Hallo Sven-Eric Lexa,
Da haben wir ja ein ähnliches Hobby.
Bei mir hat alles angefangen mit einigen Messern, die ich als kleiner Junge gesammelt habe. Die warennie richtig scharf, da habe ich mir einen "Messerschärfer" auf dem Wochenendmarkt gekauft, so einen Schärfer mit zwei überlappendengehärteten Stahlplatten und einem Glasschneider auf der anderen Seite.
Damit dachte ich würden die Messer schärfer, aber eigentlich hat das Teil nur die Klingenform versaut.
Dann kam eine lange Pause von einigen Jahren, bis ich in dem ererbten Werkzeugschrank meines Großvaters einen Schleifstein von Lapport gefunden habe. Damit habe ich mein Glück versucht, aber der Stein hatte kaum Abtrag. Jedoch ist ein Messer darauf schon was schärfer geworden. Den Erfolg habe ich erstmal nicht wiederholen können. Aber mein Interesse war wieder erwacht. Nach einem halben Jahr habe ich mir dann mal in einem Natoshop ein Buck Sharpening Set geleistet. Darin waren zwei kleine Arkansas Steine (ein weicher grober Washita Washstone und ein kleinerer Hardarkansasstone). Damit wurde das Schärfen wieder einen Tick besser.
Wieder ging einige Zeit ins Land und ich habe mir einen Schleifstein aus dem Werkzeughandel besorgt. Mit dem kam ich da noch nicht so gut zurecht.
Dann kam das Lansky Schleifset nach einem weiteren Jahr. Und nun wurden die Messer erstmal deutlich schärfer.
Zu der Zeit habe ich begonnen mit einem alten Gürtel die Messer abzuziehen, damals noch ohne Unterstützung, einfach die Gürtelschnalle um den dicken Zeh gelegt und mit der linken Hand den Gürtel in der Luft stramm gezogen und mit der rechten Hand das Messer abgezogen. Mal wurde es was besser, mal was schlechter. Ich dachte, das liegt an der Anzahl der Hiebe beim Abziehen. Dem war aber nicht so.
Wieder was später habe ich dann den Gürtel auf eine Unterlage gelegt und mit Polierpaste eingerieben (damals der Puma Stahlpolierpaste) und siehe da, das frisch geschliffene und abgezogene Messer war wirklich nochmal deutlich schärfer als zuvor. Dann habe ich eine Weile mit dem Lanksy und dem Gürtel und der Polierpaste gearbeitet, bis mir das zu langweilig wurde.
Auf einem Wochenmarkt habe ich mir dann wieder einen größeren feinen Arkansas Stein besorgt und damit per Hand geschliffen. Aber die Lanskyschärfe habe ich damit erstmal nicht erreichen können.
Lange habe ich rumprobiert, bis ich auf die Idee kam, den Schleifstein zu fixieren, dmait ich mit zwei Händen das Messer führen konnte. Und siehe da, endlich war die Lanskyschärfe frei Hand erreichbar geworden (natürlich nur mit dem späteren Abziehen auf dem Lederriemen).
Nun habe ich mir im weiteren Zeitverlauf einige Schleifsteine zugelegt und immer nach dem besten (feinsten) Schleifstein gesucht. Aber so einfach war der nicht zu finden. Bin dann mal bei den japanischen Wassersteinen hängen geblieben, die eine gute Homogenität aufweisen.
Dann habe ich mir voller Erwartungen das Buch "Messerschärfen wie die Profis"
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932848055/messerschaerf-21 von Carsten Bothe gekauft. Aber dieses Buch war eher eine Enttäuschung in punkto Messerschärfen mit Banksteinen.
Zwischenzeitlich habe ich mir das Buch von Leonard Lee "The complete Guide to Sharpening"
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1561581259/messerschaerf-21 besorgt. Das hat mich auf das Endfinishen mit Chromoxidpaste und auf den polierten Abziehstahl gebracht
Damit habe ich herumexperimentiert und bei einigen Messern auch die Romanschärfe hinbekommen. Das habe ich dann bei vielen Messern versucht, was mit hohem Aufwand auch bei einigen Messern geklappt hat.
Aber die hohe Schärfe ist auch recht empfindlich gewesen, so dass ich inzwischen wieder dazu übergegangen bin, die Messer auf eine Gebrauchsschärfe zwischen 800 und 4000 japanischer Körnung zu schleifen.
Da hänge ich zur Zeit noch herum, bin aber für Anregungen immer dankbar.
Es grüßt Dich der Leo.