Rock'n'Roll
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Boas,
worum geht es hier und heute? Es geht um das Thema „Adäquate Alternative für ein Small Sebenza“. Das Small Sebenza - egal, ob 21 oder Regular - ist für uns nach wie vor und trotz alledem Referenz und Top-EDC aus dem Bereich der kleinen Taschenmesser. Aber wir sind immer wieder auf der Suche nach vergleichbaren Alternativen. Das Spyderco Techno - nein, es ist uns nicht zu klein, auch die Klinge nicht zu fett - kommt dem, insbesondere auch bezüglich der Fertigungsqualität (Good Job Taichung Taiwan ), sehr nahe und ist immer wieder mit unterwegs. Das Strider PT - in der Größe zwischen Sebenza und Techno liegend - wollen wir nicht unerwähnt lassen. Und wir vergessen hier auch auf gar keinen Fall das exzellente Lone Wolf Blackfoot.
Mit dem Small SBH von Hasenfuß haben wir definitiv einen hochgradig potenten Gegner gefunden. Und vor kurzem eine weitere Alternative im Spyderco Centofante Memory. Das Memory ist dem Sebenza allerdings in Sachen Robustheit (leider auch im Finish - adiós Seki-City ) unterlegen, aber in Anbetracht seiner formidablen Schneideigenschaften, dem superben Handling mit hohem Genußfaktor und der zur Aufgabenstellung perfekt passenden Größe hat es das Zeug zum gelegentlichen Sebie-Verdränger.
Auf das Memory sind wir gestoßen, als wir uns im Hause Spyderco ausgiebig nach einem „Sebenza-Killer“ umgesehen haben. Darüber hinaus geliebäugelt hatten wir nach umfangreichsten Recherchen mit dem Caly 3, dem Sage 4 und dem Native 5. Wir haben diese Drei gedanklich gedreht und gewendet, Berichte gelesen, Fotos studiert - ein Ausleseprozeß, der uns en passant die Produktpalette von Spyderco um Einiges näher gebracht hat.
Schon ganz früh - bereits vor dem Small Sebenza 21 und kurz nach dem Techno - hatten wir auch das Paramilitary 2, das wir anfangs sehr geschätzt, dann aber erst mal zu den Akten gelegt haben. Als - von einigen gern vorgeschlagene - Alternative zum Small Sebenza lassen wir es aber nicht gelten. Spielt es doch in einer anderen Liga, es ist exakt genauso groß wie ein Large Sebenza.
Irgendwann kam dann „El“ Brad Southard, der „Überflipper“. Soooo klein bei fetter Klinge! Durchaus „gefährlich“ für das Small Sebie, da er sich - schlank, wie er ist - in der Hosentasche so gut wie nicht bemerkbar macht. Die CF-Schale von cuscadi hat die Tragefreundlichkeit noch einmal um Längen verbessert. Die Fertigungsqualität ist wie beim Techno vom Allerfeinsten!! Aber - er ist ebenfalls zu groß als echte Alternative für ein Small Sebenza.
Also wieder zurück zu unserer Suche nach einer ebenbürtigen Small-Sebenza-Alternative aus dem Hause Spyderco - bezogen auf Größe, Qualität und Schneideigenschaften. Und da hatte sich am Ende allen Recherchierens das potentielle Habenwollen bei den Alternativen Caly 3, Sage 4 und Native 5 eingependelt. Auf das Titan-Sage hatten wir irgendwie keinen Bock.
Gefallen haben uns im Prinzip alle drei Folder. Kleine Trümmer allesamt, wenn man ihnen auf den edelstählernen Hintern schaut. Das hat uns gut gefallen. Den hier unvermeidlichen Finger-Choil haben wir billigend in Kauf genommen - to check it out ! Wesentliches Auswahl-Kriterium war in der Endauswahl für uns die Gestalt des Messers. Es sollte möglichst schlank daherkommen. Und damit mußte das Caly 3 - nach langen Überlegungen und Abwägungen - mit seiner ausladenden Klinge als erstes gehen. Auch der Boye-Dent ist optisch nicht zwingend unser Fall.
