Ein paar letzte Griff-Fragen

binaerstoff

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Hi Forum,

nachdem ich das Netz und die SuFu intensiv gequält habe blieben aber doch noch ein paar Fragen zum Thema Holzgriff und Flacherl übrig. Sollte das irgendwo schon hinreichend beantwortet worden sein konnt ichs leider nicht finden:

1. Wie verhinder ich, dass ich beim Schleifen der Griffschalen den Erl dazwischen total verhunze? Abkleben wie bei der Klinge is da ja nicht...

2. Gibt es einen Anhalt, wie tief man die Corby-Nieten mit dem Flachsenker versenken sollte? Da man hier durch das spätere Abschleifen ja wenigstens noch etwas mehr Luft hat, wie macht mans denn optimalerweise bei Lösungen a la Mittelachse-Torx, viel Luft is da ja nimmer oder?

Bin mir sicher, das waren nicht die letzten Fragen, aber wenn mir das jemand beantworten könnte wär mir schon sehr geholfen.

VG
bs
 
zu 1) Solang die nur grob konturierten Griffschalen noch deutlich überstehen, ist das ja kein Problem. Sobald du dich dem Metall näherst, mit Gefühl arbeiten, nicht wild mit 60'er Korn kreuz und quer schleifen, sondern mit feineren Körnungen sauber in Längsrichtung arbeiten. Riefen in der "Ober- und Unterseite" des Erls sollten sinnvollerweise bereits vor dem Härten entfernt sein.

Grüße Rainer
 
Zur Frage 1:

Wie schon beschrieben vorgehen. Erst die Überstände der Griffschalen grob wegnehmen, bis sie nur noch minimal überstehen. Dabei bitte den Erl nicht verkratzen. (Geht eigentlich auch kaum). Dann auf feineres Schleifpapier wechseln und bis auf den Erl schleifen. Mit noch feinerem Papier die Kanten schleifen bis zum Polieren. Ich arbeite mit Körnungen 150 - 320 und danach mit Mesh. 320 sollten aber auch locker reichen außer, Du möchtest Dich drin spiegeln.

Zu Frage 2: keine Ahnung.

ich verwende Messing-, Neusilber, oder Mosaikpins oder Schweißdraht.
 
1. Wie verhinder ich, dass ich beim Schleifen der Griffschalen den Erl dazwischen total verhunze? Abkleben wie bei der Klinge is da ja nicht...

Schleifpapier auf harte Unterlage kleben/klemmen. Sonst nudelst Du die weichen Griffschalen ab und der Erl steht am Schluss über.

Pi"ist von mir kluggeschissen, aber wenn mein Messermacher Co-Autor das so sacht, dann stimmt das auch"ter
 
Achsou! :irre:

Bin garnicht auf die Idee gekommen, daß Du mit den Fingern schleifen Könntest. :ahaa: Danke Pitter. :super:

Es gibt auch div. Schleifpapierhalter und Klötzchen. ;)
 
Mann kann auch durchaus die Griffschalen relativ genau VOR dem Verkleben anpassen. Das hat den Vorteil, dass man fast alle Kleberüberschüsse direkt entfernen kann, bevor sie hart geworden sind. Das geht natürlich nur, wenn die Schalen durch Pins exakt gehalten werden, also Pins vorher gebohrt, reingesteckt, überschliffen, danach erst geklebt werden. Ich mach das ganz gerne so, weil es irgendwie "sauberer" ist und man dann mit ziemlich feinem Schleifpapier weitermachen kann und so keine neuen tiefen Riefen in das Metall schleift. Egal ob zu Fuss oder mit dem freundlichen Endlosschleifleinenbeschleuniger.

Muss man aber nicht so machen...
 
Achsou! :irre:

Bin garnicht auf die Idee gekommen, daß Du mit den Fingern schleifen Könntest. :ahaa: Danke Pitter. :super:

Es gibt auch div. Schleifpapierhalter und Klötzchen. ;)

si tacuisses. Da mich nicht gerade selten Leser anrufen, und fragen, wie mans vermeidet Kanten rundzunudeln, wenn sie mit Schleifpads arbeiten, ists offenbar so, dass manche mit weichen Schleifunterlagen arbeiten :ahaa: - was halt beim Arbeiten am Griff dazu führen kann, dass der Erl und die Passung zu den Schalen verschliffen wird, weil man nicht exakt arbeiten kann.

Wenn Dir das klar ist, ists ja wunderbar. Offenbar ists eben nicht allen klar. Kann ja sein, dass es dem OP hilft. Wenn nicht, dann dem nächsten.

