Dreilagenstahl Schneidlage sichtbar machen

modus

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Hallo,
ich brauche mal Hilfe! Ich habe mir ein Stück "Blauen Papierstahl" gekauft. Die Klinge habe ich fertig geschliffen und der Griff ist auch schon ausgeschnitten und gebohrt.
Jetzt könnte das Messer zum Härten. Ich möchte aber die Schneidlage "sichtbar" machen. Muss ich die Klinge vor dem Härten ätzen oder danach? Oder gibt es noch andere Wege die Schneidlage sichtbar zu machen?

Vielen Dank schon jetzt für euere Antworten!
 
Klinge bis zur gewünschten Oberflächengüte finishen, dann härten, anschließend in Abhängigkeit vom Zustand nochmals finishen, entfetten (!!!), ätzen. Hier reicht z.B. die in jedem Baumarkt erhältliche 20%ige Salzsäure bei Zimmertemperatur für 10 - 20 Minuten (die Zeit ist abhängig von der gewünschten Intensität. Diese kann notfalls in Zwischenschritten nach Abspülen mit Wasser kontrolliert werden.)
Die Schneidlage beim Blauen Papierstahl (Ao Gami) ätzt stärker als der Rest der Klinge (Mn-Gehalt).
Nach dem Neutralisieren und Säubern der Klinge leicht einölen.
 
Schlosser hat ja bereits das Meiste gesagt.
Ich hoffe aber du hast dir das Laminat gekauft, reiner blauer Papierstahl ist nur einlagig ;-)

Es kann aber auch gar nicht funktionieren, wenn die Schneidlage zu dünn/der Schleifwinkel zu flach ist, dann schleifst du automatisch die Ätzung an der gewünschten Stelle weg.
Und Säurebehandlung nach dem Schleifen kostet wieder Schärfe.
Du kannst es auch ganz einfach erst einmal nach dem Grobschliff der Schneidfase mit Löskaffee/Essig oder allen anderen Vorschlägen aus dem Thread "Ätzen wie die Kelten" versuchen, dafür must du evtl gar nichts zukaufen.

Je nach Umgang zeigt sich das Muster aber evtl. auch von selbst (z.B. nach dem Zwiebelschneiden).
 
Gehen wir davon aus, daß es sich um einen Dreilagenstahl mit "blauem Papierstahl" als Schneidlage handelt.

Dann stellt sich die Frage, wie deutlich der Unterschied zwischen Schneid- und Decklage werden soll. Danach richtet sich die Art der Behandlung.

Klassisch wäre ein Verfahren ohne Ätzung.
Dafür gibt es zwei gute Möglichkeiten.

1. Feines und feinstes Schleifen. Schon das bringt den Unterschied zwischen voll gehärteter Schneidlage und weicherer Decklage zum Vorschein.
Wenn man nach dem Feinstschliff mit einem weich gebundenen und selbst nicht zu aggressiven Stein über die Oberfläche geht- ein belgischer Brocken wäre da brauchbar- wird die Decklage blind, während die Schneidlage glänzend bleibt. Haushaltsreiniger wie Vim oder Ada auf einem feuchten Lappen tun es auch- es dauert etwas länger
2. Man kann auch das umgekehrte Verfahren anwenden und nach dem Schliff die Decklage druckpolieren. Dann strahlt die Decklage und die Schneide ist matter.
In beiden Fällen ist der Kontrast dezent, der Kenner wird das aber zu schätzen wissen.

Zum Ätzen ist schon das Wesentliche geschrieben worden.
Ich würde das keinesfalls übertreiben.
Nach dem sauberen und sorgfältigen Schliff genügen wenige Sekunden in Eisen-3-Chlorid, um einen scharfen Kontrast zu erzeugen.

Wenn die Klinge tatsächlich gebraucht werden soll, kann man sich das künstkliche Sichtbarmachen sparen. Das stellt sich im Gebrauch von selber ein.
Diese "Veredlung durch Arbeit" erscheint mir am angemessensten.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Vielen Dank für die Antworten. Es ist Dreilagenstahl den ich bei Dick bestellt habe. Ich finde den scharfen Kontrast an der Schneide so schön.

Kennt ihr vielleicht noch jemanden der schnell und gut härtet?


Gruß Modus
 
Hi Modus,

wie so oft: FGA -> Nr.4.

Allerdings ist der Jürgen bis zum 4.9. im Urlaub.

Eine Alternative wäre z.B. Stefan Steigerwald. Bei ihm habe ich aber noch nichts machen lassen, weiß also auch nicht wie schnell und gut der Härteservice ist.

Oder wende Dich an einen der Forums-Messermacher, die härten oft auch selber.

Bis dann,
Micha
 
bei mir kam der Dreilagenstahl nach dem Härten von Steigerwald schon immer mit einer sichtbaren Mittellage zurück. Die beiden Aussenlagen sind vom abschrecken im Öl immer schwarz, die Mittellage dagegen war bisher immer blank.

Wenn du also vor dem Härten den Rohling schon fertig bearbeitest, so das du nach dem härten nur noch schärfen brauchst, bleibt dir wenn du sauber arbeitest eine deutlich sichtbare Mittellage erhalten
 
bei mir kam der Dreilagenstahl nach dem Härten von Steigerwald schon immer mit einer sichtbaren Mittellage zurück. Die beiden Aussenlagen sind vom abschrecken im Öl immer schwarz, die Mittellage dagegen war bisher immer blank.

Wenn du also vor dem Härten den Rohling schon fertig bearbeitest, so das du nach dem härten nur noch schärfen brauchst, bleibt dir wenn du sauber arbeitest eine deutlich sichtbare Mittellage erhalten

Das wäre ja echt super.

Dank euch allen für die Antworten!
 
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