Ersatz für Fallkiven F1

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Pinsel

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Hallo liebe Messerfreak-Kollegen

Besitzte seit einiger Zeit ein Fallkniven F1.
Vom Konzept her gefällt mir das Messer, jedoch hat das Messer nach intensivem Gebrauch etliche Microausbrüche in der Klinge.
Ich hacke damit nicht, jedoch mache ich viel Batoning-Arbeiten. Habe letztens einen Selfbow mit dieser Technik aus einem armdicken Baum hergestellt, die Klinge fand das nicht so toll.
Ein Messer in dieser Stärke sollte das meiner Meinung nach verkfraften können.
Deshalb bin ich auf der Suche nach einem Ersatz, ähnlicher Aufbau wie das Fallkniven F1, aber ohne Klingenausbrücke nach Batoting-Arbeiten.


* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?

JA

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?

Feststehend

* Wofür soll das Messer verwendet werden?

Bushcraft. Es sollte möglich sein einen Armdicken Baum mittels Batoning zu fällen, ohne die Klinge dabei schaden nimmt.
Sollte aber auch für feinere Arbeiten wie Feathersticks und Foodzubereitung taugen.


* Von welcher Preisspanne reden wir?

Bis 150 Euro


* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)


10-12 cm


* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?

Etwas im Stil des Fallkniven F1, zäher Kunstoff der etwas vertragen kann (Hitze, schläge).


*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?

Am liebsten Kydex die Quer am Gurt getragen werden kann.


* Welcher Stahl darf es sein?


Rostträge


* Klinge und Schliff?

Droppoint, Flacher Schliff oder Skandi, kein Balliger.


* Linkshänder?

JA!





* Bezugsquelle?

Onlineshop der in die Schweiz sendet.


* Verschiedenes?

Natürlich sollte es Fulltang sein, am liebsten einen herausragenden Abschluss damit hinten mit einem Stock darauf "gehämmert" werden kann (wie Fallkniven F1)
Öse für Handschlaufe sollte vorhanden sein. Eine Kerbe in der Klinge fürs nachschleifen sollte ebenfalls vorhanden sein.
 
* Wofür soll das Messer verwendet werden?

Bushcraft. Es sollte möglich sein einen Armdicken Baum mittels Batoning zu fällen, ohne die Klinge dabei schaden nimmt.
Sollte aber auch für feinere Arbeiten wie Feathersticks und Foodzubereitung taugen.

Vielleicht könntest du noch die Baumart ergänzen.

Und es muss ein Messer für dieses "Batooning" sein ? Mora bietet Werkzeug für solche Spezialzwecke: Woodsplitter.

Mikroausbrüche sehe ich bei häufigem Vorkommen von Aststücken als normal an, bei entsprechend "falschen" Schneidwinkeln als höchst wahrscheinlich, unabhängig vom Messermodell oder Stahl, unabhängig ob Messer oder Beil oder Axt.

Deswegen würde ich zu keinem neuen Messer raten, sondern die besondere Abnutzung in deinem Falle mit einem Ersatz-Werkzeug abfangen und bei dem (sonst zufriedenstellenden) F1 bleiben.

Aber ich bin gespannt ob jemand ein garantiert ausbruchfreies Messer kennt. :rolleyes:
 
Moin,

ich würde mich dem Rat meines Vorredners anschließen oder zu einem Messer anderer Preisregionen oder Größen greifen. Ich denke es ist schwierig dir in deiner Preisregion ein besseres und stabileres Messer als das F1 zu nennen, welches unter 12cm liegt, einen robusten Kunststoffgriff in dieser Bauart hat und rostträge ist.
Sonst kannst du dich ja mal bei den üblichen Verdächtigen (Linder SuperEdge, Enzo Trapper, ESEE 3 etc.) umgucken ob dir da doch was zusagt...

Eventuell würde ich mal über einen stumpferen Schneidwinkel nachdenken. Ist natürlich schon ein Kompromiss wenn es um andere Anwendungen geht, könnte aber helfen.

Aber ich bin gespannt ob jemand ein garantiert ausbruchfreies Messer kennt.

Klar doch, nimm einfach ein billigstes Messer aus Stahl mit der gefühlten Härte von Dosenblech. Dann biegt sich die Klinge zwar um bis zum geht nicht mehr und die Schneide legt sich um aber ich glaub das Problem mit den Ausbrüchen hielte sich da in Grenzen :hehe:

Gruß, Gabriel
 
Das Dumme ist, dass
hat das Messer nach intensivem Gebrauch etliche Microausbrüche in der Klinge.
ungefähr alles bedeuten kann und keinesfalls sicher ist, dass ein anderes Messer keine Ausbrüche davon trägt.


