ein paar Nägel....

Kannst Du Dir doch selbst herstellen! Schau Dir das von McMonkey an, dazu braucht es keinen Inschinör! C 45 reicht, Luxusausführung aus C 60.

Gruß

sanjuro

Da muss ich doch mal mal meinen alte Kollegen im Werkzeugbau besuchen und was abstauben.....
Ich bin halt werkzeugtechnisch noch nicht so gut ausgerüstet, sprich an Lochern und Durchtreibern hab ich gar nichts in der Maßklasse. Mal schauen, evtl. probier ich es mal mit einen runden Loch.
Grüße subba
 
Ups stimmt, jetzt wo du es sagst fällt mir das auch auf, allerdings kapier ich so nicht wieso?
Ich hatte mir die Verwendung andersrum vorgestellt.
OK wenn man also zuerst den Kopf macht, und das Material gegen den Amboss abstützt macht das für mich Sinn.
Ist das so gedacht??
Wäre aus meiner Sicht rationel weil man ein große Anzahl Materialrohlinge, immer mit dem selben Maß vorbereiten kann!
Denk ich richtig??

Tschau Torsten
 
.... allerdings kapier ich so nicht, wieso.
Ich hatte mir die Verwendung anders herum vorgestellt.
OK, wenn man also zuerst den Kopf macht und das Material gegen den Amboss abstützt. macht das für mich Sinn. Ist das so gedacht??....
Mal von Anfang an, so wie ich es mache:

Du hast Deine runde Eisenstange mit dem Querschnittmaß, das Dir die richtige Nagel- und Kopfgröße liefert. Die Spitze der Stange wird warm gemacht und soviel Material an der Ambosskante abgesetzt, dass sich daraus die Länge des Nagelschafts ergibt. Du schmiedest also eine schlanke, meist etwas konische vierkantige Spitze aus, die dem endgültigen Nagelschaft schon fast vollständig gleicht. Idealerweise sitzt diese Spitze genau zentrisch auf der Eisenstange.

Nun wird an der Stange hinter diesem Nagelschaft soviel Material (vierseitig, also gleichmäßig mittig) abgeschrotet, dass damit die Größe und Stärke des Kopfes bestimmt wird. Dieser Nagelrohling wird nun in das Nageleisen gesteckt, wobei die Lochgröße den Schaft quasi kalibriert. Gleichzeitig sitzt jetzt oben ein massives Stück mit dem Ausgangsquerschnitt über dem Loch, das nun mit kräftigen Schlägen gebreitet wird, wie man es gerade haben will - es hat in vergangenen Zeiten eine unglauliche Vielfalt an Nagelformen gegeben! Üblichweise dreht man beim Kopf machen das Nageleisen nicht.

Die Könner unter den Nagelschmieden sind in diesem Stadium sogar noch in der Lage, einen schiefen Kopf wieder 'herüber zu ziehen', damit er am Ende mittig über dem Schaft sitzt. Tut er das nicht, erhält man eine 'Offiziersmütze' (so genannt wegen des entstehenden 'Schirms').

Die letzten Schläge sind die fünf beschriebenen: vier Facetten, einen obendrauf, damit der Hammer später beim Eintreiben ins Holz nicht abgleitet.

Wenn das ein Routinier macht, geht das recht flott und sieht richtig leicht aus....


Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Könner unter den Nagelschmieden sind in diesem Stadium sogar noch in der Lage, einen schiefen Kopf wieder 'herüber zu ziehen', damit er am Ende mittig über dem Schaft sitzt. Tut er das nicht, erhält man eine 'Offiziersmütze' (so genannt wegen des entstehenden 'Schirms').

Wenn die "Offiziersmütze gewollt ist, spricht man auch von einem Decknagel. Die werden zum Abdecken von Schrauben verwendet.
Kurz oberhalt der Schraube eingeschlagen, deckt der Nagelkopf dann die Schraube (z.B. Torx) in einer Holzverbindung ab.
Beim Schmieden eines Decknagels ist es jedoch von Vorteil den Nagelkopf - bereits beim Ausschmieden - auf zwei Seiten abzusetzen.

Den Kopf beim Nagel immer zentrisch zu bekommen ist wie schon erwähnt Übungssache und geht nach ... Stk. in Fleisch und Blut über.
Wie beim Autofahren Gas und Kupplung.


Sanjuro hat es gut erklärt :super:

Gruß
Thomas
 
Ok habs kapiert wie ihr das macht, muß ich bei nächster Gelegenheit mal testen.

Heute früh hab ich mal kurz meinen kleinen neuen/alten ausprobiert geschätzt 15-20kg Gewicht sind, auch wenn sie geschmiedet sind wie dieser kleine Amboss, aber nicht wirklich viel. Zumindest nicht wenn der Ofen mit solchen Stücken geladen ist!
Klar kann man drauf arbeiten aber ich bin da vom großem Bruder ein wenig verwöhnt.

