EDC: Messer mit Einhandöffnung oder mit Verriegelung?

Bassman

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Hallo zusammen,

ich trage im Regelfall immer ein Taschenmesser bei mir, aktuell ist es ein Spyderco UKPK. Mich würde allerdings interessieren, ob ihr als EDC lieber ein nicht-verriegelndes Messer tragt oder ob ihr die Zweihandöffnung für den Lock in Kauf nehmt.

Also, was tragt ihr im Alltag und warum?
  • Einhändig öffenbar, dafür ohne Verriegelung
  • Zweihändig öffenbar, dafür ohne Einhandbedienung
  • Einhandmesser mit Lock (also nicht §42a-konform) mit dem Risiko, eine Ordnungswidrigkeit zu begehen
Ich überlege nämlich zu Option 3 zu wechseln, da ich noch nie in meinem Leben von der Polizei kontrolliert wurde und 100-200 € Strafe schon riskieren würde (so lange es keine rechtlichen Folgen, z.B. in Bezug auf das Führungszeugnis hätte). Aber auch Option 2 wäre ok, schließlich braucht man die Einhandbedienung im Alltag eigentlich nicht, ist ja mehr eine Komfortsache...


Grüße
Bassman
 
Dass du 200 € einfach über hast, abgesehen von allen anderen evtl. Folgen, um ggf. eine Strafe abzudrücken, meinst du nicht wirklich ernst, oder? Dafür kriegst du schon manch ordentliches Messer :)

Ich nutze alle drei Varianten ganz nach Laune, mal kleinere, mal größere, mal leichtere, mal solidere Modelle, auch solche die unter §42a fallen, unter Beachtung von ein paar einfach anzutrainierenden Verhaltensregeln wie in der Öffentlichkeit nicht grad provokant einen feststellbaren Einhandfolder sichtbar zu tragen.
Nichts anderes würde ich dir auch raten.

Spielst du Bass? Willkommen, Bruder!
 
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Hallo,

ich mach's auch wie porcupine:
Alles im Sortiment und am Morgen wird nach Tageslaune entschieden.

Gruß

Heinz
 
OWI Einhandmesser hat mich 30€ gekostet.
Nicht die Welt.

Musste Morgens früh um 5 zum Flughafen und hatte noch mein BM 707 in der Hosentasche und das im Halbschlaf nicht gemerkt.

Das nervigste an der Sache war das die Kontrolleure mich nicht fair behandelt haben.
In der Schlange ist mir das aufgefallen und hab gleich gefragr ob sie noch den Rücksendeservice for Messer haben. Ja kein Problem, ich also weiter.

Messer vorgezeigt und dann haben sie gleich die Bundespolizei gerufen. Die sind aber nciht zuständig also mussten sie erst die Jungs in Grün holen (Bayerische Polizei) Das ganze hat ewig gedauer t und ich hatte fast meien Flieger verpasst. Die Grünen wollten dann 30€ von mir und anschließend durfte ich das Messer an mich selbst mit der Post schicken.

Hätte mir der Kontrolleru das gleich gesagt, wäre es ein leichtes gewesen nochmal zurückzugehen und einen frankierten Breifumschlag zu kaufen und mein messer selbst in eien Briefkasten zu werfen.

Wie auch immer kostet nicht die Welt und das Risiko kontolliert zu werden ist für die meisten sicher sehr gering.
 
Ich bin bislang noch nie kontrolliert worden, insofern war es mir immer herzlich egal was ich getragen habe. In der Regel waren es Folder (Sebenza, SNG, Military, Praetorian u.a.) die unter den unsäglichen Paragraph 42 fallen.

Seitdem ich Sportschütze bin habe ich auf legale Fixed umgesattelt. Die Gefahr meine Zuverlässigkeit zu riskieren ist mir trotz des geringen Risikos erwischt zu werden einfach zu groß. Ich habe keine Ahnung wie das Tragen eines Einhandmessers im "Havariefall" ausgelegt wird, deshalb gehe ich lieber auf Nummer sicher.

Im Moment schleppe ich im übrigen ein Bawidamann Hrund :love-struck: als EDC, aber das wechselt regelmäßig.
 
Momentan trage ich ein Spyderco Clipitool. Weil wegen dem Paragraph 42a und wegen dem Schraubenzieher. Generell trage ich Mehrteilige meine reinen Klappmesser sind aus der Rotation draußen.
Das hat sich schon vor 2008 so eingeschlichen.
Als Berufspendler im ÖPV stelle ich aber fest das die Polizei sich nicht sonderlich für Messer interessiert. Zumindest nicht im Großraum Pfalz und Nordbaden.
 