* Klinge und Schliff?
Droppoint, Flacher Schliff oder Skandi, kein Balliger.
Schließt du ballig aus, weil das F1 ballig ist und du schlechte Erfahrungen damit gemacht hast? Denn theoretisch ist ballig am robustesten. Genau genommen müsste man auch noch unterscheiden zwischen Anschliff der Flanken und eigentlicher Schneide, was beim "echten" "Skandi" wiederum eins ist.


* Verschiedenes?
Natürlich sollte es Fulltang sein, am liebsten einen herausragenden Abschluss damit hinten mit einem Stock darauf "gehämmert" werden kann (wie Fallkniven F1).
Natürlich? Das F1 hat jedenfalls keinen wirklichen Fulltang.





... Deswegen würde ich zu keinem neuen Messer raten, sondern die besondere Abnutzung in deinem Falle mit einem Ersatz-Werkzeug abfangen und bei dem (sonst zufriedenstellenden) F1 bleiben.
Grundsätzlich ack. Jedoch hat (hatte?) gerade Fällkniven Probleme mit Ausbrüchen und Scharten. Ist immer wieder hier und anderswo zu lesen. Kann also, muss aber nicht nur an der Benutzung liegen.




Eventuell würde ich mal über einen stumpferen Schneidwinkel nachdenken. Ist natürlich schon ein Kompromiss wenn es um andere Anwendungen geht, könnte aber helfen.
Schonmal ein F1 angesehen? Meines Wissens hat das Modell einen balligen Anschliff, der in die Schneide ausläuft. Könnte schwer werden, da einen stumpferen Winkel anzulegen. ;)





Eine konkrete Empfehlung wird schwer, wenn man nicht weiß, was ursächlich für das Problem ist. Denn theoretisch sollte das F1 mit dem balligen Schliff und der kurzen dicken Klinge ja ziemlich stabil sein.
Kannst ja mal die Suche bemühen, nach robusten Outdoormessern bis 150 Euro wird recht oft gefragt. Wenn der Preis kein absolutes K.o.-Kriterium ist, kannst du auch mal beim Schweizer Schmied und Messermacher Thomas Künzi vorbeischauen. Bin sicher, dass du dort ein entsprechendes Messer bekommst und sooo teuer ist er auch nicht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Schonmal ein F1 angesehen? Meines Wissens hat das Modell einen balligen Anschliff, der in die Schneide ausläuft. Könnte schwer werden, da einen stumpferen Winkel anzulegen.

Ok der Begriff Schneidwinkel ist beim balligen Schliff natürlich etwas ungünstig gewählt. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man das Klingenprofil umschleifen könnte, dass die Materialstärke hinter der Schneide schneller zunimmt (sorry, mir ist grad kein passender Begriff eingefallen, deshalb die Umschreibung ;)). Was letztendlich das ist, was ich gemeint hab. Ob das jeder so zuhause selbst machen kann oder nicht lass ich mal dahin gestellt... Meiner Erfahrung nach würde ich auch eher bei einem Messer mit balligem oder Scandi-Schliff bleiben für dein Anwendungsgebiet... alles andere wäre wohl eher keine wirkliche Verbesserung.

Mir ist zwar nicht die wortkleine exakte Definition bekannt, aber das F1 kommt einem Fulltang schon recht nahe (sieht man ja auch wenn man sich die Fertigklingen oder gemoddete Versionen betrachtet, z.B. http://www.messerforum.net/showthread.php?68369-Custom-Fallkniven-F1). Aus dem Grund würden wohl Messer mit "ähnlichen" Konstruktionen, also wo der Griff auch auf der Ober- und Unterseite den Stahl vollständig umfasst, bei der Suche wohl nicht rausfallen denk ich mal.

Dem Verweis nach der Forensuche schließe ich mich auch nochmal an ;)
 
Danke erstmal für die aufschlussreichen Antworten !
Versuche mal die Antworten zusammenzufassen...

Schließt du ballig aus, weil das F1 ballig ist und du schlechte Erfahrungen damit gemacht hast?

Ich möchte ein Messer, das im Notfall auch auf einem Kiesel nachgeschliffen werden kann, wenns sein muss.


