteile des Messers hier an.

Gruß, Gabriel
 
Servus,

das KAI Wasabi Black Allzweckmesser (Petty) 150 ist aktuell bei mir und ich beschäftige mich gerade mehr oder weniger intensiv damit. Das Messer ist ordentlich scharf bei mir angekommen, daher meine Frage: Hat jemand vor mir das Messer geschärft, oder ist die bestehende Schärfe das Resultat einer hohen Standzeit?

"Zitat von Benuser"
Positiv kann man sagen, der Stahl sei besonders abriebfest

Du hast das ja Mark Richmond mitgeteilt, weiß du genauere Details zu dem Stahl? 1K6 Daido ähnelt ja VG2 oder 12C27 ein wenig, nur finde ich 58 HRC jetzt nicht so hoch gehärtet das die Schärfe so außergewöhnlich lange gehalten wird!

bei der Entfernung von zahlreichen Mikroausbrüchen feststellen konnte.

Also der Stahl neigt obwohl nicht endgehärtet zu Mikroausbrüchen der Schneide und ist schwerer zu schärfen als VG10 und trotzdem liest man, eine korrekte Wärmebehandlung vorausgesetzt, sei das ein anständiger Stahl?

Hat Kai Probleme mit der Wärmebehandlung?

Kann jemand genaueres zu dem Stahl sagen, die Suchfunktion spukt nicht viel aus!

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

also was die Daten zum Stahl angeht, kann ich leider nicht mit näheren Infos dienen. Wie schon gesagt verhält sich der Stahl meines Uralt-KAIs recht ähnlich... mäßige Schärfbarkeit bei mäßiger Standzeit...

Zum Schärfen... bevor es mich verlassen hat, habe ich das Messer (kurz) geschärft, ja. Ich weiß nicht inwiefern es inzwischen benutzt oder nachgeschärft wurde. Mich hat es mit dem verlassen, was ich unter "anständiger Gebrauchsschärfe" verstehe ;)

Hast du schonmal dran geschliffen oder Probleme mit Ausbrüchen gehabt?

Gruß, Gabriel
 
Servus,

... mäßige Schärfbarkeit bei mäßiger Standzeit...

das irritiert mich ein wenig, da sich hier zwei Nachteile finden, obwohl der Stahl besonders Abriebfest sein soll! Ist er nun abriebfest weil er sich schwer schärfen lässt, dann sollte er ja seine Schärfe gut halten können, oder ist er abriebfest weil er seine Schärfe eben gut hält, aber dadurch schwer zu schärfen ist?

Wenn ich jetzt alles zusammenzähle haben wir hier einen abriebfesten und schwer zu schärfenden Stahl, der Aufgrund seiner großen Karbide zu Ausbrüchen neigt, keine hohe Schärfe annimmt und eine mäßige Standzeit hat?

Ich beziehe mich da auf die Aussage von Benuser.

Mich hat es mit dem verlassen, was ich unter "anständiger Gebrauchsschärfe" verstehe

Also ich meine das Messer ist sehr scharf für einen Stahl mit großen Karbiden!?

Hast du schonmal dran geschliffen oder Probleme mit Ausbrüchen gehabt?

Weder noch, aber ich beschäftige mich erst kurz mit dem kleinen Allzweckmesserchen. Ich habe überhaupt den Eindruck, das es sehr neuwertig ist, oder seine bisherige Benutzung zeigt kaum Spuren. Dann geht das Konzept dieser Budget-Reihe von Kai aber voll auf! :staun:

Gruß, güNef
 
Moin,

pflegeleicht ist es definitiv. Nun ist Abriebfestigkeit und Schärfestandzeit aber ja nicht zwingend direkt proportional oder dieselbe Eigenschaft so wie ich das sehe. Große Karbide z.B. bedingen IMHO eine schwere Schärfbarkeit und eine geringe Standzeit im HOHEN Schärfebereich. Die Standzeit bei geringer Gebrauchsschärfe wird dann aber natürlich relativ hoch sein. Mein altes KAI hat diese damals (mangels anständiger Schärfmittel :D) über Jahre hinweg nur mittels eines feinen Wetzstahls gehalten.

Wobei man das alles in Relation sehen muss. Im Vergleich z.B. zu Zwillings Friodor sehe ich den Stahl hier in Sachen Schärfbarkeit UND Standzeit immer noch vorne! Meine negativen Bemerkungen beziehen sich eher im Vergleich zu den von mir bevorzugten Klingenstählen (mit denen ich eben auch hauptsächlich Erfahrungen hab).

