DIY Härteofen: Frage wegen Ausdehnung

stone600

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Servus,
ich bau mir zur Zeit einen elektrischen Härteofen. Heute hab ich ihn zum ersten Mal ohne Regelung laufen lassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich der Steinaufbau bis ca. 800 Grad kaum ausdehnt. Bis ca. 1000 Grad sind es doch ein paar Millimeter. Wie habt Ihr das bei euch glöst. Mörtel funktioniert anscheinend nicht. Hab da schon sowas im Forum gelesen. Keramikmatten wären wahrscheinlich eine lösung. Oder einfach beim Eisenrahmen die paar Millimeter Platz lassen. Allerdings möchte ich gerne die Seiten mit Blech verkleiden. Wenn dann was verrutschen sollte, kann ich alles wieder zerlegen. Wie habt ihr das gelöst? Der Großteil, glaube ich, lebt einfach damit, dass die Steine locker im Rahmen liegen.
Ich hab auch gleich mal ein Reststück in den Ofen geschoben und gehärtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Oberfläche sehr sauber bleibt. Es entsteht so gut wie kein Zunder. Dabei dachte ich, dass gerade bei einem Elektroofen die Entkohlung nicht zu vernachlässigen wäre. Oder hat Zunder mit Randentkohlung nichts zu tun?

Danke schon mal. Gruß Christian
 
Ich habe die Steine mit 2mm Keramikfaserband gegeneinander abgedichtet, die Rahmengröße ist so gewählt dass die Steine mit dem Band zusammen gerade so auf press eingesetzt werden können, da wackelt nix im kalten Zustand und wenns warm wird kann sich das Band etwas zusammendrücken. Der vorherige Ofen war gemörtelt ein Problem mit der Ausdehnung (risse im Mörtel etc.)gabs da aber bei mir nicht? Dies wurde zugunsten der Keramikfaser aufgegeben da ein Auswechseln von beschädigten Steinen oder Elementetausch nur schwer möglich war.
Irgendwie gegeneinander Abdichten würde ich die Steine schon, selbst schmale Luftspalte können zu unterschiedlichen Temperaturzonen im Ofen führen.

Entkohlung ist nicht mit Zunderbildung gleichzusetzen.!
 
Super, danke für deine Auskunft. Ich werd wahrscheinlich das mit den Matten probieren. Zum Thema verzundern hab ich mich noch etwas eingelesen und glaube das auch verstanden zu haben.


Gruß Christian
 
Ganz eindeutig: Zunder und Entkohlung haben miteinander zu tun- aber anders als Du zu denken scheinst.
Starke Verzunderung schützt vor Entkohlung, da dann die Oxydation schneller verläuft als die Entkohlung.
In einer entsprechenden Umgebung kann dagegen eine massive Entkohlung ohne Verzunderung stattfinden.
Präzise Angaben dazu finden sich bei W. Haufe: Werkzeugstähle und ihre Wärmebehandlung S. 10 ff.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Rapatz behandelt das mehr nebenbei auf s. 228 oben:" Zur Beseitigung der Weichhaut empfiehlt man, die Glühung in einer oxydierenden Atmosphäre zu führen, bei der weiche Haut rascher abzundert, als sie sich neu bildet".- Ähnlich S. 240 betreffend Molybdänstähle und S. 264 betreffend Siliziumstähle, deren besondere Entkohlungsneigung betont wird, weil die Entkohlung der Verzunderung (bei Si-Stählen geringer) vorläuft.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hi stone 600,

auch wenn du für deine Steine wohl schon die ideale Lösung gefunden hast, hilft es je evtl. anderen. Man kann im Gunde für fast jedes feuerfeste Material einen geeigneten Mörtel/Zement mit der gleichen Wärmeausdehnung finden. Gute Erfahrungen hab ich mit diesem Laden gemacht, gute Beratung und sehr schneller Versand:

http://www.seppzeug.de/

Gruß Jannis
 
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