Wird kein wirkliches Review, sonder nur ein kurzer erster Eindruck... zum einen weil mir für viele Zeilen und vor allem größeren Tests auf dem Brett heute die Zeit (und ein passend gefüllter Kühlschrank) fehlt, zum anderen ist das Messer auch eben erst mit der Post nach langer Odyssee eingetroffen und Gabriel hatte via Mail im erste Eindrücke gebeten. Da es wenig Sinn macht die zweimal zu schreiben und ich Klaus auch nicht weiter auf die Folter spannen will was ich nun bestellt hatte, gibt es nun eben dieses kurze Vorstellung hier...
Zur Vorgeschichte:
Wer sich öfters in den US-Foren wie KKF, KKFa oder auch dem CKTG-eigenen Forum rumtreibt, weiß das die Tanaka-Messer einen "aussen hui, innen pfui" Ruf haben. Soll heißen man bekommt eine gute Klinge aus Ginsanko, mit eher mäßigem Finish (kein gerundeter Rücken oder Kehl) und einem Griff, der bei den meisten Leuten hier nicht gerade Freudenschreie auslösen dürfte. Wird da gerne auch gekauft, wenn man eine gute aber günstige Edelstahlklinge für ein Griffprojekt sucht.
Aufgrund des Stahls bin ich schon des öfteren um das Messer herumgeschlichen, abgehalten hatte mich bisher aber immer die mangelnde Verfügbarkeit und die ökonomisch-miserable Formel "Messer+Kosmetikkur+Griffwechsel=ganz andere Preisklasse" . Bis dann vor wenigen Wochen James von Knives&Stones im KKF-Forum zwei Prototypen eines Semi-Custom Tanakas zum Kauf angeboten hat. Als mir das Topic ins Auge sprang waren die beiden zwar schon weg, es entwickelte sich daraus aber zwischen ihm und mir ein reger PN-Verkehr. Zeitlich fiel das ganze in meine Reklamationsgeschichte bei Maksim von JNS wegen dem gesplitterten Griffholzes an meinem 240er Toyama und als dann klar wurde, daß meine kleinen Hände und der neue große Griff am überarbeiteten Toyama keine Freunde mehr werden würden, hab ich dann wenige Minuten nach der Verfügbarkeits-Benachrichtigung von James zugeschlagen.
Lustige Randnotiz: James hatte mal ein JNS-Kato mit gleichem Oktagonal-Griff aus geflammter Walnuss gehabt und laut eigener Aussage kam er als kleiner Mensch asiatischer Abstammung mit zierlichen Händen auch nicht auf das Griffvolumen klar. Für die aktuelle Version der Tanakas hat er keine Gyuto Griffe verwendet, sondern Griffe für große Yanagibas (die fallen etwas weniger voluminös aus als gleich lange Gyuto-Griffe).
Für das Messer sprachen neben dem Preis viele Faktoren. Ich finde die Grifflösung sehr schick, es ist dank der Klinge auch halbwegs Gastro-tauglich (d.h. es verfärbt keine Lebensmittel und setzt nicht bei mangelnder Pflege unter Zeitdruck Rost an) und durch den Kontakt mit James und einem im KKF Forum existierenden Review zu einem der beiden Protoypen, war klar das der Griff vom Volumen her zu meinen Händen passen müßte.
Der Kauf ist jetzt etwas mehr als zwei Wochen her, versandt wurde es auch sehr zügig von James mit der australischen Post. Bis Deutschland ging das alles sehr schnell, aber dann kommt ja eigentlich der spannende Teil bei Bestellungen aus Übersee (Zoll & Co). Nachdem es dann laut DHL Tracking letzte Woche Donnerstag durch den Zoll und ab Freitag (!) im ~30km entfernten Krefelder Paketzentrum eingetroffen war, ist es dann heute im zweiten Versuch endlich zugestellt worden.
Bevor ich zu den Bilder und einem kurzen Ersteindruck komme, vorweg noch ein paar Rahmendaten zum Messer selber (primär aus dem Shop, ich hab bis auf Länge&Gewicht noch keine eigenen Werte abgenommen!)...
