Rock'n'Roll
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Boas,
Full house! Das Boot ist voll. Das Schmale Gyuto 185 mm Slim von Jürgen Schanz hat gerade noch reingepaßt in die Küche. Aber nur, weil Jürgen buchstäblich die Badische Sau rausgelassen hat. Die paar Spritzer SB1 sind ja wirklich nicht der Rede wert !!
Am Griff geht es gleich mit schlanken 1,4 mm los. Gerade mal 1,28 mm mißt die Klinge noch in der Mitte am Rücken. Einen cm vor der Spitze haben wir noch 0,8. Direkt hinter der Wate 0,16 mm am Griff, 0,19 in der Mitte und vorn 0,24. Einen cm oberhalb mißt der Digitale 0,6 am Griff, 0,53 in der Mitte und einen cm vor der Spitze 0,70 mm. Damit wäre - 139 Gramm Gewicht sollen noch erwähnt sein - eigentlich bereits alles gesagt. Aber wir wollen doch genauer hinschauen. Und etwas schneiden natürlich auch …
Was zunächst auffällt, ist die Tatsache, daß das Gyuto seinen „schärfsten“ Bereich in der Mitte hat. Denn nach vorn hin nimmt die Klingenstärke leicht wieder zu. Das dürfte der Erhaltung der Stabilität im vorderen Bereich geschuldet sein, denn - wie Jürgen versichert hat - ist er auf unseren nachdrücklichen Wunsch hin an die Grenze des Machbaren gegangen. Weniger Material vorn - und es könnte dramatisch werden.
Vergleichen wir das Gyuto mit unserem Konosuke 240 mm, so ist die Klinge 1 cm oberhalb der Schneidfase ja immer noch deutlich schlanker, denn das Kono weist dort auf die gesamte Länge 1 mm auf. Nur direkt hinter der Wate haben wir beim Kono mit durchgängig 0,15 mm etwas weniger Material. Am Klingenrücken unterbietet das Schanz das Kono um einen glatten Millimeter.
Alle Theorie ist bekanntlich grau. Was also heißt das jetzt konkret??
Das Gyuto kommt mit haarsträubender Schärfe aus der Box. Es rasiert Schneisen, schneidet leichter beliebige Kurven in Papier als das Konosuke und geht hier zusammen mit unserer Referenz, dem Kamo-to Santoku in Führung. Das Kono Petty kann mithalten. Für das 7fach gefaltete Küchenpapier braucht das Gyuto weniger Wegstrecke als das große Konosuke. Nach weniger als der Hälfte der Klinge landet es bereits auf dem Brett. Überragend auch, wie es durch einen Pappkarton gleitet. KEIN anderer unserer gut geschärften Küchensäbel kann da mithalten. Ein sauscharfes, aggressives Biest.
Die Handlage ist ausgesprochen bequem. Der schwarze Leinen-Micarta-Griff größer als bei unseren anderen drei Schanzen. Er hat exakt die gleichen Ausmaße wie beim 1922er Herder Kochmesser 23 cm. Aber er liegt wesentlich angenehmer in der Hand, da er auf das allerfeinste abgerundet und poliert ist. Mit seinem Leichtgewicht von 139 Gramm unterbietet „Slim“ das Herder (234 Gramm) zudem um beinahe 100 Gramm, was mehr als deutlich spürbar ist. Insgesamt führt das Zusammenspiel von Länge, Gewicht, Griffausführung und Finish zu einem wunderbar führigen Schneidgerät, das unseren Vorstellungen von einem „Großen Messer“ auf das Angenehmste gerecht wird. Und für unsere Belange absolut ausreichend ist. Das Herder und das Konosuke bleiben zukünftig wohl für „Sondereinsätze“ reserviert
Die Tatsache, daß die Klinge nach vorn hin leicht „stabiler“ wird - in der Mitte folglich ihre schlankste Gestalt annimmt - ist aus unserer Sicht mit keinem Nachteil verbunden. Sie führt im Gegenteil dazu, daß dort auch der zentrale Schneidbereich liegt. Die Schneidleistung, die man z.B. mit dem Kono im Bereich der Spitze erreicht, liegt bei unserem Schanz Gyuto Slim Line etwa in der Mitte an, ungefähr dort, wo wir gewohnheitsgemäß den Schnitt ansetzen, wenn wir z.B. einen Apfel oder eine Tomate teilen möchten bzw. wo wir beim Wiegeschnitt den „Druck“ ausüben.