Vielleicht könntest du noch die Baumart ergänzen.
Ahorn

Deswegen würde ich zu keinem neuen Messer raten, sondern die besondere Abnutzung in deinem Falle mit einem Ersatz-Werkzeug abfangen und bei dem (sonst zufriedenstellenden) F1 bleiben.

Klar wäre es möglich für diesen Zweck ein spezielles Werkzeug zu benutzen, aber es ging mir mehr um die Erkentniss wie das Fallkniven diese Belastung verkraftet.


Jedoch hat (hatte?) gerade Fällkniven Probleme mit Ausbrüchen und Scharten. Ist immer wieder hier und anderswo zu lesen. Kann also, muss aber nicht nur an der Benutzung liegen.

Davon habe ich auch gelesen, scheint an der Wärmebehandlung zu liegen, einige haben das Problem mit den Microausbrüchen, andere nicht. Möchte aber nicht nochmals das gleiche Messer auf Gut Glück kaufen.
Wenn der Preis kein absolutes K.o.-Kriterium ist, kannst du auch mal beim Schweizer Schmied und Messermacher Thomas Künzi vorbeischauen. Bin sicher, dass du dort ein entsprechendes Messer bekommst und sooo teuer ist er auch nicht.
Preis ist nicht das absolute Killerkriterium, wenn das Messer seinen Preis gerecht ist lege ich gerne etwas mehr hin.

Aus dem Grund würden wohl Messer mit "ähnlichen" Konstruktionen, also wo der Griff auch auf der Ober- und Unterseite den Stahl vollständig umfasst, bei der Suche wohl nicht rausfallen denk ich mal.

Stimmt, war mir nicht bewusst das ein Schaft, den den Griff umfasst, kein Fulltang ist.
Es muss für mich einfach ein Durchgehender Schaft sein mit einer robusten Stärke.

Meiner Erfahrung nach würde ich auch eher bei einem Messer mit balligem oder Scandi-Schliff bleiben für dein Anwendungsgebiet

Aus den oben genannten Gründen (Schleifbarkeit im Notfall) sollte es wohl eher ein Scandi-Schliff werden.

Linder SuperEdge, Enzo Trapper, ESEE 3 etc.)

Linder Super Edge 2 wäre eine Option, aber da fehlt mir der Tang der hinten herausragt.
ESEE 3 ist scheinbar nicht optimal was die Foodzubereitung angeht.
Enzo Trapper hab ich noch nicht näher angeschaut.
 
Thomas Künzi ist schon mal ein guter Tipp. Habe ein Guardian von ihm, dass einfach klasse gearbeitet ist. Allerdings verwendet Herr Künzi gern D2. Da gibt es hier im Forum ja manch gruseligen Erfahrungsbericht. Ich habe mit D2 keine schlechten Erfahrungen im Rahmen des PA zum Sepp von Oberland Arms sammeln können. Im Gegenteil. Ich habe allerdings auch mit meinem F1 keine schlechten Erfahrungen machen können. Mit einem A1 hingegen schon: Ausbrüche beim kleinsten Holzkontakt... :mad: Scheinbar gibt es doch einige "Inhomogenitäten" bei Fällkniven?

Allerdings ist ein balliger (An-)Schliff eine feine Sache! Ist meine bevorzugte Schliffform, mit den - gefühlt - besseren Schneideigenschaften ggüber einer Fase. Auch an einem balligen Schliff lässt sich eine hauchfeine Fase anbringen. Erst wenn diese Fase zu breit wird, zücke ich das Maus-Pad und das Nasschleifpapier. Insofern Du Dich von diesem Kriterium lossagen magst, kann man noch Bark River empfehlen. Z.B. das Gunny oder das Bravo.
 
Ich sehe es als größte Herausforderung, bzw. Unmöglichkeit bei derartigen Anfragen, dass Ihr alle Eigenschaften und Aufgaben in einem Werkzeug vereint haben wollt. Das funktioniert fast nirgends, auch nicht bei einem Messer.

