Einseitig geschliffene Hippe?

briesenreiter

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Ich hab hier gerade einen Kunden gehabt, der eine Hippe sucht.
Hab die Dinger von Opinel hier, allerdings sagte er mir
das diese Messer ja gar keine Hippen wären denn
"echte" Hippen seien nur einseitig geschliffen?:confused:

Hab ich noch nie gehört, kann auch mit der Suchfunktion und Tante Google nix finden...

Hat jemand von Euch schonmal von einseitigen Hippen gehört, wenn
ja warum einseitig und wo kann man solche Dinger beziehen?
 
Und wieder was dazugelernt!

Danke.

Mal sehen was der Kunde sagt... Das Opinel-Messer liegt preislich
ja unter 20€...

Ich bin auf seine Reaktion gespannt...
 
Hippen, Kopuliermesser, Okuliermesser etc. sind speziell deswegen einseitig angeschliffen, um beim Veredeln und anderen Gärtnerarbeiten einen exakten und geraden ziehenden Schnitt zu ermöglichen.
Die ungeschliffene Seite gibt sozusagen die Richtung vor, und die scharfe Seite schneidet. So etwas ist mit beidseitig angeschliffenen Messern schwieriger.
Die besten Gärtnermesser gibt es von der Firma "Tina". Sie sind recht teuer (eine grosse Hippe kostet schnell mal 60-70 Euro), aber in Bezug auf Qualität und Langlebigkeit unschlagbar.
Von den Opinel-Hippen halte ich gar nichts. Die sind für die doch manchmal hohen Belastungen beim Schneiden in keinster Weise geeignet.
Hatte mal eine und nach drei Tagen Obstaufputzen hat sich die Gurke in ihre Bestandteile zerlegt. Ausserdem taugen Opinel nicht für Arbeit bei Regen...der Griff saugt sich mit Wasser voll und das Messer beginnt schnell zu klemmen.
Die Griffschalen der Tina-Messer sind hingegen aus schwerem und dichtem Nussholz und saugen sich auch nach längerer Zeit im Feuchten nicht voll.
Die Otter-Messer sind auch ganz gut, kommen aber an die Tina-Messer nicht heran.
 
..... um beim Veredeln und anderen Gärtnerarbeiten einen exakten und geraden ziehenden Schnitt zu ermöglichen.

Und deswegen sind die Messer aus Kohlenstoffstahl u. relativ fein ausgeschliffen.
Einseitig Geschliffene machen eigentlich nur Sinn z.B. in der Küche od. bei Ziehmesser, bei denen die ungeschliffene Seite aufliegt.
Wie auch immer, meine alte Tina Hippe ist beitseitig geschliffen u. ich denke, die Kopuliermesser u. Okuliermesser die ich bis jetzt gesehen habe, auch.

@ Sascha, Du solltest echt die Marke wechseln. :rolleyes:

Grüsse ,..
 
Hi,


meine P. Kamphaus Hippe ist auch beidseitig geschliffen, Kohlenstoffstahl, sehr scharf, ein qualitativ hochwertiger Slipjoint!
Soviel ich von der Homepage in Erinnerung habe, sind alle Kamphaushippen von Hand beidseitig geschliffen, und die Firmal baut glaube ich, nichts anderes als "Gärtnermesser"!

Gruß Khayman
 
Ein Kopuliermesser oder eine Kopulierhippe liegt beim Schnitt ins Reis flach auf, und der Anschliffwinkel macht den schrägen Schnitt, zu vergleichen mit einer schräg aufgeschnittenen Salami.
Wenn deine Hippe beidsetig geschliffen ist, dann hast eben DU das Messer beidseitig angeschliffen, werkseits aber gibt es eine Vorderseite die angeschliffen wird, und eine Seite, die nur zu Reinigungs- und Polierzwecken mit dem Stein in Berührung kommen soll.
 
Moin.

Lest Ihr eigentlich die Beiträge hier?

Hippe bezeichnet eine Form, keine Anwendung. Alleine der von mir verlinkte Anbieter hat 14 verschiedene Hippen von Tina im Angebot.
Da gibt es welche mit hauchdünnen Klingen, einseitig geschliffene, beidseitig geschliffene, dicke, kurze usw..

