Erfahrungsbericht Spyderco Pass-Around #29 Southard

Gecko

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Moin,

Keno hat dankenswerter Weise ein Shouthard auf den Weg geschickt.

Von Pitters Bericht unbelastet, (da übersehen.. :D), hab ich mir das Kerlchen ne Woche in die Hose gesteckt.

Ich hab mir das Review jetzt natürlich vorher angekuckt und kann mir das machen von gewohnt miesen Bildern sparen.
Und den größten Teil von meinem Geschwafel auch..

Das Messer ist sehr gut gemacht, Material ist wertig, sieht alles perfekt aus, fasst sich gut an. Top!:super:
Es flippt säähr scheeen, was meine Frau nicht so sehr zu schätzen wußte; stört halt wenn der Alte dauernd klackert.. eingelaufen sollte er jetzt schon sein...:lach:

Schneiden tut's wunderbar, es saß mittels Clip perfekt und unauffällig in der Jeanstasche.
Die Farbe der Griffschalen find ich übrigens Klasse!

Rundrum ein starkes Teil, das mit den Affen hat Pitter ja schon geschrieben:D
Wollen wir mal zu dem Teil kommen, an dem der Onkel das nölen anfängt:

Flippen ist cool, aber ich bin ein "Daumen ins Loch Stecker", dafür war mir das Klingenloch und die dazugehörende Ausfräsung zu klein. (und zu scharfkantig, aber verletzt hab ich mich da natürlich nicht..)
Was mir schmerzlich aufgefallen ist, ist mein Unvermögen Tip-up Messer sachgerecht zu versorgen:
Das Messer in die Tasche geschoben, Daumen auf den Bobbes und gedrückt, Klingenspitze durch die Haut gezogen.:rolleyes:
Keine große Sache, ich sag's nur als Ausrede, damit ich nicht schon wieder schreiben muß daß ich Folder in der ursprünglich mal genannten 400,-Euro Preisklasse eh nicht kaufen wollte.

Ich mag ihn, aber Alles in Allem werden wir wohl keine Freunde, daher hab ich ihn auch ohne große Trauer ziehen lassen.
Wer damit was anfangen kann, wird mehr als gut bedient!:super:

Danke an Spyderco und an Keno für den PA!
Immer wieder gerne dabei!:cool:

Pit

Ich fang grad wieder an nach ollen Police und Militarys zu schmulen...
das Starmate ist mir auch wieder eingefallen...die Spydies haben was.. wo ich doch gar keine Klapper mag... :argw::lach:
 
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Hier mein Bericht über das Brad Southard (Bilder gibt es diesmal nur welche auf die Schnelle vom Schreibtisch, ich hatte die Woche keine Zeit, die Anlage aufzubauen):


Technische Daten (habe ich von Pitters Vorstellung übernommen)

  • Länge aufgeklappt 202 mm
  • Klingenlänge 88 mm
  • Klingenstahl CTS 204P, 4mm dick, Hohlschliff, stonewash Finish
  • Länge geschlossen 114 mm
  • Griffmaterial G10, Titan
  • Gewicht 115 Gramm
  • Flipper, Kugellager
  • Edelstahlsclip für tip-up, nicht umsetzbar





Erster Eindruck/Optik/Haptik/Verarbeitung

Beim ersten Auspacken hat mich beim Southard die geringe Größe überrascht. Nicht, dass es zu klein wäre, aber ich hatte es größer erwartet. Es ist von der Gesamtlänge und der Länge im eingeklappten Zustand her minimal kompakter als ein Paramilitary 2, wiegt jedoch ein paar Gramm mehr und fühlt sich dadurch auch recht stabil und wertig an. Klar, das PM 2 hat 1mm starke, in die G10 Schalen eingelassene Liner, das Southard hat auf der einen Seite etwa 3,5 mm und auf der anderen Seite 2 mm Titan plus G10, das ist schon etwas massiver. Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach tadellos. Alle Kanten sind schön gerundet, nichts piekst oder zwickt, sogar die Kante des Spyderholes ist beim Southard leicht gerundet, was ja bei vielen Spydercos in der letzten Zeit nicht der Fall ist (allerdings braucht man das Loch hier nie :D). Die berüchtigte Klingenwurzel ist hier wirklich genial integriert, das habe ich selten besser gesehen. Das Finish der Klinge und auch des Titans finde ich sehr schön, besonders das Titan halte ich für sehr gut gelungen. Die Klinge ist perfekt zentriert, das Klingenspiel ist wirklich bei Null, obwohl das Teil genial leicht flippt. Das einzige, was mich ein bisschen stört, ist die runde Fase im G10 am Ausschnitt für das Spyderhole. Die finde ich persönlich optisch nicht ganz gelungen und auch tendenziell scharfkantig. Ist aber Geschmacksache.

