Echte Handarbeit????

blackfox schrieb:
Qualität vs. Müll
... Ein Möchtegern-Jockl kann handmade customs produzieren, deren Wert (nicht Preis!) in etwa dem fälligen Gang zur Mülltonne entspricht ...


blackfox


Hallo Blackfox :) ,

was bitte ist ein Möchtegern-Jockl bei xxxx ?

Gruss,

Uli Zerdick
 
Del Ray schrieb:
Hallo Blackfox :) ,

was bitte ist ein Möchtegern-Jockl bei xxxx ?

Hallo Uli,

ab und zu findet man bei ebay
Angebote zu Phantasiepreisen die meines Erachtens mit viel Wohlwollen in die Rubrik "Jugend forscht" gehören.
Den Beschreibungen nach halten sich manche Erzeuger wohl für Jockl Greiss persönlich.
Nicht alles was man mit einem Bandschleifer aus einem Stück Flachstahl machen kann ist drei- und mehrstellige Preise wert.
Aber es sind ja Bilder dabei. :D

Gruß,

blackfox
 
Schanz Juergen schrieb:
was ist den für euch ein handmade - oder wieviel maschine(welche maschine) darf den benutzt werden? ... eure meinung - bitte!

Man sollte meinen, in diesem Thread sei bereits alles gesagt worden. Aber, Jürgen, Du hast ja nach persönlichen Meinungen gefragt. Also auch nach meiner.

Als alter Wortklauber verstehe ich den Begriff "Handgemacht" so, wie er in meinem Lexikon steht: "Körperliche Arbeit in Abgrenzung ... zur maschinellen Fertigung." Schwammig genug.

Ich interpretiere: Handarbeit hört also dort auf, wo Maschinen ins Spiel kommen. Keine Fräse, kein Bandschleifer also. Einfach irgendwo Werkzeugstahl kaufen und bearbeiten scheidet auch aus. Das Material muß ja auch ohne maschinenkraft entstehen. Eine industriell gerfertigte Feile verwenden? Ein klares Nein. Damit wäre selbst Dieters 300-Stunden-Messer keine Handarbeit mehr.

Entweder gibt es Handarbeit nicht, oder meine Auslegung passt nicht. Also ein Interpretationsversuch aus der anderen Richtung:

Eine maschinelle Fertigung bedeutet einen gewissen Grad der Automatisierung des gesamten Herstellungsprozesses. Dafür wird eine Kette hochsspezialisierter Werkzeugmaschinen eingesetzt. Es soll so wenig manuelles Eingreifen wie möglich erforderlich sein, um das gewünschte Produkt zu erhalten. Idealerweise nur an jenen Stellen der Produktion, die sich nicht automatisieren lässt. Handarbeit wäre also immer dann gegeben, wenn nur allgemein verwendbare Werkzeugmaschinen (CNC-Fräse, Bandschleifer, usw. ) zum Einsatz kommen, oder gängig automatisierbare Schritte bewußt von Hand ausgeführt werden. Da bleibt dann nicht mehr viel, was man nicht handgemacht nennen könnte.

Der Begriff "handgemacht" ist irreführend oder zumindest unglücklich gewählt. Er gibt vor, einen absoluten Zustand zu beschreiben. Tatsächlich ist er jedoch relativ. So ist manches Messer eben "handgemachter" als ein anderes. Außerdem steht für mein Empfinden der Begriff eigentlich für etwas ganz anderes. Nämlich Qualität und Individualität.

Selbst hochwertige industriell gefertigte Messer sind meistens stumpf, wenn man sie kauft. Das liegt ja wohl draran, daß man sie nur von Hand vernünftig schärfen kann. Bei der Herstellung eines Messers gibt es sicher noch mehr Arbeitsschritte, die sich nicht automatisieren lassen, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.

Wesentlich für "Handarbeit" wie ich sich verstehe, ist auch der Umstand, daß jedes Messer einzigartig ist. Vielleicht ist es genau für meine Anforderungen hergestellt worden oder allein den Vorstellungen des Messermachers entsprechend. Auf jeden Fall trägt es unverkennbar die Handschrift des Messermachers.
 
Ich interpretiere: Handarbeit hört also dort auf, wo Maschinen ins Spiel kommen. Keine Fräse, kein Bandschleifer...

Eine maschinelle Fertigung bedeutet einen gewissen Grad der Automatisierung des gesamten Herstellungsprozesses. Dafür wird eine Kette hochsspezialisierter Werkzeugmaschinen eingesetzt.
Es soll so wenig manuelles Eingreifen wie möglich erforderlich sein,[...] , die sich nicht automatisieren lässt . Handarbeit wäre also immer dann gegeben, wenn nur allgemein verwendbare Werkzeugmaschinen (CNC-Fräse, Bandschleifer, usw. ) zum Einsatz kommen, oder gängig automatisierbare Schritte bewußt von Hand ausgeführt werden.

Der Begriff "handgemacht" ist irreführend oder zumindest unglücklich gewählt...

Ja was denn nun ?

Gruß Andreas
 
luftauge schrieb:
Ja was denn nun ?

Gruß Andreas
Okay, die Struktur meines Beitrages erschließt sich offenbar nicht so leicht wie ich dachte. Ich reiche deshalb eine Gliederung nach.

0. Begriffsdefinition (Einleitung)

1. Ansatz: Keine Maschinen (These)

2. Ansatz: Alle Maschinen außer Fabrikanlagen (Antithese)

3. Schlußfolgerung: Handarbeit ist relativ (Synthese)

Liebe Grüße

Felix
 
Hallo zusammen,

die, die mich kennen, wissen, daß ich ein absoluter Maschinenfreak bin und mir mittlerweile vor lauter Maschinen der Platz ausgeht. Aber trotzdem werde ich die von mit hergestellten Messer immer als Handarbeit bezeichnen. Meine ersten Messer habe ich auch mit minimalen Mitteln gefertigt. Jedoch wird sich jeder, der ernsthaft Messer machen will, über kurz oder lang Gedanken machen, wie er den einen oder anderen Arbeitsschritt schneller und vor allem besser machen kann. Und somit wird der Einsatz von Maschinen immer größer werden. Das ist die Erfahrung die ich persönlich gemacht habe und auch bei vielen Messermachern beobachtet habe.
Meiner Meinung nach zählt das Ergebnis und nicht der Weg. Allerdings sollte jeder seriöse Messermacher seinem Kunden den Arbeitsablauf und den Endstehungsprozess des Messers darstellen und offenlegen. Letzendlich entscheidet eh der Kunde, was er kaufen will. Ob nun ein mit Hightech-Maschinen gefertigtes oder liebevoll von Hand gefeiltes Messer.
Außerdem ist das schöne beim Messermachen, daß es jeder Messermacher so gestalten kann, wie es ihm persönlich am liebsten ist......

In diesem Sinne
Viele Grüße
Thomas
 
Zurück