Daten und Fakten:
Klingenlänge: 243mm
Klingenhöhe: 53mm
Rückenbreite: 2.9/2.2/1.1mm (Kehl/Mitte/1cm vor Spitze)
Gewicht: 215gr
Stahl: Ginsanko Kern mit rostfreien Flanken (~62 HRC laut CKTG und Metalmaster)
Griffmaterial: afrikanisches Bubinga mit Messing-Zwinge
Griffbreite: von vorne 18.3mm auf 22.2mm hinten
Griffhöhe: von vorne 21.8mm zu 25.5mm hinten
Grifflänge: 143mm
Eine kurze Bemerkung zum Gewicht bzw. dem Gewicht des Griffes selber. Der Bubinga-Griff dürfte so zwischen 35-40g Mehrgewicht als ein Standard D-Griff aus Magnolie haben. Metalmaster und CKTG geben rund 180g Gewicht für ein 240er Tanaka an, meines kommt auf 215g. Das deckt sich auch mit den Angaben aus dem KKF-Review des Prototypen, welches der Besitzer mit seinem eigenen Standard-Tanaka verglichen hatte. Hier lag der Unterschied ebenfalls bei knapp unter 40g, die Dichte von Bubinga (meine Version) und dem für die Prototypen benutzen australischen Gidgee Holz ist soweit ich weiß recht ähnlich.
Bilder:
Paket, Box & ausgepackter Zustand...
Gewicht und Schwerpunkt...
Geometrie und Verarbeitung...
Der Vergleich mit meinen anderen Gyutos...
Und zuletzt ein kleiner Schnitttest (mehr war nicht im Gemüsefach mehr drin):
Der erste Eindruck:
Ich würde sagen James ist hier ein richtig großer Wurf gelungen. Zwar ist das Klingen-Finish nicht auf dem Niveau eines Ashis, Konosuke oder Aoki Warikomi, denn wenn man ganz genau hinschaut sieht man die ein oder andere Schleif&Kratzspur auf der Klinge und der Übergang von Klinge zu Zwinge ist weder nahtlos, noch eine klassische Machi vorhanden (sondern unten sauber, oben Lücke). Andererseits sind die für mich wichtigen Sachen gemacht worden (Kehl&Rücken runden) und so einen Griff sieht man bei Messern dieser Preisklasse eher selten (bzw. gar nicht in Kombination mit einem gescheiten Klingenstahl). Der ist wie man auf den Bildern sieht tadellos verarbeitet und eine wirkliche Augenfreude.
Wie gut es sich langfristig schlägt wird sich zeigen, den Tomatentest hat es aber mühelos gepackt... Paprikahaut war auch kein Thema, Anzeigenpapier ebenfalls. Spricht für einen guten Werksschliff, Ginsanko soll laut Jon von JKI auch bei hoher Körnung eine bissige Schärfe annehmen. Ich lasse mich überraschen und werde berichten!
Zur Vorgeschichte:
Wer sich öfters in den US-Foren wie KKF, KKFa oder auch dem CKTG-eigenen Forum rumtreibt, weiß das die Tanaka-Messer einen "aussen hui, innen pfui" Ruf haben. Soll heißen man bekommt eine gute Klinge aus Ginsanko, mit eher mäßigem Finish (kein gerundeter Rücken oder Kehl) und einem Griff, der bei den meisten Leuten hier nicht gerade Freudenschreie auslösen dürfte. Wird da gerne auch gekauft, wenn man eine gute aber günstige Edelstahlklinge für ein Griffprojekt sucht.
Aufgrund des Stahls bin ich schon des öfteren um das Messer herumgeschlichen, abgehalten hatte mich bisher aber immer die mangelnde Verfügbarkeit und die ökonomisch-miserable Formel "Messer+Kosmetikkur+Griffwechsel=ganz andere Preisklasse" . Bis dann vor wenigen Wochen James von Knives&Stones im KKF-Forum zwei Prototypen eines Semi-Custom Tanakas zum Kauf angeboten hat. Als mir das Topic ins Auge sprang waren die beiden zwar schon weg, es entwickelte sich daraus aber zwischen ihm und mir ein reger PN-Verkehr. Zeitlich fiel das ganze in meine Reklamationsgeschichte bei Maksim von JNS wegen dem gesplitterten Griffholzes an meinem 240er Toyama und als dann klar wurde, daß meine kleinen Hände und der neue große Griff am überarbeiteten Toyama keine Freunde mehr werden würden, hab ich dann wenige Minuten nach der Verfügbarkeits-Benachrichtigung von James zugeschlagen.