Blieben das Sage 4 mit seinen edlen Holzgriffschalen aus Wüsteneisenholz und den satinierten Titanbacken und das Native 5. Beide Messer sind sich - von der Seite aus gesehen - sehr ähnlich. Ihnen gemeinsam ist auch der Midlock ohne Boye-Dent. Während beide gestreckt daherkommen, hat uns am Ende die schlankere Form des Native 5 am besten gefallen und den Ausschlag gegeben. Hier ist kein „Knick“ mehr in der Klinge um das Spyderhole - sie verläuft zusammen mit dem Griff in einem gefälligen langgestreckten Bogen.
Was die Verarbeitungsqualität angeht, haben wir uns beim Native keine Sorgen gemacht: Made on Planet Earth ! Mit dem gewählten Stahl haben wir auch keinerlei Berührungsängste. Das Native 5 ist das erste Taschenmesser von Spyderco, dessen Klinge aus S35VN besteht. Mit 105 Gramm ist es zwar kein Leichtgewicht, aber immerhin um 15 Gramm leichter als das Sage 4. Ein sehr solides Messer, das mit den (skelettierten) Stahl-Linern unter den G-10-Schalen und der schweren Feder mächtig auf Stabilität setzt. An G-10 selbst haben wir ebenfalls nichts auszusetzen: Pflegeleicht, sichere Handlage und - Black is beautiful! Folglich haben wir jetzt und hier ein Spyderco Native 5 vor uns auf dem Tisch. Und???
Es schneidet ! Und zwar vom Feinsten. Das muß man ihm lassen. Den Apfel-Check, den wir ihm routinegemäß zuerst zugemutet haben, hat es mit unerwarteter Bravur bestanden. Wenn man kurz die richtige Handlage „eingepegelt“ hat (hier nervt der Finger-Choil …), geht die flache, scharfe Klinge mit der Schale um, wie nix. Der Apfel sieht geschält echt prima aus. Das Vierteln entbehrt jeglichen Spaltens und die Kerngehäuse kriegen wir mit dem Küchenmesser auch nicht wirklich besser raus. Wir haben aus diesem Grund zur Veranschaulichung extra 3 Fotos vom Verarbeitungsfortschritt am Apfel gemacht. Nicht schlecht für die kleine Schaufel!!
Da wir gerade eß-technisch gesehen - nach einer Zeit opulenten Genießens - die Salatphase eingeläutet haben, gab’s für das Native auch noch die große rote Paprika. Nicht ganz so gut wie das Centofante mit seiner langen, superschlanken Klinge - aber dennoch sehr zufriedenstellend - hat es den Strunk rausgeschnitten, die Schote geviertelt und gewürfelt. Frohe Botschaft also, was die Küchentauglichkeit angeht. Für zivilisierte Großstadt-Nomaden schließlich eines der häufigsten Einsatzgebiete für Messer. Und überhaupt ist es mit der Klingengeometrie ein Slicer vor dem Herrn. Mit Papier-Schnippelei kann man sich fein die Zeit vertreiben!
Holz schneiden kann es natürlich auch. Kleinholz am liebsten. Für dicke Dinger muß halt der große Bruder ran. Womit wir bei einem kleinen Exkurs - als Abfallprodukt sozusagen - angelangt wären. Im Laufe der Zeit hat sich nämlich mittlerweile - rein zufällig natürlich - neben diversen „Individualisten“ eine kleine Ansammlung von kongenialen Messer-Paaren im Roadhouse eingefunden. Ein Paar besteht dabei jeweils aus einem kleinen und einem mittelgroßen EDC, so daß wir - da wir messermäßig gesehen immer paarweise unterwegs sind - nicht in Verlegenheit kommen, wenn ein Messerchen mal ungeeignet oder unter- bzw. überfordert für eine Aufgabenstellung sein sollte. Wir sind dabei jeweils bestrebt, daß die Messer auch zusammen passen.
