roman
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Ein paar Fragen an Guenter
@ Guenter
Auf Deiner Website sind ein paar Daten und Aussagen die ich gerne mal genauer hinterfragen möchte. Ich hab das ein oder andere so in meiner Praxis noch nicht gesehen habe, bzw. sind einige Angaben so verfasst das man sie vielleicht missverstehen könnte. Ich bin neugierig das genauer kennen zulernen. Wäre toll wenn Du mir mal die Fragen beantworten könntest.
„Zu 1. Die höchste Schnitthaltigkeit weisen die pulvermetallurgisch hergestellten Stähle auf. Wird ein Stahl als übliche Schmelzlegierung hergestellt, so ist der prozentuale Anteil der Schwermetalle wie Vanadium, Molybdän und Kobalt stark begrenzt, da sonst bei der Erstarrung der Schmelze ungleichmäßige Ablagerungen dieser Zusätze auftreten.
höchste Schnitthaltigkeit:
1. Welche ist das, gilt wahrscheinlich für Werkzeuge oder? Und wie wurde das geprüft?
Bei der Pulvermetallurgie wird die Legierungsschmelze (meist unter Sauerstoffausschluß) zu feinsten Pulvern zerstäubt (Korngrößen unter 1µ) und in Reinstraumanlagen im HIP-Verfahren (Hot Isostatic Pressure) mit Temperaturen bis zu 1200 Grad und Drücken von 2000Atü gesintert. Dies ermöglicht hohe Schwermetall-Zusätze und eine vollkommen gleichmäßige Verteilung.
Ein weiterer Vorteil dieses Stahls ist, daß die Karbide dieser Schwermetalle, die für die Verschleißfestigkeit ausschlaggebend sind, im Gegensatz zu der normalen Größe von ca. 2,5 bis 3µ bei herkömmlichen Legierungen hier nur unter 1µ groß werden können; das bedeutet: die Klinge läßt sich feiner schärfen“
zu der normalen Größe von ca. 2,5 bis 3µ
2. „Welcher Stahl ist hier gemeint z.B bei 2379, sind das 30-70µ oder ATS 34, 25-35µ aber bei 3505 ist das zutreffend ca. 2,5 bis 3µ nur der ist nicht PM erzeugt“
3. Wie geht das mit unter 1µ groß ich hab noch keinen gesehen, wo bekomme ich diesen Stahl und welcher ist das? Das wäre super zu wissen den, alle anderen die hier als Beispiele genannt sind, haben deutlich größere Karbide ca. 7-15µ
Übliche Vertreter dieser Stahlgattung sind der amerikanische CPM-T 440V und CPM 420V, der japanische RWL-34 sowie der schwedische ELMAX bei den rostfreien Sorten, sowie der CPM 10V, der Vanadis 4 sowie der Vanadis 10 bei den maximal als rostträge anzusehenden Stählen.
Diese Stähle erreichen bei gleicher Härte eine vielfache (bis 25-fache) Schnitthaltigkeit gegenüber guten Normalstählen.
4. „Und welche Normalstähle sind das?“
5. „Bei welcher Anwendung und wie geprüft?“
Die Verwendung derartig hoch legierter Stähle muß allerdings in vielen Fällen mit leichten Einbußen bei der Bruchfestigkeit (außer beim Vanadis 4) und der diffizileren Schärfbarkeit (und einem ca. 3 bis 5-fach höheren Stahlpreis) erkauft werden.
6. „Wie leicht sind diese Einbußen und welchen anderen Legierungen gegenüber“ (Vielleicht kann herbert nochmal seine Vergleichstabelle glaun das war 2379/ 2842 posten
7. „Was ist diffizilere Schärfbarkeit?“
Es werden natürlich laufend weitere Sorten entwickelt, aber immer im Hinblick auf Werkzeuganwendungen mit wesentlich gröberen Schneidwinkeln als bei Messern, sodaß nicht jeder neue Superstahl auch für Messer das Optimale sein muß. Ein Negativbeispiel ist z.B. Supracore, ein Stahl, der einen Karbidanteil von ca. 50% enthält: bei Werkzeuganwendungen hervorragend, bei feinen Schneiden zu viele und zu große Karbide, die ausbrechen; "zu viele Zähne und zu wenig Zahnfleisch", wie ein Bekannter von mir sagt.