Danke für das rege Feedback! :super:

Ich sehe schon, so eine klare Linie gibt es nicht. Nach Tageslaune zu entscheiden, damit tue ich mich echt schwer... Ich bin morgens nicht so entscheidungsfreudig. Aktuell läuft es immer auf das UKPK raus, weil ich mich so an das Messer gewöhnt habe. Es ist allerdings nicht so sozialverträglich, ich wurde - wahrscheinlich wegen der ungewöhnlichen Klingenform mit dem Loch - schon oft schief angeschaut oder darauf angesprochen. Da fällt manch nicht 42a-konformes Messer wie ein Speedlock oder Sebenza weniger auf.

Es freut mich zu hören, dass mehrere Menschen das Risiko mit der Owi eingehen. Dann werde ich das auch ab und an mal machen. Ich sehe nicht gerade aus wie ein Rocker oder Hooligan (ich trage i.d.R. Business-Outfit bzw. Hemd), da ist das Risiko wirklich gering. Was den Punkt mit der Zuverlässigkeit (Sportschütze) angeht, werde ich mal nachforschen. Ich bin zwar kein Sportschütze, möchte in ein paar Jahren aber den Jagdschein machen - da könnte es vielleicht auch Probleme geben.

@porcupine: ja, ich habe bis vor 5-6 Jahren aktiv Bass in einer Band gespielt. :)

Viele Grüße
Bassman
 
Servus,

ich als Österreicher kann da völlig entspannt an die Sache rangehen. Wen man tatsächlich wählen kann, was man mit sich trägt, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, dann ist die Entscheidung welche Art von Messer man auswählt zumindest bei mir, von Vorlieben, vom Vorhaben und manchmal vom einem gesellschaftlich passendem Rahmen getragen.

Es ist schön, das in AT so etwas noch möglich ist. Aktuell trage ich ein Manly Comrade und gerade diese Freiheit nicht vor dem Gesetzt festgelegt zu werden, macht Laune.

Einen Slipjoint der leicht und ohne Vorwarnung zuklappt, weil er als Zugeständnis an eine Einhandöffnung eine spannungsarme Rückfeder hat, mag ich nicht verwenden. Hier also lieber ein beidhändiges Öffnen mit Verriegelung und wenn ohne Verriegelung, dann entweder zweihändig mit strammer Feder und/oder konstruktiver Sicherheit wie ein 45°/90°135°180° Quaterstop mit starkem Rücken, wie beim Comrade, oder einhändig noch gut und verhältnismässig leicht zu öffnen, dann aber mit Choil als "Sicherheitszuschlag" wie beim UKPK.

Das Eine für leichtere Vorhaben und Aufgaben in schönerem Zwirn, dass Andere robuster im Alltag, wenn's gebraucht wird.

Die Flipperrei und allerlei Öffnungshilfen nütze ich mehr zum Spielen und freu mich an Funktion und Mechanik. Nur weil ich sie führen darf, bedeutet für mich jetzt nicht, dass ich immer solche Folder ausserhalb meiner vier Wände dabei habe.

Gruß, güNef
 
Folder ohne Lock waren mir schlicht zu gefährlich und oft auch zu schwergängig uns sind es auch weiterhin. 1 Dänemark-Messer habe ich allerdings. Die Einhandöffenung wäre mir aber im Zweifel keinen Verzicht auf Verriegelung wert.

Da sich sehr viele Zweihandfolder irgendwie einhändig öffnen lassen, v.a. die die ich so habe oder gerne hätte, und mir keine rechtskräftigen Urteile zur Zweihändigkeit bekannt sind, hielte sich der Gewinn an Rechtssicherheit sehr in Grenzen. Daher nehme ich "Zweihänder" mit Lock, also insbesondere meine 110er Buck nur mit, wenn mir grad danach ist, nicht aus rechtlichen Gründen.

ImZweifel trag ich die Einhandfolder und behaupte, das zu allgemein anerkannten Zwecken, also mit berechtigtem Interesse zu tun. Wurde bisher nie angezweifelt, obwohl ich die selten sonderlich verdeckt trage.

