Eine Idee für einen feinen Schleifstein [thüringer Schiefer]

Buschkämpfer

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Hallo
Ich bin auf folgende Idee gekommen,um einen Schleifstein für feinere Sachen herzustellen und habe sie auch schon in die Tat umgesetzt:

Man nehme einen Thüringer Schiefer, schleife ihn schön glatt und zu guter letzt KANN man sich noch eine schöne Stelle aussuchen und sich einen Rechteckigen Schleifstein anfertigen.

Was haltet ihr davon?/Wird es Funktionieren?
 
AW: Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Guten Abend Buschkämpfer,
ich kenne leider die Beschaffenheit des thüringischen Schiefers nicht, bei uns hier an der Saar oder Mosel ist es leider nicht so berühmt mit der Eignung für Schleifsteine. Ich habe diesbezüglich auch schon Versuche gemacht. Das Ergebnis war leider nicht berauschend. Sie taugten nur bedingt für feine Schleifarbeiten, als Polierstein haben sie trotz ihrer vielversprechenden Oberfläche nichts gebracht. Erfahrungen eines Kollegen mit Schiefer aus der Gegend der Untermosel brachten ein halbwegs brauchbares Ergebnis. Ich hoffe dass der Schiefer bei euch besser ist.
Viele Grüße
Roman
 
AW: Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Hallo
Ich bin auf folgende Idee gekommen,um einen Schleifstein für feinere Sachen herzustellen und habe sie auch schon in die Tat umgesetzt:

Man nehme einen Thüringer Schiefer, schleife ihn schön glatt und zu guter letzt KANN man sich noch eine schöne Stelle aussuchen und sich einen Rechteckigen Schleifstein anfertigen.

Was haltet ihr davon?/Wird es Funktionieren?

Was fragst du hier obs funktionieren wird wenn du es schon in die Tat umgesetzt hast?
 
AW: Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Weil ich mir nicht sicher bin ob die idee so gut ist.
Nicht das ich mir noch den Schliff versaubeutel!
 
Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Weil ich mir nicht sicher bin, ob die Idee so gut ist.
Nicht, dass ich mir noch den Schliff versaubeutle!
Ein Schleifstein zeichnet sich dadurch aus, dass er abrasive Stoffe enthält, natürlicherweise oder eben synthetisch. Wenn Du das von Deinem Thüringer auch sagen kannst: Glückwunsch! Dann solltest Du einen Schleifstein-Steinbruch eröffnen.

Um die Eignung eines in der Natur gefundenen Steins als Schleifstein zu untersuchen, müsstest Du Dich ein wenig in die Mineralogie einarbeiten. Dann würdest Du erfahren, dass die Grundsubstanz des Schiefers tonige Massen sind, die meist mehr oder weniger Glimmer ausbilden. Bei Schiefer hängt vieles von der Härte ab, die er durch Auflagedruck bekommen hat. Im günstigsten Fall kann man mit Schiefer bei einer relativ weichen Klinge den Grat entfernen, aber viel mehr geht nicht.

Gruß

sanjuro
 
AW: Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Nochmal guten Tag Buschkämpfer,
den Ausführungen von Sanjuro muß ich zustimmen. Mein Kollege konnte nur ein Stück Schiefer gebrauchen, der allerdings nicht entfernt an die Qualität richtiger Schärfsteine kommt.
Beim Polieren mit Schiefer habe ich auch festgestellt daß häßliche Schlieren auf der Klinge bleiben.
Das einzige was man hier bei uns in der Gegend als Schleifstein gebrauchen kann ist Sandstein. Trotz vieler Sandsteinbrüche bei uns ist nur einer bekannt für seine Eignung als Schleifstein. Aus diesem Sandstein wurden schon früher die großen wassergekühlten Schleifsteine für die Schmieden gemacht. Dieser Stein eignet sich aber nur für einen Vorschliff, mit viel Wohlwollen ist er in die Kategorie Schruppstein einzuordnen. Mit Glück findet man zwar etwas feineres, aber wenn man die Suche in Relation zu den Kosten setzt käuft man besser einen.
Viele Grüße
Roman M.
 