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Klinge/Stahl/Schneideigenschaften

Das Messer kam nicht optimal scharf hier an :D, war aber total einfach auf Rasierschärfe zu bringen, das hat mich überrascht. Es hat wirklich nur wenige Züge auf dem Sharpmaker gedauert, da war eine höhere Schärfe erreicht als ich brauche. Zur Schnitthaltigkeit kann ich nicht soooo viel sagen, ich habe das Messer in der Woche nicht wahnsinnig beansprucht, aber z.B. das Zerteilen von mehreren großen Kartons hat die Schärfe kaum beeinträchtigt. Die Klinge ist bis weit nach oben hohl geschliffen und hat rein optisch direkt oberhalb der Schneidfase nur halb so viel Materialstärke wie das PM 2, sodass das Teil trotz 4mm Klingenstärke wirklich sehr gut schneidet. Die Klingenform finde ich schön und die Spitze hat auch noch bis relativ weit nach vorn genügend Material. Was mich „beeindruckt“ hat: Das Southard ist geschlossen etwa 5 mm kürzer als das PM 2, birgt aber über einen Zentimeter mehr Schneidenlänge. Klar, das liegt auch am Finger Choil des PM 2, aber auch an der Tatsache, dass der Platz im Griff beim Southard bis aufs Äußerste ausgenutzt wurde. „Beeindruckt“ in Anführungszeichen hat mich das ganze, da ich allen Ernstes einmal beim in die Hosentasche fassen mit der Fingerspitze die Klingenspitze zwischen den Griffschalen erwischt habe und mir das Messer in der Tasche aufgeklappt ist. Die Spitze steht nicht hervor, aber sie ist mir persönlich zu nah am Griffende. 2 mm kürzer wäre sicherer.

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Griff/Ergonomie/Bedienung

Der Griff liegt mir persönlich (Handschuhgröße 8,5) gut in der Hand. Allerdings lange nicht so gut wie der des PM 2. Wer deutlich größere Hände hat, dem könnte es auch zu eng werden. Die Daumenriffelung auf Klinge und Griff ist rein optischer Natur, Grip bietet sie überhaupt nicht. Die Öffnung per Flipper funktioniert hervorragend. Hier muss ich noch einmal betonen, was ich oben schon schrieb und was auch Pitter in seiner Vorstellung schon schrieb: Das Messer flippt so was von locker und leicht auf und hat trotzdem wirklich NULL Klingenspiel. Das ist schon der Hammer! Das tolle Flippen liegt einerseits natürlich am Kugellager, andererseits aber auch am recht starken Detent der Klinge. Da baut man schon recht viel Druck auf, bevor die Kugel die Klinge los lässt. Das Öffnen mit Spyderhole ist beim Southard wirklich nur eine Notlösung. Es macht nicht besonders viel Spaß. Mit links ist es sowieso fast unmöglich und mit rechts muss man etwas aufpassen, dass man keinen Druck auf die Lockbar ausübt, da man sonst den Detent verstärkt und etwas Probleme mit dem Öffnen bekommt. Das Lösen des Locks geht leicht von der Hand und auch das einhändige Einklappen der Klinge ist ein Kinderspiel. Der Lock klemmte bei mir kein einziges Mal. Der Clip ist einer meiner wenigen Kritikpunkte. Er funktioniert zwar gut, hat eine gute Spannung und passt auch ganz gut zur Form des Messers, aber er gefällt mir einfach nicht besonders. Ich hätte mir einen Titanclip im gleichen Finish wie der Griff gewünscht, am liebsten noch Deep Pocket und für Linkshänder umsetzbar. Klar, die Rechtshänder wollen die zusätzlichen Löcher nicht, das verstehe ich, für mich als Linkshänder fällt das Messer so halt aber raus.

