Erster Klappmesserbau Entwurf - Anregungen erwünscht

Kay132

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Hallo zusammen,

Ich beobachte dieses Forum jetzt schon über ein Jahr und habe bereits viele äusserst interessante Konstruktionen gesehen. Selbst habe ich bereits einmal ein Messer hergestellt, diesesmal möchte ich mich an ein Klappmesser wagen und hierfür hätte ich gerne eure Meinungen und Anregungen gelesen.

Die Anforderungen an mein Messer sind wie folgt:
- Einhandmesser für Linkshänder,
- Bedingter Einsatz als Hebelwerkzeug im Alltag (ich weis, dafür sind Klappmesser nicht da),
- Geringes Gewicht,
- Äusserst Rostbeständig,
- Glasbrecher,
- Hosenclip,
- Fangschnurbefestigung.

Als Klingenstahl hätte ich mir den 440b gedacht (wegen Kompromiss aus Härte und Zähigkeit), bin jedoch für Vorschläge mit Begründung offen.
Für die Griffschalen hab ich mir eine Alu Legierung vorgestellt (wegen Gewicht).
Die Lagerhülsen bei der Klinge dachte ich mir aus Messing.

Wie bereits erwähnt ist dies erst mein zweites Messer und auch noch das erste Klappmesser, also bitte alles an begründeter Kritik nur her :D


Und so habe ich mir das Design und den Mechanismus vorgestellt:

Ansicht_eingeklappt_rechts_unten.JPG


Ansicht_eingeklappt_rechts_unten_transparent.JPG


Ansicht_links_unten.JPG


Ansicht_rechts_unten.JPG


Ansicht_rechts_unten_transparent.JPG
 
://wisenheimer mode on/


Ich weiß nicht ob du den Glasbrecher öfter benutzen willst oder nur als letzte Instanz für alle Fälle am Messer haben möchtest.
Wenn du ihn öfter benutzen willst sollte der Glasbrecher austauschbar sein... Auch ist die Griffergomomie für den Einsatz als Glasbrecher nicht geeignet. Da besteht die Gefahr dass du in Richtung Scheibe abrutscht.
Vielleicht die Griffform ein wenig am PRT anlehnen?

prtspring.jpg




Mein Tipp. Bring den Glasbrecher an einem Ende des T-Förmigen Griffteils an. So hast du einen Notfallhammer der auch gut funktionieren wird.

Es ist gar nicht so leicht eine Scheibe mit einem Messer mit Glasbrecher zu zertrümmern.

Ansonsten investier ein wenig Geld und gönn dir einen Glaskörner...:hmpf:

glaskoerner.jpg



://wisenheimer mode off/
 
Ich persöhnlich würde den ausgeprägten T-Kopf oben etwas der Klinge annähern und irgendwie abrunden bzw. fließend gestalten, denn für feinere arbeiten ist es praktisch für den daumen eine entsprechende Auflage zu haben. und dafür unten den fingerschutz noch etwas weiter nach unten ziehen um nich versehentlich ind die Schneide zu rutschen. Am Klingenrücken brauchen finde ich nur Messer die auch auf dem Kopf gehalten benutzt werden(Outdoor-, Einsatz-,Kampfmesser) einen ich sag mal Rutschstopp :)

Aber wie gesagt, nur meine Meinung :)

Gruß Max
 
Thx für die schnellen Anregungen,

@ Virgil: Also der Glasbrecher sollte wirklich nur für den absoluten Notfall dienen, doch die idee ihm am T stück zu positionieren finde ich ganz gut. Das werde ich noch machen.


@ M.Schmid: In wievern meinst du das mit " der Klinge annähern". Denkst er geht zu weit nach hinten? Abrunden wird wohl keine Schlechte Idee sein. Auf der Unterseite werde ich gleich mal austesten, wieviel Platz ich noch habe um den Fingerschutz zu erhöhen, aber ich fürchte da wird nicht mehr viel drinnen sein, weil sonst der Pin zum Öffnen der Schneide am Griff ansteht. Den Schutz an der Oberseite möchte ich jedoch unbedingt behalten, da ich bei meinem derzeitigen Messer leider schonmal voll in die Klinge gerutscht bin.


Könnt ihr mir noch Tipps für die Lagerung der Klinge geben. Wie ihr seht habe ich mir auf jeder Seite eine Messinghülse gedacht, jetzt ist jedoch die Frage in wievern das bezüglich des Messers als Hebelwerkzeug sinnvoll ist, bzw. wie ich dies noch verbessern könnte.