Apropos Apfel und Tomate …
Zunächst haben wir uns mal ein Kilo Möhren vorgeknöpft. Und das Schanz Gyuto gegen das Konosuke Gyuto, das Herder 1922 Kochmesser und das Kamo-to Santoku anschneiden lassen. Das Kamo ging im Druckschnitt erwartungsgemäß klar in Führung. Konosuke und Herder etwa gleichauf folgend und das Schanz gleichauf bis knapp dahinter. Wir haben das Möhrending an zwei Tagen vollzogen - um uns durch die gewöhnlich vorherrschende Euphorie beim Neuzugang eines Messers nicht selbst zu besch….
Die Rangfolge beim Druckschnitt hebt sich - was Kono, Herder und Schanz anbetrifft - so gut wie auf, wenn man die Klingen beim Schnitt leicht nach vorn schiebt. Schiebeschnitt anstelle von Zugschnitt sozusagen. Beim Kamo (das echte mit der Welle ) bleibt allerdings auch auf diese Art der Vorsprung bestehen.
Bei Tomaten sieht es anders aus. Wir konnten es nicht glauben und haben reichlich Tomaten essen müssen. Aber egal, wieviele wir auch geschnitten haben - unser Schanz Gyuto hat die anderen Kandidaten auf die Plätze verwiesen. Druck- oder Zugschnitt, schnittfeste oder weiche Tomate. Die Leichtigkeit, mit der das Schanz in die Tomatenhaut eintritt, ist fabelhaft.
Koreander und Knoblauch - wir haben hier auf einen direkten Vergleich verzichtet - sind ein Heimspiel. Die Größe reicht gut aus und die Schärfe sorgt für den guten Erfolg. Ohne Kraftaufwand durch aufs Brett.
Dann eine große Paprikaschote. Strunk entfernen und säubern geht gut von der Hand. Aber der Schnitt in die Haut- oder Fleischseite der Schote ist der Hammer. Wie bereits bei den Tomaten schiebt die Klinge durch die Haut, als wäre sie nicht vorhanden. Wir sind begeistert!! Mittelharten Cheddar-Käse haben wir geschnitten. Die Klinge geht erstaunlich gut durch. Scheiben, Streifen und zuletzt mundgerechte Würfel - kaum ein Kleben.
Wäre aber doch gelacht, wenn das Schanz das nicht auch draufhätte. Beim feisten Rettich - einem wie üblich kompakten, feuchten Trumm - kommt der Dämpfer. Das bremst!! Der erste Schnitt war glatt ernüchternd. Und glatt ist auch die Ursache dafür. Denn die Klinge ist blankpoliert - und hat dazu so gut wie keinen „Bauch“. Wie soll sie auch - so schlank wie sie ist. Das war zu erwarten nach alledem, was wir von der Schneidfähigkeit von Messerklingen im Küchenbereich wissen.