In Deinem Fall möchtest Du ein stabiles, kompaktes, scharfes, rostträges Messer, das sich auf einem Kieselstein schleifen lässt, beim Hacken keinen Schaden nimmt und gleichzeitig eine so feine, scharfe und betändige Schneide annimmt, dass feine Feathersticks nach dem Hacken und atoning kein Problem darstellen. Und das mit einem Anschliff, der die groben Arbeiten ebenso bewältigt wie das Filetieren einer Tomate. Merkste was? :hehe:

Das ist jetzt etwas übertrieben dargestellt, darin steckt aber das Problem.

schärfen auf einem Kieselstein= recht weicher Stahl, am besten eben nicht rostträge=geringe Schnitthaltigkeit, Schneide legt sich leichter um
kein balliger Anschliff=Flach- oder Hohlschliffschliff=fürs grobe Arbeiten nicht optimal
Hacken, Batoning=balliger oder Scandianschliff mit Keilwirkung
"Foodzubereitung" und Feathersticks=eher dünn ausgeschliffene, scharfe Schneide, geringe Klingenstärke=weniger belastbar

In meinen romantisierten, von Rambo und Tarzan geprägten Survivalvorstellungen, wo der Held (also ich) mit DEM EINEN Messer erst den mehrstöckigen Unterschlupf baut, danach Bären erlegt um sich danach ohne Narkose den Blinddarm zu entfernen, fühle ich mich durchaus wohl. In der Praxis treffe ich dann auf erfahrene Leute, die nicht ein Messer für alles, sondern ein feststehendes Messer für grobe Arbeiten, ein Beil und eine Säge für gröbste Arbeiten und ein Opinel für feine Arbeiten dabei haben. Passt nicht zur Romantik, aber zur Praxis.
 
schärfen auf einem Kieselstein= recht weicher Stahl, am besten eben nicht rostträge=geringe Schnitthaltigkeit, Schneide legt sich leichter um
kein balliger Anschliff=Flach- oder Hohlschliffschliff=fürs grobe Arbeiten nicht optimal
Hacken, Batoning=balliger oder Scandianschliff mit Keilwirkung
"Foodzubereitung" und Feathersticks=eher dünn ausgeschliffene, scharfe Schneide, geringe Klingenstärke=weniger belastbar

Das sehe ich ein das ich ein paar Abstriche in meinen Anforderungen machen muss :p

Dann schränke ich mich mal auf Folgenden Kriterien ein:
schärfen auf einem Kieselstein= muss nicht sein, lieber rosträge und hohe Schnitthaltigkeit
kein balliger Anschliff=wenns denn wirklich sein muss auch ballig
Hacken, Batoning=balliger oder Scandianschliff mit Keilwirkung
Foodzubereitung" und Feathersticks = Sollte noch machbar sein, geht warhscheinlich sogar mit einer Machete :)


Das Fallkniven F1 kommt dem schon recht nahe, wenn die Klingenausbrüche nicht wären.
Das Bravo 1 SS sieht in dieser Beziehung nocht recht interessant aus.
 
@ [nick]: :super:
Ich glaube auch, ohne eine gewisse Kompromissbereitschaft seitens des TO geht hier gar nichts.
Messer mit Gummigriff und herausstehendem Erl baut nun mal nur Fällkniven.
Ansonsten gibt es das nur bei Flachangelmessern, z.B. dem Eickhorn GEK.
Schnell mal unterwegs ohne Hilfsmittel nachschärfen ist bei modernen Hightech-Stählen nicht vorgesehen. Da muß ein Diamantschärfstab oder ähnliches mit in die Ausrüstung.
Einen Stahl, der die gewünschten Eigenschaften tatsächlich in sich vereint und in Tests sowie bei vielen Benutzern, mich eingeschlossen, bewiesen hat, hört auf die Bezeichnung INFI und wird von der Fa. Busse Combat angeboten.
Um diese Messer wurde es hierzulande nach dem Hype Anfang der 2000er recht still (auch weil sie schwer zu bekommen sind), aber sie sind deswegen nicht schlechter geworden. Ich könnte mir als F1-Alternative das Busse Boss Street vorstellen; vielleicht auch das Mean Street.
Nur um es mal gezeigt zu haben. Man müßte nach Privatverkäufen suchen.

edit: Ich wollte noch was zu den Klingenausbrüchen schreiben: Meinem Gefühl nach sind viele moderne Serienmesser im Neuzustand an der Schneide deutlich zu hart und neigen deswegen zu Mikroausbrüchen. Sind sie dann ein paarmal geschliffen, gibt sich das.
 
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Ich wollte noch was zu den Klingenausbrüchen schreiben: Meinem Gefühl nach sind viele moderne Serienmesser im Neuzustand an der Schneide deutlich zu hart und neigen deswegen zu Mikroausbrüchen. Sind sie dann ein paarmal geschliffen, gibt sich das.

Da es scheinbar keine brauchbare Alternative zum F1 gibt werde ich es weiterhin benutzten.
Ich hoffe die Klingenausbrüche werden mit der Zeit verschwinden. Vielen Dank für eure Unterstützung !
 
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