Hallo zusammen,
Ich habe mir gedacht, dass das gute alte Douk-Douk eigentlich eine eigene Revision hier im Forum verdient hat. Es ist alles andere als ein High-End-Messer mit raffinierter Verarbeitung und feinsten Materialien, aber m.M.n. erfüllt es seinen Zweck als praktischer Begleiter im Alltag mehr als ausreichend.
Es ist seiner Einfachheit, in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt, kaum zu überbieten - es besteht nur aus 6 Teilen (2 Niete, Klinge, Feder, Heft, Fangriemenöse).
Ich stelle hier die große Variente mit 9 cm Klingenlänge vor:
Technische Daten:
Klingenlänge: 9 cm
Klingenstärke: 2,8 mm (an der Klingenwurzel gemessen)
Stahl: XC70 Carbonstahl, nicht rostrfrei
Schliff: Flachschliff, rückenhoch
Griff: gefalztes und brüniertes Blech (max. 6,5 mm dick)
So sieht das gute Stück nach täglichem Gebrauch über ca. 3 Monate am Hof und der Freizeit aus:
Durch die sehr flache Bauweise trägt es in der Hosentasche kaum auf. Ich habe an mein Messer einen Fangriemen befestigt, um es leichter wieder hervorangeln zu können .
Die dünne Klinge aus Carbonstahl und mit rückenhhohem Flachschliff (fast auf 0) verleiht dem Messer hervorragende Schneideigenschaften. Kartons, Hartkäse und Hartwürste stellen kein Problem dar. Bei Letzteren erweist sich auch der fehlende Nagelhau von Vorteil - es bleiben keine Lebensmittelreste drin kleben.
Die Rückenfeder ist extrem stark . Mein Messer hat kein Klingespiel und fühlt sich fast so sicher wie ein Backlock-Messer an - da klappt so schnell nichts ungewollt ein. Beim Ein- und Ausklappen ist ein "Stop" bei 90°. Hilfreich, um beim Einklappen die Fingerchen aus dem Weg zu bekommen. Gut ist auch, dass die Klinge beim rücksichtsvollen Einklappen nicht aufschlägt (anders als bei vielen Laguioles).
Die Verarbeitung ist rustikal. Die Auslieferungsschärfe war eher schlecht, der Klingenrücken hatte teilweise noch Zunderreste und die Klingenspitze war ziemlich verrundet. Aber ein wenig Nassschleifpapier und 15 min mit meinem Lansky konnten dies schnell beheben. Das Messer ist sehr schnell sehr scharf :teuflisch zu bekommen und hält die Schärfe bei normaler Beanspruchung ausreichend lange, wobei die Schnitthaltigkeit natürlich geringer ist, als bei "modernen" Stählen.
Mein Fazit: ein praktischer Begleiter für kleines Geld, der sich im Alltagsgebrauch besser schlägt als so manches Messer mit einen vielfach höherem Preis .
LG
Jörg
Ich habe mir gedacht, dass das gute alte Douk-Douk eigentlich eine eigene Revision hier im Forum verdient hat. Es ist alles andere als ein High-End-Messer mit raffinierter Verarbeitung und feinsten Materialien, aber m.M.n. erfüllt es seinen Zweck als praktischer Begleiter im Alltag mehr als ausreichend.
Es ist seiner Einfachheit, in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt, kaum zu überbieten - es besteht nur aus 6 Teilen (2 Niete, Klinge, Feder, Heft, Fangriemenöse).
Ich stelle hier die große Variente mit 9 cm Klingenlänge vor:
Technische Daten:
Klingenlänge: 9 cm
Klingenstärke: 2,8 mm (an der Klingenwurzel gemessen)
Stahl: XC70 Carbonstahl, nicht rostrfrei
Schliff: Flachschliff, rückenhoch
Griff: gefalztes und brüniertes Blech (max. 6,5 mm dick)
So sieht das gute Stück nach täglichem Gebrauch über ca. 3 Monate am Hof und der Freizeit aus:
Durch die sehr flache Bauweise trägt es in der Hosentasche kaum auf. Ich habe an mein Messer einen Fangriemen befestigt, um es leichter wieder hervorangeln zu können .
Die dünne Klinge aus Carbonstahl und mit rückenhhohem Flachschliff (fast auf 0) verleiht dem Messer hervorragende Schneideigenschaften. Kartons, Hartkäse und Hartwürste stellen kein Problem dar. Bei Letzteren erweist sich auch der fehlende Nagelhau von Vorteil - es bleiben keine Lebensmittelreste drin kleben.
Die Rückenfeder ist extrem stark . Mein Messer hat kein Klingespiel und fühlt sich fast so sicher wie ein Backlock-Messer an - da klappt so schnell nichts ungewollt ein. Beim Ein- und Ausklappen ist ein "Stop" bei 90°. Hilfreich, um beim Einklappen die Fingerchen aus dem Weg zu bekommen. Gut ist auch, dass die Klinge beim rücksichtsvollen Einklappen nicht aufschlägt (anders als bei vielen Laguioles).
Die Verarbeitung ist rustikal. Die Auslieferungsschärfe war eher schlecht, der Klingenrücken hatte teilweise noch Zunderreste und die Klingenspitze war ziemlich verrundet. Aber ein wenig Nassschleifpapier und 15 min mit meinem Lansky konnten dies schnell beheben. Das Messer ist sehr schnell sehr scharf :teuflisch zu bekommen und hält die Schärfe bei normaler Beanspruchung ausreichend lange, wobei die Schnitthaltigkeit natürlich geringer ist, als bei "modernen" Stählen.
Mein Fazit: ein praktischer Begleiter für kleines Geld, der sich im Alltagsgebrauch besser schlägt als so manches Messer mit einen vielfach höherem Preis .
LG
Jörg