Bei dicken, kompakten nassen Dingern hat unser Kamo mit seinem Klingenfinish das Sagen. Auch eine etwas ausgeprägter konvexe Klinge ist definitiv von Vorteil. Mit zunehmender Zerstückelung des Rettich nimmt das Bremsen dann ab. Der Druck wird geringer und das Schnittgut kann zur Seite ausweichen. Der stark ausgeprägte Bremseffekt tritt erfreulicherweise nur bei sehr festem, kompaktem Schnittgut auf. Einen dicken Apfel nämlich teilt das Schanz vortrefflich. Und hinterläßt dabei nach sanftem Durchrauschen zwei nahezu kamotöse Apfelglasplatten :friendly_wink: …
Die Verarbeitung des Schmalen Gyuto ist wie die der anderen drei, die wir zur Hand haben, exzellent in jeder Hinsicht. Optisch, haptisch - wie man es auch dreht und wendet - es könnte nicht besser sein! Die Klinge ist höher, als man von Bildern her annehmen könnte. Am Griff 42,5 mm (Kono 50 und Herder 45,7), in der Mitte 40 mm (Kono 42 und Herder 43). Damit läßt sich recht ordentlich Schnittgut vom Brett aufnehmen - und/oder mit dem sehr schön geraden Klingenrücken die Platte putzen.
Und so sieht die aktualisierte Bordküchen-Statistik am Ende unseres „kulinarischen“ Abstechers aus:
Die Masakamokono-Gruppe: 4 - Masakage Yuki Nakiri 165, Kamo-to Santoku 135, Konosuke HD2 Wa-Gyuto 240 & HD2 Petty 150
Die Badenser: 4 - Kleines und Schmales Gyuto, Petty & Santoku Little (SB1, 2, 3 und 4 sozusagen)
Die Solinger: 2 - Herder 1922 Kochmesser 23 cm & Herder 1922 Office
Die Oldies: 4 - Kleines Windmühlen-Schälmesser 8 cm, Altes „Hamburger“ Brotmesser mit glatter Schneide (ist im Anmarsch), Spanisches INOX-Allzweck-Office, „bulthaup“ Filetierer
Die Mamba von marvvin
15 Messer mit zusammen 2.235,8 mm / 15 = 149,05 mm Durchschnitts-Klingenlänge.
Das Verhältnis Carbon zu Edel-/Halbedelstahl ist mit 7 zu 8 annähernd ausgewogen.
Das Euro-Asia-Verhältnis beträgt 10:4 oder 2,5
Wie immer wieder betont, mögen wir seit jeher die kleinen Messer. Haben dann nach und nach doch etwas größer zugelangt. Und auch an das Schneiden damit gewöhnt. Sind im Lauf der Zeit aber wieder überwiegend in den alten Trott zurückgefallen. Die kleinen Messer regieren an Bord. Auf das ein oder andere von den 15 könnten wir mittlerweile wohl auch wieder verzichten. Machen wir aber nicht …
Schanz Schmales Gyuto 185 mm Slim Line
Gesamtlänge: 310 mm
Klingenlänge: 185 mm (Scharfe Schneide: 185 mm)
Klingenstärke: 1,4 mm direkt am Griff; 1,28 mm Klingenmitte; 0,8 mm einen Zentimeter vor der Spitze - hinter der Wate am Griff 0,16 mm, Klingenmitte 0,19 mm und 1 cm vor der Spitze 0,24 mm - 1 cm oberhalb der Wate am Griff 0,60, Mitte 0,53 und 1 cm vor der Spitze 0,70 mm
Klingenhöhe: 42 mm am Griff, 40 mm in der Mitte
Klinge: SB1, 61 HRC, Mikrofase
Griffmaterial: Leinen-Micarta schwarz
Grifflänge: In der Mitte gemessen etwa 130 mm, Griffmulde etwa 100 mm
Griffdicke: Von hinten 19,5 auf vorne 14,3 mm verlaufend
Griffhöhe: Von hinten 27 max. auf vorn 22 mm verlaufend
Schwerpunkt: Auf dem Griff beim ersten Niet
Gewicht: 139 digitale Gramm
Das Schmale Gyuto Slim im Bild …
Im Kehlvergleich das Schmale Schanz Gyuto 185 Slim rechts neben dem Konosuke HD2 Wa-Gyuto 240 mm.