Folgende sechs Paare aus unserem Fundus betrachten wir dabei als geeignete Partner (für Dienstag bis Sonntag):
Small & Large Regular Sebenza
Small & Large SBH (Hasenfuß), manchmal darf stattdessen der Flipper mit
Strider PT & Strider SNG CC
Spyderco Techno & Les George VECP 2.0
Spyderco Native 5 & Spyderco Para-Military 2
Spyderco Centofante Memory & Elishewitz Goblin “Geneva Stripes”
Das Lone Wolf Blackfoot - ein weiteres unserer kleinen EDC - ist derweil noch einsam. Da wird sich sicher noch was machen lassen. Für Montag! Vorübergehend geben wir ihm zumeist das ZT 566 mit auf den Weg. Wir stellen btw eine schleichende Spydercoisierung unseres Messerbestandes fest. Dem werden wir in naher Zukunft wieder abhelfen …
Zurück zum Native 5:
Optik, Verarbeitungsqualität und Haptik sind tadellos. Das Native liegt wunderbar in der Hand und lädt spontan zum Spielen ein. Drehen und Wenden in der Hand lassen keinerlei scharfe oder störende Ecken und Kanten erfühlen. Die Jimpings auf dem Rücken von Klinge und Feder sowie im Finger-Choil sind griffig, aber nicht scharf. Selbst die Innenflanken des Spyderhole sind entschärft. Die Spaltmaße sind erste Sahne. Es fällt - bei schrägem Lichteinfall auf den Messerrücken - schwer, festzustellen, wo die Feder aufhört und die Liner anfangen. Der Zugriff auf das Spyderhole mit 13 mm Durchmesser ist dank großzügiger, handfreundlicher Ausfräsung in der G-10-Schale (für Rechts- wie für Linkshänder) sehr gut.
Zum Schließen der Klinge muß die Feder kräftig und tief gedrückt werden. Die Klinge fällt dann exakt mit dem Finger-Choil (paßt!) auf den Zeigefinger, um in dieser Stellung zu verharren, wenn man die Feder losläßt, um umzugreifen und die Klinge mit dem Mittelfinger in ihre Endstellung zu befördern, wo sie gut gehalten wird. Ein rundum sicherer Vorgang. Aber insgesamt weniger komfortabel zu handhaben als ein Framelock. Wenn man das Native 5 in einem Zug öffnet und wieder schließt, muß man es zunächst um 180° in der Hand drehen, um die Feder mit dem Daumen eindrücken zu können. Ein solcher „Spiel“-Zug dauert etwas länger als bei einem Framelock und verläuft weniger geschmeidig. Der (nicht vorhandene) Boye-Dent scheint uns beim Native tatsächlich entbehrlich, ein unbeabsichtigtes Einfedern ist (verifiziert durch ausgiebige erfolglose Versuche) unwahrscheinlich.
Bei kleiner Hand reicht der Griff für vier Finger gerade aus. Der Daumen ruht dabei bequem und abrutschsicher auf den Jimpings. Das Native läßt sich ferner unter Einbeziehung des Finger-Choils auf zweifache Weise kurz greifen - wobei entweder der Zeigefinger in den Choil und der Daumen auf den Klingenrücken oder der Mittelfinger in den Choil und der Zeigefinger gestreckt längs auf den Klingenrücken gelegt werden kann. So sind mit der scharfen Klinge, die - unterstützt durch eine falsche Schneide - sehr spitz zuläuft, feinste Arbeiten sicher zu bewerkstelligen. Dafür lassen wir den Choil gelten …
Das Gewicht von 105 Gramm stört uns nicht. Es versichert den Messerträger der Solidität des Werkzeugs. Btw, auch das - noch kleinere - Techno wiegt ja 102 Gramm. An die Schlankheit eines Sebenza kommt das Native nicht heran. Während das Sebie an der exponiertesten Stelle - beim Thumbstud - gerade mal 2,5 cm hoch ist, wartet das Native 5 beim Spyderhole mit 3,6 cm auf. Dafür ist es (ohne Berücksichtigung des Clips) mit 11 mm nur 1 mm dicker und mit 102 mm nur um 2 mm länger.
Das Spyderco Native 5
Gesamtlänge: 175 mm
Länge geschlossen: 102 mm
Klinge: CPM S35VN, Drop-Point, Flachschliff, 50/50 Choil, quersatiniert, falsche Schneide
Klingenlänge: 76 mm (62 mm davon scharf, die Schneidfase entlang gemessen)
Klingendicke: 3 mm
Klingenhöhe: 2,9 cm max.
