[Erfahrungen mit] Herder Lierenaar

Hübi1

Mitglied
Beiträge
19
Mahlzeit,

ich bin neu hier im Forum und möchte die Gelegenheit nutzen die weisen Geister, welche hier ihr Unwesen treiben, um ihren geschätzten Rat
anzuflehen. Folgender Sachverhalt: Da demnächst ja wieder der Scherenmarkt in Solingen ansteht, habe ich mir mal ein paar Gedanken über meine nächsten Neuanschaffungen gemacht. Abgesehen von den üblichen Pappenheimern (Hartkopf,Klaas,Otter etc.) deren Stände ich heimsuchen werde:teuflisch, ist mir auch der Bedarf nach einem neuen Arbeitsmesser schmerzlich vor Augen geführt worden - die Rückenfeder meines treuen Mercator hat leider ihre Seele ausgehaucht und dadurch tiefe Wunden sowohl in meiner Seele als auch in meinem Zeigefinger hinterlassen. Nach eingehender Recherche bin ich auf das Lierenaar von Herder aufmerksam geworden. Nach all dem Sermon jetzt zu meiner eigentlichen Frage:

Hat jemand Erfahrungen mit dem Ding, z.B. Stahlsorte (C?), Funktionalität der ziemlich obskur wirkenden Arretierung und Sinnhaftigkeit im allgemeinen?

Wie schon gesagt, es soll als Arbeitsmesser für leichte bis mittelschwere Arbeiten herhalten, also Apfel schälen bis Holz schnitzen.

Danke im voraus

der Hübi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da das Kaufobjekt ja schon feststeht, habe ich das mal von der Kaufberatung in die Klappmesserecke verschoben.
Herzlich willkommen übrigens, und ich hoffe, hier werden sie geholfen :)
 
Ahoi,
sicher ein hilfreiches Messer für doch eher leichtere Aufgaben- dafür aber mit 2,3mm Klingenstärke ein echter Schneidteufel, den man leicht sauscharf bekommt.
Es ist halt die Frage, ob man Carbonstahl haben will und möchte. Er verlangt etwas mehr Pflege, aber dazu findest Du hier im Forum tonnenweise Hinweise- oder Du läßt Dich beim Kauf am Stand etwas beraten

Von mir ein klares "GO"
:steirer: Excalibur
 
Herzlichen Dank schonmal für das prompte Antworten auf meine Frage (und natürlich das Verschieben in den richtigen Bereich).

Kohlenstoffblech schockt mich nicht sonderlich, damit konnte ich schon gute Erfahrungen sammeln.
Aber taugt die Arretierung von dem Ding? Nach dem oben geschilderten Mercator-Massaker lege ich da neuerdings gesteigerten Wert drauf...:D.

Was noch wissenswert wäre: Steckt das Lierenaar auch mal eine kleine Misshandlung weg oder zerfällt es bei dem Anblick eines zu schmierenden Brotes zu Staub?
 
Hallo, das Herder mit der aussenliegenden aufmontierten Rückenfeder ist sehr stabil, trotz der doch dünnen Klinge ( eine Mercatorklinge ist wesentlich dicker). Es ist prima zu schärfen, dank einteiligem Holzgriff auch sehr leicht. Den Griff kann man auch noch nachbearbeiten, er ist nur relativ grob gearbeitet und unbehandelt
Alazzo
 
Aloha!
Da ich mich auf dem Messermarkt spontan für ein neues Mercator entschieden habe
kann von mir aus hier zugemacht werden, das Lierenaar kommt dann halt
nächstes Jahr dran:teuflisch!


lg

der Hübi
 
Moin

.........für ein neues Mercator entschieden habe
kann von mir aus hier zugemacht werden,

Das ist natürlich überaus großzügig von dir........machst du dann nächstes Jahr einen neuen Thread auf?
Und unter Umständen gibt es ja noch andere Nutzer, die sich mit den selben Fragen quälen wie du;)

Ich meine die aus dem ersten Beitrag:
Hat jemand Erfahrungen mit dem Ding, z.B. Stahlsorte (C?), Funktionalität der ziemlich obskur wirkenden Arretierung und Sinnhaftigkeit im allgemeinen?

