Douk-Douk (groß) - ein praktischer Begleiter

jollo74

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Hallo zusammen,

Ich habe mir gedacht, dass das gute alte Douk-Douk eigentlich eine eigene Revision hier im Forum verdient hat. Es ist alles andere als ein High-End-Messer mit raffinierter Verarbeitung und feinsten Materialien, aber m.M.n. erfüllt es seinen Zweck als praktischer Begleiter im Alltag mehr als ausreichend.

Es ist seiner Einfachheit, in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt, kaum zu überbieten - es besteht nur aus 6 Teilen (2 Niete, Klinge, Feder, Heft, Fangriemenöse).

Ich stelle hier die große Variente mit 9 cm Klingenlänge vor:

Technische Daten:
Klingenlänge: 9 cm
Klingenstärke: 2,8 mm (an der Klingenwurzel gemessen)
Stahl: XC70 Carbonstahl, nicht rostrfrei
Schliff: Flachschliff, rückenhoch
Griff: gefalztes und brüniertes Blech (max. 6,5 mm dick)

So sieht das gute Stück nach täglichem Gebrauch über ca. 3 Monate am Hof und der Freizeit aus:

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Durch die sehr flache Bauweise trägt es in der Hosentasche kaum auf. Ich habe an mein Messer einen Fangriemen befestigt, um es leichter wieder hervorangeln zu können ;).

Die dünne Klinge aus Carbonstahl und mit rückenhhohem Flachschliff (fast auf 0) verleiht dem Messer hervorragende Schneideigenschaften:super:. Kartons, Hartkäse und Hartwürste stellen kein Problem dar. Bei Letzteren erweist sich auch der fehlende Nagelhau von Vorteil - es bleiben keine Lebensmittelreste drin kleben.

Die Rückenfeder ist extrem stark :staun:. Mein Messer hat kein Klingespiel und fühlt sich fast so sicher wie ein Backlock-Messer an - da klappt so schnell nichts ungewollt ein. Beim Ein- und Ausklappen ist ein "Stop" bei 90°. Hilfreich, um beim Einklappen die Fingerchen aus dem Weg zu bekommen. Gut ist auch, dass die Klinge beim rücksichtsvollen Einklappen nicht aufschlägt (anders als bei vielen Laguioles).

Die Verarbeitung ist rustikal. Die Auslieferungsschärfe war eher schlecht, der Klingenrücken hatte teilweise noch Zunderreste und die Klingenspitze war ziemlich verrundet. Aber ein wenig Nassschleifpapier und 15 min mit meinem Lansky konnten dies schnell beheben. Das Messer ist sehr schnell sehr scharf :teuflisch zu bekommen und hält die Schärfe bei normaler Beanspruchung ausreichend lange, wobei die Schnitthaltigkeit natürlich geringer ist, als bei "modernen" Stählen.

Mein Fazit: ein praktischer Begleiter für kleines Geld, der sich im Alltagsgebrauch besser schlägt als so manches Messer mit einen vielfach höherem Preis :super:.

LG
Jörg
 
Servus,

schön wieder ein lupenreines Gebrauchsmesser zu sehen, noch dazu ein Klassiker. Das Rustikale, sofern nicht die Funktion leidet, ist schon Ok, hat seinen eigenen Charme. Viel Freude damit und Danke fürs zeigen

Gruss, güNef
 
Danke für die Vorstellung. Ich habe ebendieses Modell auch sowie die kleinere Version davon.
Hatte auch schon länger überlegt, es hier mal vorzustellen. Sind ja kultige, simple Gebrauchsmesser mit origineller Geschichte.
Wenn man das Lanyard lang genug lässt, kann man es bei Schnitzarbeiten schnell um den Griff wickeln, um ihn etwas bequemer zu gestalten. für alle normalen Tätigkeiten finde ich ihn aber ausreichend, trotz der flachen Bauweise.

Es gibt übrigens auch eine echt "große" Version davon mit 12 cm Klinge, das ist ein richtiger Brummer. Die 9 cm Klinge ist die mittlere; aber für fast alles die vernünftigste.
 
Danke für die Vorstellung und die tollen Fotos!! Sehr gelungen.:super:

Es gibt übrigens auch eine echt "große" Version davon mit 12 cm Klinge, das ist ein richtiger Brummer. Die 9 cm Klinge ist die mittlere; aber für fast alles die vernünftigste.

Stimmt Herr Kollege, vernünftig ist was anderes:p.
Was an der großen Version interessant ist, der Griff ist viel aufwändiger gestaltet, als bei den Normalversionen. Er hat mehr Volumen, ist quasi 3D:D und hat ein sehr aufwendiges glattes Finish.
Dazu gab es eine recht passable Lederscheide.
Meine Fotos sind zwar keine Offenbarung, aber schaut selbst. Zum Vergleich mal mit dem CS PocketBushman

Schönen Sonntach noch
Excalibur
 

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...
Es gibt übrigens auch eine echt "große" Version davon mit 12 cm Klinge, das ist ein richtiger Brummer. Die 9 cm Klinge ist die mittlere; aber für fast alles die vernünftigste.
Danke für die Info, dieser Brummer war mir bisher nicht bekannt. Ich habe bis jetzt nur die Klingengrößen 6,5, 8 und 9 cm gesehen (obwohl hier die Angaben bei den verschiedenen Verkaufsseiten leicht variieren...).

