Erle an nordischen Messer ? [womit verkleben (vernieten)]

Big-Bear schrieb:
Reinhold, recht hast Du!
wer garantiert uns das das moderne "Klebzeugs" dauerhaft ist.
Trotzdem muß ich sagen: wenn ich davon ausgehe das es hält, dann sind 5 cm mehr als genug. WIRKLICH!
Ansonsten ist die Verwendung von Birkenteer zu empfehlen.
Das ist jetz kein Witz.

Dieser "Kleber" altert möglicherweise auch, aber da ist es erwiesen das er hält
und das über wirklich viele Jahre. O.K vieleicht ist dieser Kleber nicht so hitzbeständig
und Lösemittelfest wie die heutigen, aber erprobt und was für "Original" Fans.

Gruß

Ich währ auch immer für natürliche Klebstoffe, da die auch bei der Anwendung nicht so giftig sind (wenn überhaupt). Es gibt übrigens Werkzeige aus der Steinzeit, in die die Steinklingen mit Birkenpech geklebt wurden und da immernoch kleben :super: .
Natürlich kommt es bei der Form der Angel darauf an, wie das Werkzeug belastet wird. Feilen werden ja auch nur ins Heft geschlagen. Die Hohlen Hefte der Solinger Besteckmesser, wurden bis zur weiten Verbreitung der Spühlmaschienen mit den hohen Tmperaturen, mit einer Mischung verschiedener Harze vergossen, das hatte den Vorteil dass man die Griffe ohne Beschädigung wieder ab bekahm.
Schöne Grüße
 
@ Big- Bear

Du hast schon mal selber Birkenteer hergestellt?

Das würde mich interessieren.Ich vertrau auch in Zukunft auf die modernen Klebstoffe, aber es interessiert mich immer, wie früher gearbeitet wurde.

Beschreib doch mal ( im Materialforum), wie Du dabei genau vorgehst.
 
Hallo Big-Bear,
habe im Urlaub in Schleswig in einem Museum Birkenpech gefestigte Steinklingen gesehen und war wirklich sehr beeindruckt und wollte Dich bitten, mir die Herstellung näher zu erklären.
Danke diesel muss ich dies nun nicht mehr, denn bei einen Preis wie bei "Lederkram", werde ich die Hände nicht räuchern wollen.
Natürlich werde ich weiter 2Komp-Kleber verwenden, doch ist es sehr leicht möglich, wenn die Birkenpech - Verarbeitung ähnlich effizient ist, dass ich etwas umschwenke.
Danke für Eure Beiträge.
Servus-Reinhold.
 
Das Herstellen mach aber wirklich Spass.
Ja es macht Räucherfinger und man riecht ein wenig. :D
Ich sagte es ist recht einfach und das stimmt auch, aber
es sind trotzdem furchtbar viele Worte zu schreiben.
desshalb gugst Du --> Hier
Das ist im wesentlichen so wie wir es auch gemacht haben.
Wir haben nur den Topf mit Moos abgedichtet und Glut von einem vorhandenen Feuer daraufgeschaufelt.
Mann kann das ganze auch nur mit einem halb eingegrabenen Topf
mit Zwischenblech machen, dann dickt das ganze schon beim kochen ein wenig ein.
Also der Fantasie sind da nur wenig Grenzen gesetzt.

Ach ja, das scheitern macht mit ein paar Freunden und "einem" Bier
genau soviel Spass. Also probieren.
Wie das die Menschen vor 30000 Jahren wirklich gemacht haben
würde mich auch interessieren.


Gruß
 
Hallo big-bear,
will mich nochmal für Deinen Link "hier" bedanken.
Habe mir die Sache ausgedruckt und werde bei Gelegenheit mit meinen Enkeln einen Versuch machen, Birkenpech herzustellen.
Schon der Gaudi zuliebe - obwohl das sehr viel mehr als nur Gaudi ist.
Habe mir vorgenommen, mal ein "Bio" - Messer zu bauen. Doch dazu muss ich mich noch aufheizen/anspornen, denn die bis jetzt übliche Art Messer zu machen, hat sich bei leider schon sehr festgesetzt. Doch weshalb sollten wir uns mit Erreichtem zufrieden geben?
Macht´s gut - Servus - Reinhold.
 
Hallo Reinhold
Obwohl ich befürchte, daß wir schon weit vom Thema entfernt bin, riskiere ich es und mach mal in Sachen Birkenteer weiter.
Natürlich setzen sich oft Methoden fest, weil man das immer schon so gemacht hat.
Ab und zu setzt sich auch Solidität, seltener Vernunft durch.
Das scheint mir bei der Griffbefestigung sogar geschehen.
Verantwortungsvoll Messerbauen setzt glaube ich kleben und Nieten voraus.
Kleben als Kraft/Formschluß, Niete als Auszugssicherung.
Ich meine beim Kleben Epoxi o.ä.
Birkenteer ist sehr wärmeempfindlich, und wird bei ca. Kärpertemperatur schon knetbar weich.
Mit heißem Wasser abspülen würde zu einem ständigen Erweichen der Klebeverbindung führen.
Ich glaube das will ich nicht.
Ansonsten ist die `Bauanleitung `für Birkenteer sehr interessant, und wenn ich mal Enkel habe, werde ich es auch mal ausprobieren. ;)
Übrigens empfehle ich dir das Googlen nach Birkenteer.
Es ist für viele andere Anwendungen geeignet.