Pitter
 
Danke schonmal für die Tips. Son Korkschleifblock hab ich schon, das Ding wollt ich eh verwenden.

Die Griffschalen erst "spät" wirklich mit dem Epoxy zu verkleben wollt ich eh versuchen, da mir das evtl. die Möglichkeit geben würde, die genaue Tiefe für die Torx-Scharuben besser abschätzen zu können. Quasi also erst mit den Corby-Schrauben vorarbeiten so lange es geht und dann gegen die Torx wechseln...

Naja, das Paket müsst mittlerweile unterwegs sein. EnZo Trapper O1, rotes Fiber, Grenadill-Schalen mitsamt Corby und Torx-Kram... Das Tutorial hier im Forum (gut war Spitzerl...) hab ich mir auch schon intensiv angeschaut. Und dann gehts irgendwann nach Silvester einfach mal los mit meinem ersten Eigenbau-Versuchen :)
 
Nachtrag, bzw. nochmal einige Gedanken zum Anpassen der Griffschalen am Bandschleifer:

Viele Kleber wie z.B. der 5 Min Epoxykleber von R&G sind sehr wärmeempfindlich. Angegeben hier ist eine Wärmebelastbarkeit von 60 Grad. Wenn man also wie häufig gezeigt die Griffschalen großzügig bemaßt und die Überstände dann am Bandschleifer wegschleift, wirkt sich das durch die Hitzeentwicklung beim Schleifen sehr nachteilig auf die Qualität der Klebung aus. Je schlechter das Band, je feiner die Körnung, je höher die -Schleifgeschwindigkeit desto mehr Wärme entsteht. Die Pins täuschen dann zwar noch Festigkeit vor, chemisch ist die Klebung dann aber mangelhaft.

Besonders viel Hizte nehmen Pins aus Metall auf, wenn sie einfach mit grobem Band nach dem Kleben gekürtzt werden.

Also lieber Schalen weitgehend auf Maß bringen und auch die Oberfläche schon grob in Form bringen, damit man dann nach dem Kleben nur noch wenig schleifen muss und folglich auch nur noch wenig Wärme entsteht.

Und nochwas am Beispiel des o.g. Klebers. 5 Minuten bedeutet nicht nach 5 Minuten fest, sondern 5 Minuten verarbeitbar. die Festigkeit nimmt während der Aushärtung zu und erreicht auch bei diesem Kleber erst nach 24 Stunden seine maximale Endhärte. Zur Veranschaulichung:
Die Festigkeit nach 10 Minuten ist 1,7 MPa, nach 60 Minuten 15,1 MPa und nach 24 Stunden 18,9 MPa, also 10 mal so hoch wie zu Beginn der Aushärtung!

PP
 
Danke schonmal für die Tips. Son Korkschleifblock hab ich schon, das Ding wollt ich eh verwenden.

Moin, bitte versuche es mit planen (Hart-)holzklötzchen. Die Korkdinger sind für große Flächen gut, aber an so kritischen Stellen immer noch zu weich, so meine Erfahrung. Gibt Radien und Dellen, wo man sie nicht haben will.

Viel Erfolg und guten Rutsch, Tobi
 
Arbeite vor dem Verkleben schon mal das gröbste an Überstand weg.
Ich lasse so etwa 2 mm rundum überstehen,damit ich auf der sicheren Seite bin.Zu den Corby Nieten gibt es einen Bohr-Kit,d.h.Bohrer und Flachsenker.Mit dem Bohrer wird komplett vorgebohrt,dann mit dem Flachsenker das Loch angesenkt.Laß in der Griffschale mindestens noch
2 mm Material stehen,so daß die Corby Niete die Schalen auch zusammenpressen/-halten kann!Ich verklebe alles mit Uhu Endfest 300,
allerdings härte ich im Backofen bei 60' aus (laut Uhu gibt das nochmals
mehr Festigkeit!).Zwischendurch,wenn der Kleber gerade mit dem Aushärten beginnt,säubere ich den Spalt zwischen den Griffschalen,
über dem Erl mit Q-Tips welche in Alkohol getränkt wurden,so bekommst Du sehr schön alles sauber und siehst später beim Schleifen viel besser wo genau dein Stahl vom Erl anfängt.
Um das erhitzen der Corby Nieten zu vermeiden,säge ich diese ab - plan zur Griffschale.
AUFPASSEN!:immer wieder werden diese Nieten zu stark verschraubt und knallen dann ab!Ist ja nur ein sehr kleiner Durchmesser,also mit "Gefühl" bitte.Ich gebe auch immer noch etwas Kleber ans Gewinde,nur
um 3-fach sicher zu gehen.
Damit die Nietköpfe am Ende auch schön poliert sind,nicht erst zum Schluß die Riefen wegschleifen,dann hast Du im Griff Vertiefungen!
Schon vorher schauen,daß sie mit Schleifleinen ziemlich kratzerfrei sind.
Um die Backen anzupassen nehme ich - wie schon gesagt v. anderen -
ein kleines Holzklötzchen,oder noch besser ein Stück 4-kant Alu.
Wenn Du keine glatte und vor allem harte Unterlage nimmst passiert das,was Du NICHT willst.Auch ist es ratsam den gesamten Erl schon vor dem verkleben an den Schmalseiten fein zu schleifen,später ist das viel schwieriger!
Den Bohr-Kit (Bohrer + Flachsenker) gibt es bei Brisa,dort kannst Du auch ein "Tutorial" ansehen wie alles gemacht wird für diese Messer.
Manchmal bekommt man die Nieten nicht durch die Bohrungen im Erl,
da diese minimal zu klein sind.Nimm ne kleine runde Diamantfeile und vergrößere die Bohrung ein wenig.
Immer erst alles "trocken" zusammenstecken und schauen ob alles paßt,bevor Du loslegst mit dem Kleber.