Das klassische Gipskartonmesser (bevor die Trockenbauer komplett auf Abbrechklingen umgestiegen sind) war auch eine robuste Hippe und immer beidseitig angeschliffen und die guten in rostfrei.
Linoleumverlegermesser sind auch Hippen.

Das man beim Veredeln i.d.R. einseitig geschliffene Klingen bevorzugt hatten wir schon mehrfach.
Es gibt aber auch Hippen zum leichten Ausschneiden, zum Ernten oder dann in groß, nicht mehr zum Klappen und teilweise mit Stielgriff zum Ausschneiden/Aushauen von Hecken.

Opinel hat mehr als eine Hippe im Angebot. Mir sind drei Modelle bekannt (zwei habe ich hier liegen).
Ein guter Bekannter ist Winzer und schwört auf Opinel-Hippen. Und das nicht aus irgendwelchen nostalgischen Gründen, sondern schlicht, weil ihm die Tinas Blasen an den Händen verursachen und im Verhältnis zur Klingenlänge zu schwer sind.

Ist hier wie eigentlich immer: Man sollte das passende Werkzeug zur jeweiligen Arbeit aussuchen.

Gruß
chamenos
 
@Chamenos....Du hast natürlich Recht....es kommt immer darauf an, was man mit seinem Werkzeug tun will.

Aber da der Einstandspost sich auf einen Kunden bezieht, der eine einseitig angeschliffene Hippe haben wollte, liegt der Verdacht nahe, dass er Gärtner ist, zumindest aber genau weiss, wovon er spricht.
Wie auch immer...es gibt einseitig angeschliffene Messer für diverse Anwendungsgebiete, vor allem im gärtnerischen Bereich.

Und zu Opinel: Für leichte Schneidtätigkeiten mögen sie schon tauglich sein; aber für das Zapfenabwerfen bei Rosen und Obst(es führte jetzt zu weit, das genauer zu erklären) sind diese Messer einfach zu wackelig und schluderig.

Apropos Gewicht: eine schwere Tina-Hippe ist für schwere Arbeit besser geeignet als die Balsaholz-Opinels
 
@chamenos
Ich weiss, dass die Griffschalen der Opinels aus Buchenholz sind....mit Balsaholz wollte ich eine gewisse Ironie zum Ausdruck bringen.

Was ich nicht ganz verstehe, ist das ganze Gewese, das um die Opinels gemacht wird.
Was sind sie denn eigentlich?
Stanzblech, billiges Holz, primitivste Mechanik,"rustikale" Verarbeitung.....mehr doch beim besten Willen nicht.

Ich habe woanders schon gelesen, dass ein Vorteil der Opinels sei, dass wenn man es verliert, der Verlust in Geld begrenzt sei, und man es billig nachkaufen könne......:irre:

Wenn niemand heute diese Messer kennen würde, und ich mit solchen Dingern neu an den Markt ginge, würde ich vermutlich hier im Forum zurecht in der Luft zerrissen.

Ich weiss, etwas OT.....aber nicht alles was alt ist, ist auch gut.

Chamenos......wir sind beide in Berlin....ich habe eine kleine und eine mittlere Hippe, ein Okulier- und ein Kopuliermesser ...alle von Tina.....lass uns doch mal diese mit denen von Opinel vergleichen.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss mich dem letzten Beitrag anschließen.Ich bin Landschaftsgärtner und habe Messer von Kamphaus und Tina.Mein Favorit ist das von Kamphaus obwohl es etwas billiger ist.
Genau genommen gibt es als Arbeitsmesser meiner meinung nach nichts besseres.
Denn es ist: pflegeleicht, robust,leicht nach zu schärfen, sehr schnittthaltig(es wird überhaupt nicht wirklich stumpf,solange man nur Holz usw. schneidet),und es ist höllisch scharf.
Gut nachgeschliffen kann es locker mit einem echten Rasiermesser mithalten!!!

-Es ist eines meiner Lieblingsmesser:super:
 
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