MFG



EDIT:

Hier der Neuentwurf:

Neuentwurf_ansicht_links.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls Du in die Verlegenheit kommen solltest, etwas hebeln zu müssen, würd ich eine andere Klingenform wählen, eher in Richtung Tanto, aber das ist persönlicher Geschmack.

Wenn schon ein Glasbrecher dabei ist, warum nicht auch ein Gurtschneider... Am Griff, wo die zwei gelben Schrauben sind, ließe sich doch vielleicht auch eine Aufnahme für eine Cutter-Klinge einbauen.

Da der Glasbrecher ja vom Griffende verschwunden ist, vielleicht kannst Du einen kleinen halbkreisförmigen Stahl-"Möppel" anbringen der zum Hebeln taugt. Da die Verschraubung ja eh in der Nähe sitzt, solltest Du von der Stabilität her keine Probleme bekommen...

Bin auf Deine Arbeit sehr gespannt!!!

Liebe Grüße,
hunt
 
Mit der klinge annähern habe ich eine eher durchgehende linie am messerrücken gemeint. Mir gefällt einfach der look eines fixed bei geöffneter klinge. Deshlab hab ich auch das Puma tec umgebaut (siehe mein thread) und das liegt jetzt um welten besser in der hand.
Da da jetzt aber der glasbrecher sitzt ist es für den Daumen eh kein so angenehm er Platz :) Aber Geschmäcker sind verschieden und ich bin schon sehr aufs Ergebnis gespannt.

Und das Problem mit den Änderungen kenn ich, spiele schon seit einigerzeit mit dem Gedanken auch einen zu bauen und wenn sich irgendwo was nur um nen mm verschiebt muss man meistens gleich den ganzen Mechanismus anpassen.
Am pc dürfte das doch aber schneller möglich sein als von Hand. Ich nehme mal an, das Program wird Inventor ähnlich sein.

Gruß Max
 
@ TheHunt: Klingenform wird definitiv so bleiben, da es für mich beim alltäglichen Gebrauch in der Arbeit einfach am besten geeignet ist. Gurtschneider hab ich mir auch schon überlegt, hab jedoch keinen Plan wie ich das am besten machen soll. Würd mich über Vorschläge sehr freuen.
Da der Glasbrecher ja vom Griffende verschwunden ist, vielleicht kannst Du einen kleinen halbkreisförmigen Stahl-"Möppel" anbringen der zum Hebeln taugt. Da die Verschraubung ja eh in der Nähe sitzt, solltest Du von der Stabilität her keine Probleme bekommen...
Wie meinst denn das? Kann mir darunter leider nicht wirklich was vorstellen. Eine kleine Skizze wäre super.

@M.Schmid: Es ist Pro Engineer :D die Studentenversion


MFG
 
So, wie beim Eickhorn, wie von Vergil gepostet dacht ich...
 
Zuletzt bearbeitet:
Konnte dein Bild leider nicht öffnen, aber werde mir vom Eickhorn ein großes Bild besorgen und mal genauer ansehen.

MFG
 
Habe gerade nahezu mein geplantes Messerdesign gefunden :D

Es kommt von Mtech USA und hat nur eine äusserst geringfügige Abweichung zu jenem Design welches ich mir vorgestellt habe.

Hierbei ist sogar schon der Gurtschneider inklusive. Hab das Teil gleich mal bestellt um es zu zerlegen und mir ein genaueres Bild machen zu können. Sobald es angekommen ist werde ich meinen Entwurf etwas überarbeiten und das Mtech Design mit meinen Vorstellungen erweitern.

Und so sieht es aus:

Mtech_Design.jpg
 
Gringfügig ist gut :)

Das Design schaut aber sehr griffig aus, vielleicht fallen dir ja beim zerlegen n paar Verbesserungen ein.
 
Mmh, also ich finde, dass MTech sieht völlig anders aus...Egal.

Zum Aussehen:
Ich würde dir auf jeden Fall raten, erste Entwürfe mit Bleisitft auf Papier zu machen. Vor allem gekrümmte Linien fliessen -zumindestens bei mir- sehr viel natürlicher. Dann solltest du ein Papp- oder Holzmodell von deinem Messer machen um die Ergonomie und das Aussehen zu überprüfen. Ich finde deinen bisherigen Entwurf eher -naja- klobig.

