Drei Umbauten inkl. Preisausschreiben

smallmagnum

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Grüß Gott alle miteinander.

Naja, inspiriert wurde ich durch unser momentanes Thema Nr. 1. Das neue Waffengesetz.
Ich bin kein Freund von Backlockfoldern, Holz- oder Horngriffschalen und Messingbacken. Deshalb habe ich mir gedacht, man könnte doch auch die modernen Linerlocks, die ich so sehr liebe, in einer Gesetzeskonformen Version bauen.
Von bauen kam ich dann auf umbauen, und so habe ich einige Einhand-Linerlock-Folder zu Zweihand-Linerlock-Folder umgebaut. Zuerst natürlich mit ganz billigen Exemplaren, dann habe ich mich noch an ein Mittelklasse-Modell gewagt. Dieses und zwei der günstigen Messer möchte ich euch vorstellen.

1. Das Smith&Wesson Extreme Ops (S&W-Nr. CK105BL)
Ich habe den Daumenpin entfernt. Das entstandene Loch habe ich mit einem minimal konisch gedrehtem Aluminiumbolzen verschlossen. Er ist mit dem Schraubstock eingepresst und kann nur auf diese Art und Weise wieder entfernt werden. Das heisst, mit einem Durchschläger könnte man ihn wahrscheinlich auch rauskriegen, rausbohren natürlich ebenso.
Die überstehenden Teile wurden zusammen mit der Klinge plangeschliffen.
Schliesslich habe ich mit dem Dremel und einer kleinen Flexscheibe die Fingernagelrille reingeflext.
Das Ergebnis sieht so aus:
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2. Das Uzi Defender
Die Arbeitsschritte sind analog zum ersten Messer ausgeführt worden, lediglich das Material des Bolzens ist jetzt Messing, und nicht mehr Alu.
Ursprünglich wollte ich einen ganz schmalen Fingernagelschlitz reinflexen. Allerdings habe ich den Schnitt etwas verpfuscht und er wurde nicht gerade. Also habe ich mit einer größeren und breiteren Flexscheibe nachgearbeitet. Der Schlitz wurde viel breiter als jemals beabsichtigt, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass er mir sehr gut gefällt.
Da bei dem Flex-Prozedere die Beschichtung der Klinge beschädigt wurde, habe ich sie kurzerhand entfernt und die Klinge satiniert. Das sieht zudem besser aus, weil der Fingernagelschlitz nun von der matten Klingenbeschichtung nicht mehr so absticht. Gewissermaßen sieht es nicht mehr so selbstgemacht aus.
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3. Jetzt kommt das Preisrätsel-Messer
Ausser dem "Rohmaterial" ist an diesem Messer nichts mehr original.
- es wurde ein dickerer Anschlagbolzen eingesetzt, weil der Liner zu weit durchschlug
- eine neue, selbstgebastelte Klingenachse kam auch rein, mit der originalen hatte mir die Klinge zu viel Spiel.
- die Griffschalen wurden mit TESA-Antirutschband bicolormäßig beklebt
- die Klinge wurde in zwei Richtungen satiniert
- Daumenpin entfernt
- Loch diesmal mit Stahlbolzen verschlossen
- zusammen mit der Klinge plangeschliffen
- Fingernagelrille reingeflext
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Jetzt das Preisrätsel.
Das (ursprüngliche) Messer findet man im aktuellen Böker-Katalog.
Wer mir zuerst sagen kann, welches es ist, indem er mir die Böker-Bestellnummer nennt, bekommt von mir zwei Satz (4 Stück) Bronzewasher nach Wahl geschenkt.
Aussendurchmesser bis 20mm frei wählbar
Innendurchmesser frei wählbar
Dicke entweder 0,3mm oder 0,5mm

Über ein paar Kommentare zu meinen Umbauten würde ich mich natürlich auch sehr freuen.

Aber!
Ich glaube, es ist im Sinne der Moderatoren und dieses Forums, wenn ich euch bitte, hier nicht über Sinn und Unsinn der Gesetzgebung zu diskutieren. Hier geht's um das Handwerkliche der Umbauten.
 
