DMT Diamant Schleifsteine [mittel oder fein]

_Centurio_

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Hi Leute,

da ich meine Messer am liebsten freihändig schleife und schärfe, aber dennoch schnellen Abtrag und Formbeständigkeit für das Schleifmedium wünsche, will ich mir einen DMT Diamant Schleifstein (http://www.wetzen-und-schleifen.de/produkte.php?Diamant-Schleifsteine&rub=61) anschaffen.

Nun habe ich im Netz und hier im Forum mittels SuFu nichts näheres über die Schleifergebnisse dieser Steine gefunden.

Ich will nicht zehn Steine benutzen, um zu meinem gewünschten Ergebnis zu kommen - Vor/Grundschliff mit dem DMT, dann Abzug auf dem Lederriemen.

Nun zur eigentlichen Frage: Welchen der 2 DMT Steine (mittelfein(rot) oder fein(grün)) ist besser geeignet, um mit anschließendem Abziehen auf dem Lederriemen eine "Armkratzschärfe", also eine gute Gebrauchsschärfe ohne zurückbleibenden Grat zu erhalten? - Gleichzeitig soll aber auch der Materialabtrag relativ hoch sein.

Hoffe Ihr könnt mir helfen.

lg Oliver :teuflisch
 
Hi Oliver,

ich habe mir vor kurzem einen 325er DMT geholt, allerdings ohne diese Löcher.
Es bleiben im Schliffbild halt noch deutliche Kratzer, aber nach kurzem Abzug auf dem Sharpmaker und dem Lederriemen, hats auch tadellos rasiert. Die Schneide ist dann nur nicht poliert. Stört mich allerdings auch nicht.

Würde mir auch feinere Körnungen kaufen, wenn mein Banksteinarsenal nicht wäre. Ich mag die Planheit und den sehr direkten Kontakt. Jedenfalls sah der erste Schliff schon aus wie vom Profi gemacht.:D

Ich bin auch froh, dass ich mir nicht die 600er Variante gekauft habe, ich bin mit der Abtragsleistung des 325 für den Grundschliff noch gerade so zufrieden.
Falls noch Fragen sind, hau in die Tasten!:super:

Viele Grüße,
weedpeet
 
Hallo Oliver,

ich befürchte du suchst die eierlegende Wollmilchsau.
Die DMT Diamantsteine in Fine (600) und Coarse (325) haben beide ihre Daseinsberechtigung im unteren Körnungsbereich.
Genau wie bei allen anderen Wassersteinen auch gibt es die DMT in verschiedenen Körnungen und das mit gutem Grund.

Auf den groben DMT wie dem 325er repariere ich kleinere Ausbrüche und korrigiere die Facette.
Der 325er hinterlässt ein sehr tiefes Kratzmuster und einen enormen Grat auf der Schneide.

Natürlich kann man damit arbeiten, aber ein feines Finish ist das nicht.

Der DMT 600 beruhigt die Sache ein wenig. Er hinterlässt immernoch tiefe Kratzer und eine ziemlich zahnige Schneide.
Ich verwende den DMT 600 um den Übergang zwischen 325 und 1000 zu erleichtern.
Alleine ist der DMT 600 aber immernoch schnell genug um ein gut gepflegtes Messer wieder scharf zu bekommen.

Beide Finishes, DMT 325 und 600, reichen mMn nicht für ein gutes Finish bei einem zumeist sehr teuren Messer.
Wem diese Gebrauchsschärfe reicht, gerne doch. Mir reicht es nicht.

Ich würde empfehlen nach dem DMT (325 oder 600 macht nicht so einen riesen Unterschied) einen guten 1.000er zu verwenden.
Nach dem DMT 600 schließe ich sogar manchmal den Shapton 2.000 an.
Danach eine gute Diamantpaste zwischen 3µm und 1µm und fertig ist der Lack.


Also:

  • DMT 325 (sehr schnell, sehr grob) + Chosera 1.000 + Diamantpaste
  • oder DMT 600 (nicht ganz so schnell, nicht ganz so grob) + Chosera 2.000 oder 3.000 oder Shapton 2.000 + Diamantpaste

Der Springende Punkt ist, dass die wichtigsten Steine im Bereich 1.000 liegen.
Bei besonders schnellen Steinen wie Shapton oder Chosera manchmal auch der 2-3.000er.
In diesem Steinsegment wird die Schneidengeometrie verfeinert und die
Schneide ausgebaut. Hier beginnt mMn auch die Gebrauchsschärfe.

