Betreff der Rezension bei Amazon bzgl. Carbon-Opinels:
Kohlenstoffstahl ist einer der billigsten Messerstähle, die man überhaupt bekommen kann. Er funktioniert nur deswegen halbwegs, weil man ihn nicht mit Chrom legiert. würde man das machen, wäre er zwar rostfrei, würde aber brüchig.
Als ich das las, hatte ich Schwierigkeiten den Schluck Kaffee im Mund zu behalten

Vermutlich ist das nach Ansicht des Autors der Grund, warum Firmen wie Bark River Knife and Tools ihre Messer hauptsächlich aus "Kohlenstoffstahl" herstellen und dann teuer verkaufen - haben sie ja eine viel bessere Gewinnspanne

Tatsache ist, daß das Chrom zwar für eine Rostresistenz sorgt, gleichzeitig aber - zusammen mit dem Kohlenstoff, der natürlich auch in den vom Autor angeführten 440er Stählen vorhanden ist - Chromkarbide bildet, die zwar hart, aber auch recht groß sind und deswegen aus einer feinen Schneide ausbrechen können (vielleicht wollte er das ausdrücken?). Einer der "Stahlgurus" hier im Forum verglich das mal mit den Nußstückchen in einem Tobleroneriegel

Aus genau diesem Grund sind auch sehr viele Profi-Kochmesser, besonders japanische, aus "Kohlenstoffstahl". Klar kann der rosten und/oder anlaufen, aber die erreichbare Schärfe ist jenseits von gut und böse :teuflisch
Apropos erreichbare Schärfe:
Die viel gelobte Schärfe, die das Messer anfänglich besitzt, ist nicht mehr reproduzierbar. Das wage ich deswegen zu behaupten, weil ich weiß wie man Messer schärft.
Ähää

Ich bekomme ein Carbon-Opinel problemlos auf Rasierschärfe, aber vermutlich weiß ich nicht, wie man Messer schärft.
Um die Schärfe zu halten sollte man das Messer nicht benutzen. Wenn man es regelmäßig benutzt, muss man es auch regelmäßig schleifen, und es ist ein Erlebnis dabei zuzusehen, wie die Klinge in kurzer Zeit immer kürzer und schmaler wird.
Hervorhebung durch mich
Aaah, "Messerschärfen wie die Profis" mit Bandschleifer und Schwabbelscheibe, was? Dann wundert mich auch dies nicht mehr:
Opinel Messer sind nicht schnitthaltig. Nachdem man die Messer geschärft hat, schneiden sie durchaus ein Blatt von oben bis unten durch, wenn man allerdings dieses Experiment mehrmal wiederholt lässt bereits die Schärfe nach.
Aber den endgültigen Lachkrampf bekam ich, als ich nach anderen Rezensionen des Autors suchte und diese Aussage in einem Text über ein Rhetorik-Buch fand:
1: Lerne erst einmal rationale von irrationalen Aussagen zu unterscheiden.
2. Lerne erst einmal Begriffe zu definieren und
3. Lerne erst einmal logisch zu denken


Mit heiteren Grüßen
Hoss