Eka Swede 90 – die große schwedische Alternative zu den Schweizern

torel

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Eine Klinge, Flaschenöffner, Schraubendreher und Korkenzieher (eine Alternative ist das Swede natürlich nur, wenn man sich mit diesen Dingen zufrieden gibt) in einem Griff von 10,5 cm. Bei dieser Länge liegt der Griff ( Durchmesser 1,5 cm) satt in der Hand.

Das Messer besteht aus dünnen Messingplatinen, auf denen Schalen aus Bubinga-Holz sich befinden. Dem Bubinga-Holz wird eine erhebliche Witterungsbeständigkeit nachgesagt. Die schwarz-bräunliche Maserung auf rotbraunem Hintergrund ist zudem eine Augenweide.

Zusammengehalten wird das Messer von zwei Achsen, die jeweils aus einer Buchse und zwei Messingschrauben bestehen. Das Messer ist dadurch komplett zerlegbar. Das Auseinandernehmen habe ich auch gleich ausprobiert und festgestellt, dass die Konstruktion unter einer gewissen Spannung steht, d.h. die Einzelteile sprangen mir nach Abnahme einer Bubinga-Schale teilweise entgegen. Bis ich alle Teile wieder an ihrem richtigen Platz hatte, musste ich das Messer mehrmals wieder zusammen- und auseinanderschrauben, und war Fummelei nötig, um alles an seinem richtigen Platz zu halten.

Die Messingschrauben haben sich bei der ganzen Schrauberei gut geschlagen, sind weiterhin voll funktionstüchtig, wenngleich die Aktion auch nicht völlig spurlos an ihnen vorbeigegangen ist und sie nicht mehr ganz so schön aussehen.

Aufgrund der Konstruktion lässt sich das Klingengang individuell einstellen und etwaiges Klingenspiel, wenn es sich einstellen sollte, schnell und einfach beseitigen (Schlitzschraubendreher).

Die Klinge ist im Verhältnis zum Griff recht kurz, nämlich nur 7,5 cm, die Schneidenlänge besträgt nur 6,5 cm. Als Stahl verwendet Eka 12C27 Sandvik, gehärtet auf 57-59 HRC. Die Klinge kam rasierscharf aus der Box, was mich ein wenig überrascht hat, da mein zweites Eka, ein Swede 88, eine nur sehr bescheidene Fabrikschärfe hatte. Die Klingendicke beträgt an der stärksten Stelle am Rücken 2 mm; die Klingengeometrie ist schneidfreudig, ähnlich den Klingen an den Schweizer Messern. Die Klinge wird in Position gehalten über eine kräftige Rückenfeder ohne Arretierung (in Messerneudeutsch: Slipjoint).

Zu den Bildern:

Neben dem Swede 90 sind zum Vergleich ein Wenger Wood (eine Kooperation zwischen Wenger und Eka) und ein Swede 82 zu sehen (eine kleine Eka-Bubinga-Kollektion). Zudem gibt es Einblicke in das Innenleben des Swede 90.

http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/theodor1234567/my_photos
 
Salve zusammen,
aus Begeisterung über mein neues Picknik-Messer reaktiviere ich mal diesen Beitrag.

Wie ich dazu kam
Ein Freund brachte mir neulich aus seinem Frankreich-Urlaub ein Opinel No. 7 mit.(Er versuchte damit sein Gewissen zu beruhigen, weil er meine Fiskars (Leihgabe) ordendlich geschändet und vermackt hatte)

Soweit kein Problem.
Aber, das Opinel war in Inox-Ausführung, ein absoluter Fauxpas in meinen Augen. Wenn Opinel, dann Carbon !

Also, Besuch bei meinen Eltern, das Teil vor Vaters Blick gekonnt in Szene gesetzt und die Begierde war geweckt. Ehe ich noch was sagen konnte, hatte er es in der Hand: "Her damit! Das brauch ich!". Es folgten lange Erklärungen wofür er es nun unbedingt bräuchte und dass er genau sowas in rostfrei sowieso schon immer mal haben wollte etc., ihr kennt das sicher.

Das Münzenritual zum Besitzerwechsel wollte er umgehen indem er mir diesmal ein "Wiesen-Fundstück" unterzujubeln versuchte.
Zunächst abgelehnt (weil als Werbeschenk erkannt), hab ich es mir dann doch mal näher angesehen und langsam gefiel mir das gute Stück.
Besonders weil es einfach, vollkommen uneitel aber recht ordendlich gemacht war.

Gestern hab ich es zum Pickniken ausgeführt und mich dabei total überfressen weil es so einen Spass gemacht hat, damit Brot, franz. Weichkäse, Brühgurken und Curizo-Wurst zu schneiden.
Kann es einen besseren Liebes-Beweis geben, als einen drückenden Wanst?

Klinge- schön dünn- Kapselheber, Korkenzieher, mehr brauch ich zum Pickniken nicht. Das Bubinga-Holz sieht nett aus.

Mein neues Liebchen ist zivil, sehr friedlich, einfach und gut.

Ach, und meinem Kumpel hab ich es auch schon gebeichtet.

Grüße
Gerald
 
Hi Gerald,

ist dein Tauschobjekt nun ein Swede 90 oder nur ein Schießbudentrostgewinn von der Wiesn?
Das geht aus deiner Erlebnisgeschichte nämlich nicht so genau hervor:steirer:

Hast du dir eigentlich mal angesehen, von wann der Thread ist?

Jan
 
Hi Gerald,

ist dein Tauschobjekt nun ein Swede 90 oder nur ein Schießbudentrostgewinn von der Wiesn?
Das geht aus deiner Erlebnisgeschichte nämlich nicht so genau hervor:steirer:

Hast du dir eigentlich mal angesehen, von wann der Thread ist?

Jan

Na klar, ein EKA Swede 90. Und von wann der Thread ist weiss ich auch, wie du in meiner Einleitung lesen kannst.

Und: Schön, dass du hier mit aufpasst!
 
Hast du dir eigentlich mal angesehen, von wann der Thread ist?

Jan

Ist doch schön, dass - wenn auch nach drei Jahren - überhaupt noch jemand etwas zu diesem Messer schreibt!!!

Hier noch ein paar Bilder von dem guten Stück.
 

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Hier nochmal die Bilder vom Innenleben, falls es jemanden interessiert.

Ich kann das Messer immer noch empfehlen: gut gehärteter Sandvik 12C27, schöne beständige Holzschalen, zur Not zerlegbar, wenn es arg verdreckt sein sollte...was will man mehr. Das einzige, was mich etwas stört, ist, dass die gute Handlage durch den aus den Griff etwas vorstehenden Flaschenöffener/Schraubendreher leicht (wirklich nur leicht) beeinträchtigt wird.
 

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Hallo!
Das Eka habe ich mir seinerzeit als Alternative zum SAK zugelegt - und war restlos zufrieden. Danach kam ein Eka 8 Lite; als erstes habe ich die flachen Bubinga-Schalen durch Knochen ersetzt. Das Messer lag weitaus besser in der Hand, zog aber leider die Hose gen Boden, also nur was für die Gürteltasche.
 
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