Ersatz für Opinel No.8?

Elchfaenger

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Hallo!
Vor ziemlich genau 6 Jahren bekam ich ein Opinel No.8 "au carbonne" (die Version aus Kohlenstoffstahl) geschenkt. Ein prima Messer, schlicht, stabil, sehr leicht sehr scharf zu kriegen, passable Schnitthaltigkeit. Ich hab es eigentlich immer getragen, außer vielleicht unter der Dusche und im Bett ;)
Mit der Zeit ist aber wohl das Holz geschrumpft oder der Einfassungsring oben hat sich geweitet, jedenfalls fällt die Klinge bei der leisesten Bewegung raus und es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ich das bei einem Griff in die Hosentasche in der Hand stecken habe. :eek:

Offensichtlich fehlt bei der "au carbonne" Version am Feststellring jene Einkerbung, mit der man das Messer auch in geschlossenem Zustand verriegeln läßt. (Oder kann mich jemand eines Besseren belehren? Wäre schön...)
Ich werde mal versuchen, ob ich den Feststellring vorsichtig runter kriege (und auch wieder rauf), damit ich mir selber eine solche Kerbe reinfeilen kann.
Sollte das aber nicht klappen, muss ich mich wohl nach einem neuen Taschenmesser umsehen.
Hat jemand einen guten Vorschlag? Es sollte möglichst ähnliche Maße wie das No.8 haben (8,5cm Klinge, 20cm gesamt) und nicht zu martialisch und schrill sein, also Kalashnikov, Uzi oder Spyderco wäre nix für mich. Preis wäre so um 100€ ok.

Ich will auf jeden Fall ein Gebrauchsmesser haben, das auch was abkann, also auch schaben, kratzen, (ein bißchen) hebeln.

Ich hab mir natürlich schon mal den Böker-Katalog reingezogen, aber durch einige Posts hier im Forum bin ich etwas verunsichert. Hat Böker Qualitätsprobleme? Gibt es da viel Messer fürs Geld? Oder haben die "nur" einen guten Kundendienst? Ich hab das Böker Hunter Integral und finde es von der Verarbeitung, Optik und Haptik spitze...
Interessant fand ich da das Helios, Speedlock 3000 und Speedlock sowie einige von CRKT.
Kann jemand dazu eine Meinung abgeben, möglichst im Vergleich zu Opinel?
Und schließlich noch zu den Klingenmaterialien:
Kann mir jemand etwas zu ATS-34, X-15 T.N., CPM-440-T-V sagen? Welches ist der "beste" Stahl? Auch wenn ich die Legierungszusammensetzungen und die Einflüsse der einzelnen Metalle nachgelesen habe, bin ich nicht wirklich schlauer. :confused:

Schließlich zu Cera-Titan: Ich weiß, das ist hier schon kontrovers diskutiert worden, aber irgendwie mit vielen Vorurteilen und Verwechslungen mit Ceramic. Den einzigen praktischen Test habe ich bei Venatus von Carsten Bothe gefunden. Der hat ein solches Küchenmesser absichtlich auf den Boden fallen lassen, woraufhin nur die Spitze abgebrochen ist. Und ich denke das wäre bei einem Küchenmesser aus gewöhlichem Stahl ebenso passiert. Im DWJ war wohl auch mal ein positiver Test, aber den konnte ich nicht finden. Ist das also ein vollwertiges Klingenmaterial oder "nur" was zum Schneiden?


Also, ne Menge Fragen, aber für jede einzelne Antwort bin ich dankbar! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Einkerbung gibts AFAIK auch erst seit einigen Jahren, meins hat auf jeden Fall eine (ebenfalls 8er in Carbonstahl).
Ansonsten, wie schon gesagt wurde, geht der Ring mit ner Sicherungsringzange leicht runter.
 
@Elchfaenger
Viele Leute hier im Forum haben etwas `exotischere`Vorlieben.
Natürlich muß man auch die Preißsegmente berücksichtigen.
Böker ist oft preiswerter, und deshalb auch ab und zu nicht so gut wie die >100€ Messer.
Die hochpreisigen Bökers, mit z.B. Leodamast finde ich persönlich geil.

