elfenbein - künstlich risse erzeugen

Schanz Juergen

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ist das möglich? , das man die so sehr gesuchte struktur künstlich herstellen kann? ( mein mikrowellenversuch ist gescheitert) - vielleicht hat ja jemand ne idee??
 
Servus Jürgen,

komisch, aber ich muss da irgendwie an Schweinebraten denken:irre:.
Um eine vernünftige, resche Kruste zu bekommen, pinsle ich die Schwarte etwa 20-30 Minuten vor dem Ende der Garzeit mit Salzwasser ein und schalte die Grillfunktion bei meinem Herd ein.
Wäre evtl. auch bei Elfenbein zu überlegen, allerdings vielleicht nicht gerade bei allzu großer Hitze und unter ständiger Beobachtung.
Die Gefahr ist natürlich, dass es komplett reißt, einen Versuch wäre es aber imho wert.

Viele Grüße

Erich
 
Hi,

hab ebenfalls nicht das totsichere Rezept,aber wenn man denn das Material hochfrequenten Vibrationen aussetzten würde?

Ich denk da an diese Betonvibratoren, mit denen man in enge Verschalungen fährt, um zu verdichten.

Gruss unsel
 
Hallo Jürgen,
Risse (die nicht durch das ganze Material gehen) entstehen doch dann, wenn sich die äusseren Schichten eines Materials stärker ausdehnen als die inneren.

Material dehnt sich durch die Einwirkung von Wärme aus. Daher ist die Mikrowelle vielleicht gar nicht so falsch.

Wie wäre es, wenn man das ganze noch einmal versucht - mit relativ hoher Energie und nur kurzzeitig (damit sich das Elfenbein nicht vollständig und gleichmäßig erwärmt, sondern die äußeren "Schichten" stärker als der Kern).

Gegebenenfalls könnte man die Rissbildung etwas unterstützen, indem man "Sollbruchstellen" einfügt (durch einkerben bzw. einschneiden des Materials mit einer superdünnen Klinge, z.B. Teppichmesser).

Ausprobiert habe ich das selbst noch nicht - ist nur 'ne Idee ;).

Gruß :)

Marc
 
moin jürgen,
risse kommen über unterschiedliche spannungen.
vielleicht über nacht in wasser .
über die kapillarwirkung saugt sich das material voll , dehnt sich evtl.
nächsten tag dann einseitig mit der heißluftpistole bearbeiten.

oder mal für ein paar stunden ins eisfach und dann einseitig hitze.
vielleich auch dafür vorher "wässern" ...

viel erfolg

gruß , frank
 
noch ´n nachtrag ,

bei der mikrowelle ,erfolgt die erwärmung , gleichmäßig von innen nach außen.
damit ein erfolg , wäre für mich unlogisch.

gruß , frank
 
Eventuell funktioniert ja auch irgendeine Art von Lauge??
Ich denke Elfenbein verändert sich im Laufe der Zeit nicht durch Hitzespannung, nun gut, vielleicht auch, sondern dadurch, dass die Oberfläche austrocknet, auslaugt, sich "entfettet", irgendein Wirkstoff im Elfenbein sich verflüchtigt... was auch immer....:confused:

ACHTUNG: Das war kein Wissen sondern ist als brainstorming aufzufassen. :D

Gruß Murphy
 
Risse (die nicht durch das ganze Material gehen) entstehen doch dann, wenn sich die äusseren Schichten eines Materials stärker ausdehnen als die inneren.

Material dehnt sich durch die Einwirkung von Wärme aus. Daher ist die Mikrowelle vielleicht gar nicht so falsch.

Hallo.

Ist so nicht richtig. Wenn sich die äußere Schicht stärker ausdehnt als die inneren, dann reißt sie kreisförmig vom Kern. Da gibt es keine Risse auf der Oberfläche.

Genau andersrum funktioniert es. Die äußere Schicht muss sich schneller "zusammenziehen" als der Kern, - dann gibt es Risse auf der Oberfläche.

Da eine Mikrowelle alle Wassermoleküle im Material gleichmäßig in Schwingungen versetzt ist das der falsche Weg. Drechsler trocknen ihr Grünholz in der Mikrowelle, damit es eben nicht reißt.

Ich vermute, dass es funktionieren kann, wenn man den traditionellen Trocknungsprozess wie bei Holz umkehrt. D.h. das Elfenbein über einen längeren Zeitraum (mind. 2 Wochen) einer etwas (so ca. 20% über dem Wert, der sonst so in der Werkstatt vorliegt) erhöhten Luftfeuchtigkeit aussetzen und dann "falsch" trocknen. Die Idee mit der Heißluftpistole klingt ganz gut. Vielleicht tut es auch ein kräftiger Fön oder auf die Heizung legen.