So,und nu ran an die Bulette,das soll ja wohl dieses Jahr noch fertig werden!?

Guten Rutsch,Gerald
 
Also Holz und Klötzchen sind in der Werkstatt massig vorhanden. Mittlerweile heißt meine Devise noch mehr als vorher "Zeit lassen" und lieber einmal mehr überlegen... deswegen wird das heuer wohl nix mehr ;)

Bohrer und Flachsenker, hab ich wie den Rest auch von Janet Fischer vom nordischen Handwerk. Die Tutorials bei Brisa hab ich mir auch schon ausführlich anegsehen, aber das ersetzt keinesfalls die Erfahrungen ausm Forum würd ich mal meinen :)

Wie gesagt, in der ersten Januarwoche gehts los und dann werd das scho wern :)

P.S: Euch allen auch nen guten Rutsch!
 
Yes! Gerade hat der Postbote das Paket abgeliefert :super:

Der Vergleich zwischen beiden EnZo Trapper Klingen zeigt kleine Unterschiede im Winkel beim Anschliff an der Spitze, aber nungut. Was interessant ist ist, dass beide O1-Klingen ein unterschiedliches Finish haben. Die eine scheint am gesamten Werkstück abgeschliffen zu sein, während die andere außer an der Schneide durchgehend matt daherkommt...

Dabei is mir aber doch noch ne Frage gekommen. Sandstrahlen des Erls vorm Verkleben is nicht, ich hab keinen Sandstrahler... Was is denn da Euer Tip der Stunde?
 
Was is denn da Euer Tip der Stunde?

Gut Entfetten und Aufrauen (schreibt man das wirklich wie Au-Frauen?)
-> Suche nach dem Thema "Richtig Kleben", da gibts einige Anregungen. Und schau in die diversen Tutorials die hier zu finden sind. Bist ja nicht der erste der einen Griff verklebt.

Grüße
Rainer
 
Ich lege die Griffschalen auf,markiere wo sie enden (vorne)
und weiß dann,wo genau ich den Erl aufrauen kann.
Du kannst dazu Schmirgelleinen nehmen,oder noch besser
einen Schleifstift in der Bohrmaschine.Bleibe rundum von
Deiner Markierung als auch vom Rand etwa 3 mm weg,damit man
es nachher nicht sieht!
Aber viel wichtiger als rauh oder nicht so rauh ist das gute Entfetten
vor dem Verkleben!Dazu nehme ich Alkohol,das hat sich bewährt.
Nimm keinen Nagellackentferner!!! - der enthält oft Öle um die Fingernägel zu pflegen!
Was ich noch mache,ich löchere die Fiberzwischenlage mit vielen 3-4mm Bohrungen,so geht der Kleber vom Erl durch das Fiber bis zur Griffschale,auch diese versehe ich mit leichten Bohrungen,1-2mm tief.
(natürlich NICHT durchbohren!),wiederum daran denken,NICHT zu weit nach außen kommen!,so daß auch hier sich die Klebefläche vergrößert und der ausgehärtete Kleber später zusätzlich mehr Kraft halten kann.
Uhu sagt,daß die beste Klebekraft beim Endfest 300 erreicht wird,wenn
man zwischen den beiden Teilen 0,1-0,3 mm Luft hat,in welcher sich der Kleber befindet.Man sollte also NICHT die Teile mit zuviel Kraft zusammenpressen.Laut Aussage von Herrn Geyer bei Uhu ist der Druck von etwa 1 kg richtig.

Gerald
 
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