Grüsse roman
[HankEr: Titel erweitert]
@ Guenter
Auf Deiner Website sind ein paar Daten und Aussagen die ich gerne mal genauer hinterfragen möchte. Ich hab das ein oder andere so in meiner Praxis noch nicht gesehen habe, bzw. sind einige Angaben so verfasst das man sie vielleicht missverstehen könnte. Ich bin neugierig das genauer kennen zulernen. Wäre toll wenn Du mir mal die Fragen beantworten könntest.
„Zu 1. Die höchste Schnitthaltigkeit weisen die pulvermetallurgisch hergestellten Stähle auf. Wird ein Stahl als übliche Schmelzlegierung hergestellt, so ist der prozentuale Anteil der Schwermetalle wie Vanadium, Molybdän und Kobalt stark begrenzt, da sonst bei der Erstarrung der Schmelze ungleichmäßige Ablagerungen dieser Zusätze auftreten.
höchste Schnitthaltigkeit:
1. Welche ist das, gilt wahrscheinlich für Werkzeuge oder? Und wie wurde das geprüft?
Bei der Pulvermetallurgie wird die Legierungsschmelze (meist unter Sauerstoffausschluß) zu feinsten Pulvern zerstäubt (Korngrößen unter 1µ) und in Reinstraumanlagen im HIP-Verfahren (Hot Isostatic Pressure) mit Temperaturen bis zu 1200 Grad und Drücken von 2000Atü gesintert. Dies ermöglicht hohe Schwermetall-Zusätze und eine vollkommen gleichmäßige Verteilung.
Ein weiterer Vorteil dieses Stahls ist, daß die Karbide dieser Schwermetalle, die für die Verschleißfestigkeit ausschlaggebend sind, im Gegensatz zu der normalen Größe von ca. 2,5 bis 3µ bei herkömmlichen Legierungen hier nur unter 1µ groß werden können; das bedeutet: die Klinge läßt sich feiner schärfen“
zu der normalen Größe von ca. 2,5 bis 3µ
2. „Welcher Stahl ist hier gemeint z.B bei 2379, sind das 30-70µ oder ATS 34, 25-35µ aber bei 3505 ist das zutreffend ca. 2,5 bis 3µ nur der ist nicht PM erzeugt“
3. Wie geht das mit unter 1µ groß ich hab noch keinen gesehen, wo bekomme ich diesen Stahl und welcher ist das? Das wäre super zu wissen den, alle anderen die hier als Beispiele genannt sind, haben deutlich größere Karbide ca. 7-15µ
Übliche Vertreter dieser Stahlgattung sind der amerikanische CPM-T 440V und CPM 420V, der japanische RWL-34 sowie der schwedische ELMAX bei den rostfreien Sorten, sowie der CPM 10V, der Vanadis 4 sowie der Vanadis 10 bei den maximal als rostträge anzusehenden Stählen.
Diese Stähle erreichen bei gleicher Härte eine vielfache (bis 25-fache) Schnitthaltigkeit gegenüber guten Normalstählen.
4. „Und welche Normalstähle sind das?“
5. „Bei welcher Anwendung und wie geprüft?“
Die Verwendung derartig hoch legierter Stähle muß allerdings in vielen Fällen mit leichten Einbußen bei der Bruchfestigkeit (außer beim Vanadis 4) und der diffizileren Schärfbarkeit (und einem ca. 3 bis 5-fach höheren Stahlpreis) erkauft werden.
6. „Wie leicht sind diese Einbußen und welchen anderen Legierungen gegenüber“ (Vielleicht kann herbert nochmal seine Vergleichstabelle glaun das war 2379/ 2842 posten
7. „Was ist diffizilere Schärfbarkeit?“
Es werden natürlich laufend weitere Sorten entwickelt, aber immer im Hinblick auf Werkzeuganwendungen mit wesentlich gröberen Schneidwinkeln als bei Messern, sodaß nicht jeder neue Superstahl auch für Messer das Optimale sein muß. Ein Negativbeispiel ist z.B. Supracore, ein Stahl, der einen Karbidanteil von ca. 50% enthält: bei Werkzeuganwendungen hervorragend, bei feinen Schneiden zu viele und zu große Karbide, die ausbrechen; "zu viele Zähne und zu wenig Zahnfleisch", wie ein Bekannter von mir sagt.
Grüsse roman
[HankEr: Titel erweitert]