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Gute Idee! hatte ich mir für mein CRKT auch schon überlegt, scheitert aber wohl am Fingerschutz, der gleichzeitig als Backflip dient. Ist also auch ohne Bolzen noch einhandtauglich.

Oder hat jemand ne Idee, wie man die Klinge so schwergängig kriegt, dass man sie mit zwei Händen öffnen muss?

P.S.: Ohne einfach Dreck reinzuschmieren :irre:
 
1.) Bei vielen CRKTs dienen die Daumenpins auch als Anschlagbolzen im geöffneten Zustand, somit fallen sie für diese Art Umbau flach.

2.) Den Klingengang bekommt man durch Anziehen (bishin zum Festknallen) der Achsschraube fester. Aber, die Umbaumassnahme muss irreversibel sein, oder zumindestens so, dass man sie nicht einfach (wie z.B. durch Lockerdrehen einer Schraube) wieder Rückgängig machen kann.

3.) Wenn Punkt 1 bei Deinem CRKT nicht zutrifft, könnte man den Flipper wegschneiden/schleifen/feilen/fräsen. Wäre zwar sehr schade, die Klinge so zu verstümmeln, aber bevor das Teil sinnlos zu Hause verstaubt...

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ist zwar OT, muss ich aber loswerden
Das Universum ist nicht unendlich! Es expandiert zwar, aber es ist endlich. Ca. 15 Milliarden Lichtjahre im Durchmesser.
 
Mein Tip für das dritte Messer: Modell High Peak Nr.01RY967 (S.144)

Die Umbauten gefallen mir sehr gut. Leider hab ich nicht so viele Messer um es zu üben...

Gruß
Carsten
 
Recht einfach dürften auch die Benchmade Steigerwalt Lock Backs BM12400 & BM12410 sein.
In der Klinge ist ein kleines Loch (ca. 2mm), von einer Seite geht eine Schraube rein, auf der anderen Seite wird der Pin von dieser Schraube gehalten.
Aufschnicken kann man es im Originalzustand schon nicht (ich jedenfalls kann's nicht). Der Klingenrücken schaut eingklappt einigermaßen weit aus dem Griff heraus, so daß man eigentlich keinen Nagelhieb braucht.
Also Schraube raus, Pin ab und evtl. noch das Loch verschließen, je nachdem, ob ein ca. 2mm Loch schon als Öffnungshilfe angesehen wird bzw. der Umbau irreversibel sein muss.

Gruß,
JoBe
 
ok, mein Beitrag zum Thema ist mein Ex-und jetzt-wieder-EDC, nachdem mein Leek ja zur Zeit auf der vorläufigen Blacklist steht und ich mir als Besitzer einer waffenrechtlichen Erlaubnis die ich behalten will, keine Waffenrechts-Owis leisten kann.

Es handelt sich um das einigen Forumiten schon bekannte BökerPlus Trance, welches auch vor der WaffG-Novelle schon einige Änderungen hinter sich hatte - der Flipper ist z.B. schon ein ganzes Jahr weg, und auch die nachträglichen Serrations und die Änderung der Klingen-Rückenlinie sind unabhängig eingeflossen.

Aber das Entfernen des Öffnungs-Pins incl. Einnieten eines Stahlbolzens ins Loch (zur gesetzeskonformen Verhinderung eines einfachen Rückbaus - in Analogie zu anderen Passagen des Waffengesetzes, welche vermutlich mal zum Anwendungsmassstab werden) sind meine Reaktion auf die Gesetzesänderung. Ich habe übrigens, damit der Pin auch richtig hält, eine Rille in der Pinbohrung geschliffen, wo sich beim Vernieten Material reindrücken konnte und so Herausfallen sicher verhindert (also etwa wie die Lagerrille des Aussenrings eines Kugellagers; und Ja, es geht auch beidseitig Ansenken, aber ich wollte den nach dem Nieten sichtbaren Durchmesser des Loches nicht unnötig vergrößern). Auf eine Daumennagel-Rille habe ich übrigens bewusst verzichtet, da ich die Klinge mit zwei Fingern der linken Hand aus der Versenkung ziehen kann und nicht auch noch ein meines Erachtens hier unnötiges zweihändertypisches Attribut anbringen muss, nur damit auch jeder Depp merkt, dass das jetzt ein Zweihänder ist.