Midlock
Griffmaterial: G-10, schwarz (mit voll skelettierten Edelstahl-Linern unterlegt)
Griffstärke: 11 mm (max. 15 mm inkl. Clip)
Griffhöhe: Max. 30 mm, Griffmitte 26 mm
2 Bronze-Washer
Hourglass-Clip: Tip up und Tip down (rechts und links)
Fangriemenöse: 5 mm
Gewicht: 105 Gramm
Made in Golden, Colorado, Earth (seit 2011)
Es ist angenehm, dieses kleine „Kraftwerk“ aus dem Hause Spyderco als weitere gelegentliche Option für die Hand/Tasche zur Verfügung zu haben. Es ist ein ausgezeichnetes EDC, mit dem wir gern gearbeitet haben und das auch weiterhin immer mal wieder mit vor die Tür gehen wird. Zu erwähnen wäre noch, daß das ausgiebige Hantieren - parallel mit dem ebenfalls gerade erworbenen Centofante Memory - wesentlich zur Fortentwicklung des Erkenntnisstands unserer Roadhouse-internen „Forschungsgruppe“ Finger-Choil beigetragen hat. Nach wie vor sind wir davon überzeugt, daß ein kleines Messer keinen braucht. Für Food-Prep ist er eher kontraproduktiv und nervt.
Im Bereich der „Holzbearbeitung“ im engeren und weiteren Sinn kann man ihn gelten lassen, ja, sich an ihn gewöhnen. Summa summarum nach aktuellem Stand: Apfel schälen lieber mit dem Centofante und Stöckchen schnitzen auch gern mit dem Native 5 oder dem Strider PT, daß wir diesbezüglich auch nochmal unter die Lupe genommen haben.
Wir wollen zum Abschluß nicht unerwähnt lassen, daß uns bei der Entscheidung für dieses feine Messer das „Studium“ des diesbezüglichen Passarounds in diesem Forum eine große Hilfe und nützlicher Ratgeber war und uns nicht unwesentlich beeinflußt hat. Danke dafür den dortigen Berichterstattern :applause: …
Mit den folgenden Bildern endet unsere heutige Geschichte
Das Spyderco Native 5
Im Ganzen
Im Schnitt & In der Hand
Im Vergleich
Aus der Jukebox Led Zeppelin mit „Rock’n’Roll“ (http://www.youtube.com/watch?v=bF5gBT06FQ0)
Aus Monte Gordo Johnny mit Rock’n‘Roll
worum geht es hier und heute? Es geht um das Thema „Adäquate Alternative für ein Small Sebenza“. Das Small Sebenza - egal, ob 21 oder Regular - ist für uns nach wie vor und trotz alledem Referenz und Top-EDC aus dem Bereich der kleinen Taschenmesser. Aber wir sind immer wieder auf der Suche nach vergleichbaren Alternativen. Das Spyderco Techno - nein, es ist uns nicht zu klein, auch die Klinge nicht zu fett - kommt dem, insbesondere auch bezüglich der Fertigungsqualität (Good Job Taichung Taiwan ), sehr nahe und ist immer wieder mit unterwegs. Das Strider PT - in der Größe zwischen Sebenza und Techno liegend - wollen wir nicht unerwähnt lassen. Und wir vergessen hier auch auf gar keinen Fall das exzellente Lone Wolf Blackfoot.
Mit dem Small SBH von Hasenfuß haben wir definitiv einen hochgradig potenten Gegner gefunden. Und vor kurzem eine weitere Alternative im Spyderco Centofante Memory. Das Memory ist dem Sebenza allerdings in Sachen Robustheit (leider auch im Finish - adiós Seki-City ) unterlegen, aber in Anbetracht seiner formidablen Schneideigenschaften, dem superben Handling mit hohem Genußfaktor und der zur Aufgabenstellung perfekt passenden Größe hat es das Zeug zum gelegentlichen Sebie-Verdränger.
Auf das Memory sind wir gestoßen, als wir uns im Hause Spyderco ausgiebig nach einem „Sebenza-Killer“ umgesehen haben. Darüber hinaus geliebäugelt hatten wir nach umfangreichsten Recherchen mit dem Caly 3, dem Sage 4 und dem Native 5. Wir haben diese Drei gedanklich gedreht und gewendet, Berichte gelesen, Fotos studiert - ein Ausleseprozeß, der uns en passant die Produktpalette von Spyderco um Einiges näher gebracht hat.