Da Schwatvogel schreibt, dass er es nicht viel benutzt hat, gehe ich davon aus, dass es auch nicht nochmal nachgeschliffen wurde (sonst Bitte um Korrektur). Ordentlich scharf kann auch hinkommen, kennst doch meine Definition von anständiger Gebrauchsschärfe :haemisch:

Gruß, Gabriel
 
Daido 1K6 ist sehr ähnlich wie AUS6, quasi eine minderwertigere Fassung von 12C27.
Und nein - ich habe das Messer nicht geschärft.
 
Ich habe überhaupt den Eindruck, das es sehr neuwertig ist, oder seine bisherige Benutzung zeigt kaum Spuren.

Das Messerchen ist zwar schon drei oder vier Jahre alt, hat jedoch die ganze Zeit so gut wie unbenutzt in der Schachtel gelegen. Ich wollte es eigentlich meiner Schwiegermutter schenken, die entpuppte sich jedoch als Linkshänderin. So blieb das Kai bei mir und wurde vor der Versendung zu Berko von mir frisch geschärft. Ich fand die Schärfbarkeit einfacher als bei VG10, vielleicht in etwa so wie SB1 - also nicht sehr problematisch. Die erreichbare Schärfe ist in meinen Augen auch nicht so schlecht. In Verbindung mit der dünnen Klinge schneidet das Messer sehr ordentlich. Gabriel hat in seinem Review ein Bild von einem Kehlvergleich mit dem Schanz-Petty - das sagt schon einiges. http://www.messerforum.net/showthre...asabi-Black-Allzweckmesser-%28Petty%29-150-mm
Wäre schön, wenn jemand genauere Fakten über die Legierung des Daido 1K6 auftreiben könnte.
Gruß
Pflaster
 
Servus,

Wäre schön, wenn jemand genauere Fakten über die Legierung des Daido 1K6 auftreiben könnte.

C 0.60 Cr 13,5 Mo 0,1 Ni <0,50 Mn <1.00 Si <1,00

Also ein übereutektoidischer Stahl und die liegen im Legierungsbereich des alten und bewährten 1.4034, mal mit etwas mehr Chrom für erhöhte Korrosionsbeständigkeit und sind quasi "spülmaschinentauglich" was ja strategisch beworben wird.

In diese Kategorie fallen alle korrosionsbeständigen Stähle mit ca. 0,4-0,65 % C und 13-15 % Chrom.
Es sind für korrosionsbeständige Klingen hervorragende Werkstoffe mit gelungenem Kompromiss wünschenswerter Eigenschaften.

Quelle: U Gerfin

Also für eine feinste Schneide ist der Stahl nicht unbedingt geeignet, wenngleich die Schärfe die ich an dem Messer wahrnehme für jede Anwendung in der Küche ausreichen sollte, sofern man keine überdurchschnittlichen Ansprüche stellt. Soweit, so gut!

Die Verschleißfestigkeit liegt dann noch im Kompromissbereich und sollte beim Schärfen keine Probleme machen, obwohl wir hier unterschiedliche Meinungen dazu haben. Mit um 1 % C und 14-18 % Chrom wären wir im Bereich der Ledeburitstähle mit meist großen Primärkarbiden. Diese Stähle sind wesentlich verschleißfester, als ein übereutektoidischer Stahl, wesentlich bruchempfindlicher und speziell im feinen Schneidenbereich bei gleichzeitig höherer Widerspenstigkeit beim Schleifen.

Die möglichen Ausbrüche, die Benuser beschreibt, können auch auf einen falschen Schneidenwinkel beim Schärfen zurückzuführen sein, wie auch immer, das mir vorliegende Messer zeigt ein gleichmässige Schneidfase mit sehr guter Schärfe.

Alles weitere an Erkenntnissen folgt in meinem Bericht!

Gruß, güNef
 
Vielen Dank für die Infos, güNef! Ich verwende auch ein Kai Wasabi Santoku mit gleichem Stahl. Das muss immer ran, wenn mir meine anderen Messer zu schade sind. Dabei wird es manchmal recht hart rangenommen. Ein Freund betreibt einen Waldgasthof und hält Damwild und ab und zu kann ich dort einen Eimer mit Wildinnereien für meine Hunde abstauben. Die zerschneide ich mit dem Santoku. Obwohl da manches an Knorpelresten und Sehnen dazwischen ist, habe ich bisher keine Probleme mit Ausbrüchen. Also, ich finde da nichts Problematisches an dem Stahl.
Gruß
Pflaster
 
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