Und übrigens: ich laufe jetzt mit zwei Messern in der Gegend rum - diesem Trance-Mod und einem neu erstandenen Neckie, da ich jetzt zwei Messer für meine typischen Schneidarbeiten brauche, wo es vorher eins tat...

-ZiLi-
 

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Aus welchem Material ist denn Dein "Korken" im Pinloch?
Ich frage, weil er schwarz ist. Und da es kein Metall gibt, dessen Grundfarbe schwarz ist, und ich werder brünieren noch gescheit lackieren kann, habe ich noch kein geeignetes schwarzes Material gefunden. Denn Kunststoffe lassen sich relativ einfach wieder rausdrücken. Auch mit Rille im Loch. Ich hätte gerne etwas richtig hartes für diesen Zweck.
 
... Aus welchem Material ist denn Dein "Korken" im Pinloch? Ich frage, weil er schwarz ist ...

Das Foto täuscht, weil eine polierte Klinge beim Fotografieren sehr problematisch ist und entweder total überstrahlt oder schwarz wirkt und so oder so nur die Gebrauchskratzer hervortreten :( Vielleicht hat ja mal einer nen Tip, wie man das Fotografiern polierter Metall-Oberflächen gut hinbekommt...

Es handelt sich also ganz einfach um Stahl (V2A, weil dieser Stahl sowohl korrosionsresistent, als auch weich und zäh genug ist, um als Niet gut zu sein).

-ZiLi-
 
Das ist kein Trance black und war auch nie eins! Das ist eins der ersten Trance - aus einer Zeit, wo es meines Wissens noch kein Black, kein DP oder gar eine Trance-Familie gab, sondern einfach nur DAS Trance.

Ausserdem erfolgten alle Modifikationen mit Ausnahme der letzten, also der Entfernung des Pins mitsamt Verschliessens der Bohrung - völlig unabhängig von und lange vor der Änderung des Waffengesetzes - und zwar, weils mir einfach so gefiel und/oder meinem Nutzungsspektrum angepasst wurde. Und ein ehrlicher User mit Gebrauchsspuren ist mir allemal lieber wie die gepflegteste taktische Vitrinenqueen.

Solltest Du das Messer jemals live sehen, wirst Du Dein Urteil sicherlich revidieren müssen - das KAMFT11 ist ein möglicher Zeitpunkt hierzu.


-ZiLi-

Edit: Bilder hinzugefügt, die zeigen, wie 'schön' sich eine polierte Klinge fotografiert, welche eine gute Woche intensiven Gebrauch hinter sich hat - und gnadenlos jeder auch kleinste Kratzer hervorgehoben wird, der im Gebrauch nicht sichtbar ist...
 

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Bei ein paar anderen Foldern habe ich auch nur den Daumenpin entfernt und verschlossen. Hier sind sie.

Das CRKT Tiny Tighe.
Hier habe ich natürlich auch noch die Feder des Assisted-Opening-Systemes ausgebaut. Dazu muss man lediglich eine Imbus-Madenschraube lösen und die Feder rausziehen.
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Ein kleiner Folder von MTech mit dem abenteuerlichen Namen "SWAT Special Weapons and Tactics". Und das, obwohl das Teil als Rescue-Knife konzipiert ist, mit Glasbrecher und Gurtschneider. Ursprünglich hatte es eine partielle Welle, die ich aber rausgeschliffen habe. Mir gefiel das näckische kleine Teil halt einfach. Da es ohnehin nur ein Butterbrot gekostet hat, habe ich es gekauft.
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Das Gerber Paraframe II.
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Hier mal etwas Anderes. Ein günstiger Backlock-Folder von Herbertz, an den ich einen Clip gedübelt habe. Der Hersteller war so freundlich und hatte ein Fangriemenloch mit 3,3mm Durchmesser in die hintere Abschlussbacke gebohrt. So brauchte ich nur noch ein 4er Gewinde reinbohren. Da der Clip zudem noch seitlich auf den Nietköpfen aufliegt, ist er ziemlich verdrehsicher angebracht, trotz nur einer Schraube.
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