Hmmm, vielleicht hole ich mir das Riesen-Teil auch noch :glgl: ... (obwohl dieses preislich deutlich über den kleineren Geschwistern liegt).

LG
Jörg
 
D
Hmmm, vielleicht hole ich mir das Riesen-Teil auch noch :glgl: ... (obwohl dieses preislich deutlich über den kleineren Geschwistern liegt).

Okay, in der Tat.
Vielleicht wird es aus meinen Fotos nicht so deutlich, aber das Große Douk hat verarbeitungstechnisch viel mehr zu bieten. Der Griff liegt ganz anders in der Hand. Und ein Etui gibt es ja auch noch...........:p

Feel Free
Excalibur
 
Ich habe mit dem Großen auch schon geliebäugelt. Nimmt die Stärke der Feder eigentlich im Verhältnis zur Größe zu, oder kann man die halbwegs gut betätigen? Ich weiß, eine grammatisch blöde Frage, weil man ja-nein oder nein-ja antworten muß. Aber so fragt mich meine Frau auch immer :)
 
Nimmt die Stärke der Feder eigentlich im Verhältnis zur Größe zu, oder kann man die halbwegs gut betätigen?

In der Tat, die Feder IST stramm:D , aber zu bewältigen. Immerhin gibt solch ein stabiler Slipjoint ein sehr beruhigendes Gefühl- und außerdem Unterarme wie ein Kesselflicker:steirer:

Try it out!
Excalibur
 
Servus,

schön wieder ein lupenreines Gebrauchsmesser zu sehen, noch dazu ein Klassiker. Das Rustikale, sofern nicht die Funktion leidet, ist schon Ok, hat seinen eigenen Charme. Viel Freude damit und Danke fürs zeigen

Gruss, güNef

Da kann ich mich nur anschließen, viel Messer für wenig Geld. Eine französische Alternative zum Mercator.
 
Hier noch mal Vergleichsbilder aller drei Größen.
Mittlerweile habe ich sie also alle drei. Das kleinste begleitet mich oft im Büro. Das Mittlere ist Allrounder für Haus, Hof, Garten. Das ganz große hat noch keine rechte Bestimmung, vielleicht wird es so eine Art Küchenschwert :)
 

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Servus,

Das kleinste begleitet mich oft im Büro. Das Mittlere ist Allrounder für Haus, Hof, Garten. Das ganz große hat noch keine rechte Bestimmung,

deine Gebrauchsbeschreibung deckt sich wunderbar mit den Bildern, die schönste Patina am Griff hat das Kleinste, dicht gefolgt vom Mittleren, das Große hingegen wirkt noch sehr frisch, es sei den du kochst mit Handschuhen.:D

Gruß, güNef
 
Bleibt noch hinzuzufügen: Das Petit hat auf der Klinge inzwischen eine Fruchtsäure-Flecktarn-Patina. Das Grand eine Senf-Camo. Nicht künstlich angelegt, sondern schlicht vom Schinken-mit-Senf-Stulle zubereiten.
Und das Geant, noch ohne Patina, erweist sich nicht nur als kultiger Riese, sondern auch als echtes Trainigsgerät für die Unterarme. Die Feder ist nicht ohne.
 
Patina? Habe ich Patina gehört?

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Mittelgroßes Douk-Douk. Seit bestimmt 4-5 Jahren im Einsatz.

Gruss, Keno
 

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Hi,

habe jetzt auch ein schönes mittleres Douk Douk. Wenn ich weiß, dass ich es ein paar Tage nicht nutze oder nach dem schleifen öle ich es etwas mit Ballistol.
Wie behandelt oder pflegt ihr eure rostenden Messer? Ballistol hat ja schon einen recht starken duft...

Grüße
 
Ist alles schon im Unterforum Wartung & Pflege nachzulesen.

Ich komme leider offenbar nicht so richtig zurecht hier im Forum (gerade erst angemeldet). In Wartung und Pflege habe ich exakt 20 Beiträge gefunden, die meisten befassen sich mit Schleifsteinen oder -systemen.

Mit der Forensuche bin auch nicht so recht darauf gekommen, was ich gesucht habe. Alles was ich sonst so gefunden hatte, war interessant und hat mir weiter geholfen, Fragen bleiben bzw. kommen halt doch immer mal auf, wo ich noch keine Antwort fande.

Danke trotzdem für die Antwort, jede ist besser als keine :super:
 
In Wartung und Pflege habe ich exakt 20 Beiträge gefunden, die meisten befassen sich mit Schleifsteinen oder -systemen.
Ganz unten auf der Seite ist der Zeitraum von 30 Tagen eingestellt, also Beiträge des letzten Monats. Das kannst du erweitern, dann kommt mehr zu Tage.
Mit der Forensuche bin auch nicht so recht darauf gekommen, was ich gesucht habe.
Ja, das Forum ist mittlerweile ziemlich umfangreich. Gib einfach unterschiedliche Suchbegriffe ein und schmöker dichein paar Nächte durch den Stoff. Ist wie eine Schatzsuche :)
 
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