Da ich allerdings schon immer gerne Fixed getragen habe und es viele tolle Neue in den letzten 7 Jahren rausgekommen sind, trag ich seit 2008 oft solche unter 12 cm, da bin ich rechtlich dann auf der sicheren Seite. Wenn ich eine WBK hätte, die ja schon durch Owi-Verfahren gefährdet würde, würde ich das wohl nur so machen.

Vor Scherereien schützt das im Zweifel aber alles genausowenig, wie die vorgenannten Verhaltensweisen, denn dann müßten sich ja die Hoheitsträger mit den Regelungen auch auskennen. Was nützt es, sich penibel an Recht und Gesetz zu halten, wenn die Gesetzeshüter es nicht oder nur halb kennen?

... ich wurde - wahrscheinlich wegen der ungewöhnlichen Klingenform mit dem Loch - schon oft schief angeschaut oder darauf angesprochen.
Das könnte aber auch schlicht Folge von ästhetischer Sensibilität sein. :D

Ich sehe nicht gerade aus wie ein Rocker oder Hooligan (ich trage i.d.R. Business-Outfit bzw. Hemd), da ist das Risiko wirklich gering.
Ich oft schon und auch sonst bin ich selten unauffällig gekleidet, scheint aber wegen Kontrollen ziemlich egal zu sein oder sogar gegenteilig zu wirken!
Ich hab's ja nichtmal geschafft, letztes Jahr hier im Gefahrengebiet zwecks Klagebefugnis kontrolliert zu werden, obwohl ich mich redlich bemüht hatte, teilweise hatte ich sogar extra einen LARP-Streithammer dabei!
 
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Ich denke es kommt auf die Situation/ Ort an

Als Monteur kommt es ab und zu mal zu kontrollen ...auch mit Zoll.Mein Workhorse EDC ist ein Spyderco Police half serrated.Weil es Prima zum abisolieren geignet ist...incl Brötchen
Vom Zöllner drauf angesprochen....hab ich ihn gefragt was schlimmer ist der Picardhammer am Gürtel oder das Messer....Kommentar : Öhhhm...naja deigentlich ....und das wars

Im Büro ,Restaurant etc....halte in mein " le francais " denn doch für angemessen....in diesen Zeiten

gruss knifeaddict

PS. Ich beneide die Östereicher-.........für diese Gesetzgebung
 
Ich trage nach Lust und Laune gerade das Messer welches mir Spass macht, egal ob Verboten oder nicht (Ausgenommen Automaten und Dolche welche in der CH ja wirklich verboten sind).
In Italien und Frankreich (in Frankreich ist Standesgemäss sowieso nur das Laguiole dabei) nehme ich zur Sicherheit keine teuren Messer mit.
Österreich tja da haben Sie es gut.
Aber schlussendlich habe ich die Erfahrung gemacht dass es vielmals auf das Erscheinungsbild, Verhalten aber auch die Umgebung wo man sich aufhält ob man kontrolliert wird.
Da habe ich es evtl. mit meinem Friedhof Blondem Haar:hehe: ein bisschen einfacher.
Und für mich ist das Messer in erster Linie ein Werkzeug.

Yukonbeaver
 
Nach Tageslaune zu entscheiden, damit tue ich mich echt schwer... Ich bin morgens nicht so entscheidungsfreudig.

Dann gebe ich den goldenen Tipp, den mir meine Mutter weiland gab:
"Junge, leg dir deine Sachen schon am Vorabend raus, das erspart dir Stress am Morgen":D

Mache ich noch immer so - Messer und Lampen inklusive:)

Ansonsten geht es bei mir nach Gefühl und Wellenschlag. Wenn ich weiß, dass ich an einem kriminellen Brennpunkt in Berlin ( wo mit Verdachtskontrollen zu rechnen ist ) unterwegs bin, kommen aber nur "legale" Messer mit.

Gruß
Excalibur
 
Guten Tag,

habe mir folgende Frage gestellt: ist es 42a konform, wenn ich einen einhändig verriegelbaren Folder geöffnet in einem Holster bei mir habe?

Er ist ja schon geöffnet und damit von der Erscheinung her ein Fixed, natürlich mit max. 12 cm Klingenlänge, einseitig geschliffen...

Kann mir diese Frage jemand beantworten?
 
Ich denke es ändert nichts an der Tatsache das es nochimmer ein einhändig verriegelbarer Folder ist.

Wie man den mitführt ist da eher egal.
 
Ich habe eigentlich immer meine beiden EDCs dabei :D

In der Hosentasche ein § 42 konformes Laguiole. Hier habe ich einen Backlock und mit ein wenig Übung geht es auch ohne Öffnungshilfe einhändig auf.