Aus der Jukebox die Smashing Pumpkins "Bullet with Butterfly Wings"
Aus Monte Gordo
Johnny & Rock’n‘Roll
Full house! Das Boot ist voll. Das Schmale Gyuto 185 mm Slim von Jürgen Schanz hat gerade noch reingepaßt in die Küche. Aber nur, weil Jürgen buchstäblich die Badische Sau rausgelassen hat. Die paar Spritzer SB1 sind ja wirklich nicht der Rede wert !!
Am Griff geht es gleich mit schlanken 1,4 mm los. Gerade mal 1,28 mm mißt die Klinge noch in der Mitte am Rücken. Einen cm vor der Spitze haben wir noch 0,8. Direkt hinter der Wate 0,16 mm am Griff, 0,19 in der Mitte und vorn 0,24. Einen cm oberhalb mißt der Digitale 0,6 am Griff, 0,53 in der Mitte und einen cm vor der Spitze 0,70 mm. Damit wäre - 139 Gramm Gewicht sollen noch erwähnt sein - eigentlich bereits alles gesagt. Aber wir wollen doch genauer hinschauen. Und etwas schneiden natürlich auch …
Was zunächst auffällt, ist die Tatsache, daß das Gyuto seinen „schärfsten“ Bereich in der Mitte hat. Denn nach vorn hin nimmt die Klingenstärke leicht wieder zu. Das dürfte der Erhaltung der Stabilität im vorderen Bereich geschuldet sein, denn - wie Jürgen versichert hat - ist er auf unseren nachdrücklichen Wunsch hin an die Grenze des Machbaren gegangen. Weniger Material vorn - und es könnte dramatisch werden.
Vergleichen wir das Gyuto mit unserem Konosuke 240 mm, so ist die Klinge 1 cm oberhalb der Schneidfase ja immer noch deutlich schlanker, denn das Kono weist dort auf die gesamte Länge 1 mm auf. Nur direkt hinter der Wate haben wir beim Kono mit durchgängig 0,15 mm etwas weniger Material. Am Klingenrücken unterbietet das Schanz das Kono um einen glatten Millimeter.
Alle Theorie ist bekanntlich grau. Was also heißt das jetzt konkret??
Das Gyuto kommt mit haarsträubender Schärfe aus der Box. Es rasiert Schneisen, schneidet leichter beliebige Kurven in Papier als das Konosuke und geht hier zusammen mit unserer Referenz, dem Kamo-to Santoku in Führung. Das Kono Petty kann mithalten. Für das 7fach gefaltete Küchenpapier braucht das Gyuto weniger Wegstrecke als das große Konosuke. Nach weniger als der Hälfte der Klinge landet es bereits auf dem Brett. Überragend auch, wie es durch einen Pappkarton gleitet. KEIN anderer unserer gut geschärften Küchensäbel kann da mithalten. Ein sauscharfes, aggressives Biest.
Die Handlage ist ausgesprochen bequem. Der schwarze Leinen-Micarta-Griff größer als bei unseren anderen drei Schanzen. Er hat exakt die gleichen Ausmaße wie beim 1922er Herder Kochmesser 23 cm. Aber er liegt wesentlich angenehmer in der Hand, da er auf das allerfeinste abgerundet und poliert ist. Mit seinem Leichtgewicht von 139 Gramm unterbietet „Slim“ das Herder (234 Gramm) zudem um beinahe 100 Gramm, was mehr als deutlich spürbar ist. Insgesamt führt das Zusammenspiel von Länge, Gewicht, Griffausführung und Finish zu einem wunderbar führigen Schneidgerät, das unseren Vorstellungen von einem „Großen Messer“ auf das Angenehmste gerecht wird. Und für unsere Belange absolut ausreichend ist. Das Herder und das Konosuke bleiben zukünftig wohl für „Sondereinsätze“ reserviert
Die Tatsache, daß die Klinge nach vorn hin leicht „stabiler“ wird - in der Mitte folglich ihre schlankste Gestalt annimmt - ist aus unserer Sicht mit keinem Nachteil verbunden. Sie führt im Gegenteil dazu, daß dort auch der zentrale Schneidbereich liegt. Die Schneidleistung, die man z.B. mit dem Kono im Bereich der Spitze erreicht, liegt bei unserem Schanz Gyuto Slim Line etwa in der Mitte an, ungefähr dort, wo wir gewohnheitsgemäß den Schnitt ansetzen, wenn wir z.B. einen Apfel oder eine Tomate teilen möchten bzw. wo wir beim Wiegeschnitt den „Druck“ ausüben.