Und da wir hier bei den Klappmessern sind und nicht in einer Kaufberatung komme ich mal meinen informativen Pflichten nach:)

Ich habe also mal meins rausgekramt und versuche das der Reihe nach zu beantworten:

Das Ding ist maximal rustikal in der Verarbeitung.
Die Klinge ist im Bereich der Spitze wirklich sehr fragil, da sehr dünn ausgeschliffen - von gröberen Arbeiten würde ich daher weiten Abstand nehmen.
Aber schneiden tut das Messer wie der Teufel.

Da es mir nicht gegeben ist, den Stahl am Klang oder am Geschmack zu beurteilen habe ich das Messer mal eben über den Schleifstab gezogen.

Also wirklich hart ist er nicht.....geht so Richtung Tafelmesser. Ein Opinel ist härter.

Der Verschluß verriegelt das Messer ausgesprochen sicher, - allerdings hat meins massives vertikales Spiel.... das ließe sich sicherlich durch weiteres Stauchen der Achse minimieren, - aber dann werde ich es wohl nicht mehr auf- bzw. zubekommen.
Es laüft nämlich jetzt schon mit merklichem Widerstand.

Aufklappen macht Spaß.... die Klinge verriegelt ja auch von alleine mit lautem "Klack".

Das Entrieglen ist allerdings arg fummelig.... das geht bei den Spaniern, die dafür einen Ring an der Rückenfeder haben, deutlich komfortabler.

Was mich persönlich an dem Messer allerdings am meisten stört ist der Umstand, dass die Feder mit drei Stiften von oben im Mono-Block-Buchengriff befestigt ist.....d.h die stecken da "bloß" irgendwie im Holz.

Bei den spanischen Messern mit Rückenfeder sind so abgeknickte Öhrchen an selbiger und die Feder wird durch den Griff vernietet.

Was mich noch stört sind die beiden Verbreiterungen der Rückenfeder über der Achse, - die machen das Messer da nämlich deutlich breiter und stören beim Wegstecken....und die Klinge bekommt im geschlossenen Zustand keinen Druck von der Feder, - d.h. wenn der Klingengang mal etwas ausgeleiert ist, kann es einfach in der Tasche aufgehen.

Ich habe es mir gekauft, weil ich Spaß an ausgefallenen Messern habe und weil es diesen seltsamen Verschluß hat.
Benutzen werde ich es aus oben genannten Gründen nicht.

Gruß
chamenos
 
Zuletzt bearbeitet:
Mahlzeit!

Mea culpa wegen dem ,,zumachen", ich wollte nur sagen das ich mit dem
Thema durch bin (kaufen ja, aber erst nächstes Jahr) und sich wegen
mir hier keiner mehr den Kopf zerbrechen braucht. Das andere Nutzer
möglicherweise auch mit dem Gedanken spielen sich eins von den Dingern
zu holen hätte mir zwar klar sein müssen, aber naja- manchmal bin ich
halt etwas doof:glgl:.

Wegen den angesprochenen Problemchen:

Das die Rückenfeder nur mit den drei Pinöppeln festgemacht ist finde ich
auch etwas gewagt, werde aber versuchen das Problem
mit ein paar Flügelnägeln ( oder ,,Tscheanken"
- wurden früher für Bergstiefel benutzt) oder Krampen zu lösen.
Die Ohren der Rückenfeder schleife ich dann einfach ab und mache mir so
einen Hebel dran, wie die Schließmesser von Otter oder Lütters sie mal hatten
oder noch haben. Falls das nicht geht kommt halt ein Ring dran.
Dann noch den Griff pimpen und: Tadaa!
Klingt etwas aufwendig, aber basteln macht halt Spaß und ich hab dann
ein ,,Custom Lierenaar"! Die Diskussion ob das sinnig oder unsinnig ist
kann man wahrscheinlich bis zum jüngsten Gericht führen, aber man
darf ja auch manchmal etwas irre sein, gelle?:D


lg

der Hübi
 
Zurück