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Hier noch ein Größenvergleich mit allseits bekannten Foldern:

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Fazit

Das Brad Southard ist ein spitzenmäßig verarbeitetes Messer mit nur ganz kleinen Mängeln. Es liegt gut in der Hand, das Flippen macht super Spaß und es schneidet sehr gut. Wenn der Clip umsetzbar wäre, hätte ich es längst gekauft, allerdings nicht zu dem hierzulande aufgerufenen Preis, der ist schon heftig.

Vielen Dank an Spyderco und Keno für den Passaround, das Messer hat mir sehr gut gefallen!

Liebe Grüße,
Stephan
 
Nachdem mich das Messer schon vor einer Weile verlassen hat möchte ich doch mal meine Eindrücke schildern. Erst aber herzlichen Dank für den PA und daß ich daran teilnehmen konnte.
Als das Spyderco von Pitter vorgestellt wurde war ich echt begeistert. Ein wirklich schöner Folder mit interessanten Fertigungsdetails. Obwohl braun ja immer eine recht grenzwertige Farbe ist verleiht die G10-Griffschale dem Messer meiner Meinung nach ein sehr elegantes, gedigenes Erscheinungsbild. Schaut einfach edel aus. Blöderweise informiere ich mich immer schon vor einem PA was das Messer für einen Marktwert hat und entsprechend sind dann auch die Erwartungen. Das hat in der Vergangenheit schon dazu geführt daß ich ein wenig enttäuscht war, hin und wieder aber auch angenehm überrascht. Das Southard hat mich begeistert. Die Verarbeitung ist tadellos und der Flipper fördert den Spieltrieb. Kurzer Druck und schnapp ist die Klinge auch schon offen. Flippen ist auch die angenehmere Einhandöffnungsmethode weil die Ausfräsung rund um das Spiderhole im G10 nicht ganz glücklich ausgeführt ist. Die Kanten sind einfach zu scharfkantig und durch die Dicke von Liner und G10-Schale kommt man ein wenig schwer an das Loch ran. Aber wie gesagt, stört nur bedingt weil das Messer so schön flippt.
Im Alltag gibt sich das Southard sehr zurückhaltend ist es doch durch die verwendeten Materialien sehr leicht. Gleich beim ersten Einstecken ist mir aber was aufgefallen was ein wenig stört. Wie man auf den Bildern der Mittester recht schön sehen kann folgt der Klip der Kontur des Griffsund ist nicht umsetzbar, das heißt für Rechtshänder daß die Krümmung des Griffs entgegen der Holsentaschenrichtung geht. Dadurch braucht es eingesteckt mehr Platz als notwendig wäre wenn der Klip auf der anderen Seite wäre. Normale Schneidaufgaben und Briefe öffnen sind natürlich überhaupt kein Problem und das Southard liegt dabei recht gut in der Hand. Stöcke schnitzen geht aber nicht ganz so einfach, zumindest wenn man bei feinen Arbeiten Richtung Daumen arbeitet. Hier machen sich die Krümmung der Schneide und der große Abstand zwischen Zeigefinger und Schneide negativ bemerkbar der sich durch den Guard ergibt.
Mein Fazit:
Ein sehr schönes Messer das zu gefallen weiß und dem man die kleinen Schwächen durchaus verzeiht.

Danke für die Möglichkeit zum Test,
Günther
 
Servus,

ein paar Notizen in den letzten Tagen gemacht, heute verschickt, die Erinnerung ist noch frisch, hier mein Bericht.

Die Beiträge hier und die detailgenaue Vorstellung von pitter, ich schätze das wird alles sehr gleichförmig werden. Das Messer ist einfach überdurchschnittlich gut verarbeitet und das Verhältnis von Stabilität zu Gewicht ist schon beeindruckend, der Lock hält die Klinge wie ein Schraubstock fest und trotzdem flippert das locker auf, hier stehen alle Moleküle in Reih und Glied, keines steht vor und fällt unangenehm auf, eine rollend-runde Flipperei. Werkstofffreaks werden mit der Zunge schnalzen, alles drin, alles dran. Danke! Kaufen! Das gilt für alle bei denen der Funke übergesprungen ist und es der aufgerufene Preis nicht schafft die Glut zu löschen.