Lustige Randnotiz: James hatte mal ein JNS-Kato mit gleichem Oktagonal-Griff aus geflammter Walnuss gehabt und laut eigener Aussage kam er als kleiner Mensch asiatischer Abstammung mit zierlichen Händen auch nicht auf das Griffvolumen klar. Für die aktuelle Version der Tanakas hat er keine Gyuto Griffe verwendet, sondern Griffe für große Yanagibas (die fallen etwas weniger voluminös aus als gleich lange Gyuto-Griffe).
Für das Messer sprachen neben dem Preis viele Faktoren. Ich finde die Grifflösung sehr schick, es ist dank der Klinge auch halbwegs Gastro-tauglich (d.h. es verfärbt keine Lebensmittel und setzt nicht bei mangelnder Pflege unter Zeitdruck Rost an) und durch den Kontakt mit James und einem im KKF Forum existierenden Review zu einem der beiden Protoypen, war klar das der Griff vom Volumen her zu meinen Händen passen müßte.
Der Kauf ist jetzt etwas mehr als zwei Wochen her, versandt wurde es auch sehr zügig von James mit der australischen Post. Bis Deutschland ging das alles sehr schnell, aber dann kommt ja eigentlich der spannende Teil bei Bestellungen aus Übersee (Zoll & Co). Nachdem es dann laut DHL Tracking letzte Woche Donnerstag durch den Zoll und ab Freitag (!) im ~30km entfernten Krefelder Paketzentrum eingetroffen war, ist es dann heute im zweiten Versuch endlich zugestellt worden.
Bevor ich zu den Bilder und einem kurzen Ersteindruck komme, vorweg noch ein paar Rahmendaten zum Messer selber (primär aus dem Shop, ich hab bis auf Länge&Gewicht noch keine eigenen Werte abgenommen!)...
Daten und Fakten:
Klingenlänge: 243mm
Klingenhöhe: 53mm
Rückenbreite: 2.9/2.2/1.1mm (Kehl/Mitte/1cm vor Spitze)
Gewicht: 215gr
Stahl: Ginsanko Kern mit rostfreien Flanken (~62 HRC laut CKTG und Metalmaster)
Griffmaterial: afrikanisches Bubinga mit Messing-Zwinge
Griffbreite: von vorne 18.3mm auf 22.2mm hinten
Griffhöhe: von vorne 21.8mm zu 25.5mm hinten
Grifflänge: 143mm
Eine kurze Bemerkung zum Gewicht bzw. dem Gewicht des Griffes selber. Der Bubinga-Griff dürfte so zwischen 35-40g Mehrgewicht als ein Standard D-Griff aus Magnolie haben. Metalmaster und CKTG geben rund 180g Gewicht für ein 240er Tanaka an, meines kommt auf 215g. Das deckt sich auch mit den Angaben aus dem KKF-Review des Prototypen, welches der Besitzer mit seinem eigenen Standard-Tanaka verglichen hatte. Hier lag der Unterschied ebenfalls bei knapp unter 40g, die Dichte von Bubinga (meine Version) und dem für die Prototypen benutzen australischen Gidgee Holz ist soweit ich weiß recht ähnlich.
Bilder:
Paket, Box & ausgepackter Zustand...
Gewicht und Schwerpunkt...
Geometrie und Verarbeitung...
Der Vergleich mit meinen anderen Gyutos...
Und zuletzt ein kleiner Schnitttest (mehr war nicht im Gemüsefach mehr drin):
Der erste Eindruck:
Ich würde sagen James ist hier ein richtig großer Wurf gelungen. Zwar ist das Klingen-Finish nicht auf dem Niveau eines Ashis, Konosuke oder Aoki Warikomi, denn wenn man ganz genau hinschaut sieht man die ein oder andere Schleif&Kratzspur auf der Klinge und der Übergang von Klinge zu Zwinge ist weder nahtlos, noch eine klassische Machi vorhanden (sondern unten sauber, oben Lücke). Andererseits sind die für mich wichtigen Sachen gemacht worden (Kehl&Rücken runden) und so einen Griff sieht man bei Messern dieser Preisklasse eher selten (bzw. gar nicht in Kombination mit einem gescheiten Klingenstahl). Der ist wie man auf den Bildern sieht tadellos verarbeitet und eine wirkliche Augenfreude.
Wie gut es sich langfristig schlägt wird sich zeigen, den Tomatentest hat es aber mühelos gepackt... Paprikahaut war auch kein Thema, Anzeigenpapier ebenfalls. Spricht für einen guten Werksschliff, Ginsanko soll laut Jon von JKI auch bei hoher Körnung eine bissige Schärfe annehmen. Ich lasse mich überraschen und werde berichten!
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