Erster Versuch: 3L Packet aus V2a und 1.2552

SimonSambuca

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Hallo,

ich hab heute zum ersten mal versucht ein Packet aus V2a/2552/V2a zu verschweißen :hehe:

Da ich das Packet nicht zugeschweißt sondern was anderes probiert habe, dachte ich eigentlich das nichts draus wird.

Na ja Schweißfehler sind an den Aussenseiten noch vorhanden aber für das erste mal bin ich richtig zufrieden :)

Die nächsten Versuche werden bestimmt besser, aber seht einfach selbst...

p.s. an die Experten hätte ich noch eine Frage: Auf einer Seite ist ein Riss im Schneidenstahl :mad: kann mir einer da sagen woher das kommt? Evt. zu kalt geschmiedet? Oder liegts daran das ich das Packet nicht im Ofen sondern an der Luft abkühlen ließ => Spannungsriss?

Gruß

Simon
 

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Hi,

selber habe ich keine Ahnung vom Schmieden, allerdings hat Günther hier vor einiger Zeit ein ähnliches Problem geschildert.

Gruß Tobi
 
Hallo Ihr

Yepp, nicht an Luft abkühlen lassen und nicht zu heiß machen beim Schmieden, das mögen die W - Stähle nicht!
 
Schaut für einen ersten Versuch doch schon sehr gut aus! Welche Maße hat denn das Paket? Roman hatte neulich ein Messer aus eben dieser Materialkombination gezeigt (im Herbst werde ich wohl ein Pasvik aus dem Material präsentieren können ...) ... vielleicht hat er noch ein paar Tipps für Dich ...
Gruß
Lars
 
@ Simon:

Wenn Du nicht zugeschweißt hast, verrätst Du uns, wie Du es gemacht hast?

Ich versuche die nächsten Tage mal eins mit 2842 und V2A, Paket ist schon vorbereitet.
 
@moppekopp
Danke für den Link! Oh man kein Wunder das ich da einen Riss hab. Würd ich hier immer schön fleißig lesen hätt ich Günthers Beitrag gesehen, dann wär mir das nicht passiert :mad:

@mark23
Das Packet ist klein ca. 25x50mm
Auf dein Pasvik bin ich schon gespannt! Wird bestimmt ein Sahneteil ;)

@Günther
Ich hab mir einfach überlegt wie ich die Luft vernhalten kann. Ich hab dann einfach das Packet in Härtefolie (bis 1200 C°) verpacket.
Wahrscheinlich waren aber noch ganz kleine Zwischenräume vorhanden die bewirkten das an den Enden keine Verschweißung erfolgte.

Beim nächsten Versuch wickel ich das Packet eventuell zuerst in ein Blatt Papier und dann in die Folie. Eigentlich sollte dann das Papier den Restsauerstoff beim Erwährmen verbrauchen.

Das Problem mit einem fehlenden Haltestab hab ich aber bei der Methode. Bei dem Versuch hab ich das Packet einfach auf ein Flacheisen gelegt und mit Draht fixiert (so mach ich es auch meistens bei Damast). Zum verschweißen geht das so, danach hatte ich aber einen unhandlichen Klotz vor mir.... :rolleyes:

Wie bereits gesagt, das war erst einmal ein Versuch um herauszufinden ob meine Überlegung überhaupt funktionieren kann.

Eine gute Schweiß-Ausrüstung habe ich halt leider nicht. Oder ist es einfach möglich mit nem stink normalen Elektro-Geräte auch Edelstahl zu schweißen?

Bin schon gespannt wie es bei dir klappt! Wie fein hast du eigentlich die Flächen geschliffen? Ich hatte sie nur mit nem P40 Band bearbeitet. Eventuell wird das Ergebnis besser je feiner man schleift!?

Gruß

Simon
 
Hallo,

gefällt mir sehr gut was du da gemacht hast. Eine Frage diesbezüglich habe ich, und zwar benutzt man Borax und wenn ja wie bekommt man es da rein?

Danke für die Antwort

Moritz
 
@ Simon:

Ich schweiße mit einem einfachen Schutzgasschweißgerät, das hält alle mal.
Soll ja ohnehin mehr dichten, als halten.

Ich hab die Teile einfach auf die Flachschleifmaschine gelegt und überschliffen, ist recht rauh.