Die DMT in 325 und 600 liegen deutlich unterhalb dieses Steinbereichs
und bewegen sich im Segment der Reperaturen und Korrekturen.

Eine dritte Möglichkeit wäre übrigens ein DMT 325 und DMT 1.200
 
Moin,

von DMT gibt es auch Kombisteine. Z.b. bei Wolfknives(stehen ganz unten "DiaSharp doppelseitig. Dann kannst Du beide Körnungen nehmen ;). Habe mir selber gerade 2 Steine gegönnt (Körnung extragrob bis extrafein), habe diese aber noch nicht wirklich ausprobiert.

Gruss,

Andre
 
Na ja, nur mit einem Stein wirst du nie wirklich zufriedenstellende Ergebnisse erzielen können. Würde das wirklich brauchbar funktionieren, wären eigentlich alle blöd, die Steine verschiedener Körnung herstellen. Nene, da brauchts meiner Meinung nach zumindest drei Steinchen.

Ich selbst arbeite immer in der gleichen Reihenfolge. achtet man auf seine Messer und schärft sie früh genug nach, kann man sich den Groben meist sparen. Will man allerdings ein neues Spielzeug von Industrie- auf Handschliff umschärfen, sollte man immer was Grobes zur Hand haben. Den Industrieschliff triffst du nie und nimmer so genau in der Handführung. Da wird's schnell frustig, gerade im Bereich von Bauch und Spitze.

Mein Ablauf:
  • DMT Bankstein - Körnung 325 (nur für groben Vorschliff und Reparatur)
  • DMT Diasharp - Körnung 600 (Gut zum Ausformen der Geometrie)
  • Record Arkansas Keramik-Ölstein - Körnung ca. 600 (Verfeinerung des vorhergehenden Schliffs)
  • Arkansas Natur-Ölstein Extrafine (True Hard) - Körnung 6000 - 8000 (Polieren)
  • Leder + Diamantpaste - Körnung 10µ
  • Leder + Diamantpaste - Körnung 6µ
  • Leder + Diamantpaste - Körnung 1µ

Achtet man gut auf seine Schneide, kann man das ganze natürlich beliebig abkürzen.
Interessant ist eigentlich, dass bei mir zwischen 600 und 6000-8000 überhaupt keine Zwischenkörnung nötig ist.
Der Arkansas True Hard nimmt selbst bei dieser feinen Körnung noch genug in kurzer Zeit um die "Kratzer" vom 600er Keramikstein auszupolieren. Würde man den Sprung direkt vom 600er DMT machen, hätte man um einiges mehr zu tun, da die Diamanten bei gleicher Körnung halt immer tiefere Kratzer machen. Außerdem erzeugen die Arkansas kaum Grat.

Übrigens: Die beiden Arkansas sind so hart, dass sie eigentlich fast nie abgerichtet werden müssen, sie stehen also eigentlich in diesem Punkt den DMTs um fast nichts nach. Sollte es wirklich mal nötig sein, ist das mit ein bisschen Schleifpapier auf SiC-Basis sofort wieder gerichtet. Ich denke mal so alle 1,5 - 2 Jahre kann man das ja machen, aber auch nur beim 600er. Der True Hard wird wohl ewig plan bleiben.

So, damit ich nicht nur über mich quatsche:
Nimm den 600er DiaSharp und einen harten Kombi-Ölstein in Richtung 1500/6000. Damit hast du genügend Gebrauchsschärfe und musst auch nie viel rumschleppen. Ich finde, dass es gerade im höheren Körnungsbereich weit besseres gibt als die DMT, aber das ist auch nur meine bescheidene Meinung...

Greetz, Unr3aL
 
Hi Centurio,
ich halte mich mal nicht lange mit der Vorrede auf; denn wenn Du dem Weg von LessLemming folgst, folgst Du richtig:D

@Unr3al: Du hast ne Menge Leder zu Hause:irre:=unreal
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Iddjaggi, anstatt Leder kann man (besonders für die feineren Pasten) auch billiges Filz aus dem Bastelladen nehmen.
Da kostet der Din A4 Bogen knapp 70cent :super:
 
Gibt es auch info zu anderen Herstelleren?

