Erfahrungen mit Horizontalschleifmaschine

LOSC-Messer

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Hallo,

Ich such seit längerem nach einer effektiven Variante meine Klingen vor der Schneidlage stark auszudünnen. Ich habe zwar alle möglichen Bandschleifer, dennoch ist mir das eigentlich zu heiß, Wort wörtlich.

Dazu suche ich nach einer Maschine die sehr feine Oberflächen mit guter Schnittgeschwindigkeit erzeugen kann.

Ich bin auf der Suche nach japanischen Horizontalschleifmaschinen auf mehrere Produkte gestoßen. Die zum Teil auch sehr bezahlbar sind.

Dabei habe ich eine bei dem großen Kunsthandwerksversandhaus für 340€ gefunden. Sieht aber nach Spielzeug aus.

Die Steine sind mir hier eigendlich zu klein und deren Qualität zweifle ich auf Grund des Preises an. Wenn ich meine Apex Ultra Messer etwas ausdünnen möchte, sollten diese nicht den Stein wegschleifen….sondern andersrum.

Schleifmaschine bei Dictum


Als Alternative habe ich gesehen das es von der Firma Naniwa eine größere Maschine gibt.


Wenn auch signifikant teurer bietet diese einige Vorteile wie einen größeren Stein, bessere Verarbeitung, usw.. Generell hat sich gezeigt, das es für mich keinen Sinn macht, ein Einsteigergerät zu kaufen, da ich sowieso irgendwann das „echte“ Gerät kaufe.

Hat jmd Erfahrung, mit diesem Typ von Schleifmaschine? Bei den Japanern sind diese ja recht verbreitet, hier findet man nahezu nichts dazu.


Gruß Lorenz
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte mir vor langer Zeit die Shinko Steine in 240 und 1000er Körnung zugelegt für einen Eigenbau, aber hab sie wieder vekauft. Frei Hand verschleißen sie am äußeren Rand mehr, d.h. es entsteht ein flacher Kegel. Die Schnittgeschwindigkeit und somit der Abtrag sind niedrig. Bandschleißer (mit Kühlung, wenns denn sein muss) ist Dein Freund fürs Abtragen und ein Gerät a la Tormek (von der Geometrie her) fürs Schärfen.
 
Die Shinko ist generell für die Arbeiten eher nicht empfehlenswert. Ich hab sie nicht, hatte aber mal ähnliche Gedanken. Die Steine sind aber nicht so super und setzen sich sehr schnell zu.

Ich habe mir dafür eine Töpfermaschine umgebaut und nutze Diamant Platten. Aber wirklich zum schleifen von Rohlingen ist das nicht gemacht und dauert ewig. Zum ausdünnen ist das aber super und sehr schnell (verglichen mit "auf Steinen rubbeln").

Ich sage auch: Wasserkühlung am Bandschleifer ist das beste. Eine einfache Minimalmengen Kühlung ist da schon sehr gut und hilft bei dünnen Bereichen ungemein. Mehr macht an einem normalen Bandschleifer keinen Sinn da der Wasserverbrauch enorm wird.

Einen klassischen, alten, wassergekühlten hätte ich auch gerne, irgendwann 😄

Gruß Fabian
 
Frage mal Lukas von knife arts, der hat so eine maschine von Naniwa in verwendung.
Es gibt auch bandschleifer mit wasserkühlung, aber sehr teuer.
Danke für den Tipp, jetzt habe ich jmd an den ich wenden kann.

Ich besitze mehrere gekühlte Bandschleifer teilweise mit Vollflut und auch mit Minimalmengenschmierung. Brauchen tu ich die Maschine also nicht. Allerdings bin ich ein bisschen Maschinenverrückt und eigentlich immer auf der Suche nach was Neuem.

Ich interessiere mich primär für einen Horizontalschleifer wegen der doch recht einzigartigen Oberfläche die man durch einen Schleifstein bekommen kann.


Gruß Lorenz
 
Die Shinko ist generell für die Arbeiten eher nicht empfehlenswert. Ich hab sie nicht, hatte aber mal ähnliche Gedanken. Die Steine sind aber nicht so super und setzen sich sehr schnell zu.

Ich habe mir dafür eine Töpfermaschine umgebaut und nutze Diamant Platten. Aber wirklich zum schleifen von Rohlingen ist das nicht gemacht und dauert ewig. Zum ausdünnen ist das aber super und sehr schnell (verglichen mit "auf Steinen rubbeln").

Ich sage auch: Wasserkühlung am Bandschleifer ist das beste. Eine einfache Minimalmengen Kühlung ist da schon sehr gut und hilft bei dünnen Bereichen ungemein. Mehr macht an einem normalen Bandschleifer keinen Sinn da der Wasserverbrauch enorm wird.

Einen klassischen, alten, wassergekühlten hätte ich auch gerne, irgendwann 😄

Gruß Fabian

Die Töpferscheibe habe ich gesehen. Interessante Kiste :) Zum schärfen bestimmt wunderbar, besonders bei langen Klingen. Ich habe dafür einen Bandschleifer mit Winkelvorrichtung, ähnlich wie bei Tormek. Das System von mir Funktioniert auch super, zum Ausdünnen habe ich den Schleifer noch nicht ausprobiert, aber wäre auch unnötig, da ich dafür einen von meinen 50x2000 Schleifern nutzen kann.

Ich suche quasi eine Stufe besser als ein Bandschleifer. Bei den Japanern kann man sich dies betreffend viel abschauen, da diese handgeschmiedete Messer zu verhältnismäßig günstigen Preisen produzieren können.

Gruß Lorenz
 
Ich suche quasi eine Stufe besser als ein Bandschleifer. Bei den Japanern kann man sich dies betreffend viel abschauen, da diese handgeschmiedete Messer zu verhältnismäßig günstigen Preisen produzieren können.

