Entscheidungshilfe für Outdoor-/Survivalmesser

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Hallo k.haosprinz,

zu Deinen Fragen:
Ich segele mittlerweile seit über 25 Jahren auf Süß- und auch auf Salzwasser. Dabei hat es sicherlich so auch manchmal Mal geregnet oder war unangenehm nasskalt - aber das ist ja nie von langer Dauer! An Bord gibt es ja auch vieles, was wirklich sehr wasserempfindlich ist! Falls ein Messer dann mal wirklich richtig nass werden sollte - was wirklich die Aussnahme ist - wird es einfach abgetrocknet und fertig! Wenn zusätzlich die Klinge vorher noch mit einem Pflegemittel behandelt wurde, ist das Thema "Wassersport und Kohlenstoffstahl-Messer" überhaupt kein Problem mehr.

Lange Jahre hatten wir übrigens im Werkzeugkasten an Bord ein ganz einfaches schwedisches Werkzeugmesser aus Kohlenstoffstahl (heute gibt es das sogar wieder bei Manufaktum:http://www.manufactum.de/Produkt/0/757108/SchwedischesWerkzeugmesser.html?suchbegriff=Messer). Das war zwar optisch überhaupt keine Schönheit - teilweise dunkle Patina- vom Griff nicht sehr komfortabel, aber: mit einem Mini-Minimalaufwand an Pflege (nach Kontakt mit feuchtem oder nassem Schnittgut abtrocknen und ganz selten mal mit einem öligen Lappen abgerieben) immer extrem Scharf und stets frei von Rost.

Die ESEE-Messer sind ja letztlich von Jeff Randall für die Einsatz im Dschungel konzipiert worden: Die dort herrschende Wärme und extrem hohe Luftfeuchtigkeit ist deutlich korrosionsfördernder, als das jeder Wassersport in Deutschland oder Nordeuropa sein kann! Und die Messer halten das spielend aus.

Ich habe mich als Korrosionsschutzmittel übrigens für das japanisches Kamelienöl entschieden - nach sehr langer Recherche in vielen Thread!). Damit kann ich jederzeit auch Lebensmittel mit dem Messer schneiden. Das ist mir wichtig.

Zu den anderen Messer kann ich Dir leider nichts sagen. Ich habe mich vorher sehr für die kanadischen Messer von Grohmann interessiert, bin aber vom Design her nicht 100-prozentig überzeugt worden. Kurzzeitig hatte ich auch mal mit dem EKA Nordic H8 geliebäugelt - aber der Griff aus Bubinga war mir dann doch zu empfindlich. Auch hatte ich beim Griff immer etwas Angst, beim Arbeiten mit der Hand auf die - sehr scharfe - Klinge abzurutschen.

So, ich hoffe, dass ich Dir etwas weiterhelfen konnte.

Viele Grüße
Pepe
 
Hallo,

auch, wenn es etwas über Deinem Budget liegt, würde ich Dir das Bark River Bravo 1 empfehlen.

Ich glaube, dass es um dieses Geld nicht leicht sein wird, bessere Messer für Outdoor-Einsätze zu finden. (etwas kleiner und billiger wäre das sehr ähnliche "Gunny".)

Der Stahl ist (auch Dank des balligen Schliffs) sehr schnitthaltig, in Sekunden wieder rasurscharf nachzuschärfen (selbst im Outdoor-Einsatz, wenn man sich ein 2000er Schleifpapier mitnimmt, und es so auf dem Oberschenkel wieder abzieht). Die Robustheit ist kaum zu überbieten (gut 5mm Klingenstärke, durchgehender Erl).

Trotz der starken Klinge sind feine und feinste Arbeiten kein Problem.

Der einzige "Sschwachpunkt" ist die Kydexscheide, für die ich im Serienzustand keine passende Trageposition gefunden habe....lässt sich allerdings problemlos ändern.

Bild aus dem Forum:
http://www.messerforum.net/fotoalbum/data/1146/medium/DSCF0485a.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo,

ich verwende das rc-4 (den vorgaenger vom esee-4) ebenfalls zusammen mit einem spirit im outdooreinsatz.

optional kommt noch ein backupmesser (bk11 oder nomad) mit an bord wenn es wieder auf kanureisen geht (in 3 wochen nach S).

das rc-4 ist ein guter begleiter und von der groesse her optimal fuer alles was so anfaellt. man hat ordentlich was in der hand und bekommt auch nie angst, dass etwas kaputt gehen koennte - okay, fuer die buttersemmeln oder nutella-brotzeit ist es eine nummer zu robust/gross und man tut gut daran noch ein vernuenftiges/normales besteck einzupacken.