Schon ganz früh - bereits vor dem Small Sebenza 21 und kurz nach dem Techno - hatten wir auch das Paramilitary 2, das wir anfangs sehr geschätzt, dann aber erst mal zu den Akten gelegt haben. Als - von einigen gern vorgeschlagene - Alternative zum Small Sebenza lassen wir es aber nicht gelten. Spielt es doch in einer anderen Liga, es ist exakt genauso groß wie ein Large Sebenza.
Irgendwann kam dann „El“ Brad Southard, der „Überflipper“. Soooo klein bei fetter Klinge! Durchaus „gefährlich“ für das Small Sebie, da er sich - schlank, wie er ist - in der Hosentasche so gut wie nicht bemerkbar macht. Die CF-Schale von cuscadi hat die Tragefreundlichkeit noch einmal um Längen verbessert. Die Fertigungsqualität ist wie beim Techno vom Allerfeinsten!! Aber - er ist ebenfalls zu groß als echte Alternative für ein Small Sebenza.
Also wieder zurück zu unserer Suche nach einer ebenbürtigen Small-Sebenza-Alternative aus dem Hause Spyderco - bezogen auf Größe, Qualität und Schneideigenschaften. Und da hatte sich am Ende allen Recherchierens das potentielle Habenwollen bei den Alternativen Caly 3, Sage 4 und Native 5 eingependelt. Auf das Titan-Sage hatten wir irgendwie keinen Bock.
Gefallen haben uns im Prinzip alle drei Folder. Kleine Trümmer allesamt, wenn man ihnen auf den edelstählernen Hintern schaut. Das hat uns gut gefallen. Den hier unvermeidlichen Finger-Choil haben wir billigend in Kauf genommen - to check it out ! Wesentliches Auswahl-Kriterium war in der Endauswahl für uns die Gestalt des Messers. Es sollte möglichst schlank daherkommen. Und damit mußte das Caly 3 - nach langen Überlegungen und Abwägungen - mit seiner ausladenden Klinge als erstes gehen. Auch der Boye-Dent ist optisch nicht zwingend unser Fall.
Blieben das Sage 4 mit seinen edlen Holzgriffschalen aus Wüsteneisenholz und den satinierten Titanbacken und das Native 5. Beide Messer sind sich - von der Seite aus gesehen - sehr ähnlich. Ihnen gemeinsam ist auch der Midlock ohne Boye-Dent. Während beide gestreckt daherkommen, hat uns am Ende die schlankere Form des Native 5 am besten gefallen und den Ausschlag gegeben. Hier ist kein „Knick“ mehr in der Klinge um das Spyderhole - sie verläuft zusammen mit dem Griff in einem gefälligen langgestreckten Bogen.
Was die Verarbeitungsqualität angeht, haben wir uns beim Native keine Sorgen gemacht: Made on Planet Earth ! Mit dem gewählten Stahl haben wir auch keinerlei Berührungsängste. Das Native 5 ist das erste Taschenmesser von Spyderco, dessen Klinge aus S35VN besteht. Mit 105 Gramm ist es zwar kein Leichtgewicht, aber immerhin um 15 Gramm leichter als das Sage 4. Ein sehr solides Messer, das mit den (skelettierten) Stahl-Linern unter den G-10-Schalen und der schweren Feder mächtig auf Stabilität setzt. An G-10 selbst haben wir ebenfalls nichts auszusetzen: Pflegeleicht, sichere Handlage und - Black is beautiful! Folglich haben wir jetzt und hier ein Spyderco Native 5 vor uns auf dem Tisch. Und???
Es schneidet ! Und zwar vom Feinsten. Das muß man ihm lassen. Den Apfel-Check, den wir ihm routinegemäß zuerst zugemutet haben, hat es mit unerwarteter Bravur bestanden. Wenn man kurz die richtige Handlage „eingepegelt“ hat (hier nervt der Finger-Choil …), geht die flache, scharfe Klinge mit der Schale um, wie nix. Der Apfel sieht geschält echt prima aus. Das Vierteln entbehrt jeglichen Spaltens und die Kerngehäuse kriegen wir mit dem Küchenmesser auch nicht wirklich besser raus. Wir haben aus diesem Grund zur Veranschaulichung extra 3 Fotos vom Verarbeitungsfortschritt am Apfel gemacht. Nicht schlecht für die kleine Schaufel!!