Für den vorsichtigen, bewusten Steinzeit Outdoorer kann es natürlich im Messerbau begeistern.

In der Steinzeit, mit Knochen als Klingen haben die Herrschaften Homo Sapiens Sapiens oder Heidelbergensis wahrscheinlich nur die `sanftere `Arbeit erledigt, sonst war ja die Klinge hin. Da mag Buchenteer eine gute Lösung gewesen sein.


Stefan
 
Ich denke wenn wir das Thema (Birkenteer) weiter verfolgen wollen
sollten wir das aber in einem anderen Unterforum machen.
Ich glaube wir sind mit den Ausführungen zu weit vom eigentlichen
Thema abgewichen. :D Jou aber so geht´s halt manchmal.
Also, hallo Mod´s verschiebt das bitte dahin wo´s hingehört.

Gruß
 
Hallo Nordmesser -Fans,
auch auf die Gefahr hin, dass wir entgültig rausfliegen, stelle ich fest, dass unser Spiel noch nicht ganz beendet ist.
diesel, - Du hast Buchenteer in den Beitrag gebracht, heißt das, du kennst Dich damit aus?
Ich fürchte, dass mit einem Messer am Gürtel bei dem die Angel mit Buchenteer befestigt ist, rennen uns alle Hunde und Katzen im Dorf nach. Der Buchenteer stinkt doch bestialisch.
Ist er eingekocht Wärme resistenter als Birckenpech/teer und verliert er schnell seine aufdringliche Penetranz?
Ist es bei Birkenteer mit dem Gestank ähnlich?
Wahrscheinlich ist die Sache wieder zu vernachlässigen, denn eine Wärme/Kältestabilität brauchen wir für ein sicheres Messer letztlich doch.
Zur Griff - Holzbehandlung habe ich öfter mal (Straßen)-Teer mit Leinöl vermischt verwendet. Ist bis jetzt als Imprägnierung gut angekommen, auch wurde die Maserung hervor gehoben.
Und nun mit der Angelloch-Füllung, - na ja - kommt Zeit - kommt Rat.
Noch schönen Feiertag, Servus - Reinhold.

[luftauge: Ich habe Euch den Titel an den threadverlauf angepasst, ging ja von Anfang an mehr oder weniger ums Verkleben - Birkenteer gabs hier irgendwann auch schon mal als Thema] :cool:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also Pech ist der flüssige Zustand, Teer der Fest. (korrigiert mich wenn ich falsch liege.)
Birkenteer ist nach dem austrocknen nicht Geruchsintensiv.
Zu Buchenteer kann ich überhaupt nichts sagen. Habe ich noch nie
gehört, geschweige denn gesehen oder gerochen :staun:
Aber mach mal Info´s, sowas interessiert mich immer.

Gruß
 
Hallo Reinhold
Das mit dem Buchenteer ist mir im Eifer des Gefechts passiert.
Ich meinte natürlich Birkenteer.
Falls es wen interessiert,Birkenteer gibt es meines Wissens in zwei Gebrauchsformen.
Als zähe Sirupähnliche Masse, die m.E. komisch riecht(zur äußeren Anwendung, und als eine Art Kitt, die ich persönlich erfolgreich zur Bekämpfung eines Trockenheitekzems benutzt habe.
Das roch nicht besonders auffällig.
Heute mittag habe ich die Reste des Kitts gefunden, und bin mir nun sicher, daß es geeigneter ist Fensterscheiben einzusetzen, als Messergriffe einzukleben.

Stefan
 
Buchenholzteer kann man z.B. in Jagdgeschäften kaufen oder bei Baywa.
Ich liebäugle schon länger damit, mir mal einen Kanister zu besorgen, aber 25€ ist schon a weng a Geld, allerdings bekommt man auch, ich glaube 5l dafür. der Kanister ist schon ganz schön groß!
Der Buchenholzteer ist aber recht flüssig und muss warscheinlich noch eingekocht werden.
Irgendwo hab ich gelesen dass man ihn auch mit Bienenwachs härter macht...
 
Habe herausgefunden, dass Buchenteer früher ein sehr verbreitetes Holzimprägniermittel war.
Es wurde mit Ölen streichfähig gemacht und war je nach Hersteller mehr oder weniger giftig; - doch sehr wirksam.
Holz von Fachwerkbauten, Gartenzaunpfosten, Telegrafenmasten, Pinkelwände, Eisenbahnschwellen usw. wurden damit behandelt.
Es geht in Richtung Karbolineum und scheint in unseren Breiten inzwischen keine große Bedeutung mehr zu haben.
Doch als Wildlockmittel scheint es noch einen guten Ruf zu haben.
Ich denke, bei so vielen Fragezeichen hinter diesem Produkt, werde ich mich in der Verarbeitung bei Messern besser etwas zurück halten.
Und was den Geruch angeht, da hat es in alten Pissoirs den abgestandenen Urindampf noch übertroffen!?
Positiv:Am Birkenteer werde ich vorerst mal dranbleiben!
Servus-Reinhold.
 
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