Erbschaft

mab42

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Hallo,
ich habe in einer Erbschaft einige unübliche Messer gefunden und wollte mal fragen, ob jemand hier etwas dazu sagen kann.
20230807-095052.jpg

Das größte Messer ganz links hat eine Länge von etwas über 45 cm und man kann noch ganz schwach "F. Dick" auf der Klinge lesen.
Das überlange Brotmesser ganz rechts hat eine schwach erkennbare Prägung "Balmer Bern" auf der Klinge.

Vielen Dank im Voraus!
Mab
 
Bei dem Messer ganz rechts mit Wellenschliff würde ich auf eine normale Konditorsäge tippen.
Über eine Konditorsäge in der Länge freut sich eigentlich jede Hobbybäckerin, solange sie noch halbwegs scharf ist.

Ganz links ist halt ein sehr großes geschmiedetes Kochmesser in einer alten Form mit Schmalkropf,
der heute nur noch selten produziert wird z.B. von Güde - Sonderserie Karl Güde oder Herder.
F. Dick ist eine bekannte Firma die heute auch noch gute Messer herstellt.

Das Messer in der Mitte ist ein einfaches Kochmesser.

Prinzipiell sind das beides gute Kochmesser, der Zustand der ist halt gebraucht und leicht verschliffen.
Leider haben die Klingen (speziell das linke) durch das nachschleifen einen "overgrind", das heißt die Schneide macht einen Bogen nach innen.
Kann man aber durch z.B. Jürgen Schanz für relativ wenig Geld wieder fertig machen lassen, dann hat man Top Messer.
Selbst bekommt man das (speziell bei dem linken) eher nicht so ohne weiteres hin.
Die Frage ist halt ob man es sich aus nostalgischen Gründen fertig machen lässt.
Für den praktischen Einsatz sind sie halt aus meiner Sicht fast immer nicht nur ein wenig zu groß.
Selbst in der Großküche habe ich keine Messer in der Größe gesehen.
Ev. können die Profis ja noch was dazu sagen.
 
Prima, vielen Dank!

Gibt es einen speziellen Namen für das linke Messer? Für mich Laien wirkt es ja eher wie ein Buschmesser... oder ein halbes Schwert :)
Für den normalen Gebrauch in der Küche ist es mir jedenfalls zu groß.

Gibt es einen Markt für solche Messer?
 
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Das ist ein Kochmesser mit 30cm Klinge.
Sowas wird verschiedentlich mal gebraucht auf den üblichen Plattformen angeboten und geht in der Regel sehr schlecht bis gar nicht weg.
Solche Messer sind schon sehr speziell für Aufgaben, bei denen übliche 20-25 cm Klingenlänge nicht ausreichen.
Das hat man als Berufskoch schon nicht oft und als Privatperson noch viel seltener.
 
Servus,

Also was ich auf die Schnelle über die Prägung ""Balmer Bern"" gefunden habe ist folgendes. Auf Ricardo.ch gab es ein Angebot über ein Messerset eines G.Balmer Bern. Anscheinend ein Schweizer Messermacher. Hier ein Foto eines der Messer aus dem Angebot.

https://www.ricardo.ch/de/a/kuechenmesser-set-gbalmer-mit-horngriff-1226422678/


Mehr konnte ich leider nicht finden, insbesondere nichts darüber, ob es den noch gibt.
 
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Gibt es einen speziellen Namen für das linke Messer?
Wenn es über der Wate recht dick und massiv ist (vor allem im hinteren Drittel der Klinge), ist es auch ein Hau- oder Schlagmesser. Solche Messer sind schwerer und haben eine größere Klingenhöhe, als ein normales Kochmesser. Der Stahl hat dann zudem eine eher geringe Härte (ca. 52-54 HRC), damit er die Schlag-Belastungen aushält. Man benutzt(e) es als Mischung aus Küchenbeil und Messer, also um beispielsweise Hühnerknochen, Gelenke oder dicke Gräten zu zerteilen.

Das hier wäre eine aktuelle Version von Dick:
DICK - Schlagmesser - Shopping-Technik.de (https://shopping-technik.de/p/dick-schlagmesser)
 
Wenn das ein Schlagmesser ist würde das dann allerdings auch erklären warum es so wild nachgeschliffen wurde...
 
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Oh ha, das nenne ich mal eine Rückenstärke. Wohl eher doch kein Kochmesser...
Mit getaperten Griff ... sieht man heute eher selten... (Erl läuft konisch zu) o_O
 
Sieht zwar mächtig aus, wird aber nach vorne zu dann doch eher dünn.
Zum Vergleich: Bei Stubai hat das 30cm Kochmesser 415g, das Schlagmesser 807g.
 
Also auf dem Bild sieht mir die Schneide auf den griffseitigen 3/4 der Klingelänge leicht konkav aus, kann aber sein, daß mich da der leicht angeknickte Zollstock täuscht ...
 
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