Da wir gerade eß-technisch gesehen - nach einer Zeit opulenten Genießens - die Salatphase eingeläutet haben, gab’s für das Native auch noch die große rote Paprika. Nicht ganz so gut wie das Centofante mit seiner langen, superschlanken Klinge - aber dennoch sehr zufriedenstellend - hat es den Strunk rausgeschnitten, die Schote geviertelt und gewürfelt. Frohe Botschaft also, was die Küchentauglichkeit angeht. Für zivilisierte Großstadt-Nomaden schließlich eines der häufigsten Einsatzgebiete für Messer. Und überhaupt ist es mit der Klingengeometrie ein Slicer vor dem Herrn. Mit Papier-Schnippelei kann man sich fein die Zeit vertreiben!
Holz schneiden kann es natürlich auch. Kleinholz am liebsten. Für dicke Dinger muß halt der große Bruder ran. Womit wir bei einem kleinen Exkurs - als Abfallprodukt sozusagen - angelangt wären. Im Laufe der Zeit hat sich nämlich mittlerweile - rein zufällig natürlich - neben diversen „Individualisten“ eine kleine Ansammlung von kongenialen Messer-Paaren im Roadhouse eingefunden. Ein Paar besteht dabei jeweils aus einem kleinen und einem mittelgroßen EDC, so daß wir - da wir messermäßig gesehen immer paarweise unterwegs sind - nicht in Verlegenheit kommen, wenn ein Messerchen mal ungeeignet oder unter- bzw. überfordert für eine Aufgabenstellung sein sollte. Wir sind dabei jeweils bestrebt, daß die Messer auch zusammen passen.
Folgende sechs Paare aus unserem Fundus betrachten wir dabei als geeignete Partner (für Dienstag bis Sonntag):
Small & Large Regular Sebenza
Small & Large SBH (Hasenfuß), manchmal darf stattdessen der Flipper mit
Strider PT & Strider SNG CC
Spyderco Techno & Les George VECP 2.0
Spyderco Native 5 & Spyderco Para-Military 2
Spyderco Centofante Memory & Elishewitz Goblin “Geneva Stripes”
Das Lone Wolf Blackfoot - ein weiteres unserer kleinen EDC - ist derweil noch einsam. Da wird sich sicher noch was machen lassen. Für Montag! Vorübergehend geben wir ihm zumeist das ZT 566 mit auf den Weg. Wir stellen btw eine schleichende Spydercoisierung unseres Messerbestandes fest. Dem werden wir in naher Zukunft wieder abhelfen …
Zurück zum Native 5:
Optik, Verarbeitungsqualität und Haptik sind tadellos. Das Native liegt wunderbar in der Hand und lädt spontan zum Spielen ein. Drehen und Wenden in der Hand lassen keinerlei scharfe oder störende Ecken und Kanten erfühlen. Die Jimpings auf dem Rücken von Klinge und Feder sowie im Finger-Choil sind griffig, aber nicht scharf. Selbst die Innenflanken des Spyderhole sind entschärft. Die Spaltmaße sind erste Sahne. Es fällt - bei schrägem Lichteinfall auf den Messerrücken - schwer, festzustellen, wo die Feder aufhört und die Liner anfangen. Der Zugriff auf das Spyderhole mit 13 mm Durchmesser ist dank großzügiger, handfreundlicher Ausfräsung in der G-10-Schale (für Rechts- wie für Linkshänder) sehr gut.
Zum Schließen der Klinge muß die Feder kräftig und tief gedrückt werden. Die Klinge fällt dann exakt mit dem Finger-Choil (paßt!) auf den Zeigefinger, um in dieser Stellung zu verharren, wenn man die Feder losläßt, um umzugreifen und die Klinge mit dem Mittelfinger in ihre Endstellung zu befördern, wo sie gut gehalten wird. Ein rundum sicherer Vorgang. Aber insgesamt weniger komfortabel zu handhaben als ein Framelock. Wenn man das Native 5 in einem Zug öffnet und wieder schließt, muß man es zunächst um 180° in der Hand drehen, um die Feder mit dem Daumen eindrücken zu können. Ein solcher „Spiel“-Zug dauert etwas länger als bei einem Framelock und verläuft weniger geschmeidig. Der (nicht vorhandene) Boye-Dent scheint uns beim Native tatsächlich entbehrlich, ein unbeabsichtigtes Einfedern ist (verifiziert durch ausgiebige erfolglose Versuche) unwahrscheinlich.