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Also was machen, irgendwo hab ich mal gelesen das man Ambosse mit Blei untergießen kann.
Naja dazu hab ich alle Möglichkeiten, also mal auf die schnelle ne 2cm Bleiplatte eingegossen.
Dazu hab ich den Unterbau ausgerichtet alle Risse/Lücken etc. mit losen Bleiresten verstopft und rein damit.
Zum einem sollte er einfach satter stehn und ein wenig Gewicht schadet ja nie.
Sieht dann so aus.

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Halleluja der kleine ist jetzt nicht mehr wieder zu erkennen, zieht erstaunlich ruhig nix federt mehr, macht richtig Spaß.
So nebenbei wer den sehen will, ich bring den zum kamft mit, ist ja Reisegepäck:D:D


So und einen hab ich noch, was wird das?????:D:D:D

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gute Idee leider falsch, und danke das du mitmachst.
Ich glaube sowas wie das hatten wir noch nicht in diesem Forum, also einfach mal losraten!!!

Tschau Torsten

PS: damit ich am Sontag keine Überraschung erlebe, hab ich heute diese Klinge auf dem kleinem gemacht,
gut, sicher brauchte ich 1-2hitzen mehr wie auf dem 255kg Bruder, aber es ging wirklich wunderbar. und nen Link zu einem kleinem Funktionvideo gibts auch!

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Feuerschweißen eines Dreilagenpaketes:

http://www.youtube.com/user/Doc404plus?feature=mhum
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo alle die Ihr an diesem Thema teilhabt,

Zu Antwort 8 von Dorfschmieh/Peter möchte ich einen kleinen Beitrag leisten.....der Nagelschmied und sei Hund frisst alle Stund.....
Dieser Spruch scheint sehr alt zu sein, da die Nagelschmiede 2 Hunde hatten wovon jeweils einer in einem den Blasebalg antreibenden Rad lief, während der andere ruhte.




Bildquelle:Geschichte des Eisens Dr.Otto Johannsen

Sanjuro hat den Ablauf zum Nagelschmieden sehr präzise beschrieben.

Meinen Dank an Thorsten für diesen " Tread" .

Gruss unsel
 
Wenn ich schon erwähnt werde geb ich hier auch noch meinen Senf dazu :irre: Eigentlich wollte ich die Geschichte auf dem Kunstschmiedeforum www.schmiede-das-eisen.de Posten aber die Diskussion hat sich sowieso hierher verlagert!
Ich hoffe es is ok das ich die url. hier geschrieben hab aber wir verweisen dort oft auf das Messerforum und schließlich geht es ja ums Kunst nicht ums Messerschmieden! Wenn nicht nehmt sie doch bitte raus! :steirer:

Aaalso...
was gibts zu erzählen...
Früher haben die Schmiede ihre Nägel die sie brauchten noch selbst geschmiedet da sich aber das Städtische Handwerk immer weiter entwickelte Spaltete sich aus dem Schmied der früher alles Schmiedete der Waffenschmied Kunstschmied usw... ab, aber das wissen wir ja bereits alle!

Der Nagelschmied hatte sich so weit ich mich erinnern kann schon viel früher daraus abgespalten und das Handwerk des Nagelschmieds entwickelte sich zu einem sog. Unehrbaren Handwerk da es nur als Lieferant diente und nicht selbst das große Produkt beim Kunden Ablieferte... Selbst Schmiede kauften hier ein, da sie diese Arbeit als Unwürdig empfanden! So sank das ansehen der Nagelschmiede und der Beruf wurde größtenteils nur noch von Kleinbauern ausgeführt die sich in einer Kammer meist gerade groß genug für die Feuerstelle den Amboss und das besagte Laufrad eine Schmiede einrichteten um sich dort mit den Ausschmieden von Reststücken die sie bei einem Schmied oder einem Stahllieferanten kauften sich einen Nebenerwerb zu schaffen! Die Arbeit wurde auch oft von den Kindern erledigt!

Da mit dem Nagelschmieden folglich nicht viel Geld verdient wurde musste es wenigstens schnell gehen so wurden immer mehrere Eisen im Feuer warmgehalten und das Feuer musste eine Konstante Temperatur bringen weswegen man den Hund in das Rad einsperrte! Da der Hund ja immer wieder mal Hunger hatte und nicht mehr laufen wollte entwickelte sich jener Spruch "Der Nagelschmied und sei Hund frisst alle Stund draus"


Das der Beruf nicht gerade ansehnlich war selbst unter den Schmieden und Schlossern kann man schön in Nürnberg an den Schmiede und Schlosser Friedhöfen sehen, da hier selten ein Nagelschmied begraben wurde! Was bestimmt nicht dran lag, dass es wenige gab! :)
Natürlich gab es auch große Nagelschmieden was aber eher der seltenere Fall war...
(über das Nagelbrett erzähl ich dann mal wann anders! ) ;-) (oder vielleicht einer von euch!)


Ich hoffe ich konnte euch das jetzt ein wenig näher bringen und möchte meine schlechte Grammatik und Rechtschreibung entschuldigen! Leider kann ich euch keine Quellen geben da meine Bücher in Deutschland liegen und ich in Spanien bin!

In dem Zusammenhang dann auch Grüße aus Spanien
Stück davon
euer Peter
 
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