Apropos Apfel und Tomate …
Zunächst haben wir uns mal ein Kilo Möhren vorgeknöpft. Und das Schanz Gyuto gegen das Konosuke Gyuto, das Herder 1922 Kochmesser und das Kamo-to Santoku anschneiden lassen. Das Kamo ging im Druckschnitt erwartungsgemäß klar in Führung. Konosuke und Herder etwa gleichauf folgend und das Schanz gleichauf bis knapp dahinter. Wir haben das Möhrending an zwei Tagen vollzogen - um uns durch die gewöhnlich vorherrschende Euphorie beim Neuzugang eines Messers nicht selbst zu besch….
Die Rangfolge beim Druckschnitt hebt sich - was Kono, Herder und Schanz anbetrifft - so gut wie auf, wenn man die Klingen beim Schnitt leicht nach vorn schiebt. Schiebeschnitt anstelle von Zugschnitt sozusagen. Beim Kamo (das echte mit der Welle ) bleibt allerdings auch auf diese Art der Vorsprung bestehen.
Bei Tomaten sieht es anders aus. Wir konnten es nicht glauben und haben reichlich Tomaten essen müssen. Aber egal, wieviele wir auch geschnitten haben - unser Schanz Gyuto hat die anderen Kandidaten auf die Plätze verwiesen. Druck- oder Zugschnitt, schnittfeste oder weiche Tomate. Die Leichtigkeit, mit der das Schanz in die Tomatenhaut eintritt, ist fabelhaft.
Koreander und Knoblauch - wir haben hier auf einen direkten Vergleich verzichtet - sind ein Heimspiel. Die Größe reicht gut aus und die Schärfe sorgt für den guten Erfolg. Ohne Kraftaufwand durch aufs Brett.
Dann eine große Paprikaschote. Strunk entfernen und säubern geht gut von der Hand. Aber der Schnitt in die Haut- oder Fleischseite der Schote ist der Hammer. Wie bereits bei den Tomaten schiebt die Klinge durch die Haut, als wäre sie nicht vorhanden. Wir sind begeistert!! Mittelharten Cheddar-Käse haben wir geschnitten. Die Klinge geht erstaunlich gut durch. Scheiben, Streifen und zuletzt mundgerechte Würfel - kaum ein Kleben.
Wäre aber doch gelacht, wenn das Schanz das nicht auch draufhätte. Beim feisten Rettich - einem wie üblich kompakten, feuchten Trumm - kommt der Dämpfer. Das bremst!! Der erste Schnitt war glatt ernüchternd. Und glatt ist auch die Ursache dafür. Denn die Klinge ist blankpoliert - und hat dazu so gut wie keinen „Bauch“. Wie soll sie auch - so schlank wie sie ist. Das war zu erwarten nach alledem, was wir von der Schneidfähigkeit von Messerklingen im Küchenbereich wissen.