Bei kleiner Hand reicht der Griff für vier Finger gerade aus. Der Daumen ruht dabei bequem und abrutschsicher auf den Jimpings. Das Native läßt sich ferner unter Einbeziehung des Finger-Choils auf zweifache Weise kurz greifen - wobei entweder der Zeigefinger in den Choil und der Daumen auf den Klingenrücken oder der Mittelfinger in den Choil und der Zeigefinger gestreckt längs auf den Klingenrücken gelegt werden kann. So sind mit der scharfen Klinge, die - unterstützt durch eine falsche Schneide - sehr spitz zuläuft, feinste Arbeiten sicher zu bewerkstelligen. Dafür lassen wir den Choil gelten …
Das Gewicht von 105 Gramm stört uns nicht. Es versichert den Messerträger der Solidität des Werkzeugs. Btw, auch das - noch kleinere - Techno wiegt ja 102 Gramm. An die Schlankheit eines Sebenza kommt das Native nicht heran. Während das Sebie an der exponiertesten Stelle - beim Thumbstud - gerade mal 2,5 cm hoch ist, wartet das Native 5 beim Spyderhole mit 3,6 cm auf. Dafür ist es (ohne Berücksichtigung des Clips) mit 11 mm nur 1 mm dicker und mit 102 mm nur um 2 mm länger.
Das Spyderco Native 5
Gesamtlänge: 175 mm
Länge geschlossen: 102 mm
Klinge: CPM S35VN, Drop-Point, Flachschliff, 50/50 Choil, quersatiniert, falsche Schneide
Klingenlänge: 76 mm (62 mm davon scharf, die Schneidfase entlang gemessen)
Klingendicke: 3 mm
Klingenhöhe: 2,9 cm max.
Midlock
Griffmaterial: G-10, schwarz (mit voll skelettierten Edelstahl-Linern unterlegt)
Griffstärke: 11 mm (max. 15 mm inkl. Clip)
Griffhöhe: Max. 30 mm, Griffmitte 26 mm
2 Bronze-Washer
Hourglass-Clip: Tip up und Tip down (rechts und links)
Fangriemenöse: 5 mm
Gewicht: 105 Gramm
Made in Golden, Colorado, Earth (seit 2011)
Es ist angenehm, dieses kleine „Kraftwerk“ aus dem Hause Spyderco als weitere gelegentliche Option für die Hand/Tasche zur Verfügung zu haben. Es ist ein ausgezeichnetes EDC, mit dem wir gern gearbeitet haben und das auch weiterhin immer mal wieder mit vor die Tür gehen wird. Zu erwähnen wäre noch, daß das ausgiebige Hantieren - parallel mit dem ebenfalls gerade erworbenen Centofante Memory - wesentlich zur Fortentwicklung des Erkenntnisstands unserer Roadhouse-internen „Forschungsgruppe“ Finger-Choil beigetragen hat. Nach wie vor sind wir davon überzeugt, daß ein kleines Messer keinen braucht. Für Food-Prep ist er eher kontraproduktiv und nervt.
Im Bereich der „Holzbearbeitung“ im engeren und weiteren Sinn kann man ihn gelten lassen, ja, sich an ihn gewöhnen. Summa summarum nach aktuellem Stand: Apfel schälen lieber mit dem Centofante und Stöckchen schnitzen auch gern mit dem Native 5 oder dem Strider PT, daß wir diesbezüglich auch nochmal unter die Lupe genommen haben.
Wir wollen zum Abschluß nicht unerwähnt lassen, daß uns bei der Entscheidung für dieses feine Messer das „Studium“ des diesbezüglichen Passarounds in diesem Forum eine große Hilfe und nützlicher Ratgeber war und uns nicht unwesentlich beeinflußt hat. Danke dafür den dortigen Berichterstattern :applause: …
Mit den folgenden Bildern endet unsere heutige Geschichte
Das Spyderco Native 5
Im Ganzen
Im Schnitt & In der Hand
Im Vergleich
Aus der Jukebox Led Zeppelin mit „Rock’n’Roll“ (http://www.youtube.com/watch?v=bF5gBT06FQ0)
Aus Monte Gordo Johnny mit Rock’n‘Roll
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