Ich sag mal so, die Sache hat zwei Seiten. Die einzelnen Teile sind technisch tadellos gefertigt und gekonnt zusammengefügt. Wie das Flippert, wie das Verriegelt, das Oberflächenfinish…..römisch Eins, danke, setzen, ist ja alles schon gesagt worden, das kann schon was. Schnitzorgien und Küchendienst hab ich mir gespart, die Basic's wie Karton zerlegen, Briefe öffnen, Apfel schälen (die Schalenspirale in einem Stück, versteht sich.....) alles wie gewünscht, sehr gut.

Liebhaber der heftigen Flipperei wissen wohl, das die Zeigefingerspitze in der Regel keine Spuren von Überbeanspruchung zeigt, hingegen der Daumen..... die dauernde Drückerrei :teuflisch ..... nach ungezähltem auf und zu passt sich die Anatomie an :D, aber keine scharfen Kanten die Schmerzen verursachen und der Liner hat kein einziges mal gehakt, superfeine Sache.

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Bei mir hat das Southard aber nicht in vollem Umfang gezündet! Die zweite Seite, also das visuelle, die Linie, die Form trifft halt nicht so ganz meinen Geschmack.

Ohne ein wenig Gesudere und Geraunze geht’s ja als gebürtiger Wiener unmöglich :rolleyes:, daher:

Mein Meinung zur Sache mit dem Loch:

Das Spyderhole ist hier fast funktionslos, es sei den der geneigte User flippert nicht, sondern schlenzt die Klinge nur zu zwei 1/3 aus dem Griff, dann und nur dann muss er seinen Daumen ins Loch stecken um fertig zu öffnen. Wer nur über das Hole öffnet, muss erstens Rechtshänder, zweitens kompliziert und drittens sehr fingerfertig sein , da der zu bewältigende Widerstand enorm ist, der Druckpunkt zu eng und tief am Griff, der Daumen, eigentlich die gesamte Hand findet keine Position um die Kraft aufzubringen, die nötig ist, um die Klinge rauszuschieben, das es auch anders geht, zeigt der Prototype vom Model Domino

Meine Meinung zur Sache mit der Klingenform:

Die Klingenform gefällt mir nicht wirklich, mich stört ein wenig die unruhige Linie vom Klingenrücken, ob als Designelement gedacht, oder gezielt als Ablageplatz für den Zeigefinger, sei's drum, Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Meine Meinung zur Sache mit dem Clip:

Die Clipspitze könnte besser verrundet sein, das piekst ziemlich beim aufbiegen, ja das ist jetzt kleinlich.....

Hier ein Grössen und Volumenvergleich mit Artgenossen der Konkurrenz.

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Hier ein wertfreier Vergleich in Leibesfülle und Eleganz.

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Jetzt ein wenig Fiktion, was wäre gewesen wenn.....

.....Spyderco ab dem erstgeborenen Flipper auf das Spyderhole verzichtet hätte und sich dadurch einen enormen Freiraum in der Formensprache von Klinge und Griff, bei allen kommenden Flippermodellen ermöglicht.....
.....das Hole wird nur symbolisch angedeutet, als zart gelaserter Ring, eventuell schattiert um Tiefe zu simulieren, die Bucht im Griff fällt weg,.....der Spyderbug wird exponiert und unübersehbar gesetzt, als/am Klingenfortsatz/Hebel, ob offen oder geschlossen, immer im Blick.....ist ja nur Fiktion, keine Angst ;)

Fazit:

der Wille zum Kauf steht und fällt bei diesem Flip-Opener über die Anziehung die er auf den Interessenten ausübt und ob man Konzept, Form, Material und Design mag. An der Verarbeitung und Funktion gibt es von mir nicht’s zu kritisieren, Null, nada, niente, ничего
Wenn der Funke zündet, dann kaufen und flippern bis es weh tut.

Meinen Dank an Spyderco für die Bereitstellung und an Cheez für die Organisation :super::super::super:

Gruß, güNef
 
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Nachdem es trotz schwerwiegendem Anmeldungsfehlers:D meinerseits trotzdem noch möglich war am Passaround teilzunehmen, hier mein Bericht:

Da das Messer von meinen Vortestern ausgiebig vorgestellt und die positiven Eigenschaften deutlich dargestellt wurden, werde ich mich auf die Punkte beschränken, welche mir aufgefallen sind.
Vorweg ist das Southard einfach ein tolles, gut gemachtes, qualitativ hochwertiges Messer; das Messer ist schon etwas stumpf bei mir angekommen. Ich denke ab Werk passt die Schärfe bei Spyderco immer, also wird es auch beim Southard so sein.

