MoinMoin,
Eraser, da war doch was.
Richtig, ein Messer, auf das ich mit Spannung gewartet hatte und das aber quasi sofort nach Erhalt in die Schublade gewandert ist.
Dank Deiner Frage habe ich das mal wieder ausgepackt und ein wenig bespielt.
Da es sowieso schon einen Testbericht gab, hier nur mal meine "Eindrücke", denn richtig genutzt habe ich es nicht.
Größe: Gut vergleichbar mit z.B. der großen Turbine (oder FKMD M1 oder M21 BigDog). Im Gegensatz zu dieser wirkt das Mah aber wuchtiger, insbesondere die Klinge lässt die Trubine da eher brav und klein aussehen.
Der Griff ist sehr schön für meine Hand (Handschuhgröße 9), die 4 Finger passen genau in die Griffmulden.
Flipper und "tschack", mit Macht treibts die Klinge ins Lock. LAWKS, ok, vorhanden und funktioniert. Ich gehöre da eher zur Fraktion: Wenn schon LAWKS, dann auto oder gar nicht. Ich käme jetzt nicht auf den Gedanken, das LAWKS von mir aus zu aktivieren.
=> Flipper funktioniert bestens, aber gerade dieser Flipper gefällt mir nicht so. Schaut man sich mal die Achse und den Griff an, ahnt man bereits, dass der Flipper in geschlossenem Zustand extrem weit und steil über den Messerrücken hinausragt. Das ist fast 1zu1 mit dem ZT560, dessen Flipper ist einfach auch nur riesig. Wäre nicht nötig, nimmt man als Vergleich z.B. das M21 Big Dog, da reicht ein kleiner Flipper aus.
Ich vermute mal, das kommt aber eher vom Einsatzzweck als taktisches Messer (zum Zustoßen), damit die Finger nicht versehentlich auf die Klinge abrutschen. Also Absicht, aber mich störts ein wenig => Hand anlegen und ein paar mms abschleifen, gut ist.
In geöffnetem Zustand kommt aber ein nicht veränderbares Manko zutage:
Der Klingenrücken hat eine falsche Schneide die leider schon fast ab der Klingenwurzel anfängt. Da, wo normalerweise die "Jimpings" für den Daumen sind geht die schon los, von den 3,6mm Klingenstärke bleibt da gerade mal ein guter Millimeter übrig. Will man da Daumendruck aufbringen wirds schon regelrecht schmerzhaft (Vom Rutschigen mal ganz abgesehen). Interessanterweise wird der Klingenrücken zur Spitze hin wieder breiter! D.h. gerade da, wo der Daumen liegt ist es richtig dünn.
Liegt aber wohl auch am eigentlichen Einsatzzweck: Zum Schnitzen ist das Ding nicht gedacht. => Find dich damit ab, Jabba.
Was mir damals auch nicht so gefallen hat, ist der relativ dünne Liner (besonders im Verhältnis zu dem wuchtigen Messer). Aber da war ich wohl auf einem extrem Framelock Trip, k.A.. Der Liner ist absolut ok und macht genau das, was er soll. => Top.
Sollte der Clip genutzt werden (vierfach anbringbar!) muss man sich im Klaren sein, dass das Messer min. 1cm aus der Tasche herauslugt, da ist nix mit deep carry. Die zwei Befestigungsschrauben sind übereinander angeordnet, da wird noch zusätzlich Platz verschenkt. => Da hätte man mehr herausholen können.
Alles in Allem macht das Messer ein sehr wertigen Eindruck, Verarbeitung sehr sauber. Die G10 Schalen sitzen 100% deckungsgleich auf den Linern, die Backen nicht ganz so, aber das hätte dann was mit dem Haar in der Suppe zu tun. Hier passt alles so wunderbar, k.A. wie oft ich das Eraser jetzt während ich diese Zeilen schreibe mit Schmackes in den Stop pin geknallt habe, dazu eine schöne lange Nase an Mr. Reeves: Das muss ein Messer abkönnen, das Eraser kann es auf jeden Fall!
Mein aktuelles Fazit: Absolute Kaufempfehlung! Gut, dass ich mir das Teil selbst nochmals genau angesehen habe, das ist Spaß auf den zweiten Blick. Was da an Klinge aus dem Griff ans Tageslicht springt kann man kaum glauben. Selten so effizient eine 10cm Klinge untergebracht gesehen!
Für was man das Messer jetzt im Alltag benützen könnte, ich weiß es nicht. Als Harduser sicher nicht, zum berühmten Apfelschälen im Büro ist es wohl eher der Overkill.
Aber: Nice to have.
(wenn gewünscht mach ich mal ein Foto vom Klingenrücken und halte mal ein paar allseits bekannte Flipper daneben).
LG
Claus