der nicht beschichtete teil (der anschliff) der klinge faengt schon gerne mal an zu rosten ... das ist nicht schoen aber auch kein problem. die beschichtung ist sehr robust und wird nicht so leicht verschwinden.

man bekommt es mit dem lansky richtig scharf und die schaerfe haelt auch lange ... unterwegs reicht zum nachschaerfen ein kleiner schleifstein.

die scheide haelt das messer fest! .. so wie man es halt mit den schrauben (die man versetzen und anziehen kann) einstellt.


in diesem sinne,
\\cheers
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für Antworten und Vorschläge!

@Pepe3:
Danke fürs ausfühliche Beantworten meiner Fragen! Besonders die Anekdote über das nordische Werkzeugkastenmesser finde ich interessant!
Dass ESEE die Messer auch für tropische Klimazonen entworfen hat, hatte ich so nicht mehr auf dem Schirm...aber klar dort ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch!
Ich hatte mich auch schon durch die Threads mit den Ölen durchgearbeitet und bin auch beim Kamelienöl hängen geblieben...muss es mir nur noch bestellen.

@Mysticus:
Hab mit die Kizlyar auch schon angesehen, sie gefallen mir aber leider nicht. Außerdem ist hier auch wieder die Lederscheide ein Thema...

@ marfil:
Die Barkis sind echt tolle Messer! Wenn ich nur ein wenig flüssiger wäre...Mir persönlich gefällt ja das Gunny unglaublich gut. Auch die passende Lederscheide sieht richtig toll aus. Auch dieses Messer steht auf meiner "Will-Ich Liste". Denke aber das das in naher Zukunft wohl eher nicht drin ist :rolleyes:
...vielleicht nächstes Jahr, aber bis dahin muss erstmal was anderes her...

@ hawky:
Danke für den Erlebnissbericht zum RC-4. Hilft mir bei der Entscheidung zwischen dem 3-er und dem 4-er Modell. Ich denke das ESEE-3 ist aufgrund kleinerer Klingenstärke wohl besser als Brotzeitmesser geeignet. Und die Stabilität düfte trotzdem noch hoch genug sein für die meisten Aktivitäten.

Grüße
k.haosprinz
 
Hallo K.haosprinz,

Ich kann das RC3 auch uneingeschränkt empfehlen. Allerdings darfst Du nicht den Fehler machen, das Messer mit Teilsägezahnung zu erwerben.
Die Serrations von ESEE sind nämlich komplett für den Popo :glgl:
Das Problem ist, dass es sich um abgerundete Serrations handelt und die bieten keinerlei Schneidvorteil - eher im Gegenteil.

Viel Spass mit dem Messer

Daniel und die Wölfe
 
Hallo LOBOPARK,

vielen Dank für den Tipp!
Das war echt Gold wert...hatte nämlich schon drüber nachgedacht evtl. bei einem ESEE die Serrations zu nehmen.
Hatte aber auch nirgends ein wirklich gutes Bild oder Video gefunden.

OT:
Hab mir gerade mal die HP von deinem Wolfspark angesehen. Der sieht echt klasse aus!!!
/OT


Gruß
k.haosprinz
 
Hallo nochmal K.haosprinz,



Kleiner Trick zum Durchtrennen von Hundeleinen, wenn keine Serrations am Messer sind: Wenn Du das hintere Drittel der Klinge nach dem Schärfen mit einem gröberen Schleifstein oder Schleifpapier senkrecht zur Klinge ein wenig anrauhst, entstehen auch feine "Serrations", die beim Durchtrennen von Fasermaterial sehr hilfreich sind.

Grüsse

Daniel und die Wölfe
 
Hallo Zusammen,

meine Entscheidung ist gefallen...nämlich auf das ESEE-3 in der Military Variante.
Ich mag die schwarze Klingenfarbe, das rauhe Micarta und vor allem die Foliage Green farbene Scheide.
Außerdem hat Herr Rehmann mir ein besonders gutes Angebot gemacht, da er seinen Restbestand an RAT-Messern weg haben möchte.

Ich möchte ich an dieser Stelle noch einmal bei allen Bedanken, die bei diesem Thread mitgemacht und mich beraten haben.
Außerdem Danke ich Herrn Rehmann für sein unglaubliches Angebot.

Wenn es in Zukunft Fragen zu diesem Messer gibt kann ich hoffentlich auch helfend und kompetent zur Seite stehen.

Grüße
k.haosprinz
 
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