Doofe Idee? Debados mit Granitplatten abrichten …

Tziel

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Ich hatte mich hier dunkel an die Erwähnung einer Klinkermethode erinnert, da fiel mir ein, daß ich noch zwei oder drei Granitplatten jeweils mit der Grundfläche 30cm×30cm habe. Die Oberseiten sind poliert, aber wenn ich zwei Platten nehme und die rauhen Unterseiten gegeneinander abrichte, müßte ich damit dann doch auch Schleifsteine (Suehiro Debado 200/1000/4000) abrichten können, oder haut das nicht hin?
 
Warum richtest du nicht einfach auf einer polierten Granitplatte mit Siliziumcarbidpulver ab? Bis du alle 3 Platten hohl geschliffen hast, dürfte es etliche Jahre dauern.

Bei der 3-Klinker-Methode von F.Kollenrott werden erst drei genutete Klinker gegeneinander abgerichtet und dann die Klinker rundum benutzt und regelmäßig wieder gegeneinander abgerichtet. Eine sehr materialsparende, aber zeitintensive Methode. Ob das mit Granit ebenfalls gut geht, weiß ich nicht. Wegen der hohen Härte und Dichte des Materials würde ich vermuten, dass das Abrichten der Platten sehr lange dauert.

Ich würde mir jedenfalls die 3-Körper-Methode sparen und die Platten einfach nacheinander verbrauchen.

Zwei Platten gegeneinander abrichten funktioniert übrigens geometrisch nicht. Es müssen schon drei sein, um Planheit zu erzeugen.

Und du brauchst immer Schleifpulver. Granit oder Klinker allein trägt nicht ab.
 
Ich würde mir übrigens beim Abrichten von keramischen Steinen das Gepansche mit Granitplatte, Wasser und Siliziumcarbid gar nicht antun, sondern zum Abrichten stattdessen eine preiswerte galvanisch beschichtete Diamantplatte nehmen.

Granitplatte mit losem Siliziumcarbid nehme ich nur für das (sehr,sehr seltene) Abrichten von harzgebundenen Diamantsteinen.
 
Habe von einem Steinmetz einen Rest Granitplatte bekommen. Die unterseite ist rau, aber plan. Darauf richte ich mit grobem SiC-Pulver harte Schleifsteine ab. Ja, ist Gepansche aber funktioniert einwandfrei. Billige Diaplatten halten meist nicht lange durch.
 
Ich benutze für grobe Steine SiC auf einer Granitfliese aus dem Baumarkt. Gerade harte und sehr harte Steine wie Nortons, Zisches, Shapton Pro 120, Debado 180 bzw. 200 werden dadurch nochmal ein gutes Stück aggressiver und schneller als nach Abrichten mit Diamantplatten. Bei weicher gebundenen Steinen wie Cerax 320, Shapton Pro 220, Sigma 240, Pink Brick 240 ist der Unterschied gering bis nicht vorhanden.

Die Fliese ist mit 40 cm x 40 cm groß genug für jeden Stein und wenn sie irgendwann hohl ist, kauf ich halt ne neue, die hat 2 € oder so gekostet.

Ab ca. 400 benutze ich aber lieber Diamantplatten, der Bequemlichkeit wegen. Einige Leute wie @Dimm @AJK haben neulich in einem anderen Thread berichtet, dass ihnen Diamantpartikel im abzurichtenden Stein hängen geblieben sind, das hat also auch Nachteile.
 
Danke für die Einblicke. @Cybernikus @Valentinian II: Ihr nehmt also SiC-Pulver auf poliertem Granit, richtig? Ich habe noch einen alten, billigen Kombistein, damit kann ich das mal ausprobieren. Nehmt Ihr da eher viel oder eher wenig Wasser dazu?

Ich hatte zuerst an eine Atoma 140 oder 400 gedacht, bevor mir die Granitplatten eingefallen sind. Aber die Atomas kosten jenseits der 70€.

Nach Lektüre dieses Threads bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich mir vielleicht etwas zu früh oder zuviel Sorgen um die Planheit der Steine mache. Solange ich mit einem Metallineal kein hohlen Stellen sehe, brauche ich den Stein wohl nicht abzurichten.

Mir ist eines noch nicht ganz klar: Soll man den kleinen, mitgelieferten Reinigungsstein beim Debado nur nach oder auch vor dem Schleifen verwenden? Und wenn auch davor: Soll man den Debado nach dem Anreiben und vor dem Messerschleifen nochmal abspülen, oder lieber das Anreibe-Ergebnis auf dem Stein lassen?
 
Ich nehme gerade soviel Wasser, dass jeglicher Staub gebunden wird. Steine, die gewässert werden müssen, müssen auch vor dem Abrichten gewässert werden.
 
SiC mit wenig Wasser auf glatten Granit oder auf Glas, ja. Und ich richte erst ab, wenn die Steine deutlich hohl sind. Selbst beim Systemschliff sind die Präzisionsanforderungen nicht so hoch, dass nach jedem Schleifen abgerichtet werden muss und beim Handschleifen schon gar nicht. Für Hobel- und Stecheisen würde ich etwas häufiger abrichten, aber auch nicht nach jedem Schliff.

Den Reinigungsstein kannst du einsetzen, um Schleifschlamm zu erzeugen, was, besonders bei gröberen Steinen, den Abtrag vergrößert und die Gratbildung reduziert, oder um einen zugesetzten Stein zu öffnen. Ehrlich gesagt, ich setze so einen Stein nie ein. Ich schleife allerdings auch überwiegend mit Diamant.

Ich habe auch lange mit einer Atoma 400 abgerichtet. Die verschleißt schon merklich, hat aber trotzdem Jahre gehalten. Und man kann ja auch die billigeren, aber guten Ausführungen von DMD oder Sharpal nehmen.

Du kannst den Schlamm natürlich antrocknen lassen, dann hast du beim nächsten Schliff gleich welchen drauf, aber mir wäre das zu umständlich. Stein abspülen und trocknen lassen, fertig.

Auf einem Finisher, hier der 4000er, würde ich nie anreiben. Der soll ja nicht viel abtragen, sondern verfeinern, da ist Schlamm eher kontraproduktiv. Und gegen den Grat erhöhe ich leicht den Winkel, das wirkt noch besser als Schlamm.
 
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Für den 4000er würde ich kein grobes SiC-Pulver nehmen sondern eine Bogen SiC-Nassschleifpapier.

Der feine Debado setzt sich mit der Zeit zu bzw. wird langsam stumpf. Da kann ein harter Nagurastein helfen, die Oberfläche wieder aufzufrischen. Den Abrieb wasche ich unter fließendem Wasser ab. Ob man das vor oder nach dem Schärfen macht ist Geschmacksache.

Gruß Andreas
 
Verstehe, vielen Dank.

Ich habe gestern ein Messer mit Schneidlage aus AS auf Simon System geschliffen, mit dem 1000er Debado und kurz mit dem 4000er. Beim 4000er kam es mir auch so vor, als wäre der nach kurzer Zeit in der Mitte deutlich leiser und weniger abrasiv als am Rand. Einmal habe ich ihn dann kurz mit dem kleinen, mitgelieferten Stein abgerieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob das einen großen Unterschied gemacht hat. Dafür muß ich das Zeug noch öfter benutzen.
 
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