Das mit dem Papier in der Folie ist immer so eine Sache. Ich hab das am Anfang bei den rostträgen immer beim Härten so gemacht, aber die Folie bläht sich wie wild auf, was ein enormer Nachteil ist.

Zum abkühlen hab ich mir jetzt einen Blecheimer mit Asche in die Werksatt gestellt.

@ Moritz:

Borax braucht´s da nicht, nur blanke Flächen, Luftabschluss und Druck. ;)
 
Hi Günther,

stimmt die Folie würde sich aufblähen - na ja ich versuch dann doch auch mal die Schweiß-Methode.

Da mich nun das Gefüge interessiert hat, hab ich heute das Packet vergewaltigt. War gar nicht so einfach einen Bruch zu erzeugen.
Mit dem Schraubstock, meinem 4kg Hammer und der Metall-Säge hab ich es dann doch geschafft.

Anbei mal leider eher schlechte Bilder der Bruchflächen. Zwecks Größenvergleich, die Lagen sind alle ca. 3mm dick und das Packet hat ein ca. Breite von 25mm.

Wie zu erwarten recht grob das Ganze...

Gruß

Simon
 

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Erster Versuch

Hallo Simon,Du kannst das Paket auch wenn es VA ist ganz normal mit der
Elektrode schweißen. Möglichst mit VA Elektroden (gigts auch einzeln).
Geht aber auch mit der normalen "Bastlerelektrode.
Möglichst das Paket wegen der "Blaswirkung" nicht im Schraubstock
befestigen. Blaswirkung bedeutet das der Lichtbogen ins Zentrum der
Masse gelenkt (Magnetfeld) wird und Deine Schweißnaht entsprechend
aussieht.
Gruß Dietmar
 
@ Simaon:

Das grobe Gefüge war klar, wegen der hohen Temperatur beim Verschweißen.
Die richtige Wärmebehandlung braucht´s dann schon, wie bei jedem Damast.
 
Hallo Ihr

Richtig, was Günther sagt. Das Gefüge ist da eigentlich normal. Nach dem Bruch zu urteilen, ist es trotz des groben Korns, mal abgesehen vom Riss, ziemlich "zäh" weiter gebrochen = gesund.

Verscheißen kann man das sicher mit normalen Elektroden, es muß ja nicht wirklich halten, sondern in erster Linie dicht sein. Schutzgas ist aber wahrscheinlich besser, ich habe das allerdings noch nicht probiert. Gerade beim Elektrodeschweißen würde ich das Paket aber schon, ungeachtet der angesprochenen Nachteile, in den Schraubstock nehmen oder zumindest mit kräftigen Schraubzwingen pressen, damit möglichst wenig Luft zwischen den Lagen eingeschlossen wird.
 
Hallo, so eine Kombination aus Rostfrei und Schneidstahl reizt mich auch. Ich hab mir gedacht das Schweißen wie beim Formatier-Schweißen also mit zusätzlichem Gas zu bewerkstelligen, in dem ich das Paket erst im Schraubstock zusammenhefte und dann in einer Blechkiste, geflutet mit Schutzgas die Nähte dicht verschweiße. Werde das beim nächsten Schmieden mal antesten. Und Frage: Geht das mehrfach?
-dichtschweißen-feuerverschweißen-ausschmieden-planschleifen-trennen- dichtschweißen usw. Das gäbe u.a. geniale Küchenmesser.
Gruß
Uwe
 
Eine solche Kombi wie oben angegeben als Damast bringt gar nichts, da V2A nicht härtbar ist.

Sonst einfach zuschweißen wie oben angegben, mehr brauchts nicht.
 