Design/Gestaltung:

Das Design der Klinge erscheint mir insofern gelungen, da es wenig Vergleichbares am Markt gibt, somit hebt sich das Southard ab und bietet trotzdem eine für viele Anwendungen brauchbare Klinge. Die Griffkontur wiederrum ist sehr gewöhnlich gestaltet und vielleicht gerade deswegen haptisch sehr ansprechend, wenn sie nur etwas weniger kantig sein würde. Die verschiedenen Oberflächen finde ich optisch gelungen, das Braun des G-10 ist sehr dunkel und dezent.

Die Asymmetrie in der Griffgestaltung trifft man bei Framelocks ja sehr häufig - es wäre schön gewesen, wenn Spyderco hier mal einen Akzent in die Gegenrichtung gesetzt hätte, d.h. Framelockstärke gleich wie auf der anderen Seite Liner und Griffschale zusammen. Dies hätte auch deutlich zu einer schlankeren Griffstärke beigetragen, die beim Southard doch deutlich über der von Military oder Paramilitary liegt.

Innenliegende Klingenanschläge sind meiner Meinung nach optisch zwar supercool, weil´s sehr aufgeräumt aussieht. Allerdings bleiben diese innenliegenden Ausfräsungen nicht sauber und Reinigen heißt in diesem Fall Zerlegen. Die Nachteile überwiegen daher für mich im Vergleich zu herkömmlichen Anschlagbolzen. Beim Southard wäre es allerdings aufgrund der Aussenkonturen und des Flippers ein ziemliches Platzproblem gewesen, einen aussenliegenden Anschlagbolzen zu verbauen.

Handling:

Eine etwas ausgeprägtere, sprich breitere Fase bzw. ein etwas größerer Radius an den Griffschalenkanten hätte die Ergonomie sicher optimaler ausfallen lassen. Das Southard fühlt sich in meiner Hand schnell kantig an.

Die Problematik der Öffnung über das Spyderhole wurde schon angesprochen. Meiner Meinung nach ist das Hole groß genug und auch von der Platzierung ok, eine schlankere Platine/Griffschale, sowie eine deutlichere Ausnehmung und eine andere Gestaltung der Fase der Schalen würde hier wesentlich das Handling verbessern. Der im Bereich des Spyderhole angebrachte Innenradius an der Schalenkante drängte den Daumen fast vom Hole weg. Wäre dieser Bereich flacher oder gar mit einem schrägen „Daumenführungskanal“ gelöst, ließe sich das Southard auch über das Hole besser öffnen.

Verarbeitungsqualität:

Die Verarbeitungsqualität ist so, wie man es von einem Messer in dieser Preiskategorie erwarten darf. Zwei Punkte jedoch, welche ohne Mehrkosten das Messer noch mal aufwerten und stimmiger erscheinen lassen würden:

Die Konturen des Clips im Bereich der Verschraubung könnten entweder bündig mit den Schalen oder zumindest parallel mit den Schalen verlaufen, siehe Bilder oben … so wie es jetzt gelöst ist, sieht´s halt irgendwie aus. Titan als Clipmaterial, wie oben schon wo vorgeschlagen, würde nochmals eine Verbesserung bringen.

Der Einsatz des Hohlschliffs könnte parallel zur Vorderkante des Griffes laufen – sieht meiner Meinung nach stimmiger aus.


Gruß, C.
 
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Das Messer ist weg, hier kommt der Bericht. Wahlweise auch die Kurzfassung dessen, was da schon oben drüber steht :glgl:

Erster Eindruck: es ist kleiner als man von den Fotos her vermutet hätte und die Griffschalenfarbe ist auch nicht so schlimm wie sie aussieht.
Auf den zweiten Blick fallen dann Details wie die Daumenauflage, die offen wie geschlossen nahtlos in Griff und Klinge vorhanden ist oder die Klingenwurzel, die ins Design des Griffs mit eingearbeitet wurde, auf.