Zur Mechanik:
Meiner Meinung nach solltest du die Mechanik völlig überarbeiten:
- Der L-förmig nach oben gezogene Liner hat konstuktiv keine Vorteile, da die eigentliche Veriegelung an der Unterkante stattfindet. Dafür wird die Platine aber erheblich geschwächt; und dass unmittelbar vor der Achse.
- Sehe ich das richtig, dass du eine extra Platine mit dem Linerausschnitt machen möchtest? Wie dick wird die, aus welchem Material?
- Die Form deiner Klinge(-nrampe) in Verbindung mit dem Liner fürt dazu, dass der Detentball beim Öffnen und Schliessen von der Klinge 'runterläuft.
- Dein Klingenanschlag (offen und zu) wird durch eine Art Spacer erreicht. Wie soll der befestigt werden, aus welchem Material ist er? Deutlich einfacher und funktionssicherer ist hier ein einfacher Stoppin.

- Die komplette Achskostruktion bleibt unklar.

- Wie werden die (Alu-)Griffschalen befestigt?

Mein Tipp: baue erstmal einen ganz normales Linerlock. Lehne dich mit der Konstruktion des Verschlusses nahe an ein bewährtes Design an. Lass Glasbrecher und Gurtschneider weg.

viel Erfolg, Jan.
 
Erstmals Danke für deine Kritik, zu deinen Fragen:

- Sehe ich das richtig, dass du eine extra Platine mit dem Linerausschnitt machen möchtest? Wie dick wird die, aus welchem Material?

Ja das siehst du richtig. Ich dachte dabei an eine Stärke von 1 mm und an einen Federstahl.

- Dein Klingenanschlag (offen und zu) wird durch eine Art Spacer erreicht. Wie soll der befestigt werden, aus welchem Material ist er? Deutlich einfacher und funktionssicherer ist hier ein einfacher Stoppin.

Dieser von dir genannte Spacer, ist ein Teil der linken Griffschale, besteht daher aus Aluminiumlegierung und wird aus der Griffschale ausgefräst - zumindest hätte ich es mir so vorgestellt.

- Wie werden die (Alu-)Griffschalen befestigt?

Also, an der hinterseite dachte ich mir das ich die Griffschalen durch die in der Skizze gelb markierten Pins mittels Presspassung und Loctite verbinde, an der Vorderseite erfolgt die Verbindung durch den Bolzen welcher auch die Klinge befestigt. Dadurch hab ich mir auch noch erhofft, dass sich die Reibung geringfügig einstellen lässt.

- Ich würde dir auf jeden Fall raten, erste Entwürfe mit Bleisitft auf Papier zu machen. Vor allem gekrümmte Linien fliessen -zumindestens bei mir- sehr viel natürlicher. Dann solltest du ein Papp- oder Holzmodell von deinem Messer machen um die Ergonomie und das Aussehen zu überprüfen. Ich finde deinen bisherigen Entwurf eher -naja- klobig.

Ich habe bereits mit einem Holzmodell begonnen, und auch gemerkt, dass der Griff leider noch nicht so in der Hand liegt wie ich mir das dachte. Werde jetzt mal um den Griff Plastelin aufbringen, um zu sehen wie ich das Griffstück am besten ändere.

Mein Tipp: baue erstmal einen ganz normales Linerlock. Lehne dich mit der Konstruktion des Verschlusses nahe an ein bewährtes Design an. Lass Glasbrecher und Gurtschneider weg.

Danke für den Tipp, aber dann würde ich meine Arbeit als Verschwendung sehen. Ich möchte etwas bauen was ich auch nach meinen Ansprüchen, an ein Messer für den täglichen Gebrauch (in meiner Arbeit), bestmöglich nutzen kann. Ich bin mir jedoch auch klar darüber, dass dies mit wesentlich mehr Arbeit, Fehlern und Zeit zusammenhängt.

- Die Form deiner Klinge(-nrampe) in Verbindung mit dem Liner fürt dazu, dass der Detentball beim Öffnen und Schliessen von der Klinge 'runterläuft.

Das ist richtig, diesen hätte ich jedoch mit der Verschlussplatte zusammengeschweisst, und anschließend einseitig abgeschliffen. Dadurch sollte er nicht rausfallen können.



Ich danke dir für deine Kritik, und hoffe du kannst mir deine Erfahrungen zu meinen oben beschriebenen Ideen posten. Natürlich bin ich mir darüber im klaren, dass hier noch viel Verbesserungspotenzial besteht.

MFG Kay. :hmpf:
 
Hallo,

vielleicht kann ich etwas dazu schreiben, weil ich vor einigen Jahren auch mit dem Ziel ans Werk gegangen bin: Ich will ein selbstgemachtes für den Alltag, also Klappmesser. Somit hab ich auch einige Warnungen damals in den Wind geschlagen...
Das Ende vom Lied: Bei der Fertigklinge das falsche erwischt, viel Zeit investiert, bei der Bearbeitung doch einige Kompromissen eingehen müssen und das Endergebnis hat mich dann am Ende nicht zufrieden gestellt.