Bei dicken, kompakten nassen Dingern hat unser Kamo mit seinem Klingenfinish das Sagen. Auch eine etwas ausgeprägter konvexe Klinge ist definitiv von Vorteil. Mit zunehmender Zerstückelung des Rettich nimmt das Bremsen dann ab. Der Druck wird geringer und das Schnittgut kann zur Seite ausweichen. Der stark ausgeprägte Bremseffekt tritt erfreulicherweise nur bei sehr festem, kompaktem Schnittgut auf. Einen dicken Apfel nämlich teilt das Schanz vortrefflich. Und hinterläßt dabei nach sanftem Durchrauschen zwei nahezu kamotöse Apfelglasplatten :friendly_wink: …
Die Verarbeitung des Schmalen Gyuto ist wie die der anderen drei, die wir zur Hand haben, exzellent in jeder Hinsicht. Optisch, haptisch - wie man es auch dreht und wendet - es könnte nicht besser sein! Die Klinge ist höher, als man von Bildern her annehmen könnte. Am Griff 42,5 mm (Kono 50 und Herder 45,7), in der Mitte 40 mm (Kono 42 und Herder 43). Damit läßt sich recht ordentlich Schnittgut vom Brett aufnehmen - und/oder mit dem sehr schön geraden Klingenrücken die Platte putzen.
Und so sieht die aktualisierte Bordküchen-Statistik am Ende unseres „kulinarischen“ Abstechers aus:
Die Masakamokono-Gruppe: 4 - Masakage Yuki Nakiri 165, Kamo-to Santoku 135, Konosuke HD2 Wa-Gyuto 240 & HD2 Petty 150
Die Badenser: 4 - Kleines und Schmales Gyuto, Petty & Santoku Little (SB1, 2, 3 und 4 sozusagen)
Die Solinger: 2 - Herder 1922 Kochmesser 23 cm & Herder 1922 Office
Die Oldies: 4 - Kleines Windmühlen-Schälmesser 8 cm, Altes „Hamburger“ Brotmesser mit glatter Schneide (ist im Anmarsch), Spanisches INOX-Allzweck-Office, „bulthaup“ Filetierer
Die Mamba von marvvin
15 Messer mit zusammen 2.235,8 mm / 15 = 149,05 mm Durchschnitts-Klingenlänge.
Das Verhältnis Carbon zu Edel-/Halbedelstahl ist mit 7 zu 8 annähernd ausgewogen.
Das Euro-Asia-Verhältnis beträgt 10:4 oder 2,5
Wie immer wieder betont, mögen wir seit jeher die kleinen Messer. Haben dann nach und nach doch etwas größer zugelangt. Und auch an das Schneiden damit gewöhnt. Sind im Lauf der Zeit aber wieder überwiegend in den alten Trott zurückgefallen. Die kleinen Messer regieren an Bord. Auf das ein oder andere von den 15 könnten wir mittlerweile wohl auch wieder verzichten. Machen wir aber nicht …
Schanz Schmales Gyuto 185 mm Slim Line
Gesamtlänge: 310 mm
Klingenlänge: 185 mm (Scharfe Schneide: 185 mm)
Klingenstärke: 1,4 mm direkt am Griff; 1,28 mm Klingenmitte; 0,8 mm einen Zentimeter vor der Spitze - hinter der Wate am Griff 0,16 mm, Klingenmitte 0,19 mm und 1 cm vor der Spitze 0,24 mm - 1 cm oberhalb der Wate am Griff 0,60, Mitte 0,53 und 1 cm vor der Spitze 0,70 mm
Klingenhöhe: 42 mm am Griff, 40 mm in der Mitte
Klinge: SB1, 61 HRC, Mikrofase
Griffmaterial: Leinen-Micarta schwarz
Grifflänge: In der Mitte gemessen etwa 130 mm, Griffmulde etwa 100 mm
Griffdicke: Von hinten 19,5 auf vorne 14,3 mm verlaufend
Griffhöhe: Von hinten 27 max. auf vorn 22 mm verlaufend
Schwerpunkt: Auf dem Griff beim ersten Niet
Gewicht: 139 digitale Gramm
Das Schmale Gyuto Slim im Bild …
Im Kehlvergleich das Schmale Schanz Gyuto 185 Slim rechts neben dem Konosuke HD2 Wa-Gyuto 240 mm.
Aus der Jukebox die Smashing Pumpkins "Bullet with Butterfly Wings"
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