AW: Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Hallo Blackfox,
wenn ich deine Ausführungen ergänzen darf, die Steine sind kein reiner
Schiefer sondern mit Granaten ,,verunreinigt,, wie beim belgischen
brocken.
Diese eingeschlossenen Steine bewirken den Abtrag beim schleifen.
Normaler Schieferstein ist sehr weich und völlig ungeeignet zum schärfen.
(siehe Ausführung Kollegen )
den Thüringer Wasserstein - ein Schiefer - kann ich wärmstens empfehlen,
er macht einen sehr feinen Schliff, geeignet für das letzte abziehen vor dem polieren, ähnlich belgischer Brocken, gleiche Wirkung
gruß fritz
 
AW: Eine Idee für einen feinen Schleifstein

Hallo Bummi,

deshalb schrieb ich ja: "Wenn man den richtigen Schiefer findet ..."
Schiefer ist halt ein Sammelbegriff für alles, was sich da in dünnen, spaltbaren Platten ablagert; über den Inhalt sagt das nichts. Darum gibt es auch keinen "reinen Schiefer". :hmpf:
Bist Du Dir bei den "Granaten" sicher? Bisher wusste ich das nur von den Belgiern.
PS: Wenn Du den Thüringer richtig aufschlämmst, poliert der auch alleine.
 
Eine Idee für einen feinen Schleifstein

....Sowohl der "0riginal-Thüringer Wasserabziehstein" als auch der Waliser "Dragon Tongue" sind aus Schiefer. Wenn man den richtigen Schiefer findet, geht da ziemlich viel.
Oft werden Sedimentsteine bereits als Schiefer bezeichnet, wenn sie eine deutliche Schichtung und Spaltbarkeit aufweisen. Zum Schleifstein werden sie erst, wie in meinem Post oben erklärt, wenn sie abrasive Mineralien in homogener Verteilung enthalten.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr liegt da falsch.
Schiefer, sind Gesteine die geschiefert sind. (Schieferung der Vorgang). Das bedeutet durch Verformung im Gebirge, in kleine Stücke, entlang von Schieferungsebenen, Gebrochen. Die Schieferung kann auch entlang von Schichtflächen laufen, dann wird sie Paralelschieferung genannt.
Jedes Gestein kann geschiefert werden. Bei Tonsteinen ist allerdings häufiger mit einer kleinvormatigeren Zergliederung zu rechnen.
Wenn die Schieferung mehrfach erfolgt, kann zum Beispiel Griffelschiefer entstehen. Das bedeutet der Tonstein liegt in Stangen vor und kann einfach so als Griffel benutzt werden.

Ihr sucht also nach Tonstein oder wenn Granate drinn sein sollen, nach metamorphen Tonstein.
 
Thüringer Schiefer als Schleifstein...
Getestet und als unbrauch verworfen obwohl ich möglichst viele verschiedene Proben getstet hab. ( Ich werd noch heute dafür gehasst, das ich diesen Urlaub in Dachdeckerein und Steinbrüchen rumgewuselt bin an Stelle das schöne Klima zu geniessen....)
Die Probleme die aufgetreten sind :Teilweise zu inhomegen mit dem Ergebnis aller schönster Riefen.
Bei den homogeneren Proben : St-Schlieri ohne Ende.
Gleichzeitig eine geringe Schleifwirkung, aber dafür nudelt der Stein sich schön schnell ab und verliert seine Form.
Kurz : Das Zeug taugt nix. ( Jedenfalls das was man landläufig als Schiefer kennt. )

Aber Thüringer Wasserstein ...Hört sich interessant an. noch nie einen in den Fingern gehabt. Genauere Angaben zu diesen Steinchen ?
Gruß
Stefan
 
Guten Tag KAJIHEI,
du wirst es nicht für möglich halten, ich habe einen solchen Thüringer Abziehstein. Er ist sehr fein und durchaus mit einem belgischen Brocken vergleichbar.
Es ist zwar für viele Nutzer japanischer Steine heutzutage schon ein kleines Sakrileg, aber auch hier in unseren Gefilden kann man hervorragende Steine zum Schleifen von Klingen finden und auch kaufen.