Für Dreilagenklingen macht diese Kombination schon Sinn, da V 2A ein zäher und recht fester Werkstoff ist. Optisch machen solche Klingen schon etwas her, da der Kontrast zwischen der nun wirklich sehr korrosionsbeständigen Außenlage und der Schneidlage besonders deutlich ist.
Die Schneidlage wird durch den V 2A dort, wo sie frei liegt, nicht geschützt, sondern als Opferelektrode stärker angegriffen. Dem steht als Vorteil wieder gegenüber, daß die Stellen, die man pflegen und sauber halten muß, eben kleiner sind.
Die Technik läßt sich natürlich weiterbetreiben- mit viel Materialverlust. Einfacher ist es dann, sich gleich ein Damastpaket mit ausreichender Lagenzahl zu machen, es wie vielfach beschrieben zu behandeln und eben einen "Hybriddamast"- halb rostfrei und halb rostend zu machen. Auch da kann ich den Sinn nicht so recht einsehen, da das Gemisch insgesamt rostanfällig ist. Das Einzige, was man zugunsten einer solchen Konstruktion sagen kann, ist eine gute Zähigkeit und eine rabiat sägeartige Schneide.
Man kann es machen- ich werde es nicht tun.
MfG U. Gerfin
 
Wenn man zur Herstellung eines derartigen viellagigen Damastes beim anfänglichen Paket den rostenden Stahl für die Außenlagen nimmt, sollten doch alle weiteren Schweißungen ohne "Zauberei" (Folie, Schutzgas, Zuschweißen) gehen - oder hab ich da nen Denkfehler ?


Grüße,
Gunther
 
Kommt auf die Lagenzahl die du erreichen möchtest drauf an. Durch mehrfaches Ausrecken und falten werden die Lagen natürlich dünner, durch Abbrand kommt es dann dazu dass die äusserste Lage nicht mehr vollflächig ist, d.h. stellenweise schaut dann die zweite Lage durch, und die dritte, vierte, usw. das kommt auch an den Kanten vor wenn sich die Lagen evtl. übereinanderschieben. Dann hast du besagtes Problem.
 
Hallo Simon,

das Problem mit den mittig gerissenen 3L Klingen beim 2552 ist mir sehr geläufig. Insbesondere bei größeren 3L Paketen

Da ich zunächst keine eindeutige Erklärung dafür hatte was hier schief läuft, habe ich Anfang des Jahres mal eine 3L Kombi mit 2552 und Damast aussen, die ebenfalls mittig gerissen war, im Labor untersuchen lassen.

Das Ergebnis ist recht einfach:

2552 kann man schon als abgespeckten Schnellstahl sehen. Mit der hohen Schweißtemperatur wird sehr stark austenitisiert.

Das führt dazu, dass Wolfram und Vanadin bereits vermehrt in Lösung gehen, was wiederum die Bildung von grobem Austenitkorn begünstigt.
Das Maß der Lösung dieser Legierungselemente ist dann ebenfalls ausreichend, die kritische Abkühlgeschwindigkeit so weit zu senken, dass Lufthärtung problemlos möglich wird.

Weil die Legierungselemente wie W und V fast vollständig gelößt sind, und auch Grobkorn vorliegt, und beim Abkühlen, alleine schon an der Luft Martensit gebildet wird, entsteht eine hoch brisante Mischung aus Umwandlungsspannungen und schlechtem Gefüge.

Nach Messungen sind da beim einfachen Ablegen in Asche in Rissnähe noch 760 -820HV10 gemessen worden. Das sind mal locker 65HRC, bei einem Teil von dem ich dachte, es wäre durchs ablegen in Asche halbwegs weich .

Das bedeutet für den Gebrauch als 3L Kombi, ist der 2552 sehr sorgsam zu behandeln und mit viel knoff hoff und der richtigen Technik wieder aus dem genügsamen Zustand zuzuführen.

Heist praktisch, dass man das Schmiedegut sinnvoller Weise gut normalisiert und im Schmiedeofen oder sogar im gleichzeitig laufenden Härteofen nach der letzten Hitze sehr langsam abkühlt.
 
Roman,

danke für die Untersuchungsergebnisse!



Heist praktisch, dass man das Schmiedegut sinnvoller Weise gut normalisiert und im Schmiedeofen oder sogar im gleichzeitig laufenden Härteofen nach der letzten Hitze sehr langsam abkühlt.


Wir sind am Ende bei der Variante mit dem Härteofen gelandet!
Das funktioniert gut!

Gruß Markus
 
Hallo, danke für die Infos, Hat mir viel " Frust-Umsonstarbeit" erspart.
Geht das denn auch mit zB. Va und 440c, dann hätte man doch gleich einen brauchbaren Klingenstahl und einen "weichmacher" dazu, oder schweißt das nicht mehr.
Gruß
Uwe
 
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