Entscheidungshilfe/Kaufberatung hochwertige Schleifsteine

fabstar

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Hallo zusammen,

nachdem ich mich von Euch schon in Sachen Messerkauf habe beraten lassen, benötige ich nun eine kleine Entscheidungshilfe in Sachen Schleifsteine.

Zu meinen Messern: Derzeit besitze ich ein WMF Kochmesser "Spitzenklasse" 20 cm (bezgl. des Stahls steht da: 1.4116 x 45Cr Mo V 15) sowie ein Spickmesser von Burgvogel Olivia Line 9 cm. Weihnachten wird meine "Sammlung" noch um das Nesmuk Soul ergänzt (ich weiß, es war keine Vernunftentscheidung - bitte daher nicht weiter kommentieren :rolleyes:). Die anderen Messer in meinem Besitz sind die Erwähnung nicht wert. Aber an diesen kann ich zumindest, was das Schleifen angeht, prima üben und experimentieren.

Ich habe vor kurzem mit dem Schleifen auf einem Naniwa Kombistein (1000/3000) begonnen, den ich mir vor ein paar Jahren mal hab schenken lassen. D WMF Kochmesser hat zumindest den Papier-, und Tomatentest schon ganz gut bestanden. Heute oder morgen wird das Schleifset noch um das Lederpolierset von Scherenkauf erweitert - ich bin schon ganz gespannt.

Ich möchte nun einen Schritt weiter gehen, was die Steine angeht und die vorhandenen durch qualitativ hochwertige ersetzen. Hierzu habe ich mich hier im Forum bereits ausführlich informiert. Da mich das lange Einwässern vor dem Schleifen ein wenig nervt, präferiere ich die so genannten "Splash&Go" Steinen.
Da ich jetzt kein Fanatiker in Sachen absolute Schärfe bin, denke ich, dass ich keinen Stein jenseits der 4000er Körnung benötige. Ich denke ein 3000er/4000er und Abzug auf dem Leder sollten für meine Bedürfnisse ausreichen.

Da ich Hobbykoch bin, der im Normalfall in der Regel am Wochenende kocht, reduziert sich der regelmäßig notwendige Schleifbedarf, wie ich meine, ohnehin.

Nun zu meinen Favoriten aufgrund der Empfehlungen sowie Reviews:

1) - Naniwa Professional 400 oder 600 (ich bin mir aber gar nicht sicher, ob ich einen solchen Stein wirklich brauche... Beim Üben an Messern für Freunde wäre hin und wieder ein grober Stein sicher nützlich gewesen bzw. fast zwingend notwendig, aber meine Messer selbst, sehen nicht so "verdorben" aus)

2) - Naniwa Professional 1.000
- JNS 1000

3) - Naniwa Professional 3.000
- Imanishi Bester 4.000

Im Fokus stehen 2) und 3), bezüglich 1) nehme ich gerne Eure Empfehlungen an, ob dieser in Euren Augen überhaupt notwendig für mich ist.

Ich hoffe, alle notwendigen Infos bereitgestellt zu haben und sage bereits an dieser Stelle vielen Dank!

LG Fabstar
 
Zu 1.) Hab ich bisher nicht gebraucht. Eigentlich nur Notwendig zum ausdünnen der Messer (z.b. Kurouchi entfernen etc) oder bei ganz groben Ausbrüchen. Alles andere lässt sich auch mit 1000ern machen (bei kleinen Ausbrüchen eben mit etwas mehr aufwand als bei 400-600)

2.) JNS kann ich leider nicht beurteilen, der Naniwa Pro ist sehr gut (hab 1 Messer darauf bei nem Freund bearbeiten dürfen). Beide sind Splash&Go
Bisher hatte ich einen Naniwa Akamonzen in dieser Körnungszahl verwendet. Da du bereit bist ordentlich Geld auszugeben aber für dich wohl keine Option, da er mir etwas "unangenehm" vorkam und der braune schleifschlamm sich sehr unter den fingernägeln festsetzt. Ab morgen könnte ich wohl auch etwas Feedback zu einem Imanishi Bester 1200 geben, der vorallem im Amiland als hervorragend beschrieben wird.

3.) Den 3000er Naniwa Pro kann ich auch nicht beurteilen. Ich habe aber den 4000er Imanishi. Das ist ein wirklich super Stein. Auch Splash&Go, bei längeren Sitzungen braucht er auch mal zwischendrin wasser, aber kein riesen Aufwand. Wenn man ihn noch etwas anreibt (z.b. mit ner Mini DMT), dann hat er nen extraklasse Schleifschlamm. Ich möchte hier auch mal LessLemming zitieren:
LessLemming schrieb:
Alles in allem bevorzuge ich diesen Stein gegenüber meinen Chosera 3k und 5k. Die erzeugte Facette ist sauberer und die Schneide feiner (als vom Chosera 3k und gleichauf mit Chosera 5k).
Quelle: http://www.messerforum.net/showthread.php?129691-Vorstellung-Imanishi-Bester-Steine-ein-Review

Gruß, Wesley
 
Danke Wesley für die erste Einschätzung.