Gruß Lorenz
Ich glaube, ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Die Japaner produzieren nicht gut und günstig wegen dem Horizontalschleifer sondern weil dort viele Leute arbeiten und die Schritte durchgetaktet sind. Ein Mensch, eine Aufgabe, wie in einem Industrie Unternehmen eben üblich. Nicht wie in einem Ein-Mann-Betrieb wie bei mir oder anderen, wo einer alles macht.
Der Schleifer schleift eben jeden Tag die Klingen auf was auch immer er da hat. Der kann das weil er es jeden Tag duzente male macht. Stell dem einen Bandschleifer hin und nach einiger Zeit kann der das auch darauf.
Daran würde ich mich also nicht orientieren.

Ich weiß natürlich was und wie du es meinst 😉 wollte das nur mal einordnen.

Milan Gravier oder Simon Maillet nutzt zB eine alte Töpfermaschine mit großem, speziell angefertigten Stein von einem Hersteller aus Sheffield. Der wurde für ihn angefertigt, in seinen Dimensionen.

Es kommt ja auch ganz darauf an was genau du erwartest. Ein flaches Rohmaterial würde ich so nicht bearbeiten wollen. Das wird ewig dauern und ist weit weg von günstig produziert.

Gruß Fabian
 
Ich glaube, ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Die Japaner produzieren nicht gut und günstig wegen dem Horizontalschleifer sondern weil dort viele Leute arbeiten und die Schritte durchgetaktet sind. Ein Mensch, eine Aufgabe, wie in einem Industrie Unternehmen eben üblich. Nicht wie in einem Ein-Mann-Betrieb wie bei mir oder anderen, wo einer alles macht.
Der Schleifer schleift eben jeden Tag die Klingen auf was auch immer er da hat. Der kann das weil er es jeden Tag duzente male macht. Stell dem einen Bandschleifer hin und nach einiger Zeit kann der das auch darauf.
Daran würde ich mich also nicht orientieren.

Ich weiß natürlich was und wie du es meinst 😉 wollte das nur mal einordnen.

Milan Gravier oder Simon Maillet nutzt zB eine alte Töpfermaschine mit großem, speziell angefertigten Stein von einem Hersteller aus Sheffield. Der wurde für ihn angefertigt, in seinen Dimensionen.

Es kommt ja auch ganz darauf an was genau du erwartest. Ein flaches Rohmaterial würde ich so nicht bearbeiten wollen. Das wird ewig dauern und ist weit weg von günstig produziert.

Gruß Fabian

Selbstverständlich hast du mit deinen Aussagen vollkommen recht. Ich möchte ein schon am Bandschleifer geschliffenes Messer, noch einmal ausdünnen, wenn es schon auf 0,2-0,3 mm bei k120 geschliffen ist. Quasi einen Nullschliff :)

Zu deiner Aussage mit den Serienfertigungen bei den Japanern kann ich folgendes sagen. Ich habe schon viele meiner Prozesse beschleunigt, durch andere Werkzeuge.

Beispiele dafür sind spezielle Kontakträder aus Filz zur Verbesserung der Oberflächen. Das ändert vieles am schleifen. mit k240 bekommt man da schon unglaubliche Ergebnisse. Nicht nur schön, vor allem schnell.

Oder neue Sondergesenke am Lufthammer. Die Jap. nutzen runde Gesenke zum Messerschmieden, sieht man in der Regel auch am finish, da habe ich mir welche aus Warmarbeitsstahl selbst gedreht und gefräst. Ich würde behaupten, dass dies ca 25% Effizienzanstieg beim Ausschmieden von Klingen bringt.

Über einen normalen Wasserstein hatte ich auch schonmal nachgedacht, aber die Preise für so einen Sonderstein sind sagen wir mal happig XD

Man kann immer etwas an seinem Prozess verbessern. Aber dann ist der Naniwa erstmal vom Tisch

Gruß Lorenz
 
Dann will ich auch mal neugierig sein:
Welcher Hersteller baut Bandschleifer mit wasserkühlung im bezahlbaren bereich? Ich kenne nur Dick und Maedo, aber sehr teuer.
Ich suche einen zum balligen schleifen von metzgermessern und schlachtebeilen. Die kleinen aus china mit vollflut überzeugen mich nicht so laut den bildern.
 
Bezahlbar gibts als Neumaschine erstmal nichts, Ich habe eine Anlage von Mafac aus den 1980ern. Der Schleifer hat Bandmaße von 230mm x 2000mm, 5Kw, ist 600kg schwer und eine Industriemaschine. Zum schärfen also kein Optimalgerät, zum Messermachen allerdings schon sehr cool. Wenn die Maschine ordentlich läuft, was nicht einfach ist, da diese Maschinen nicht für den Messerbau ausgelegt sind und gerne mal elektrische Probleme machen. Es ist also mehr Selbstbau als hinstellen und es funktioniert.

*edit: So einen Mafac Schleifer gibts gerade in gutem Zustand auf Kleinanzeigen: Bandschleifer Mafac

Zum ballig schleifen von Bestandsmessern ist die Wasserkühlung nicht so arg wichtig, die Wärmeentwicklung ist dabei recht gering. Mit etwas Fingerspitzengefühl und hochwertigem Schleifband klappt das schon. Im Zweifelsfall kann man die oben genannte Minimalmengenkühlung mit Pressluft nutzen. Kleine günstige Bandschleifer gibt es normalerweise genug auf dem Markt. Wenn du aber sehr viele Messer zu schleifen hast würde ich mich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen, alles was grün und schwer ist funktioniert normalerweise gut bis sehr gut.

Gruß Lorenz
 
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