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In meiner Jacke trage ich dann ein kleines Lionsteel Mini mit mir rum.

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Obwohl dies nicht § 42 konform ist, wurde ich damit schon in den Werkbereich des Flughafen HH gelassen. Ich hatte es vor der Sicherheitsschleuse bemerkt und ging einfach offen damit um, um meinen Termin nicht zu verpassen. Ich bot an es zu hinterlegen und auf meinem Rückweg wieder mitzunehmen, aber der nette Herr vom Sicherheitsdienst betrachtete es mit einem Strahlen in den Augen und schickte mich weiter.

So habe ich fast immer ein Messer dabei.

Nur für den Freizeitbereich muss noch was her. Ob das dann § 42 konform sein muss :anonymous: keine Ahnung. Da ich ursprünglich aus Bayern stamme würde ich es mit Brauchtum begründen.
 
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Das Lionsteel ist wirklich schön! Gerade bei so "kultiviert" aussehenden Messern sind die Ordnungshüter vielleicht etwas kulanter bzw. weniger aufmerksam. Aus diesem Grund schiele ich auf ein Chris Reeve Mnandi...

Bei mir läuft es aktuell immer auf Einhandbedienung raus, da ich sie im Alltag ungemein praktisch finde. Meist habe ich schon etwas in der Hand wenn ich merke, dass ich etwas schneiden muss. Seit ich ein Sebenza habe gehe ich das Risiko mit dem 42a ein - ich wurde in meinem Leben ja auch noch nie kontrolliert und gehöre nicht zur üblichen "Zielgruppe". Wenn ich in eine Großstadt bzw. Bahnhöfe gehe wirds im Regelfall ein UKPK.

Meine Zweihänder bleiben seither in der Schublade...
 
Moin,
ich habe die gleiche Problematik seid die Gesetzeslage so ist wie sie ist.
Vorher war fast 20 Jahre lang ein Klötzli Walker Design (Vorläufer vom ACC1-C, gleiches Design schlichteres Griffmaterial) mein täglicher Begleiter.
Das Klötzli wäre auch heute noch mein Favorit, es geht butterweich mit einer Hand auf, es ist schnitthaltig und schön leicht.
Auf Reisen greife ich oft noch zu diesem Messer.

Tja und mit der Gesetzesänderung ging es dann los mit der Frage nach dem neuen EDC. Da bin ich dann erst übergeschwungen aus wut und kaufte ein
Fontenille Pataud Sperone mit einer Klingenform und länge die in jeder Hinsicht eher als Waffe gelten müsste als das kleine Klötzli. Es hat ein Backlock und keine Einhandöffnung.
Das ist auch ein schönes Messer, aber im täglichen gebrauch für mich zu schwer und die Klingenform führt noch mehr als sonst zu negativer Aufmerksamkeit bei den Mitmenschen.

Also kam das nächste, ein Müller Messer Backlock. Das Ding ist wirklich unverwüstlich und für die meisten Anwendungen auch super. Leider stört mich (entgegen meinen Erwartungen)
das Loch in der Klinge, vor allem wenn ich das Messer zu Essen nutze. Zusätzlich wäre oft eine Einhandöffnung nett. Auch dieses Messer hat den Charme eines Steines wenn man
das Gewicht betrachtet.

Nun erforsche ich gerade die Friction Folder für mich. Da befindet sich nun seid ein paar Tagen ein Hiroaki Ohta FK 7 in meinem Besitz und ich wollte mir eigentlich ein Perceval L09 zulegen.
Das habe ich nun abgebrochen da der Steg vom L09 mir zu kurz erscheint und ich nicht für mich ermitteln konnte ob mich das stresst. Da warte ich bis ich mehr Erfahrung mit dem Friction
Folder System gesammelt habe. Ausserdem erwarte ich noch einen Folder von Michael Morris, das dauert aber noch.

Derzeit ist die Nutzung so: Trage ich Jeans, dann hängt das Müllermesser am Gürtel. Trage ich Anzug- oder Stoffhosen dann ist das Ohta in der Tasche. Bislang geht das super.

Mit anderen Worten, ich komme mit beiden Systemen gut aus, habe in der Vergangenheit jedoch dem Lock den Vorzug gegeben. Meine Frau und meine Kinder kommen mit
einem arretierten Messer auch besser klar.
 
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