Die Reviews von LessLemming sind mir bekannt. Konnte mich aber auf dieser Grundlage noch nicht entscheiden.

Zurzeit favorisiere ich die Variante 1000er Naniwa Pro und 4000er Imanishi. Bin mir aber nicht sicher, ob es sinnvoller wäre, zum Naniwa 1000 auch den 3000er zu kaufen, oder ob die Kombi Naniwa und Imanishi ebenso problemlos funktioniert. Der Imanishi ist ja immerhin erheblich günstiger als der Naniwa und gerade der 4.000er soll ja gemäß LessLemming und anderen Foristen tolle Resultate bringen. Dass der Stein zwischendurch immer mal nen Schluck Wasser benötigt, stört mich nicht. Glaube Gabriel bevorzugt sogar ein ganz kurzes Wasserbad vorab, aber da gingen die Meinungen hier auseinander.

Zu den JNS hab ich auch viel Gutes gelesen, eine Gegenüberstellung/Vergleich zu den beiden Naniwa und Imanishi hab ich allerdings noch nicht gelesen. Wer mit beiden Steinen bereits gearbeitet hat, kann mich da vielleicht ein wenig unterstützen.

Über weiter Meinungen und Hinweise würde ich mich sehr freuen.

LG
fabstar
 
Hol dir nicht den Naniwa Pro sondern den Original Chosera - den gibt's noch in Restbeständen und der ist exakt genau so gut aber dicker
 
Hallo
Der 1000/4000 Kombischleifstein aus dem Japan Messer Shop könnte ebenfalls ein Tip sein.
Ich selbst habe ihn zwar nicht( überlege aber seit längerem ;) )
Kostet nicht die Welt und vor allem: hat für einen Kombistein ordtliche Maße. Splash and go geht ebenfalls.
Der wurde hier bereits mehrmals beschrieben. ( Kombistein von Herr Horie, ist wohl der Ladenbesitzter)

Die Bester sind mir ebenfalls eine überlegung wert...
Die Naniwa auch:hmpf:, die kosten aber heftig........

Gruß
Rq
 
fabstar schrieb:
Bin mir aber nicht sicher, ob es sinnvoller wäre, zum Naniwa 1000 auch den 3000er zu kaufen, oder ob die Kombi Naniwa und Imanishi ebenso problemlos funktioniert.
Bisher habe ich auch eine Kombination aus Naniwa 1000er und Imanishi 4000er verwendet und hatte keinerlei Probleme, was die Schleifwirkung angeht. Allerdings habe ich den Akamonzen von Naniwa verwendet, aber der Chosera/Pro ist ja sogar noch eine gute Ecke besser. Der Einzige Grund warum ich mir nun einen 1200er Imanishi zugelegt habe ist, dass die Kinder meiner Cousine den Akamonzen in Bauklötze zerteilt haben.

Ich sehe also keinen Hinderungsgrund eine Kombination aus Naniwa Pro 1000 und Imanishi 4000 zu verwenden.;)

Vielleicht meldet sich hier noch jemand, der exakt diese Kombination verwendet und kann aus erster Hand berichten kann

Gruß, Wesley
 
Meiner Meinung nach kann mann zumindest getestete und von z.B: Lesslemming als für gut befundene Steine auch kaufen. Das gilt auch für eine Mischung aus Naniwa und Bester.
Ich würde dir dennoch obwohl der Chosera/Pro 3000 ein Super Stein ist (mit absolut ausreichender Schärfe für den Küchengebrauch!), lieber den 5000`er ans Herz legen, zumindest falls du in Zukunft planst noch hochwertigere Messer zu kaufen (nicht rostfrei)..... Das macht schon einen Unterschied wie ich meine. Ist in jedenfall mein Lieblingsstein (Synthetisch).

Wobei ich obwohl kein Kommentar erwünscht ist, nichts negatives an dem Nesmuk Messer finden kann, ist halt einzig und allein Geschmackssache.

Für deine bisherigen Messer währe ein Chosera/Pro 3000 mehr als ausreichend, und gerade bei Solingern (ob rostfrei oder nicht, ich benütze nämlich auch gerne die ganz alten fetten Dick Messer rostend) mit Chosera 1000 + Dick Ultrafeinzug das ist fast nicht zu toppen an schärfe.

Grüße Wastl.
 