Schließlich wurden ja auch hier bei uns in Europa vor dem Internet und den damit verbundenen Informationen und Einkaufsmöglichkeiten und allen Shippingvarianten Klingen scharf geschliffen.

Nun denn, unter anderem bietet Herr Heribert Rückewold von Wetzen&Schleifen diese Steine an. Wenn wir schon sämtliche Bezugsquellen von japanischen Steinen hier nennen, dann kann man auch einmal lokalpatriotisch sein, übrigens bekommt man dort auch japanische Steine.

Was das Schleifen mit dem "Thüringer" angeht, meiner ist ein ganz normaler Bankstein mit einem dazugehörenden kleineren Stein. Er verhält sich so wie alle Schleifsteine, manche Klingen können mit ihm, andere nicht. Er ist geeignet für einen sehr feinen Schliff der schon nahe an das Honen einer Schneide kommt, also etwas für die letzte schleiftechnische Anstrengung.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Viele Grüße
Romn M.
 
Müller Schleiftechnik in Bad Münster (http://www.mst-mueller.de/) verkauft Thüringer Wassersteine und auch Natursteine (aus der Eifel). Die sind beide Schiefer mit Granat. Die Steine sind ziemlich fein, zwischen 6000 und 8000. Müller verkauft sie, glaube ich, hauptsächlich fürs Nassrasieren.

Die alten Escher Steine aus Thüringen sind sehr begehrt unter den Nassrasierer und werden manchmal für einige hundert Dollar auf **** versteigert.

Herr Müller hat (oder hatte) Verbindungen nach Thüringen angeknüpft. Ich weiß nicht, ob es zurzeit neue Thüringer Wasserstein gibt, oder ob es nur noch Restbestände sind.

Hier wird das Thema im Nassrasurforum besprochen:
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=5835&pagenum=2
 
... verkauft Thüringer Wassersteine und auch Natursteine (aus der Eifel). Die sind beide Schiefer mit Granat.

Die alten Escher Steine aus Thüringen sind sehr begehrt unter den Nassrasierer und werden manchmal für einige hundert Dollar auf **** versteigert.

Hier wird das Thema im Nassrasurforum besprochen:
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=5835&pagenum=2

Oh bitte, die verquerten, falschen und veralteten Diskussionen aus dem NassRasur.com-Forum bitte jetzt hier nicht hierher "rüber" tragen und wieder aufwärmen! :steirer::eek::steirer:

==> Granat als Schleifkorn ist nur im Belgier enthalten, nicht im Thüriger! Deswegen war und ist der Belgier so einmalig! Der BlauerBelgischerBrocken und der GelberBelgischerBrocken sind beide Schiefer mit Granateinlagerungen. Im BBB ist die Kristallgitterstruktur des 'Granaten' als Rhombendodekaeder vorhanden. Im GBB sind die Granatkristalle gesplittert... findest Du alles gut dokumentiert in den Tiefen dieses Forums :D


@Roman Mertes
Es mag ja sein dass KAJIHEI sich bessser bei den 'japanischen Natursteinen' auskennt. KAJIHEI bringt viel von seinem Wissen um die japanische Kultur hier im Forum auch ein :super:

Ansonsten ist der Thüringer Wasserstein als Natur-Abziehstein hier im deutschen Messerforum, als *der* feine Wetzschiefer Deutschlands überhaupt, den meisten schon bekannt.

Eulen nach Athen und so :hmpf:

Ist halt nur schade, dass in den 60ern des letzten Jahrhunderts Escher & Söhne in ein VEB aufging und da begonnen wurde in 'Plaste und Elaste' zu machen... Und so kam es, dass die wirklich gute Wetzschiefergrube in Sonnenberg auf immer mit Müll zugeschüttet wurde - ein wirkliches ein Sakrileg!