Beim öffnen offenbart sich dann der bereits von vorherigen Berichteschreibern genannte Makel: Das Spyderhole ist schlicht unbrauchbar, zumindest meine Pfoten sind nicht akrobatisch genug um es nutzen zu können. Aber gut, is ja n Flipper. Das Öffnen als solcher geht nach 1-2x probieren mühelos von der Hand, offen verriegelt der Framelock fest und spielfrei.
Schließen funktioniert ebenso leicht, ich konnte kein festfressen des Locks beobachten.
Das Southard könnte für mich einen etwas längeren Griff vertragen, trotzdem liegt es auch so gut in der Hand und das G10 sorgt für guten Grip.
Die Klinge lässt sich per Sharpmaker ganz leicht auf Rasusrschärfe bringen und hält die Schärfe soweit ich das in der Testzeit beurteilen konnte gut.
Per Clip getragen verschwindet es fast in der Tasche und zumindest ich bemerke es da kaum, als EDC käme es also durchaus infrage.

Fazit: Am Southard gibts für mich keine gravierenden Kritikpunkte, wenn man über den Preis hinwegsieht. Das kann ich aber derzeit dann doch nicht, also landets mal nur im Hinterkopf...
 
Passaround Bericht Spyderco Southard


Seit dem ich das Messer das erste mal in Pitters Vorstellung sah, war ich schon ganz heiß auf das Teil
Und da kam der Passaround dann gerade zur rechten zeit :D

Vorab vielen Dank an Spyderco und Keno für den Passaround

Als das Paket nach einer gefühlten Ewigkeit dann endlich ankam, war ich erfreut das der Karton mehr mitgemacht hat als das Messer selbst. Ich konnte keinerlei groben Gebrauchsspuren entdecken, es wurde also sorgsamer mit umgegangen, als mit dem zerfledderten Karton ;)

Aber genug über den Karton geredet,

Das Messer macht einen sehr wertigen Eindruck und die Verarbeitung ist einfach nur spitze. Gerade das stonewash Finish passt echt gut zu dem Messer und lässt das Messer trotz seiner eleganten Linienführung etwas rustikal aussehen.

Das Griff aus G10 fässt sich sehr gut an und biete auch den nötigen halt und die Farbe sagt mir mehr als zu. Denn Braun ist das neue Schwarz :D

Das Spydie mit dem Öffnungsloch zu öffnen geht zwar schon, aber das sollte man vorher erst ein paar mal üben und selbst dann ist das noch lange keine Garantie dafür, dass es immer klappt. Aber da es einen Flipper hat ist es quasi überflüssig, wenn es denn kein Spyderco typisches Merkmal wäre.

Bei mir kam das Messer mit ausreichender Schärfe an und im Großen und Ganzen finde ich nichts auszusetzen an dem Messer… außer…. Den Clip..

Also so ein top gefertigtes Messer und dann so ein Clip.. Das sieht aus als ob die Zeit oder das Material nicht mehr gereicht hat und man halt mal eben aus der Ecke ein Stück Blech geholt hat und schnell was zusammengeschustert hat. Vorne zu spitz verlaufend und wo er befestigt wird, hat er keine Form. Das hätte man Parallel zum Griff verlaufend designen können und das ganze noch aus Titan , ja das wäre schon mal ein Anfang.

Aber den kleinen Minuspunkt verzeiht man dem Messer schnell, zur Not kann man sich ja selbst einen Clip bauen so wie man es will, oder bei einen Messermacher mal anfragen, wenn man selbst keine Möglichkeit hat. Ansonsten bin ich froh an dem Passaround teilgenommen zu haben, das ist das erste Spyderco seit langen welches mich mal wieder so richtig reizt, alleine schon wegen der ausgefallenen Klingenform und dem Design.

Dem letzten im Passaround-Bunde wünsch ich viel Spaß mit dem Messer :super:
 
Vorab schon einmal herzlichen Dank an Keno und Spyderco für die Möglichkeit das Southard testen zu können. Messer dieser Preisklasse hatte ich noch nicht viele in der Hand.

Nach Pitter’s begeistertem Bericht war ich natürlich sehr gespannt auf das Messer und das Warten hat sich gelohnt!
Das Design gefällt mir sehr gut, Flipper mag ich sowieso. :D

Normalerweise stört mich an Spyderco-Messern das Öffnungsloch bzw. vielmehr, dass wegen dem Loch die Klinge so weit aus dem Griff rausschaut. Das ist hier wirklich mal perfekt gelöst! Klar, man hätte das Loch auch ganz weglassen können, aber beim Southard seh ich‘s als Design-Element und irgendwo gehört das eben zu Spyderco.