Oh vielen Dank!
Auch wenn ich mittlerweile von den Vorteilen nicht rostreier Messer grundsätzlich überzeugt bin, habe ich dennoch nicht vor, mir ein solches zu kaufen. Neben meiner "Schampigkeit", ein Messer nicht immer soforf abzuwaschen und entsprechend zu pflegen (ich weiß, das sollte eigentlich kein Problem darstellen), mag ich vom rein optischen einfach die mit der Zeit entstehende Patina auf den nicht rostfreien Messern nicht so gerne. Und ein guter rostfreier Stahl (wie der SB1 Stahl) ist für meine (derzeitigen) Ansprüche ausreichend.

Der Naniwa Pro 5000 ist mir fast schon ein wenig too much, was die Körnung angeht. Daher hab ich mich lediglich auf den 3.000er bzw. den 4.000er von Imanishi konzentriert. Da der ebenfalls als gut befunden wurde (auch im Vergleich zum 3.00er Naniwa Pro) wäre ich geneigt, auch aus kostengründen, diesem dem 3.000er von Naniwa vorzuziehen. Es sei denn, hier hat jemand schlagende Argumente dagegen...

Wobei ich obwohl kein Kommentar erwünscht ist, nichts negatives an dem Nesmuk Messer finden kann, ist halt einzig und allein Geschmackssache.

Es sei dir gestattet. Will doch niemandem den Mund verbieten ;)

LG
fabstar
 
Auf der Suche nach einem Nakiri habe ich zufälligerweise einen Post von güNef gelesen, der tatsächlich die von dir genannte Kombi verwendet.

güNef schrieb:
Ich verwende in der Regel für kleinere Ausbrüche und einen Grundschliff einen Naniwa Pro 1000 und finishe mit einem Imanishi bester 4000!

Das reicht mir zumindest für alle rostträgen Stähle, bei C-Stahlklingen probiere ich schon mal einen Abschluss mit BBB, einen Honyama Bruchstein oder ein kleines Erdblatt von Wasserschärfe um die Schneide zu schließen.

Quelle: http://www.messerforum.net/showthread.php?131095-Wakui-V2-Kurouchi-Nakiri-18-cm-Erste-Eindr%FCcke ; Post #5

Wenn du willst kannst du ja güNef übers Forum eine Email schreiben und nachfragen wie er so mit dieser Kombination zufrieden ist.

Gruß, Wesley
 
Danke Wesley,

ist aber nun gar nicht mehr nötig. Habe mir gestern den 1.000er Naniwa Pro (56 €) plus Halterung und den Imanishi 4.000 (55 €) plus Nagura bestellt. Glaube, da habe ich jetzt nichts falsch mit gemacht.

Danke für Eure Unterstützung!!

Gruß
Fabian
 
Servus,

ist aber nun gar nicht mehr nötig. Habe mir gestern den 1.000er Naniwa Pro (56 €) plus Halterung und den Imanishi 4.000 (55 €) plus Nagura bestellt. Glaube, da habe ich jetzt nichts falsch mit gemacht.

Da kannst du dir sicher sein, nichts falsch gemacht zu haben! ;)

Ich verwende die gleiche Kombination und wechsle nur manchmal auf einen BBB als Finisher, dass reicht für meine Ansprüche in der Küche völlig aus. Ich bin aber, was Schleifmittel betrifft, auf der pragmatischen Seite Zuhause und weder ein besonderer Schärf-oder Schleifkünstler noch ist Schärfen eine Obsession von mir. Ich schärfe, wenn meine Messer meinen Ansprüchen nicht mehr genügen.

Eine Tomatenhaut sollte sich dabei ohne Druck oder abzurutschen einschneiden lassen und gut ist. :D Haare spalten und frei hängende Zeitungen zu teilen ist was für Spezialisten!

Gruß, güNef
 
So, mein neuer Imanishi 4000 ist heute angekommen. Habe ihn gleich mal ausprobiert. Ist ja doch mal was ganz anderes, auf einem größeren Stein zu schleifen im Gegensatz zu meinem vorherigen recht kleinen Naniwa Kombistein.

Ob meine Messer nun wirklich schärfer sind, vermag ich aufgrund mangelnder Erfahrung was Schleifen und Schärfe angeht noch nicht so recht einzuschätzen. Zeitungspapier schneiden war zumindst kein Problem. Eine Tomate war leider grad nicht zur Hand. Hatte nur ein paar Mettwürstchen im Kühlschrank. Da ging das Messer ganz ohne Druck mit einmal hin und einmal zurückschnelden zumindest schon mal glatt durch.

Habe mir für 6,90 € zum Imanishi auch einen Naniwa Nagura dazugeholt. Muss man den eigentlich vor dem Abziehen auf dem Imanishi eigentlich wässern? Ansonsten saugt der ja direkt alles Wasser nach einem Zug vom Stein weg. Vielleicht soll das ja aber auch so sein?!?

LG
fabstar
 
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