Und Du mußt Dir auch keine Sorgen haben, wir hier sind große Patrioten! :hehe:
 
Hallo Zusammen !

Erstmal wegen meiner Frage bitte keinen Streit hier.
Ich meinte mit die Dinger taugen nichts die Schieferproben die ich selber in Thüringen eingesammelt habe. Jetzt klarer ?
Ansonsten hört sich doch die Info zum Thüringer interessant an. ( Danke dafür :super:) Ich werd mal zusehn das ich so ein Steinchen meiner Sammlung einverleiben kann.

Übrigens ich habe von diesem Stein wirklich vorher noch nie was gehört und es ist einfach schwierig nach einem Begriff zu suchen den man nicht kennt.....Also insofern waren´s keine Eulen nach Athen sondern eher Infos zum Ignoranten, sprich mir tragen.

Übrigens was heißt hier Sakrileg : Bei den Japaneren ist es genauso wie bei uns : Vollkommen wurscht wo der Stein her kommt, hauptsache er funktioniert. Berührungsängste mit neuem Material bei Japanern in dieser Hinsicht : Einfach nicht vorhanden, wäre ja auch irgendwie seltsam, oder ?
Der einzige Grund warum man als Schwertschleifer auf den japanishcen Naursteinen ( bisher ) besteht :Es hat sich einfach noch kein brauchbarer Ersatz gefunden. Taucht einer auf, wie gesagt : Er wird gnadenlos benutzt !
Sein wir mal ehrlich als Schleifer wär man ja ziemlich dämlich wenn man nicht Allles verwenden würde was a funktioniert und b das Leben einfacher macht. Bei gröberen Körnungen sind z.B: synthetische Steine fast schon als Segen zu bezeichnen im Ggensatz zu den Natursteinen die teilweise absolut unberechenbar waren. Als ich angefangen hab, gab es diese Steine teilweise noch nicht, aber nach dem ich rausbekommen habe das es besser geht mit Synthis an dieser Stelle : Na wieso denn nicht ?
Aber genug davon, ich wollte einfach nur sagen das ses bei der Steinwahl kaum ein Sakrileg gibt.

Gruß
Stefan
 
also es ist so,
dies ist ne abhandlung http://books.google.de/books?id=VGYAAAAAcAAJ&pg=PA376&lpg=PA376&dq=th%C3%BCringer+wetzsteinschiefer&source=bl&ots=9r2XEcj35i&sig=tpx4QeecIGkg9KVTAv9dXe2Vdxg&hl=de&ei=Ak0QTsmdK5Gf-Qb3vpD1Dw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CDMQ6AEwBA#v=onepage&q&f=false
schon etwas älter aber aussagegkräftig. oder man belegt fogende route http://www.sonneberg.de/news/archiv/texte_2010/100601-3.pdf oder hier http://www.sonneberg.de/news/archiv/texte_2010/100422-1.pdf

oder ne karte von stillgelegten bergwerken, die es im netz gibt...also man kann schon ein paar ordentliche brocken finden, mit denen man ein paar experiment machen kann. wieso nicht. außerdem ist das dort ne absolut geile gegend
 
Die Thüringer WST von Müller sind auch nicht schlecht,ist natürlich kein Vergleich zu den alten Thüringern von Escher&Co .Ich besitze auch drei Stück der alten Steine ,die Grau-Schwarzen und den Grünen . Der Grüne ist etwas weicher und hinterlässt eine wolkige matte Facette ,den schwarzen Stein benutze ich manchmal als Finisher, weil der sehr hart ist.Er poliert die Facette bis auf Spiegelglanz. Ich hatte das Glück die von meinem Schwiegervater zu bekommen. Gibt zwar noch welche über **** etc. aber recht teuer meist ,oder auf einem Flohmarkt mit etwas Glück . Die von MST haben ja auch F 2500 als Körnungsangabe und das müsste weit über 10000er liegen.Je nach Größe bis 49,00 Euro ,also noch recht günstig und gut .
 
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