Dem Messer hat man nicht im Geringsten angemerkt, dass es wahrscheinlich schon 10.000 Mal aufgeflippert wurde, bevor ich es gekriegt hab. Dem Flipper-Spaß steht nur ein wenig der stramme Lock entgegen, der irgendwann seine (Druck-)Spuren hinterlässt. Ist natürlich kein Kritikpunkt, der Lock soll ja hauptsächlich die Klinge offenhalten und nicht meinen Daumen beim Spielen schonen.

Ich mach’s kurz: Titan, CTS 204P, Stonewash, 4mm Klingendicke, trotzdem schneidfreudig, kugelgelagert, super verarbeitet, ergonomisch, Spielspaß – was will man mehr. Ich finde den Preis gerechtfertigt, tolles Messer! :super:
 
Erstmal Vielen Dank für die Organisaion und überhaupt den Passaround ansich!

Mit Bildern kann ich leider nicht dienen, da meine Photographie-Künste und auch das Equipment einfach nicht vorhanden sind... aber es kursieren ja meiner Meinung nach genügend Bilder hier und im Netz.

Das Messer ist wohlbehalten bei mir aufgeschlagen und sah auch genauso aus, wie auf den Photos, bzw. wie ich es mir vorgestellt hatte. Modern, klar konturiert und mit einer Menge interessanter Details.

Normalerweise bin ich eher für klassische skandinavische Messer zu begeistern, nur irgendwie hat sich bei mir der bösartige Spyderco-Virus eingenistet, und einmal ein Spyderco der gehobenen Preisklasse in der Hand zu halten und sich damit beschäftigen zu können ist schon etwas besonderes!

Vor allem weil (aus meiner Sicht) dieses doch so einige Unterschiede zu meinen vorzuweisen hatte.
1. Ein nur schwerfunktionales Spyderhole...
2. Ein Flipper...
3. Ein Framelock.....
4. Braunes Griffmaterial...
5. PM-Stahl...

Das geliebte Klingenloch nicht wie gewohnt zum gemütlichen einhändigen Öffnen benutzen zu können, hatte schon etwas sehr ungewöhnliches. Es war beim besten Willen nicht ohne (erlernbare) Verrenkungen zu bewerkstelligen. Aber ein erhöhtes Loch hätte auch die Optik gestört, die, so wie sie ist, mir wirklich gut gefällt.

Dieses "Manko" wurde aber vom Flipper völlig kompensiert.
Flip, flap, flip, flap, ich habe die ganze Woche lang meine Frau und meine Kollegen fast zur Verzweiflung getrieben, so gut ging das (und Spaß macht das) Nur beim Greifen ist der Flipper manchmal im Weg. Ja, alte Jäger-Krankheit, der typische Aufbruchgriff, aber das soll das Messer ja gar nicht, von daher: Schwamm drüber, Ein Flipper ist was schönes!

Ein Spyderco mit Framelock hatte ich bislang noch nicht, aber dieser hier ist einfach perfekt! Hält die Klinge geschlossen sicher, bis es flippt, und aufgeklappt bombenfest! Und lässt sich spielend einfach lösen so muss dass sein!

Das Design... Erinnert ein bisschen an einen Wal, aber da passt alles. Das Messer muss einfach so. Kann gefallen, oder nicht, aber das Design ist so wie es ist perfekt. nix weiter. Und das eher ungewöhnliche Braun passt auch dazu. Jede andere Farbe würde da gefühlt stören. Ein dickes Lob an den Designer!

Da ich das letzte Messer mit PM-Stahl, das ich hatte, nicht wirklich testen konnte, war ich auf den Stahl hier extrem gespannt und erstmal enttäuscht. Das Messer war stumpf.
Also schnell den Lederriemen raus und zweimal drübergezogen. Und schon flogen die Haare, zerteilte sich das Papier von alleine, ein Traum.

Mein Fazit:

Ein alles in allem in sich stimmiges Messer. Geradeaus, klar, "handwerklich" perfekt.
Hätte ich das Geld auf der Seite, und müsste nicht nach einem neuen Auto schauen, würde es sicher den Weg zu mir finden. Allerdings eher als Messer für die Vitrine und seltene Ausflüge ins Büro denn als EDC.

Vielen Dank fürs Lesen...


Christian
 
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