Aus diesem Grunde schneidet Böker hier etwas schlechter ab, als z.B. US Messer (überwiegend).
Ich möchte das wertfrei kommentieren, aus diesem Grunde bitte ich meinen Beitrag entsprechend zu verstehen.
Ich finde Opinels gut, und alle neuen Modelle haben die von Dir gewünschte Sicherung.
Ich habe bestimmt 10 Stück, von denen ich zwar nicht immer weiß, wo sie sind, aber eines ist immer greifbar.
Als sog. EDC habe ich ein Speedlock 2, das mit seiner 4034ger Klinge jeden, aber wirklich jeden Tag stramm stehen muß.
Und das tut es, und ist dermaßen gut und ergonomisch vom Griff her, daß ich es kaum beschreiben kann.(obwohl ich keine kleinen Hände habe)
Ansonsten habe ich eine little Viper, mehrere Linder Jagdmesser und viele Nordische Messer, die ich halt auch nutze.

Da muß wohl jeder sehen, was er mag.

Stefan
 
@Wotan:
Hört sich an, als hättest du das schonmal gemacht?
Ich hab den Ring relativ einfach runter gekriegt, zwar mir ner normalen Spitzzange, "andersrum" benutzt, das Feilen der Kerbe war auch kein Problem, aber jetzt hab ich den Ring wieder drauf und er klappert!
Liegt wohl daran, dass der Ring federt und sich deshalb nicht genug zusammendrücken läßt. Auch wenn ich den Ring vorspanne und dann drüberschiebe, weitet er sich dabei wieder auf.
Neben diversen Kratzern und Dellen durch die ganzen Versuche hab ich jetzt also einen Sicherungsring, der sich losklappert :( Irgendwelche Ideen?

@diesel
Hört sich plausibel an, was du zu Böker sagst. Kannst du auch noch was genaueres zum 4034er Stahl sagen? Ich kenne aus Erfahrung nur 440C, den Opinel Kohlenstoffstahl und einen skandinavischen Dreilagenstahl.
 
Der einzige Ersatz für ein Opinel ist ein Opinel! :super:
Es ist in seiner Preisklasse kaum zu schlagen. Den Sicherungsring kriegt man eigentlich ganz einfach runter: einen Schraubenzieher, dessen Klinge etwas breiter istals der Schlitz im Ring, in den Schlitz stecken, um 90 Grad drehen und dann den Ring abziehen. Zum montieren einfach den Ring auf eine feste Unterlage stellen und das zusammengeklappte Opinel wieder reinschieben. Das mache ich mit diversen Opinels immer dann, wenn sie versifft sind und gereinigt werden müssen. Bis jetzt klappert und wackelt noch keins davon.
 
@elchfaenger

Du solltest im Forum die Beiträge von U. Gerfin, Herbert und Roman durchforsten, dann kennst Du auf jeden Fall mehr Stähle, als die drei besagten. ;)

1.4034 wird gerne dem AISI 420 gleichgesetzt, der aber offenbar bedeutend vielfältiger ist (HC,J und gottweiß welche Zusatzbezeichnungen es noch gibt).
Der ist oft schlecht.

4034 ist meiner Meinung nach für schmale, scharfe Klingen eine sehr gute Wahl.
Gute Wärmebehandlung vorausgesetzt.
Ich glaube auch, daß der Böker Liferant das kann.
Eine Ersatzklinge aus ATS 34 (fast 440C) habe ich wieder ausgebaut, weil ich mit der 4034ger besser zurechtkam.
Ikea-Kartons, Frühstück, auch mal Mittagessen auf Porzelantellern, mal was abisolieren u.ä. sind die Anwendungen, die ich so verrichte.
Dafür finde ich ein 50€ Messer durchaus für ausreichend.(Speedlock2)

Stefan
 
Vom Preis her wäre ein Douk Douk eine Alternative oder ein Mercator.
Sonst schau doch mal bei Loewenmesser oder Ottermesser vorbei!
Da hast Du Kohlenstoffstahl, Holzgriffschalen und die traditionelle Ausstrahlung!
 
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