Einbrand auf der Klinge

Manni

Mitglied
Beiträge
440
Hallo zusammen,
bei meinem Härteversuch mit dem Holzkohlengrill stellte ich einige Stellen verzunderte Stellen wie von einem warm gewalzten Flachstahl fest. Die Klinge war vorher mit Schleifpapier bis Korngrösse 320 behandelt gewesen. Zum Härten hab ich sie ins Kohlenbett gesteckt und mit dem Föhn auf kleiner Stufe in die Kohlen geblasen. Kann es sein, dass das zuviel des Guten war? Wäre es besser, die Klinge nicht direkt auf die Kohlen, sondern, wie ich gelesen habe, in einem Rohr zu erhitzen, das man in die Kohle tut? Soll ich nicht föhnen? Dann bildet sich aber ruckizuck eine graue Ascheschicht auf der Kohle.
Merci für eure Meinung.
Manni
 
Hallo Manni,

je nachdem, welchen Stahl du härten willst, liegt die Härtetemperatur ja nur bei 750-850°C und die Haltedauer beträgt höchstens ein paar Minuten.


Ich nehme daher Holzkohle her, fache das Feuer vorsichtig an, so dass die gesamte Kohle brennt, schalte das Gebläse aus und lege die Klingen oben auf die Glut.

Das reicht sogar schon um dünne Klingenspitzen zu warm werden zu lassen.

Alle paar Sekunden mal wenden, genau wie Fischstäbchen.

Nicht pusten, es sei denn, man erreicht die nötige Temperatur nicht. Das sollte aber kein Problem sein, wenn man vorher kurz Gas gegeben hat.

Eventuell mal kurz das Gebläse anlaufen lassen, nur anlaufen, nicht hochdrehen (ich hab da nen Drehstromventilator drunter, der braucht ein paar Sekunden bis zur Betriebsdrehzahl und ich schalte das Schütz aber nur ein oder zwei Sekunden ein - den Luftstrom merkt man dann fast nicht).

Ich härte nur nachts um die Glühfarbe besser erkennen zu können.


Diese Methode funktioniert bei mir immer und produziert kaum Zunder.


Wenn du natürlich fleißig mit dem Fön auf den heißen Stahl hältst, sorgst du für reichlich Oxyde.

Mit der Temperatur höher als nötig zu gehen bringt auch mehr Zunder.


MfG
newtoolsmith
 
Hallo newtoolsmith,
tja, dann wars wohl der Föhn. Offenbar hab ich die Temperaturentwicklung von Holzkohle unterschätzt. Das mit der Glühfarbe im Dunkeln zu erkennen, hat schon gut geklappt, zu heiß dürfte der Stahl kaum geworden sein, es sei denn, an der Oberfläche durchs reinblasen. Es funkt und glüht aber auch zu schön......
Gruß
Manni
 
Mit Holzkohle kann man Stahl schmelzen!

Durch die hohe Porösität der Holzkohle ist diese äußerst reaktiv und kann Temperaturen erreichen, die ich mal mit knapp 2000°C beziffern würde.

Zum Härten reicht dadurch ein ganz sanfter Luftstrom, der die GLut so eben am Leben erhält.

Man will ja das Werkstück auch eine kurze Zeit auf Härtetemperatur halten, also keine Energie mehr zuführen, nur Verluste ausgleichen.

MfG
newtoolsmith
 
Ich würd zu gerne was unter die Klinge legen, um den Kontakt Kohle-Stahl zu vermeiden. Wenn Holzkohle eine derartige Hitze erreicht(war eigentlich klar, Massai schmiedeten schließlich auch damit), könnte man sicher auch ein Rohr als Schutz in die Kohle tun. Ich probiers und berichte dann.
Gruß
Manni
 
Zurück