Hallo Ihr Lieben,
der Threat ist zwar schon älter, aber vielleicht ist es ja noch von Interesse (grade so vor Weihnachten).
Ich habe das Güde „the Knive“ nun seit Ende 2018 im Einsatz. Ich hatte mich auf dem Messer-Gabel-Scheren-Markt spontan verliebt und hatte Budget für ein „ich gönne mir heute etwas“ dabei.
Ganz ehrlich, ich hatte mich damals auch gefragt, ob es nur ein Spleen war, es zu kaufen, weil ich es krass fand und es mir so Handschmeichler-artig satt in der Hand lag (ich bin allerdings ne Frau, also keine riesigen Hände). Also habe ich es mit schlechtem Gewissen spontan gekauft, mit dem Gedanken, „falls ich es doch nicht nutze, verkaufe ich es halt wieder. Mittlerweile zählt es zu meiner eigenen Überraschung zu meinen regelmäßig genutzten Messern.
Da hier die Frage gestellt wurde, wozu der „Piratenhaken“ gut sei: er verlängert die Schneide nach hinten, ohne dass das gesamte Messer zu lang wird - und das funktioniert ganz gut.
Es liegt mir sehr gut in der Hand, die Kanten des typischen viereckigen Güde-Griffs sind so gebrochen, dass ich es nicht als zu kantig empfinde. Außerdem hat es nicht das typische Güde-Integral, so dass es eben auch keine kantig harten Metallintergale gibt, die individuell für den ein oder andern unbequem sein könnten. Das entfällt hier eben, obwohl es trotzdem auf den ersten Blick als Güde-Messer erkennbar ist.
Ich finde, dass es von der Ergonomie-Idee für mich tatsächlich gut funktioniert.
Der Griff ist relativ kurz, was sich im ersten Moment auch ungewohnt anfühlt.
Der Ergonomie-Gedanke dabei ist laut Güde, dass man bei großen Kochmessern normalerweise eh mit dem Zeigefinger über den Klingenrücken greift und dies ist hier gleich so vorgesehen.
Es ist ein Messer, auf dessen „Andersartigkeit“ man sich tatsächlich erst einlassen muss, aber dann läuft‘s.
Für normalgroße Männerhände würde es wahrscheinlich auch super funktionieren. Nur bei wirklich überdurchschnittlich großen Händen, könnte ich mir vorstellen, dass der Griff trotz des angedachten Übergeifens der Klinge etwas zu kurz sein könnte.
Vom Gewicht her ist es super ausbalanciert.
Es bringt durchaus Gewicht auf die Waage und vermittelt in Verbindung mit der Art es weit vorne zu greifen und zu führen ein etwas archaisches Gefühl von Kraft, was mir persönlich gefällt.
Ich nutze es sehr viel für grobe Gemüse-Schneid-Aufgaben. Zum Obst und Gemüse für Smoothies oder Curries zu zerkleinern, ist es perfekt.
Allerdings kommt es bei mir nur für‘s Grobe zum Einsatz, also viel Menge in kurzes Zeit grob zerkleinern oder auch klein wiegen.
Die Klinge wird in ihrer Geometrie nach hinten immer dicker. Im vorderen Bereich erinnert sie an normale Kochmesser. Will heißen (wie hier ja auch schon gesagt wurde), sie spaltet hinten mehr als zu schneiden. Heißt für mich, für filigrane Schnitte nehme ich gerne dünne Klingen wie das Herder K2 oder Burgvogel Santoku. Für‘s Grobe und Masse eben das „The Knive“.
Nun, wie sieht es mit dem Preis-Leistungsverhältnis aus?
Es ist ein gutes solides Messer mit zusätzlichem Design-Anspruch.
Natürlich dürfte ein nicht zu vernachlässigender Anteil des Preises auf das ungewöhnliche Design bzw. die innovative Idee entfallen.
Wer also eine preisgünstige „erstes gute Universal-Ausstattung“ sucht, wird sicher günstigere Varianten finden.
Für Messerliebhaber, die im Prinzip gut ausgestattet sind und alles haben, aber doch auch immer noch Spaß daran haben, mal was neues auszuprobieren und gutes Design mögen, ist es schon ein schönes Stück. Ich mag mich nicht mehr davon trennen.
Also durchaus „Weihnachtsgeschenk-tauglich“. ;-)