Aber gut, wenn Du die Möglichkeit zum Fräsen hast wie zum CAD, hier meine "Kritikpunkte":

1) Ich hatte damals auch die Achse weit nach vorne gelegt, um "viel Klinge im Griff unterzubringen". Das sperrt sich natürlich mit hebeln und so.
2) 2 Hülsen? -Die Klinge dreht sich auf der stillstehende Achse, schon klar, oder? -Wenn die Klinge nur etwas weiter aufliegt, sind die Hebelverhältnisse gar nicht so schlecht, wie man im ersten Moment denkt. Dann ist genügend Platz für großzügige Washer, der Ball rutscht nicht mehr runter, viele Fehler beheben sich von selbst.
Das war mMn das Wichtigste.

Äußere Form, Liner, Anschlag (als Stift austauschbar + aus Stahl) wurde schon gesagt. Komplett Alu ist von der Stabilität erst mal gut, von der Innenseite her läßt sich ggf immer noch etwas rausfräsen.

Viel Erfolg, Gruß,
Daniel
 
Hab ich das richtig verstanden und du willst den Anschlag aus Alu machen?
Das is doch viel zu weich und verformt sich nach zig mal öffnen besonders wenn man es mal n bisschen heftiger aufschnappen lässt. Und das als Einheit mit einer Alugriffschale auszufräsen verbraucht doch nur Zeit und Material. Da ist ein Stahlstoppin meinermeinung nach die bessere Lösung und wenn du dir Arbeit machen willst kannst du ja die Enden noch leicht verjüngen damit er fest sitzt und genau den Abstand zwischen den Schalen hält den du willst.

Gruß Max
 
Euer Vorschlagt mit dem Stahlstopper ist sicherlich begründet, das werd ich gleich mal ändern.

Thx.
 
Entschuldige, aber deine Konstruktion und auch deine Antworten auf die Fragen zeigen, dass du nicht viel Konzept oder Erfahrung mitbringst, was Liner Lock Messer anbelangt.

- Anschlag aus Alu ist Mist
- Detent Ball mit Liner verschweissen??? Der wird üblicherweise eingepresst. Und meine Sorge war auch nicht, dass er herausfällt...
- Presspassung mit Loctite verklebt ist absolut Murks. Und dann noch damit hebeln wollen? Entweder ordentlich vernieten oder schrauben!
Überhaupt: Wenn du ein Messer bauen willst, dass auch so einen Mißbrauch wie Hebeln übersteht, solltest du evtl. von dem 1mm Stahlliner Abstand nehmen... Und die Klingenachse viel weiter nach innen verlegen.

Ein sehr gutes Buch zum Thema ist "The tactical folding knive" von Bob Terzuola. Ich habe es mehrmals durchgelesen, bevor ich meinen ersten Folder gebaut habe. Und ich habe trotzdem noch genug Fehler gemacht... Außerdem gibt's noch das Buch von Pitter und Stefan Steigerwald, heißt ("Liner-Lock Messer").

Auch im Netz finden sich gute Tutorials, z.B.
hier oder hier oder hier. Es lohnt sich, sich Zeit zu nehmen und zu lernen wie es andere machen und zu versuchen zu verstehen warum....

viele Grüße, Jan
 
Also zu deinem Posting:

Wie bereits ganz zu Beginn geschrieben, du hast natürlich recht, ich habe absolut KEINE Ahnung von der Herstellung von Messern. Dies ist mein ERSTES Klappmesser und überhaupt erst mein 2tes Messer.

Das Buch Liner-Lock Messer wurde schon mit dem Mtech Messer bestellt, werde ich natürlich lesen wenns angekommen ist. Die Tuts find ich super aufgebaut, wobei mich die Messer selbst eigentlich nicht sonderlich begeistern weils einfach nicht mein Geschmack ist.

Zum Rest: OK, Anschlag wird aus Stahl gemacht. Detent Ball einpressen, werd ich auch machen, stehen hierzu im Buch Liner-Lock Messer irgendwelche Abmessungen? Die Stiftung werde ich nun auch durch Schrauben ersetzen, wahrscheinlich durch Torqs. Was ich nicht ganz verstehe, wieso soll ich vom Stahlliner mit 1mm weggehen, bzw. wie soll ichs sonst machen? Mit der Klingenachse nach hinten rutschen, das werd ich mal im ProE simulieren, mit welcher Kraft das belastet werden kann. Grundsätzlich ist mir das ja egal wie weit der Hinten ist.

MFG
 
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