Habe bis jetzt einen japanischen Wasserstein und eine harten Arkansas verwendet. Bei meinem neuen Müller MSP (S90V) scheinen die Steine nicht wirklich viel auszurichten.

Welche Marken sind denn empfehlenswert?
Es gibt ja welche mit geschlossener Oberfläche und welche mit runden Löchern. Ist das nur Optik oder ist ein Prinzip gundsätzlich vorzuziehen?

Hier mal ein Paar alternativen

Buck Combi
http://www.buckknives.com/index.cfm?...productID=3026

Lansky Banksteine
http://lansky.com/index.php/diamond-sharpeners/


DMT
http://www.dmtsharp.com/sharpeners/b...nes/dia-sharp/
Es gibt auch eine Variante mit Löchern

Europäischen Alternativen?
 
Hi,

ich habe Diamantsteine (obwohl „Steine“ eigentlich falsch ist, es handelt sich um Metallplatten auf die die Diamantbeschichtung aufgebracht ist) von DMT und EZE Lap (http://eze-lap.com/).
Bin mit beiden hochzufrieden.

Was ich überhaupt nicht empfehlen kann, sind die Ausführungen mit Löchern drinnen. Jedesmal wenn ich beim Schärfen in Richtung Spitze komme, fädle ich damit in die Sch...Löcher ein. Ich kann in den Löchern Null Vorteil sehen.

Gruß chinook
 
Die Löcher bei den nicht durchgängigen DMT haben einen Vorteil,
wenn sie zum Abrichten anderer Wassersteine verwendet werden. In den Löchern sammeln sich Luft
und Schleifschlamm, sodass sich die Platten nicht an den Stein saugen.
Ansonsten sehe ich das sehr ähnlich.

Es gibt auch noch eine dritte Alternative;
die Atoma Diamantplatten. Leider sind die viel teurer und noch schwerer erhältlich.
Hier werden die Diamanten in einem rautenförmigen Muster auf die Oberfläche aufgebracht.
Makroskopisch sieht die Fläche durchgehend aus und man bleibt nicht hängen.
Mikroskopisch sieht man aber, das Abrieb und Schlamm in den Zwischenräumen platz haben.
Das bring die Vorteile des durchgehenden DMT, vermindert aber das Ansaugen beim Abrichten
 
hallo forum,

das thema klingt interessant!
ich bin auch am überlegen mir einen DMT-diamant-schleifstein zuzulegen, sind ja gut bei wolfster erhältlich, ich bräuchte einen (oder 2?) um schneiden zu reparieren bzw. zu formen.
anschließend würde ich mit dem sharpmaker (mittel & fein) den rest erledigen.
welcher stein würde sich da anbieten? (die diamantstäbe für den SM sind mir ehrlich gesagt zu teuer)
ach ja, den fällkniven dc4 hab ich auch, allerdings ist da die diamantseite auch schon sehr sehr fein.

danke für die hilfe, auch wenn ich hier einfach dazwischenfrage! :)
 
Wenn du zwei willst, dann nimm den 325er und den 600er (blau und rot).
Ob du jetzt den Diasharp (durchgehende Fläche) oder die mit den Löchern nimmst bleibt dir überlassen.
Wie der Herr LessLemming bereits sagte, bieten sich die gelochten zum Abrichten anderer Steine gut an.
Meines Erachtens bildet sich beim reinen Schärfen sowieso nicht genug Abtrag, als dass die Löcher eine große Wirkung hätten.

BTW wird das aber dann ohnehin teurer als die Diamantstäbe für den SM. Dafür haste aber auch länger Freude dran.
Vom Bankstein auf den Sharpmaker finde ich persönlich aber nicht ideal, da du am SM sicher nicht die gleiche Winkelführung hast,
wie am Bankstein. Wenn du ausschließlich mit dem Sharpmaker finishen willst, dann bleib' besser ganz auf dem System und nimm die
Diamantstäbe, dann kannst du auch Recurve und solche Sachen schärfen. Das geht mit den DMT nicht, da du, wenn du über die Kante
ziehst, die Beschichtung samt Diamanten abhobelst.

Greetz, Unr3aL
 
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