Ein Messer, das nicht scharf werden möchte?

Hydrazin

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Hallo zusammen,

ich habe Schwierigkeiten beim Schärfen eines Kochmessers. Insgesamt habe ich drei Stück: Ein kleines Böker Damast Black Spickmesser mit einer Schneidlage aus VG10, ein Böker Cottage-Craft Chefmesser mit einer C75 Klinge auf 58 HRC und ein japanisches Santoku von Goko Hamono mit einer Schneidlage aus Shirogamie 1 Stahl, der laut Hersteller auf 63 bis 65 HRC gehärtet ist. Die VG10 und die Shirogami 1 Klinge schleife ich mit einem Winkel von 15°, die C75 in einem 20°-Winkel.

Zum Schärfen der Messer benutze ich für den eigentlichen Schliff eine Tormek T1 ohne Abziehscheibe. Das "Finish" erfolgt über den Spyderco V-Sharpener mit den feinen Stäben und ggf. Abziehleder.

Bei den ersten beiden Messern erziele ich damit zufriedenstellende Ergebnisse. Der Japaner möchte aber nicht so richtig scharf werden und ich habe aktuell keine Ahnung, woran das liegen kann. Weiß jemand Rat?

Beste Grüße
Hyde
 
Fast immer, wenn kein Materialfehler vorliegt, ist entweder nicht komplett durchgeschliffen oder ein Grat nicht vollständig entfernt.

Wenn auf der Tormek jede Seite bis zur Gradbildung durchgeschliffen wurde, bleibt nur dessen vollständige Beseitigung.

grüsse, pebe
 
Eine Schneide ist scharf, wenn sich beide gegenüberliegende Fasen "auf Null" treffen.
Dieser einfachen Logik entsprechend gibt es zwei Fehlerquellen:
Man schärft zuviel, mit zuviel Druck und arbeitet die Schneide immer wieder über die Nulllinie zur Gegenseite rüber.
Das geschieht gerne bei weichen Messern, zu harten Schleifmaterialien oder zuviel Druck.
Dann schärft man und schärft und das "Sch...ding" wird einfach nicht scharf.
Dabei ist der Fehler nicht auf dem Schleifsten, sondern sitzt davor.
Oder man trägt zuwenig ab- bei harten Klingen braucht es viel Geduld und Gefühl, die Schneide zu erreichen.
Wenn dein Messer nicht scharf wird, versuche bitte, mit ganz wenig Druck, denn Diamant ist sehr grob, wecheslseitig deine Klinge durchzuziehen, bis du die Schneide sauber triffst.
So näherst du dich bei harten Klingen der Schärfe vorsichtig an.
Oder dein Messer ist weicher als angegeben und du schärfst jedesmal zuviel.
Ich schärfe freihand und finde weiche Klingen schwieriger zu schärfen, als harte, weil, gerade wenn ich ungeduldig werde, ich schnell zuviel abtrage.
Viel Erfolg!
 
Das Problem mit „zu viel schärfen“ verstehe ich nicht. Dadurch rückt die Schneide vielleicht aus der Mitte aber wieso soll sie wieder stumpfer werden?
Ein einseitiger Schliff produziert auch irgendwann eine Schneide.
 
Sehe ich wie Torsten,

die Erklärung von @Border ist irreführend. Sind beide Seiten bis zur Fase durchgeschliffen und eine Seite übermäßig viel, gibt‘s halt u.U. einen üblen Grad.

Bei Diamand und dann noch rotierend, sollte ohnehin gar kein Druck ausgeübt werden. Fase mit Edding markieren, dann sieht man, wo man steht.

Ist das Messer arg lädiert, kann man auch erstmal eine begrenzte Anzahl von Durchzügen je Seite machen und sich sukzessive annähern, damit die Fase mittig bleibt.

grüsse, pebe
 
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