Die Gefahr ist natürlich, dass es nicht viele kleine, sondern ein paar dicke Risse gibt.

Ansonsten das Verfahren, wie es die Materialprüfer machen: In warmes Wasser für eine Stunde, dann für zwei Stunden unter die Höhensonne, dann wieder unter Wasser und so fort.

Lasst sich zwar besser kontrollieren, nimmt einen aber auch mächtig in Anspruch.

Gruß aus Berlin

chamenos
 
moin jürgen,
risse kommen über unterschiedliche spannungen.

Das war auch mein Ansatz. Ich meine, Elfenbein ist ja auch nichts anderes als Zahn. Meine Zahn bekam einen Sprung durch unüberlegten (nahezu) gleichzeitigen Genuss von Eis und heißem Tee. Und das nicht nur einmal, ich mache sowas gerne. Zumindest meine mein Zahnarzt, dass es davon käme. Passiert ist dem Zahn eigentlich nichts, nur wenn man genau schaut, sieht man den feinen Riss.
Ich weiß ja nicht, wie tief die Risse sein sollen.

Wie wäre es also mit Tiefkühler und Backofen/Mikrowelle? Das Ding schockfrosten (das wäre überhaupt genial) und sofort ab damit in den vorgeheizten Backofen, dann den heißen Zahn wieder in den Tiefkühler - und dann das Speil solange, bis das Zähnchen nachgibt.

Lieben Gruß
Ilse
 
Wenn sich die Oberfläche stärker zusammenziehen muss als der Kern dann wäre doch ein Kältespray interessant. Ich hab da von einem Bekannten eine Dose bekommen die bis -50 Grad kühlt. Wenn man nun eventuell gleichzeitig das Ding von unten leicht erhitzt sollte doch was passieren.
Bis jetzt hab ich mit dem Spray nur ein paar dumme aber lustige Sachen angestellt :glgl:

Jürgen du kannst mir ja ein Stück Elfenbein zum testen schicken :steirer: :lach:

Gruß

Simon
 
...
Da eine Mikrowelle alle Wassermoleküle im Material gleichmäßig in Schwingungen versetzt
...

Hallo!
@ chamenos:
Der oben genannte Fakt ist natürlich korrekt.

Dennoch gibt es weitere Einflüsse, insbesondere bei festen Körpern, die bei dem thermischen Verhalten eine Rolle spielen.

Das muss so sein, denn sonst wäre es ja so, dass beim Auftauen von z.B. gefrorenem Fleisch (bei hoher Leistung) der Kern und der "Rand" gleichmäßig erhitzt würden. Das passiert aber nicht. Der äußere Bereich beginnt bereits zu garen, während der Kern noch gefroren ist. Ich denke, dass es daran liegt, dass das Wasser in den äußeren Bereichen relativ ungehindert verdampfen kann, während der Kern durch das umgebende Material isoliert ist. Sollte ich hiermit falsch liegen, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren :).

Dennoch kann (und will) ich die grundsätzliche Richtigkeit deines Postiongs gar nicht in Zweifel ziehen und denke, dass der von dir beschriebene Lösungsansatz Erfolg versprechend ist.

Schönes Wochenende und Gruß :)

Marc
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Vorschlag:
Elfenbein erhitzen und dann ab in flüssigen Stickstoff. Der Kälteschock sollte reichen, könnte aber auch zur vollständigen Zerstörung führen.
 
Wie wäre es wahlweise mit der Friteuse? Könnte auch klappen, und wird aussen garantiert schneller warm.
Ich probieres mal wenn ich Zeit habe ( ca. 2017)

LG

M7*M
 
Leg's einfach auf die Heizung. Bei einem Messer von mir reichten 10 Minuten in der Sonne und danach Wechsel in den Schatten.
 
Risse erzeugt man recht gut mit Schwingspielen.
Eben die Sache mit Dehnung und Stauchung.

Bei einem so spröden Material müsste das schnell gehen.
Nachteil ggf die Werkstoffermüdung.

Grüße.
 
Ja, Jürgen, die kleinen Oberflächenrisse. Zu füllen ist da nicht viel. Die sind so klein, dass selbst dünnflüssigstes Cyanacrylat kaum einfließt.

Achim
 
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