Epoxy mit Ablaufdatum?

klingenkarl

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Hallo!

Als ich zuletzt etwas mit meinem Epoxy-kleber (no name, vom Conrad) geklebt habe, fiel mir auf, dass er viel von seiner Festigkeit eingebüßt hat und dazu noch sehr spröde ist.
Ich hab eine ziemlich große Packung davon und brauche ihn dazu noch relativ selten. Und so kommt es, dass er jetzt schon etwa 3 Jahre alt ist und er die Winter in der ungeheizten Garage verbracht hat (Minusgrade möglich).

Ist das zuviel des guten?
 
Ich habe letztens erfolgreich 2-Epoxi verwendet das min. 5 Jahre alt war. Der Farbton war etwas merkwürdig und es erschien mir etwas zähflüssig, aber das Ergebnis war o.k. Ich habe es jedoch für untergeordnete Anwendungen eingesetzt.

Wenn er allerdings Frost abbekommt, sieht es meist direkt schlecht aus. (Jedenfalls meine Erfahrung mit 2K-EP Farben) Keine Ahnung woran das liegt.
 
Servus klingenkarl,

hast Du schon versucht, ihn in einem heißen Wasserbad wieder flüssiger zu machen?
Beim EPOXY-E und beim 5-Minuten-EPOXY hat das schon vielfach geholfen.

Viele Grüße

Erich
 
Von dem Erwärmen von Epoxidharzen egal welcher zusamensetzung würde ich Abstand nehmen. Da die Bestandteile meist ziemlihc ungesund sind und bei erhöhten Temperaturen ausdampfen können.

Der Effekt, dass die Harzkomponenten mit der Zeit zäher werden liegt häufig daran, dass die einzelnen Komponenten aus "kurzen" (ca.3000 Bausteine) Polymerketten bestehen. Diese werden beim für den Anwender interessanten Aushärten miteinander verknüpft. Da dabei die Kettenlänge innerhalb weniger Verknüpfungsschritte extrem stark zunimmt wird das Harz auch so schnell fest.
Das kann aber auf alleine ohne das Hinzufügen eines Härters passieren zB. durch den Sauerstoff der Luft, Licht, Luftfeuchtigkeit...
Daher werden die Harzkomponenten mit der Zeit im viskoser. Ein Erhitzen senkt zwar die Viskosität führt aber nicht zu einem Aufbrechen der während der Lagerung entstandenen Bindungen.
Die Gefahr beim Erhitzen ist zusätzlich, dass das Aushärten des Harzes beim Zusammengießen der Komponenten stark beschleunigt wird. Ein Richtwert ist dabei, pro 10° Temperaturerhöhung steigt die Reaktionsgeschwindigkeit um das 2 bis 4 fache.
Die beim Aushärten sonst über einen langen Zeitraum freiwerdende Wärme wird dann innerhalb von Minuten oder Sekunden frei, zusätzlich wird die MAsse fest und verhindert eine Wärmeabgabe durch Konvektion. Ergebniss: Das Zeug fängt an zu Kochen, Stinken und eventuell sogar zu Brennen. Alles nicht wirklich erstrebenswert.


Gruß Tobi
 
Eigendlich gibt es keinen Grund das Epoxy durch Temperaturen unter 0°C unbrauchbar wird. Als Erklärung könnte ich mir aber vorstellen, dass sich das Epoxy beim Auftauen langsamer Erwärmt als die Umgebung und sich dabei Kondenswasser auf dem Epoxy abscheidet. Dieses könnte die Radikalstarter im Härter zerstören. Grundsätzlich sind die Komponenten unempfindlich gegenüber Temperaturen unter 0°C.
Weiter kann es natürlich sein, dass die Komponenten beim Zusammenmischen im Winter eine zu geringe Temperatur haben, und so das Aushärten stark verlangsamt wird.

Gruß Tobi
 
Aus meiner Erfahrung heraus ist eher die Härtekomponente von einer Alterung betroffen, der Härter wird mit der Zeit dunkler und etwas zäher.
 
Also R-G (wo auch der Epoxy von Conrad herkommt ) gibt eine Haltbarkeit von einem Jahr an , bei normaler Lagerung. Eher also kleine Gebinde kaufen und aufbrauchen.
Grüße Mirko
 
Sorry, dass ich erst so spät antworte und vielen Dank für die Info!

Ich werd das Zeug glaub ich entsorgen und mir etwas kleinere Mengen kaufen. ;)
 
Hallo ich kann dir nicht eine so technisch fundierte Antwort wie unser Kollege Moppekopp geben .Aber aus eigener Erfarung (unsere Werkstatt ist nicht beheitzt ) kann ich dir sagen das uns im Winter regelmässig Epoxykleber und auch verschiedene Farbsorten kaputtgehen . Gruss Rolf
 
Aber was passiert nun bei Frost mit dem Epoxy???

Hallo uuups,

das weiiss ich auch nicht, würde aber generell den Kleber lieber frostfrei im Haus an einer dunklen Stelle aufbewahren.

Meine Erfahrung mit "Metallkleber E":
Er war während der Lagerzeit in meiner kühlen Werkstatt "eingefroren", also auskristalisiert.
R&G bestätigte diese Neigung, wies aber darauf hin, dass sie reversibel ist. Und tatsächlich, ein warmes (kein heisses!) Wasserbad verflüssigte das Harz, das sich dann wieder benutzen liess.

Hans
 
....Aber aus eigener Erfarung (unsere Werkstatt ist nicht beheitzt ) kann ich dir sagen das uns im Winter regelmässig Epoxykleber und auch verschiedene Farbsorten kaputtgehen . Gruss Rolf

Genau meine Erfahrung ;) Aber es gehen nicht alle kaputt... :confused:

Ich habe jetzt mit einem Lacktechniker gesprochen, der hat etwas von Kristallwasser im Bindemittel erzählt wodurch es bei Frost zu unerwünschten Reaktionen kommt. :confused: Genauers konnte er mir auch nicht sagen. Was bitteschön ist Kristallwasser und was für unerwünschte Reaktionen. :confused:

Jedenfalls weiß ich jetzt womit ich die Farbfuzzies in nächster Zeit löchern werde. ;)
 
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